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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Schulen und Bildungsanstalten, hob Ackerbau, Gewerbe u. Handel, ordnete den Staatshaushalt und schuf die neue Kriegsmacht der Monarchie, als deren zweite Gründerin sie mit Recht gefeiert wird. Sie st. 1780 u. hinterließ ihrem Sohne Joseph II., der nach dem Tode seines Vaters 1765 zum deutschen Kaiser erwählt und von ihr als Mitregent in den deutschen Erblanden angenommen worden war, ein wohlgeordnetes Reich von 11000 #M. Größe mit 24 Mill. E. Joseph II. (1780-90), einer der wohlmeinendsten Monarchen, die je einen Thron einnahmen, huldigte der Meinung seines Jahrh., daß die vom Throne ausgehenden Veränderungen in dem Volke unmittelbar Wurzeln schlagen u. durch die Regierungsmittel durchzuführen seien, unternahm deßhalb viele Reformen ohne Rücksicht auf die Rechtsverhältnisse, die Stimmung u. Lebensgewohnheiten seiner Völker. So kam es, daß in den einen Ländern seine Maßregeln eine Art passiven Widerstand erfuhren, indem man sie geschehen ließ, jedoch nichts für sie that, in den Niederlanden aber einen gewaltsamen Widerstand herbeiführten, mit dem auch Ungarn drohte, weßhalb der Kaiser fast alle seine Verordnungen widerrief. Nicht glücklicher war Joseph II. in seiner auswärtigen Politik; sein Versuch, die Scheldemündungen von der holl. Sperre zu befreien, scheiterte an den damaligen politischen Constellationen Europas, der Austausch der Niederlande gegen Bayern an dem Widerstand Friedrichs II., selbst ein 1789 im Bunde mit Rußland begonnener Krieg gegen die herabgekommene Türkei war unglücklich, bis Laudon das Commando erhielt. Josephs II. Bruder u. Nachfolger, Leopold II. (1790 bis 1792) schloß sogleich mit der Pforte Friede, stellte in den Niederlanden und in Ungarn die frühern Verhältnisse wieder her und brachte die Veränderungen seines Vorgängers zum Stillstand. Er verband sich mit Preußen gegen das revolutionäre Frankreich, soferne dasselbe das europ. Staatensystem angreifen würde, vermied aber alle Veranlassung zu Feindseligkeiten. Seinem Sohne Franz II. (1792-1835) erklärte Frankreich den Krieg; die österr. Waffen wurden zwar nicht immer von dem Siege begleitet, unterlagen aber nie ruhmlos; der Abfall Preußens mit ganz Norddeutschland (Basler Frieden 1795) führte den Verlust der Niederlande und des deutschen linken Rheinufers herbei, u. das Kriegsgenie Napoleon Bonapartes 1796 und 1797 den Verlust Italiens. Im Frieden von Campo Formio erhielt O. dagegen das venetianische Gebiet, und da es bei der 2. n. 3. Theilung Polens 1793 u. 1795 Westgalizien einverleibt hatte, so war es sogar um etwa 400 #M. gewachsen. Die Entfernung Bonapartes nach Aegypten sowie die schlechte Regierung des franz. Directoriums, das sich gegen die Nachbarstaaten maßlose Uebergriffe erlaubte, veranlaßten den Krieg von 1799 bis 1801, der anfangs glücklich geführt durch die Schlachten von Marengo und Hohenlinden zu Gunsten Frankreichs entschieden wurde. Der Friede zu Luneville (1801) kostete zwar an Gebiet wenig, vernichtete aber das deutsche Reich, dessen Fürsten den Kaiser verließen und sich von den Franzosen für ihre Verluste auf dem abgetretenen linken Rheinufer auf Kosten der Reichsstädte u. der geistlichen Fürsten doppelte u. dreifache Entschädigung geben ließen. Am 11. Aug. 1804 erklärte deßwegen