Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Queensbench für Schuldner und geringere Vergehen, Milbank auf pennsylvanische Weise eingerichtet ist. L. hat herrliche Parks und Squares; die bekanntesten sind: St. James, Green- u. Hydepark, Kensingtongardens, Regentspark, Victoriapark, Batterseapark, Vauxhall und Cremornegardens sind öffentliche Vergnügungsorte, wie sie selbst Paris nicht hat, dazu kommt der Sydenham-Krystallpalast mit seinen Sehenswürdigkeiten aller Art. - Die öffentlichen Museen sind das British Museum (s. d.), die großartigste Sammlung in der Welt als Bibliothek, Sammlung von Naturgegenständen u. Kunstwerken, sowie die Nationalgallerie; den großen Reichthum der Privatgallerien hat man erst durch G. F. Waagen kennen gelernt. Die meisten Bildungsanstalten sind von der Gemeinde oder von Privaten ausgegangen, so die Bildungsschule für das engl. Recht Inns of court (s. Inns) die Universität, 1827 durch Privatmittel gegründet, erst seit 1838 mit Corporationsrechten, demnach als Staatsinstitut anerkannt; die gleiche Stellung haben: die Kunstakademie, die Westminstershool, Christs Hospital, Charterhouse, die königl. Gesellschaft. Alle übrigen Erziehungsinstitute, deren Anzahl sich auf wenigstens 5000 beläuft, gehören der Stadt oder Privaten, dessen ungeachtet wachsen viele Kinder ohne allen Unterricht auf, wie die Zahl der Leute, welche keine der vielen Kirchen besuchen, auf mehr als eine halbe Mill. berechnet wird. Vereine und Gesellschaften für Kunst, Wissenschaft, für Wohlthätigkeitszwecke gibt es großartige und fast zahllose: die königl. Gesellschaft für exacte Wissenschaften, die Linneische Gesellschaft, das königl. Institut Großbritanniens, die zoologische Gesellschaft, die geographische Gesellschaft, die Gesellschaft für Entdeckungen im Innern Afrikas, die geologische Gesellschaft, die asiatische Gesellschaft, die astronomische, die Gartenbaugesellschaft etc.; weltbekannt ist die Bibel- u. Missionsgesellschaft (s. d.). - Die Polizei wird nicht wie in andern engl. Städten von den Bürgern selbst geübt, sondern dieselbe steht direct unter dem Ministerium des Innern (seit 1829) und beschäftigt 5000 Constablers; man berechnet (ein Bericht der innern Mission) die Zahl der Trinker auf 150000, der Diebe u. Hehler auf 36000, der Bettler auf 20000, lüderlicher Menschen beiderlei Geschlechts auf 150000. - Seine mächtige Entfaltung verdankt L. nicht allein dem Umstande, daß es Haupt- u. Residenzstadt ist, sondern vielmehr seinem Handel. Derselbe umfaßt die ganze Erde; jährlich laufen in die Themse 10-12000 große Seeschiffe und 8000 Küstenfahrer ein, so daß der Fluß von denselben, von Lichterschiffen u. Booten fast bedeckt ist, zwischen welchen kleine und größere Dampfer pfeilschnell hin- u. herschießen. Großartig sind die Docks (s. d.); Eastindiandocks, Westindiandocks, L.docks, Katharinedocks, Grand- u. Outerdocks, Commercialdocks etc., wo in den Lagerhäusern ungeheure Massen von Waaren aufgespeichert liegen. Die jährliche Ausfuhr u. Spedition, der Einfuhr ziemlich gleichkommend, beläuft sich auf 600 Mill. Thlr., die Zolleinnahmen bringen 66-76 Mill. Thlr. ein. Außer dem ungeheuren Speditionshandel findet sich auch in L. der Mittelpunkt für den Geldverkehr der Erde; außer der Bank von England bestehen 80 große Privatbanken und eine Menge mittlerer und kleinerer. Neben der Stockbörse besteht eine Kornbörse, unzählige Actien- u. Handelsgesellschaften, über 50 Assecuranzcompagnien. Natürlich