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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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pönamu od. New-Münster (1650 #M. groß), und der südlichsten New-Leinster od. Stewart, sowie mehren kleineren; die 2 großen Inseln werden durch die 5 Ml. breite Cooksstraße getrennt. Sie sind vulkanisch, von Hochgebirgen durchzogen. die Küsten steil, aber mit guten Häfen; die südl. große Insel ist besonders durch colossale Gebirgs- und Felsenbildung ausgezeichnet, hat auch viel rauheres Klima als die nördliche. Diese zeigt das gemäßigt warme u. feuchte oceanische Klima, ist sehr fruchtbar, für den Anbau des europ. Obstes u. Getreides vorzüglich geeignet. Die einheimische Vegetation ist reich u. kräftig; eigenthümlich sind ihr eßbare Farren, die Kohlpalme und der neuseeländ. Flachs (Phormium tenax). Die Thierwelt ist ebenfalls, mit Ausnahme der Vierfüßler, sehr reich; die Hausthiere aber fehlten vor der europ. Colonisation gänzlich. Die Ureinwohner, wohl zu hoch auf 150000 berechnet, gehören der malayischen Race an, sind groß, kräftig, tapfer, grausam gegen ihre Feinde u. fressen die Erschlagenen; sie verfertigen große und kleine Kähne, flechten schöne Matten, verfertigen sich Waffen, Fischergeräthe u. dgl. mit großer Geschicklichkeit. Sie leben unter Häuptlingen, befehden sich sehr häufig u. reiben ganze Stämme auf; ein Theil derselben ist in neuester Zeit civilisirt worden. - N. wurde 1642 von dem Holländer Abel Tasman entdeckt u. von Cook auf seinen 3 Reisen näher untersucht; seit 1814 ließen sich englische Missionäre und Colonisten nieder, obgleich die engl. Regierung der Colonisation abgeneigt war u. derselben wenig Schutz gewährte. Dieselbe nahm jedoch zu u. als nach 1830 die Franzosen sich festzusetzen suchten, fand sich die engl. Regierung bewogen, ganz N. als engl. Colonie zu erklären u. den Eingebornen das Land abzukaufen. Seitdem hat die Einwanderung auf die nördl. Insel fortwährend zugenommen u. 1852 erhielt N. die engl. Colonialverfassung sowie seine Eintheilung in 6 Provinzen. Hauptstadt ist Auckland mit 7000 E.; wie die Hafenorte Plymouth u. Wellington liegt es auf der nördl. Insel; auf der südl. liegt Nelson. (S. Raumers historisches Taschenbuch 1852, Brandes über die Geschichte N. s.)


Neusibirien, russ. Inselgruppe im nördl. Eismeere, nordöstlich der Lenamündungen, aus 3 größeren und vielen kleineren Inseln bestehend, 1600 #M. umfassend, nur von Eisbären, Seehunden und einigen Arten Schwimmvögeln belebt, merkwürdig durch die Ueberreste vorweltlicher Thiere, namentlich Mammuthzähne (Lächow'sches Elfenbein nach dem russ. Kaufmann Lächow genannt, der N. untersuchte).


Neusiedler See (ungar. Ferto), nach dem Flecken Neusiedl genannt. mit 2200 E., Spargelbau, Getreidemärkten, ist 5 Ml. lang, 2 Ml. breit. nicht über 13' tief, mit sehr verschiedenem Wasserstande nach Witterung und Jahreszeit, ist salzig, reich an Fischen und im Röhricht der Ufer an Wasservögeln. Im N.-W. u. S. ist der N. von trefflichen Weinbergen umgeben, östl. durch einen Damm von dem 6 #M. großen Sumpfe Hansag getrennt, welcher in trockenen Jahren als Wiese und Viehweide dient u. zum Theil durch Kanäle trocken gelegt wurde.


Neusilber, s. Argentan.


Neusohl (ungar. Besztercze-Banya), königl. freie Bergstadt u. Hauptort des Comitats Sohl, am Zusammenflusse der Gran u. Bistritz. Bischofs sitz, mit 12500 E., kathol. und protestant. Gymnasium, Bergbau auf Kupfer, Fabrikation von Eisen- und Metallwaaren. - N. entstand 1222 durch thüringische Colonisten, welche König Andreas II. des Bergbaus wegen berufen hatte.


Neuspanien, soviel wie Mexiko.


Neuß, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit dem Rheine durch den Erst- od. Hafftkanal verbunden, an der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn, mit 10500 E, der merkwürdigen St. Quirinuskirche vom Jahre 1208. zahlreichen Fabriken, 14 Oelmühlen, bedeutendem Getreidemarkt, lebhaftem Verkehr. Belagert durch Karl den Kühnen 1471.


