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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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in Aegypten; die alten Aegypter behandelten die Leichen entweder nur mit Salpeter u. trockneten sie sodann, od. sie füllten dieselben nach der Behandlung mit salzigen Stoffen mit harzigen Stoffen aus, oder sie behandelten sie zuerst mit Gerbestoffen u. Balsam u. füllten sie hernach mit Harzen. Natürliche M. finden sich, wo kalte u. scharfe Luft die Verwesung hemmt od. die Hitze den Leichnam trocknet, oder metall. Oxyde die Verwesung unmöglich machen.


Mumme, dunkelbraunes, dickes, süßliches, starkes Bier, 1492 von Christian M. zum erstenmal zu Braunschweig gebraut; wurde früher von Braunschweig stark ausgeführt.


Mummius, Lucius, röm. Consul, unterwarf 146 v. Chr. Achaja u. zerstörte Korinth; soll den Schiffsleuten, welche die Bildwerke auf die Schiffe zu schaffen hatten. gedroht haben, sie müßten neue machen lassen, wenn sie etwas zerbrechen würden.


Munch, Peter Andreas, geb. 1810 zu Christiania, seit 1841 Professor der Geschichte daselbst, nordischer Alterthumsforscher, verdient durch eine Grammatik der Runensprache, der altnorweg. und goth. Sprache. eine Geschichte des nordischen Volkes, histor. und geographische Arbeiten über die nordgerman. Völker. - M., Andreas, Verwandter des Vorigen, geb. 1811, Universitätsbibliothekar in Christiania, ist als Dichter geschätzt.


Mund (os), im engern Sinne die zwischen Nase und Kinn gelegene und von den Lippen umschlossene Querspalte. Die Lippen bestehen aus mehren Muskellagen, deren größte der Ring- oder Schließmuskel des M.es ist, ferner nach außen aus einer Fortsetzung der allgemeinen Haut, nach innen aus einer Fortsetzung der M.schleimhaut. Die ziemlich vielen Muskeln der Lippen vermitteln die verschiedenen M.stellungen, welche den Gesichtsausdruck, das Mienenspiel wesentlich charakterisiren. - Im weitern Sinne aber versteht man unter M. die M. höhle (cavum oris), welche vorn von der M. spalte und den Lippen, hinten vom Gaumensegel, zu beiden Seiten von den Backen, oben vom Gaumen, unten von der zwischen Zungenbein und Unterkiefer befindlichen Muskellage begränzt wird u. ganz von einer an Schleimdrüsen reichen Schleimhaut ausgekleidet ist. In ihr befinden sich die Zunge und die Zähne, sowie die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. Die Krankheiten des M. sind theils solche der Lippen, wie namentlich Geschwüre, Ausschläge, krebsige Entartungen; theils Krankheiten der Zähne (s. d.), der Zunge (s. d.), theils der die M.höhle auskleidenden Schleimhaut; auf dieser erscheinen besonders Katarrhe, Ausschläge, Skorbut (M.säule), brandige Entzündung (Wasserkrebs), und häufig ist sie der Sitz syphilitischer Geschwüre. Angeborne Mißbildungen des M.es sind besonders die Hasenscharte und der Wolfsrachen.


Mundart, s. Dialect.


Mundat, Bezirk, der von der Gerichtsbarkeit, unter der er eigentlich stehen sollte, befreit war.


Mundharmonika, gewöhnlich Maultrommel, Brummeisen genannt (lat. crembalum), besteht aus 2 kleinen, neben einander liegenden Eisenstäbchen, die am einen Ende in einem Bogen mit einander verbunden sind und einer zwischen diesen befindlichen dünnen stählernen, vorn mit einem Hacken versehenen Zunge. Beim Spielen werden die Eisenstäbchen zwischen die Zähne gehalten u. die stählerne Zunge mit dem Zeigefinger der andern Hand in Schwingung gesetzt, während man zugleich schwach gegen die nun vibrirende Zunge haucht. Durch Erweiterung od. Verengerung der Mundhöhle und die verschiedene Stärke des Hauch es können dann außer dem Grundton noch verschiedene Nebentöne hervorgebracht werden. - Ferner versteht man jetzt unter M. auch das aus mehren, auf einem verdeckten Gestell befestigten Metallzungen bestehende Kinderinstrument, das durch Anhauchen mit dem Munde zum Klingen gebracht wird.


Mundificantia, mundificativa, lat., reinigende Heilmittel.


Mundiren, lat.-deutsch, reinigen; mundum, reinliche u. zierliche Abschrift.


Mundium, mittelalterlich, Munt, Muntpurt, Mundschaft, Vormundschaft; Mundiburdus, Vormund.