ist auch der Kleinhandel von ungeheurem Belange; auch die Fabrikation ist sehr bedeutend (riesenmäßige Bierbrauereien, Zuckersiedereien, Seidenfabrikation, Luxusartikel jeder Art, seine Stahlwaaren etc.). L. ist zugleich der Mittelpunkt des brit. Buchhandels und der Publicistik; alle Parteien haben in L. ihre Hauptorgane. L. ist der Sammelplatz, wo sich die Männer von Stand und Einfluß aus allen Theilen des Landes zu gewissen Zeiten treffen; daher die vielen Clubs u. die zum Theil großartigen Clubhäuser. Eisenbahnen gehen von L. nach allen Richtungen aus, durchschneiden theilweise die Stadt und befördern eine wahre Fluth von Menschen, während daneben noch über 4000 Lohnkutscher Beschäftigung finden. Die Consumtion der verschiedenartigen Lebensmittel ist bei einer solchen Menschenmasse

Queensbench für Schuldner und geringere Vergehen, Milbank auf pennsylvanische Weise eingerichtet ist. L. hat herrliche Parks und Squares; die bekanntesten sind: St. James, Green- u. Hydepark, Kensingtongardens, Regentspark, Victoriapark, Batterseapark, Vauxhall und Cremornegardens sind öffentliche Vergnügungsorte, wie sie selbst Paris nicht hat, dazu kommt der Sydenham-Krystallpalast mit seinen Sehenswürdigkeiten aller Art. – Die öffentlichen Museen sind das British Museum (s. d.), die großartigste Sammlung in der Welt als Bibliothek, Sammlung von Naturgegenständen u. Kunstwerken, sowie die Nationalgallerie; den großen Reichthum der Privatgallerien hat man erst durch G. F. Waagen kennen gelernt. Die meisten Bildungsanstalten sind von der Gemeinde oder von Privaten ausgegangen, so die Bildungsschule für das engl. Recht Inns of court (s. Inns) die Universität, 1827 durch Privatmittel gegründet, erst seit 1838 mit Corporationsrechten, demnach als Staatsinstitut anerkannt; die gleiche Stellung haben: die Kunstakademie, die Westminstershool, Christs Hospital, Charterhouse, die königl. Gesellschaft. Alle übrigen Erziehungsinstitute, deren Anzahl sich auf wenigstens 5000 beläuft, gehören der Stadt oder Privaten, dessen ungeachtet wachsen viele Kinder ohne allen Unterricht auf, wie die Zahl der Leute, welche keine der vielen Kirchen besuchen, auf mehr als eine halbe Mill. berechnet wird. Vereine und Gesellschaften für Kunst, Wissenschaft, für Wohlthätigkeitszwecke gibt es großartige und fast zahllose: die königl. Gesellschaft für exacte Wissenschaften, die Linnéische Gesellschaft, das königl. Institut Großbritanniens, die zoologische Gesellschaft, die geographische Gesellschaft, die Gesellschaft für Entdeckungen im Innern Afrikas, die geologische Gesellschaft, die asiatische Gesellschaft, die astronomische, die Gartenbaugesellschaft etc.; weltbekannt ist die Bibel- u. Missionsgesellschaft (s. d.). – Die Polizei wird nicht wie in andern engl. Städten von den Bürgern selbst geübt, sondern dieselbe steht direct unter dem Ministerium des Innern (seit 1829) und beschäftigt 5000 Constablers; man berechnet (ein Bericht der innern Mission) die Zahl der Trinker auf 150000, der Diebe u. Hehler auf 36000, der Bettler auf 20000, lüderlicher Menschen beiderlei Geschlechts auf 150000. – Seine mächtige Entfaltung verdankt L. nicht allein dem Umstande, daß es Haupt- u. Residenzstadt ist, sondern vielmehr seinem Handel. Derselbe umfaßt die ganze Erde; jährlich laufen in die Themse 10–12000 große Seeschiffe und 8000 Küstenfahrer ein, so daß der Fluß von denselben, von Lichterschiffen u. Booten fast bedeckt ist, zwischen