Kaiser Franz II. O. zum erblichen Kaiserthum, griff 1805 aber gegen den neuen französ. Kaiser Napoleon I., der über Italien, Holland und die Schweiz als Herr od. Beschützer gebot, im Bunde mit England zu den Waffen; doch die Katastrophe von Ulm und die Schlacht von Austerlitz erzwang den Frieden von Preßburg (26. Dez. 1805), der O. das Venetianische, die vorderösterr. Besitzungen, Vorarlberg und Tyrol kostete. Als die deutschen Fürsten (mit Ausnahme Preußens und einiger kleineren von ihm abhängigen Staaten) 1806 sich vom Kaiser und Reich förmlich los sagten u. Napoleon zu ihrem Protector erwählten, legte Franz II. am 6. Aug. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder, mußte auch 1806 bis 1807 bei der Erschöpfung seines Erbreichs dem preuß. und russ. Kriege unthätig zusehen, bereitete aber alle Mittel zu einem neuen Kriege gegen die

Schulen und Bildungsanstalten, hob Ackerbau, Gewerbe u. Handel, ordnete den Staatshaushalt und schuf die neue Kriegsmacht der Monarchie, als deren zweite Gründerin sie mit Recht gefeiert wird. Sie st. 1780 u. hinterließ ihrem Sohne Joseph II., der nach dem Tode seines Vaters 1765 zum deutschen Kaiser erwählt und von ihr als Mitregent in den deutschen Erblanden angenommen worden war, ein wohlgeordnetes Reich von 11000 □M. Größe mit 24 Mill. E. Joseph II. (1780–90), einer der wohlmeinendsten Monarchen, die je einen Thron einnahmen, huldigte der Meinung seines Jahrh., daß die vom Throne ausgehenden Veränderungen in dem Volke unmittelbar Wurzeln schlagen u. durch die Regierungsmittel durchzuführen seien, unternahm deßhalb viele Reformen ohne Rücksicht auf die Rechtsverhältnisse, die Stimmung u. Lebensgewohnheiten seiner Völker. So kam es, daß in den einen Ländern seine Maßregeln eine Art passiven Widerstand erfuhren, indem man sie geschehen ließ, jedoch nichts für sie that, in den Niederlanden aber einen gewaltsamen Widerstand herbeiführten, mit dem auch Ungarn drohte, weßhalb der Kaiser fast alle seine Verordnungen widerrief. Nicht glücklicher war Joseph II. in seiner auswärtigen Politik; sein Versuch, die Scheldemündungen von der holl. Sperre zu befreien, scheiterte an den damaligen politischen Constellationen Europas, der Austausch der Niederlande gegen Bayern an dem Widerstand Friedrichs II., selbst ein 1789 im Bunde mit Rußland begonnener Krieg gegen die herabgekommene Türkei war unglücklich, bis Laudon das Commando erhielt. Josephs II. Bruder u. Nachfolger, Leopold II. (1790 bis 1792) schloß sogleich mit der Pforte Friede, stellte in den Niederlanden und in Ungarn die frühern Verhältnisse wieder her und brachte die Veränderungen seines Vorgängers zum Stillstand. Er verband sich mit Preußen gegen das revolutionäre Frankreich, soferne dasselbe das europ. Staatensystem angreifen würde, vermied aber alle Veranlassung zu Feindseligkeiten. Seinem Sohne Franz II. (1792–1835) erklärte Frankreich den Krieg; die österr. Waffen wurden zwar nicht immer von dem Siege begleitet, unterlagen aber nie ruhmlos; der Abfall Preußens mit ganz Norddeutschland (Basler Frieden 1795) führte den Verlust der Niederlande und des deutschen linken Rheinufers herbei, u. das Kriegsgenie Napoleon Bonapartes 1796 und 1797 den Verlust Italiens. Im Frieden von Campo Formio erhielt O. dagegen das venetianische Gebiet, und da es bei der 2. n. 3. Theilung Polens 1793 u. 1795 