Mundt, Theodor, geh. 1808 zu Potsdam,

in Aegypten; die alten Aegypter behandelten die Leichen entweder nur mit Salpeter u. trockneten sie sodann, od. sie füllten dieselben nach der Behandlung mit salzigen Stoffen mit harzigen Stoffen aus, oder sie behandelten sie zuerst mit Gerbestoffen u. Balsam u. füllten sie hernach mit Harzen. Natürliche M. finden sich, wo kalte u. scharfe Luft die Verwesung hemmt od. die Hitze den Leichnam trocknet, oder metall. Oxyde die Verwesung unmöglich machen.


Mumme, dunkelbraunes, dickes, süßliches, starkes Bier, 1492 von Christian M. zum erstenmal zu Braunschweig gebraut; wurde früher von Braunschweig stark ausgeführt.


Mummius, Lucius, röm. Consul, unterwarf 146 v. Chr. Achaja u. zerstörte Korinth; soll den Schiffsleuten, welche die Bildwerke auf die Schiffe zu schaffen hatten. gedroht haben, sie müßten neue machen lassen, wenn sie etwas zerbrechen würden.


Munch, Peter Andreas, geb. 1810 zu Christiania, seit 1841 Professor der Geschichte daselbst, nordischer Alterthumsforscher, verdient durch eine Grammatik der Runensprache, der altnorweg. und goth. Sprache. eine Geschichte des nordischen Volkes, histor. und geographische Arbeiten über die nordgerman. Völker. – M., Andreas, Verwandter des Vorigen, geb. 1811, Universitätsbibliothekar in Christiania, ist als Dichter geschätzt.


Mund (os), im engern Sinne die zwischen Nase und Kinn gelegene und von den Lippen umschlossene Querspalte. Die Lippen bestehen aus mehren Muskellagen, deren größte der Ring- oder Schließmuskel des M.es ist, ferner nach außen aus einer Fortsetzung der allgemeinen Haut, nach innen aus einer Fortsetzung der M.schleimhaut. Die ziemlich vielen Muskeln der Lippen vermitteln die verschiedenen M.stellungen, welche den Gesichtsausdruck, das Mienenspiel wesentlich charakterisiren. – Im weitern Sinne aber versteht man unter M. die M. höhle (cavum oris), welche vorn von der M. spalte und den Lippen, hinten vom Gaumensegel, zu beiden Seiten von den Backen, oben vom Gaumen, unten von der zwischen Zungenbein und Unterkiefer befindlichen Muskellage begränzt wird u. ganz von einer an Schleimdrüsen reichen Schleimhaut ausgekleidet ist. In ihr befinden sich die Zunge und die Zähne, sowie die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. Die Krankheiten des M. sind theils solche der Lippen, wie namentlich Geschwüre, Ausschläge, krebsige Entartungen; theils Krankheiten der Zähne (s. d.), der Zunge (s. d.), theils der die M.höhle auskleidenden Schleimhaut; auf dieser erscheinen besonders Katarrhe, Ausschläge, Skorbut (M.säule), brandige Entzündung (Wasserkrebs), und häufig ist sie der Sitz syphilitischer Geschwüre. Angeborne Mißbildungen des M.es sind besonders die Hasenscharte und der Wolfsrachen.


Mundart, s. Dialect.


Mundat, Bezirk, der von der Gerichtsbarkeit, unter der er eigentlich stehen sollte, befreit war.


Mundharmonika, gewöhnlich Maultrommel, Brummeisen genannt (lat. crembalum), besteht aus 2 kleinen, neben einander liegenden Eisenstäbchen, die am einen Ende in einem Bogen mit einander verbunden sind und einer zwischen diesen befindlichen dünnen stählernen, vorn mit einem Hacken versehenen Zunge. Beim Spielen werden die Eisenstäbchen zwischen die Zähne gehalten u. die stählerne Zunge mit dem Zeigefinger der andern Hand in Schwingung gesetzt, während man zugleich schwach gegen die nun vibrirende Zunge haucht. Durch Erweiterung od. Verengerung der Mundhöhle und die verschiedene Stärke des Hauch es können dann außer dem Grundton noch verschiedene Nebentöne hervorgebracht werden. – Ferner versteht man jetzt unter M. auch das aus mehren, auf einem verdeckten Gestell befestigten Metallzungen bestehende Kinderinstrument, das durch Anhauchen mit dem Munde zum Klingen gebracht wird.


Mundificantia, mundificativa, lat., reinigende Heilmittel.


Mundiren, lat.-deutsch, reinigen; mundum, reinliche u. zierliche Abschrift.