welchen kleine und größere Dampfer pfeilschnell hin- u. herschießen. Großartig sind die Docks (s. d.); Eastindiandocks, Westindiandocks, L.docks, Katharinedocks, Grand- u. Outerdocks, Commercialdocks etc., wo in den Lagerhäusern ungeheure Massen von Waaren aufgespeichert liegen. Die jährliche Ausfuhr u. Spedition, der Einfuhr ziemlich gleichkommend, beläuft sich auf 600 Mill. Thlr., die Zolleinnahmen bringen 66–76 Mill. Thlr. ein. Außer dem ungeheuren Speditionshandel findet sich auch in L. der Mittelpunkt für den Geldverkehr der Erde; außer der Bank von England bestehen 80 große Privatbanken und eine Menge mittlerer und kleinerer. Neben der Stockbörse besteht eine Kornbörse, unzählige Actien- u. Handelsgesellschaften, über 50 Assecuranzcompagnien. Natürlich ist auch der Kleinhandel von ungeheurem Belange; auch die Fabrikation ist sehr bedeutend (riesenmäßige Bierbrauereien, Zuckersiedereien, Seidenfabrikation, Luxusartikel jeder Art, seine Stahlwaaren etc.). L. ist zugleich der Mittelpunkt des brit. Buchhandels und der Publicistik; alle Parteien haben in L. ihre Hauptorgane. L. ist der Sammelplatz, wo sich die Männer von Stand und Einfluß aus allen Theilen des Landes zu gewissen Zeiten treffen; daher die vielen Clubs u. die zum Theil großartigen Clubhäuser. Eisenbahnen gehen von L. nach allen Richtungen aus, durchschneiden theilweise die Stadt und befördern eine wahre Fluth von Menschen, während daneben noch über 4000 Lohnkutscher Beschäftigung finden. Die Consumtion der verschiedenartigen Lebensmittel ist bei einer solchen Menschenmasse

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0025" n="24"/>
Queensbench für Schuldner und geringere Vergehen, Milbank auf pennsylvanische Weise eingerichtet ist. L. hat herrliche Parks und Squares; die bekanntesten sind: St. James, Green- u. Hydepark, Kensingtongardens, Regentspark, Victoriapark, Batterseapark, Vauxhall und Cremornegardens sind öffentliche Vergnügungsorte, wie sie selbst Paris nicht hat, dazu kommt der Sydenham-Krystallpalast mit seinen Sehenswürdigkeiten aller Art. &#x2013; Die öffentlichen Museen sind das <hi rendition="#i">British Museum</hi> (s. d.), die großartigste Sammlung in der Welt als Bibliothek, Sammlung von Naturgegenständen u. Kunstwerken, sowie die Nationalgallerie; den großen Reichthum der Privatgallerien hat man erst durch G. F. Waagen kennen gelernt. Die meisten Bildungsanstalten sind von der Gemeinde oder von Privaten ausgegangen, so die Bildungsschule für das engl. Recht <hi rendition="#i">Inns of court</hi> (s. <hi rendition="#i">Inns</hi>) die Universität, 1827 durch Privatmittel gegründet, erst seit 1838 mit Corporationsrechten, demnach als Staatsinstitut anerkannt; die gleiche Stellung haben: die Kunstakademie, die Westminstershool, Christs Hospital, Charterhouse, die königl. Gesellschaft. Alle übrigen Erziehungsinstitute, deren Anzahl sich auf wenigstens 5000 beläuft, gehören der Stadt oder Privaten, dessen ungeachtet wachsen viele Kinder ohne allen Unterricht auf, wie die Zahl der Leute, welche keine der vielen Kirchen besuchen, auf mehr als eine halbe Mill. berechnet wird. Vereine und Gesellschaften für Kunst, Wissenschaft, für Wohlthätigkeitszwecke gibt es großartige und fast zahllose: die königl. Gesellschaft für exacte Wissenschaften, die Linnéische Gesellschaft, das königl. Institut Großbritanniens, die zoologische Gesellschaft, die geographische Gesellschaft, die Gesellschaft für Entdeckungen im