Westgalizien einverleibt hatte, so war es sogar um etwa 400 □M. gewachsen. Die Entfernung Bonapartes nach Aegypten sowie die schlechte Regierung des franz. Directoriums, das sich gegen die Nachbarstaaten maßlose Uebergriffe erlaubte, veranlaßten den Krieg von 1799 bis 1801, der anfangs glücklich geführt durch die Schlachten von Marengo und Hohenlinden zu Gunsten Frankreichs entschieden wurde. Der Friede zu Luneville (1801) kostete zwar an Gebiet wenig, vernichtete aber das deutsche Reich, dessen Fürsten den Kaiser verließen und sich von den Franzosen für ihre Verluste auf dem abgetretenen linken Rheinufer auf Kosten der Reichsstädte u. der geistlichen Fürsten doppelte u. dreifache Entschädigung geben ließen. Am 11. Aug. 1804 erklärte deßwegen Kaiser Franz II. O. zum erblichen Kaiserthum, griff 1805 aber gegen den neuen französ. Kaiser Napoleon I., der über Italien, Holland und die Schweiz als Herr od. Beschützer gebot, im Bunde mit England zu den Waffen; doch die Katastrophe von Ulm und die Schlacht von Austerlitz erzwang den Frieden von Preßburg (26. Dez. 1805), der O. das Venetianische, die vorderösterr. Besitzungen, Vorarlberg und Tyrol kostete. Als die deutschen Fürsten (mit Ausnahme Preußens und einiger kleineren von ihm abhängigen Staaten) 1806 sich vom Kaiser und Reich förmlich los sagten u. Napoleon zu ihrem Protector erwählten, legte Franz II. am 6. Aug. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder, mußte auch 1806 bis 1807 bei der Erschöpfung seines Erbreichs dem preuß. und russ. Kriege unthätig zusehen, bereitete aber alle Mittel zu einem neuen Kriege gegen die

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Schulen und Bildungsanstalten, hob Ackerbau, Gewerbe u. Handel, ordnete den Staatshaushalt und schuf die neue Kriegsmacht der Monarchie, als deren zweite Gründerin sie mit Recht gefeiert wird. Sie st. 1780 u. hinterließ ihrem Sohne Joseph II., der nach dem Tode seines Vaters 1765 zum deutschen Kaiser erwählt und von ihr als Mitregent in den deutschen Erblanden angenommen worden war, ein wohlgeordnetes Reich von 11000 &#x25A1;M. Größe mit 24 Mill. E. Joseph II. (1780&#x2013;90), einer der wohlmeinendsten Monarchen, die je einen Thron einnahmen, huldigte der Meinung seines Jahrh., daß die vom Throne ausgehenden Veränderungen in dem Volke unmittelbar Wurzeln schlagen u. durch die Regierungsmittel durchzuführen seien, unternahm deßhalb viele Reformen ohne Rücksicht auf die Rechtsverhältnisse, die Stimmung u. Lebensgewohnheiten seiner Völker. So kam es, daß in den einen Ländern seine Maßregeln eine Art passiven Widerstand erfuhren, indem man sie geschehen ließ, jedoch nichts für sie that, in den Niederlanden aber einen gewaltsamen Widerstand herbeiführten, mit dem auch Ungarn drohte, weßhalb der Kaiser fast alle seine Verordnungen widerrief. Nicht glücklicher war Joseph II. in seiner auswärtigen Politik; sein Versuch, die Scheldemündungen von der holl. Sperre zu befreien, scheiterte an den damaligen politischen Constellationen Europas, der Austausch der Niederlande gegen Bayern an dem Widerstand Friedrichs II., selbst ein 1789 im Bunde mit Rußland begonnener Krieg gegen die herabgekommene Türkei war unglücklich, bis Laudon das Commando erhielt. Josephs II. Bruder u. Nachfolger, Leopold II. (1790 bis 1792) schloß sogleich mit der Pforte Friede, stellte in