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[265/0266] in Aegypten; die alten Aegypter behandelten die Leichen entweder nur mit Salpeter u. trockneten sie sodann, od. sie füllten dieselben nach der Behandlung mit salzigen Stoffen mit harzigen Stoffen aus, oder sie behandelten sie zuerst mit Gerbestoffen u. Balsam u. füllten sie hernach mit Harzen. Natürliche M. finden sich, wo kalte u. scharfe Luft die Verwesung hemmt od. die Hitze den Leichnam trocknet, oder metall. Oxyde die Verwesung unmöglich machen. Mumme, dunkelbraunes, dickes, süßliches, starkes Bier, 1492 von Christian M. zum erstenmal zu Braunschweig gebraut; wurde früher von Braunschweig stark ausgeführt. Mummius, Lucius, röm. Consul, unterwarf 146 v. Chr. Achaja u. zerstörte Korinth; soll den Schiffsleuten, welche die Bildwerke auf die Schiffe zu schaffen hatten. gedroht haben, sie müßten neue machen lassen, wenn sie etwas zerbrechen würden. Munch, Peter Andreas, geb. 1810 zu Christiania, seit 1841 Professor der Geschichte daselbst, nordischer Alterthumsforscher, verdient durch eine Grammatik der Runensprache, der altnorweg. und goth. Sprache. eine Geschichte des nordischen Volkes, histor. und geographische Arbeiten über die nordgerman. Völker. – M., Andreas, Verwandter des Vorigen, geb. 1811, Universitätsbibliothekar in Christiania, ist als Dichter geschätzt. Mund (os), im engern Sinne die zwischen Nase und Kinn gelegene und von den Lippen umschlossene Querspalte. Die Lippen bestehen aus mehren Muskellagen, deren größte der Ring- oder Schließmuskel des M.es ist, ferner nach außen aus einer Fortsetzung der allgemeinen Haut, nach innen aus einer Fortsetzung der M.schleimhaut. Die ziemlich vielen Muskeln der Lippen vermitteln die verschiedenen M.stellungen, welche den Gesichtsausdruck, das Mienenspiel wesentlich charakterisiren. – Im weitern Sinne aber versteht man unter M. die M. höhle (cavum oris), welche vorn von der M. spalte und den Lippen, hinten vom Gaumensegel, zu beiden Seiten von den Backen, oben vom Gaumen, unten von der zwischen Zungenbein und Unterkiefer befindlichen Muskellage begränzt wird u. ganz von einer an Schleimdrüsen reichen Schleimhaut ausgekleidet ist. In ihr befinden sich die Zunge und die Zähne, sowie die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. Die Krankheiten des M. sind theils solche der Lippen, wie namentlich Geschwüre, Ausschläge, krebsige Entartungen; theils Krankheiten der Zähne (s. d.), der Zunge (s. d.), theils der die M.höhle auskleidenden Schleimhaut; auf dieser erscheinen besonders Katarrhe, Ausschläge, Skorbut (M.säule), brandige Entzündung (Wasserkrebs), und häufig ist sie der Sitz syphilitischer Geschwüre. Angeborne Mißbildungen des M.es sind besonders die Hasenscharte und der Wolfsrachen. Mundart, s. Dialect. Mundat, Bezirk, der von der Gerichtsbarkeit, unter der er eigentlich stehen sollte, befreit war. Mundharmonika, gewöhnlich Maultrommel, Brummeisen genannt (lat. crembalum), besteht aus 2 kleinen, neben einander liegenden Eisenstäbchen, die am einen Ende in einem Bogen mit einander verbunden sind und einer zwischen diesen befindlichen dünnen stählernen, vorn mit einem Hacken versehenen Zunge. Beim Spielen werden die Eisenstäbchen zwischen die Zähne gehalten u. die stählerne Zunge mit dem Zeigefinger der andern Hand in Schwingung gesetzt, während man zugleich schwach gegen die nun vibrirende Zunge haucht. Durch Erweiterung od. Verengerung der Mundhöhle und die verschiedene Stärke des Hauch es können dann außer dem Grundton noch verschiedene Nebentöne hervorgebracht werden. – Ferner versteht man jetzt unter M. auch das aus mehren, auf einem verdeckten Gestell befestigten Metallzungen bestehende Kinderinstrument, das durch Anhauchen mit dem Munde zum Klingen gebracht wird. Mundificantia, mundificativa, lat., reinigende Heilmittel. Mundiren, lat.-deutsch, reinigen; mundum, reinliche u. zierliche Abschrift. Mundium, mittelalterlich, Munt, Muntpurt, Mundschaft, Vormundschaft; Mundiburdus, Vormund. Mundt, Theodor, geh. 1808 zu Potsdam,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/266>, abgerufen am 02.06.2024.