Neustadt, Name vieler deutscher Ortschaften; die bedeutendsten sind: N. in Oesterreich unter der Enns, s. Wiener-N. - N., Stadt in Mähren an der

pönamu od. New-Münster (1650 □M. groß), und der südlichsten New-Leinster od. Stewart, sowie mehren kleineren; die 2 großen Inseln werden durch die 5 Ml. breite Cooksstraße getrennt. Sie sind vulkanisch, von Hochgebirgen durchzogen. die Küsten steil, aber mit guten Häfen; die südl. große Insel ist besonders durch colossale Gebirgs- und Felsenbildung ausgezeichnet, hat auch viel rauheres Klima als die nördliche. Diese zeigt das gemäßigt warme u. feuchte oceanische Klima, ist sehr fruchtbar, für den Anbau des europ. Obstes u. Getreides vorzüglich geeignet. Die einheimische Vegetation ist reich u. kräftig; eigenthümlich sind ihr eßbare Farren, die Kohlpalme und der neuseeländ. Flachs (Phormium tenax). Die Thierwelt ist ebenfalls, mit Ausnahme der Vierfüßler, sehr reich; die Hausthiere aber fehlten vor der europ. Colonisation gänzlich. Die Ureinwohner, wohl zu hoch auf 150000 berechnet, gehören der malayischen Race an, sind groß, kräftig, tapfer, grausam gegen ihre Feinde u. fressen die Erschlagenen; sie verfertigen große und kleine Kähne, flechten schöne Matten, verfertigen sich Waffen, Fischergeräthe u. dgl. mit großer Geschicklichkeit. Sie leben unter Häuptlingen, befehden sich sehr häufig u. reiben ganze Stämme auf; ein Theil derselben ist in neuester Zeit civilisirt worden. – N. wurde 1642 von dem Holländer Abel Tasman entdeckt u. von Cook auf seinen 3 Reisen näher untersucht; seit 1814 ließen sich englische Missionäre und Colonisten nieder, obgleich die engl. Regierung der Colonisation abgeneigt war u. derselben wenig Schutz gewährte. Dieselbe nahm jedoch zu u. als nach 1830 die Franzosen sich festzusetzen suchten, fand sich die engl. Regierung bewogen, ganz N. als engl. Colonie zu erklären u. den Eingebornen das Land abzukaufen. Seitdem hat die Einwanderung auf die nördl. Insel fortwährend zugenommen u. 1852 erhielt N. die engl. Colonialverfassung sowie seine Eintheilung in 6 Provinzen. Hauptstadt ist Auckland mit 7000 E.; wie die Hafenorte Plymouth u. Wellington liegt es auf der nördl. Insel; auf der südl. liegt Nelson. (S. Raumers historisches Taschenbuch 1852, Brandes über die Geschichte N. s.)


Neusibirien, russ. Inselgruppe im nördl. Eismeere, nordöstlich der Lenamündungen, aus 3 größeren und vielen kleineren Inseln bestehend, 1600 □M. umfassend, nur von Eisbären, Seehunden und einigen Arten Schwimmvögeln belebt, merkwürdig durch die Ueberreste vorweltlicher Thiere, namentlich Mammuthzähne (Lächowʼsches Elfenbein nach dem russ. Kaufmann Lächow genannt, der N. untersuchte).


Neusiedler See (ungar. Fertó), nach dem Flecken Neusiedl genannt. mit 2200 E., Spargelbau, Getreidemärkten, ist 5 Ml. lang, 2 Ml. breit. nicht über 13' tief, mit sehr verschiedenem Wasserstande nach Witterung und Jahreszeit, ist salzig, reich an Fischen und im Röhricht der Ufer an Wasservögeln. Im N.-W. u. S. ist der N. von trefflichen Weinbergen umgeben, östl. durch einen Damm von dem 6 □M. großen Sumpfe Hansag getrennt, welcher in trockenen Jahren als Wiese und Viehweide dient u. zum Theil durch Kanäle trocken gelegt wurde.


Neusilber, s. Argentan.


Neusohl (ungar. Besztercze-Banya), königl. freie Bergstadt u. Hauptort des Comitats Sohl, am Zusammenflusse der Gran u. Bistritz. Bischofs sitz, mit 12500 E., kathol. und protestant. Gymnasium, Bergbau auf Kupfer, Fabrikation von Eisen- und Metallwaaren. – N. entstand 1222 durch thüringische Colonisten, welche König Andreas II. des Bergbaus wegen berufen hatte.


Neuspanien, soviel wie Mexiko.


Neuß, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit dem Rheine durch den Erst- od. Hafftkanal verbunden, an der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn, mit 10500 E, der merkwürdigen St. Quirinuskirche vom Jahre 1208. zahlreichen Fabriken, 14 Oelmühlen, bedeutendem Getreidemarkt, lebhaftem Verkehr. Belagert durch Karl den Kühnen 1471.