den Niederlanden und in Ungarn die frühern Verhältnisse wieder her und brachte die Veränderungen seines Vorgängers zum Stillstand. Er verband sich mit Preußen gegen das revolutionäre Frankreich, soferne dasselbe das europ. Staatensystem angreifen würde, vermied aber alle Veranlassung zu Feindseligkeiten. Seinem Sohne Franz II. (1792&#x2013;1835) erklärte Frankreich den Krieg; die österr. Waffen wurden zwar nicht immer von dem Siege begleitet, unterlagen aber nie ruhmlos; der Abfall Preußens mit ganz Norddeutschland (Basler Frieden 1795) führte den Verlust der Niederlande und des deutschen linken Rheinufers herbei, u. das Kriegsgenie Napoleon Bonapartes 1796 und 1797 den Verlust Italiens. Im Frieden von Campo Formio erhielt O. dagegen das venetianische Gebiet, und da es bei der 2. n. 3. Theilung Polens 1793 u. 1795 Westgalizien einverleibt hatte, so war es sogar um etwa 400 &#x25A1;M. gewachsen. Die Entfernung Bonapartes nach Aegypten sowie die schlechte Regierung des franz. Directoriums, das sich gegen die Nachbarstaaten maßlose Uebergriffe erlaubte, veranlaßten den Krieg von 1799 bis 1801, der anfangs glücklich geführt durch die Schlachten von Marengo und Hohenlinden zu Gunsten Frankreichs entschieden wurde. Der Friede zu Luneville (1801) kostete zwar an Gebiet wenig, vernichtete aber das deutsche Reich, dessen Fürsten den Kaiser verließen und sich von den Franzosen für ihre Verluste auf dem abgetretenen linken Rheinufer auf Kosten der Reichsstädte u. der geistlichen Fürsten doppelte u. dreifache Entschädigung geben ließen. Am 11. Aug. 1804 erklärte deßwegen Kaiser Franz II. O. zum erblichen Kaiserthum, griff 1805 aber gegen den neuen französ. Kaiser Napoleon I., der über Italien, Holland und die Schweiz als Herr od. Beschützer gebot, im Bunde mit England zu den Waffen; doch die Katastrophe von Ulm und die Schlacht von Austerlitz erzwang den Frieden von Preßburg (26. Dez. 1805), der O. das Venetianische, die vorderösterr. Besitzungen, Vorarlberg und Tyrol kostete. Als die deutschen Fürsten (mit Ausnahme Preußens und einiger kleineren von ihm abhängigen Staaten) 1806 sich vom Kaiser und Reich förmlich los sagten u. Napoleon zu ihrem Protector erwählten, legte Franz II. am 6. Aug. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder, mußte auch 1806 bis 1807 bei der Erschöpfung seines Erbreichs dem preuß. und russ. Kriege unthätig zusehen, bereitete aber alle Mittel zu einem neuen Kriege gegen die
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[387/0388] Schulen und Bildungsanstalten, hob Ackerbau, Gewerbe u. Handel, ordnete den Staatshaushalt und schuf die neue Kriegsmacht der Monarchie, als deren zweite Gründerin sie mit Recht gefeiert wird. Sie st. 1780 u. hinterließ ihrem Sohne Joseph II., der nach dem Tode seines Vaters 1765 zum deutschen Kaiser erwählt und von ihr als Mitregent in den deutschen Erblanden angenommen worden war, ein wohlgeordnetes Reich von 11000 □M. Größe mit 24 Mill. E. Joseph II. (1780–90), einer der wohlmeinendsten Monarchen, die je einen Thron einnahmen, huldigte der Meinung seines Jahrh., daß die vom Throne ausgehenden Veränderungen in dem Volke unmittelbar Wurzeln schlagen u. durch die Regierungsmittel durchzuführen seien, unternahm deßhalb viele Reformen ohne Rücksicht auf die Rechtsverhältnisse, die Stimmung u. Lebensgewohnheiten seiner Völker. So