Innern Afrikas, die geologische Gesellschaft, die asiatische Gesellschaft, die astronomische, die Gartenbaugesellschaft etc.; weltbekannt ist die Bibel- u. Missionsgesellschaft (s. d.). &#x2013; Die Polizei wird nicht wie in andern engl. Städten von den Bürgern selbst geübt, sondern dieselbe steht direct unter dem Ministerium des Innern (seit 1829) und beschäftigt 5000 Constablers; man berechnet (ein Bericht der innern Mission) die Zahl der Trinker auf 150000, der Diebe u. Hehler auf 36000, der Bettler auf 20000, lüderlicher Menschen beiderlei Geschlechts auf 150000. &#x2013; Seine mächtige Entfaltung verdankt L. nicht allein dem Umstande, daß es Haupt- u. Residenzstadt ist, sondern vielmehr seinem Handel. Derselbe umfaßt die ganze Erde; jährlich laufen in die Themse 10&#x2013;12000 große Seeschiffe und 8000 Küstenfahrer ein, so daß der Fluß von denselben, von Lichterschiffen u. Booten fast bedeckt ist, zwischen welchen kleine und größere Dampfer pfeilschnell hin- u. herschießen. Großartig sind die Docks (s. d.); Eastindiandocks, Westindiandocks, L.docks, Katharinedocks, Grand- u. Outerdocks, Commercialdocks etc., wo in den Lagerhäusern ungeheure Massen von Waaren aufgespeichert liegen. Die jährliche Ausfuhr u. Spedition, der Einfuhr ziemlich gleichkommend, beläuft sich auf 600 Mill. Thlr., die Zolleinnahmen bringen 66&#x2013;76 Mill. Thlr. ein. Außer dem ungeheuren Speditionshandel findet sich auch in L. der Mittelpunkt für den Geldverkehr der Erde; außer der Bank von England bestehen 80 große Privatbanken und eine Menge mittlerer und kleinerer. Neben der Stockbörse besteht eine Kornbörse, unzählige Actien- u. Handelsgesellschaften, über 50 Assecuranzcompagnien. Natürlich ist auch der Kleinhandel von ungeheurem Belange; auch die Fabrikation ist sehr bedeutend (riesenmäßige Bierbrauereien, Zuckersiedereien, Seidenfabrikation, Luxusartikel jeder Art, seine Stahlwaaren etc.). L. ist zugleich der Mittelpunkt des brit. Buchhandels und der Publicistik; alle Parteien haben in L. ihre Hauptorgane. L. ist der Sammelplatz, wo sich die Männer von Stand und Einfluß aus allen Theilen des Landes zu gewissen Zeiten treffen; daher die vielen Clubs u. die zum Theil großartigen Clubhäuser. Eisenbahnen gehen von L. nach allen Richtungen aus, durchschneiden theilweise die Stadt und befördern eine wahre Fluth von Menschen, während daneben noch über 4000 Lohnkutscher Beschäftigung finden. Die Consumtion der verschiedenartigen Lebensmittel ist bei einer solchen Menschenmasse
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0025] Queensbench für Schuldner und geringere Vergehen, Milbank auf pennsylvanische Weise eingerichtet ist. L. hat herrliche Parks und Squares; die bekanntesten sind: St. James, Green- u. Hydepark, Kensingtongardens, Regentspark, Victoriapark, Batterseapark, Vauxhall und Cremornegardens sind öffentliche Vergnügungsorte, wie sie selbst Paris nicht hat, dazu kommt der Sydenham-Krystallpalast mit seinen Sehenswürdigkeiten aller Art. – Die öffentlichen Museen sind das British Museum (s. d.), die großartigste Sammlung in der Welt als Bibliothek, Sammlung von Naturgegenständen u. Kunstwerken, sowie die Nationalgallerie; den großen Reichthum der Privatgallerien hat man erst durch G. F. Waagen kennen gelernt. Die meisten Bildungsanstalten sind von der Gemeinde oder von Privaten ausgegangen, so die Bildungsschule für das engl. Recht Inns of court (s. Inns) die Universität, 1827 durch Privatmittel