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[326/0327] pönamu od. New-Münster (1650 □M. groß), und der südlichsten New-Leinster od. Stewart, sowie mehren kleineren; die 2 großen Inseln werden durch die 5 Ml. breite Cooksstraße getrennt. Sie sind vulkanisch, von Hochgebirgen durchzogen. die Küsten steil, aber mit guten Häfen; die südl. große Insel ist besonders durch colossale Gebirgs- und Felsenbildung ausgezeichnet, hat auch viel rauheres Klima als die nördliche. Diese zeigt das gemäßigt warme u. feuchte oceanische Klima, ist sehr fruchtbar, für den Anbau des europ. Obstes u. Getreides vorzüglich geeignet. Die einheimische Vegetation ist reich u. kräftig; eigenthümlich sind ihr eßbare Farren, die Kohlpalme und der neuseeländ. Flachs (Phormium tenax). Die Thierwelt ist ebenfalls, mit Ausnahme der Vierfüßler, sehr reich; die Hausthiere aber fehlten vor der europ. Colonisation gänzlich. Die Ureinwohner, wohl zu hoch auf 150000 berechnet, gehören der malayischen Race an, sind groß, kräftig, tapfer, grausam gegen ihre Feinde u. fressen die Erschlagenen; sie verfertigen große und kleine Kähne, flechten schöne Matten, verfertigen sich Waffen, Fischergeräthe u. dgl. mit großer Geschicklichkeit. Sie leben unter Häuptlingen, befehden sich sehr häufig u. reiben ganze Stämme auf; ein Theil derselben ist in neuester Zeit civilisirt worden. – N. wurde 1642 von dem Holländer Abel Tasman entdeckt u. von Cook auf seinen 3 Reisen näher untersucht; seit 1814 ließen sich englische Missionäre und Colonisten nieder, obgleich die engl. Regierung der Colonisation abgeneigt war u. derselben wenig Schutz gewährte. Dieselbe nahm jedoch zu u. als nach 1830 die Franzosen sich festzusetzen suchten, fand sich die engl. Regierung bewogen, ganz N. als engl. Colonie zu erklären u. den Eingebornen das Land abzukaufen. Seitdem hat die Einwanderung auf die nördl. Insel fortwährend zugenommen u. 1852 erhielt N. die engl. Colonialverfassung sowie seine Eintheilung in 6 Provinzen. Hauptstadt ist Auckland mit 7000 E.; wie die Hafenorte Plymouth u. Wellington liegt es auf der nördl. Insel; auf der südl. liegt Nelson. (S. Raumers historisches Taschenbuch 1852, Brandes über die Geschichte N. s.) Neusibirien, russ. Inselgruppe im nördl. Eismeere, nordöstlich der Lenamündungen, aus 3 größeren und vielen kleineren Inseln bestehend, 1600 □M. umfassend, nur von Eisbären, Seehunden und einigen Arten Schwimmvögeln belebt, merkwürdig durch die Ueberreste vorweltlicher Thiere, namentlich Mammuthzähne (Lächowʼsches Elfenbein nach dem russ. Kaufmann Lächow genannt, der N. untersuchte). Neusiedler See (ungar. Fertó), nach dem Flecken Neusiedl genannt. mit 2200 E., Spargelbau, Getreidemärkten, ist 5 Ml. lang, 2 Ml. breit. nicht über 13' tief, mit sehr verschiedenem Wasserstande nach Witterung und Jahreszeit, ist salzig, reich an Fischen und im Röhricht der Ufer an Wasservögeln. Im N.-W. u. S. ist der N. von trefflichen Weinbergen umgeben, östl. durch einen Damm von dem 6 □M. großen Sumpfe Hansag getrennt, welcher in trockenen Jahren als Wiese und Viehweide dient u. zum Theil durch Kanäle trocken gelegt wurde. Neusilber, s. Argentan. Neusohl (ungar. Besztercze-Banya), königl. freie Bergstadt u. Hauptort des Comitats Sohl, am Zusammenflusse der Gran u. Bistritz. Bischofs sitz, mit 12500 E., kathol. und protestant. Gymnasium, Bergbau auf Kupfer, Fabrikation von Eisen- und Metallwaaren. – N. entstand 1222 durch thüringische Colonisten, welche König Andreas II. des Bergbaus wegen berufen hatte. Neuspanien, soviel wie Mexiko. Neuß, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit dem Rheine durch den Erst- od. Hafftkanal verbunden, an der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn, mit 10500 E, der merkwürdigen St. Quirinuskirche vom Jahre 1208. zahlreichen Fabriken, 14 Oelmühlen, bedeutendem Getreidemarkt, lebhaftem Verkehr. Belagert durch Karl den Kühnen 1471. Neustadt, Name vieler deutscher Ortschaften; die bedeutendsten sind: N. in Oesterreich unter der Enns, s. Wiener-N. – N., Stadt in Mähren an der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/327>, abgerufen am 22.11.2024.