kam es, daß in den einen Ländern seine Maßregeln eine Art passiven Widerstand erfuhren, indem man sie geschehen ließ, jedoch nichts für sie that, in den Niederlanden aber einen gewaltsamen Widerstand herbeiführten, mit dem auch Ungarn drohte, weßhalb der Kaiser fast alle seine Verordnungen widerrief. Nicht glücklicher war Joseph II. in seiner auswärtigen Politik; sein Versuch, die Scheldemündungen von der holl. Sperre zu befreien, scheiterte an den damaligen politischen Constellationen Europas, der Austausch der Niederlande gegen Bayern an dem Widerstand Friedrichs II., selbst ein 1789 im Bunde mit Rußland begonnener Krieg gegen die herabgekommene Türkei war unglücklich, bis Laudon das Commando erhielt. Josephs II. Bruder u. Nachfolger, Leopold II. (1790 bis 1792) schloß sogleich mit der Pforte Friede, stellte in den Niederlanden und in Ungarn die frühern Verhältnisse wieder her und brachte die Veränderungen seines Vorgängers zum Stillstand. Er verband sich mit Preußen gegen das revolutionäre Frankreich, soferne dasselbe das europ. Staatensystem angreifen würde, vermied aber alle Veranlassung zu Feindseligkeiten. Seinem Sohne Franz II. (1792–1835) erklärte Frankreich den Krieg; die österr. Waffen wurden zwar nicht immer von dem Siege begleitet, unterlagen aber nie ruhmlos; der Abfall Preußens mit ganz Norddeutschland (Basler Frieden 1795) führte den Verlust der Niederlande und des deutschen linken Rheinufers herbei, u. das Kriegsgenie Napoleon Bonapartes 1796 und 1797 den Verlust Italiens. Im Frieden von Campo Formio erhielt O. dagegen das venetianische Gebiet, und da es bei der 2. n. 3. Theilung Polens 1793 u. 1795 Westgalizien einverleibt hatte, so war es sogar um etwa 400 □M. gewachsen. Die Entfernung Bonapartes nach Aegypten sowie die schlechte Regierung des franz. Directoriums, das sich gegen die Nachbarstaaten maßlose Uebergriffe erlaubte, veranlaßten den Krieg von 1799 bis 1801, der anfangs glücklich geführt durch die Schlachten von Marengo und Hohenlinden zu Gunsten Frankreichs entschieden wurde. Der Friede zu Luneville (1801) kostete zwar an Gebiet wenig, vernichtete aber das deutsche Reich, dessen Fürsten den Kaiser verließen und sich von den Franzosen für ihre Verluste auf dem abgetretenen linken Rheinufer auf Kosten der Reichsstädte u. der geistlichen Fürsten doppelte u. dreifache Entschädigung geben ließen. Am 11. Aug. 1804 erklärte deßwegen Kaiser Franz II. O. zum erblichen Kaiserthum, griff 1805 aber gegen den neuen französ. Kaiser Napoleon I., der über Italien, Holland und die Schweiz als Herr od. Beschützer gebot, im Bunde mit England zu den Waffen; doch die Katastrophe von Ulm und die Schlacht von Austerlitz erzwang den Frieden von Preßburg (26. Dez. 1805), der O. das Venetianische, die vorderösterr. Besitzungen, Vorarlberg und Tyrol kostete. Als die deutschen Fürsten (mit Ausnahme Preußens und einiger kleineren von ihm abhängigen Staaten) 1806 sich vom Kaiser und Reich förmlich los sagten u. Napoleon zu ihrem Protector erwählten, legte Franz II. am 6. Aug. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder, mußte auch 1806 bis 1807 bei der Erschöpfung seines Erbreichs dem preuß. und russ. Kriege unthätig zusehen, bereitete aber alle Mittel zu einem neuen Kriege gegen die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/388>, abgerufen am 22.11.2024.