gegründet, erst seit 1838 mit Corporationsrechten, demnach als Staatsinstitut anerkannt; die gleiche Stellung haben: die Kunstakademie, die Westminstershool, Christs Hospital, Charterhouse, die königl. Gesellschaft. Alle übrigen Erziehungsinstitute, deren Anzahl sich auf wenigstens 5000 beläuft, gehören der Stadt oder Privaten, dessen ungeachtet wachsen viele Kinder ohne allen Unterricht auf, wie die Zahl der Leute, welche keine der vielen Kirchen besuchen, auf mehr als eine halbe Mill. berechnet wird. Vereine und Gesellschaften für Kunst, Wissenschaft, für Wohlthätigkeitszwecke gibt es großartige und fast zahllose: die königl. Gesellschaft für exacte Wissenschaften, die Linnéische Gesellschaft, das königl. Institut Großbritanniens, die zoologische Gesellschaft, die geographische Gesellschaft, die Gesellschaft für Entdeckungen im Innern Afrikas, die geologische Gesellschaft, die asiatische Gesellschaft, die astronomische, die Gartenbaugesellschaft etc.; weltbekannt ist die Bibel- u. Missionsgesellschaft (s. d.). – Die Polizei wird nicht wie in andern engl. Städten von den Bürgern selbst geübt, sondern dieselbe steht direct unter dem Ministerium des Innern (seit 1829) und beschäftigt 5000 Constablers; man berechnet (ein Bericht der innern Mission) die Zahl der Trinker auf 150000, der Diebe u. Hehler auf 36000, der Bettler auf 20000, lüderlicher Menschen beiderlei Geschlechts auf 150000. – Seine mächtige Entfaltung verdankt L. nicht allein dem Umstande, daß es Haupt- u. Residenzstadt ist, sondern vielmehr seinem Handel. Derselbe umfaßt die ganze Erde; jährlich laufen in die Themse 10–12000 große Seeschiffe und 8000 Küstenfahrer ein, so daß der Fluß von denselben, von Lichterschiffen u. Booten fast bedeckt ist, zwischen welchen kleine und größere Dampfer pfeilschnell hin- u. herschießen. Großartig sind die Docks (s. d.); Eastindiandocks, Westindiandocks, L.docks, Katharinedocks, Grand- u. Outerdocks, Commercialdocks etc., wo in den Lagerhäusern ungeheure Massen von Waaren aufgespeichert liegen. Die jährliche Ausfuhr u. Spedition, der Einfuhr ziemlich gleichkommend, beläuft sich auf 600 Mill. Thlr., die Zolleinnahmen bringen 66–76 Mill. Thlr. ein. Außer dem ungeheuren Speditionshandel findet sich auch in L. der Mittelpunkt für den Geldverkehr der Erde; außer der Bank von England bestehen 80 große Privatbanken und eine Menge mittlerer und kleinerer. Neben der Stockbörse besteht eine Kornbörse, unzählige Actien- u. Handelsgesellschaften, über 50 Assecuranzcompagnien. Natürlich ist auch der Kleinhandel von ungeheurem Belange; auch die Fabrikation ist sehr bedeutend (riesenmäßige Bierbrauereien, Zuckersiedereien, Seidenfabrikation, Luxusartikel jeder Art, seine Stahlwaaren etc.). L. ist zugleich der Mittelpunkt des brit. Buchhandels und der Publicistik; alle Parteien haben in L. ihre Hauptorgane. L. ist der Sammelplatz, wo sich die Männer von Stand und Einfluß aus allen Theilen des Landes zu gewissen Zeiten treffen; daher die vielen Clubs u. die zum Theil großartigen Clubhäuser. Eisenbahnen gehen von L. nach allen Richtungen aus, durchschneiden theilweise die Stadt und befördern eine wahre Fluth von Menschen, während daneben noch über 4000 Lohnkutscher Beschäftigung finden. Die Consumtion der verschiedenartigen Lebensmittel ist bei einer solchen Menschenmasse

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/25
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/25>, abgerufen am 21.11.2024.