Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Olla, span. Weinmaß = 4213/4 Par. Kubikzoll.


Olla, lat., Topf; o. fervet, der Topf kocht, d. h. es geht hoch her; o. male fervet, der Topf kocht schlecht, d. h. Schmalhans ist Küchenmeister.


Olla potrida, span. Gericht aus allerlei Fleischarten, mit Erbsen u. Gewürzen, vor dem Kochen in einem verschlossenen Topfe gebeizt; es heißt Puchero. wenn allein Rind-, Hammel- u. Schweinefleisch dazu genommen werden. - O. p. als Büchertitel: Allerlei, Miscellen, Mischmasch.


Olmütz, slav. Holumauc, Hauptfestung in Mähren, von der March umflossen, an einem Zweige der Ferdinand-Nordbahn, ehemals Hauptstadt Mährens, jetzt Kreisstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 15000 E., Gymnasium, Hauptschule, Cadettenhaus, lebhaftem Productenhandel; die 1581 gestiftete, 1778 aufgehobene, 1827 wiederhergestellte Universität hat 1855 wieder aufgehört. O.er Conferenz zwischen den Ministern Schwarzenberg und Manteuffel 28. und 29. Nov. 1850.


Olonek, Olenek, sibir. Fluß, ergießt sich westl. von der Lena in das Jakutzkische Meer.


Olonez, Gouvernem. im europ. Rußland, zwischen Finnland. Archangelsk, Wologda, Nowgorod, Petersburg und dem Ladogasee, 2792 #M. groß mit 263000 E., hat wenigen Ackerbau, große Waldungen, ergibige Jagd u. Fischerei. Hauptstadt ist Petrosawodsk am Onegasee, mit 7000 E.; die alte Hauptstadt O. am Onegasee hat 2700 E., in der Nähe Marmorbrüche.


Olozaga, Don Salustiano, 1831 Advokat zu Logrono, mußte als Liberaler fliehen, wurde später ein Hauptredner in der Cortesversammlung, 1840 Gesandter zu Paris, wirkte 1843 zum Sturze Esparteros, wurde Minister, aber bald von den Moderados gestürzt, entfloh, kam 1847 wieder zurück, spielt die Rolle eines gewissenlosen, ehrgeizigen Intrikanten gegenwärtig unter demokratischer Maske.


Olshausen, Hermann, prot. Theolog, geb. 1796 zu Oldeslohe in Holstein, gest. 1839 in Erlangen; von seinen Werken ist der mehrmals aufgelegte "Biblische Commentar über sämmtliche Schriften des N. T." das bekannteste. - O., Justus, Orientalist, Bruder des Vorigen, geb. 1800, von 1823-52 Professor in Kiel, 1852 von der dän. Regierung abgesetzt, ist seit 1853 Professor in Königsberg. Schriften: "Zur Topographie des alten Jerusalem" Kiel 1833; "Die Pehlwilegenden auf den Münzen der letzten Sassaniden" Leipzig 1843; "Erklärung der Psalmen" Leipz. 1853. - O., Theodor, Bruder der Vorigen, geb. 1802, Advokat und städtischer Beamter zu Kiel, arbeitete zuerst als Publicist, dann als Landtagsdeputirter. 1848 vom März bis August als Mitglied der provisorisch en Regierung, später der Landesversammlung der Danisirung der Herzogthümer entgegen, wurde 1851 verbannt und wanderte nach Nordamerika aus. Schreibt ein Werk über die Vereinigten Staaten Nordamerikas (Bd. 1, das Missisippithal, Kiel 1853-55).


Oltenitza, Dorf in der Walachei. an der Donau, Turtukai gegenüber; siegreiches Gefecht der Türken gegen die Russen, 4. Nov. 1853.


Olymp, Olympos, im Alterthume der Name einer ziemlichen Anzahl von Gebirgszügen oder Bergen in Griechenland u. Kleinasien; am bekanntesten ist der O. zwischen Macedonien u. Thessalien, durch das Thal Tempe von dem Ossa getrennt, etwas über 6000' hoch, im Glauben der ältesten Hellenen der Sitz der Götter, daher diese O. ier heißen.


Olympia, Ebene im Thale des Alpheus, etwa 4 St. von dessen Mündung, im mittleren Theile von Elis, das Nationalheiligthum der Griechen, mit vielen Tempeln, darunter der des Zeus mit der berühmten Statue des Gottes von Phidias, einem heil. Hain, dem Platze, worauf die Spiele gehalten wurden, war ein Sammelplatz griech. Kunstwerke. Die olympischen Spiele wurden alle 4 Jahre gefeiert u. bestanden im Wagenrennen, Wettlauf, Discuswerfen, Springen, Ringen, Faustkampf, musikalischem und dichterischem Wettkampfe. Durch die franz. Expedition nach Morea 1829 wurden die Spuren von O. wieder aufgefunden; es wurden auch seitdem einzelne


Olla, span. Weinmaß = 4213/4 Par. Kubikzoll.


Olla, lat., Topf; o. fervet, der Topf kocht, d. h. es geht hoch her; o. male fervet, der Topf kocht schlecht, d. h. Schmalhans ist Küchenmeister.


Olla potrida, span. Gericht aus allerlei Fleischarten, mit Erbsen u. Gewürzen, vor dem Kochen in einem verschlossenen Topfe gebeizt; es heißt Puchero. wenn allein Rind-, Hammel- u. Schweinefleisch dazu genommen werden. – O. p. als Büchertitel: Allerlei, Miscellen, Mischmasch.


Olmütz, slav. Holumauc, Hauptfestung in Mähren, von der March umflossen, an einem Zweige der Ferdinand-Nordbahn, ehemals Hauptstadt Mährens, jetzt Kreisstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 15000 E., Gymnasium, Hauptschule, Cadettenhaus, lebhaftem Productenhandel; die 1581 gestiftete, 1778 aufgehobene, 1827 wiederhergestellte Universität hat 1855 wieder aufgehört. O.er Conferenz zwischen den Ministern Schwarzenberg und Manteuffel 28. und 29. Nov. 1850.


Olonek, Olenek, sibir. Fluß, ergießt sich westl. von der Lena in das Jakutzkische Meer.


Olonez, Gouvernem. im europ. Rußland, zwischen Finnland. Archangelsk, Wologda, Nowgorod, Petersburg und dem Ladogasee, 2792 □M. groß mit 263000 E., hat wenigen Ackerbau, große Waldungen, ergibige Jagd u. Fischerei. Hauptstadt ist Petrosawodsk am Onegasee, mit 7000 E.; die alte Hauptstadt O. am Onegasee hat 2700 E., in der Nähe Marmorbrüche.


Olozaga, Don Salustiano, 1831 Advokat zu Logrono, mußte als Liberaler fliehen, wurde später ein Hauptredner in der Cortesversammlung, 1840 Gesandter zu Paris, wirkte 1843 zum Sturze Esparteros, wurde Minister, aber bald von den Moderados gestürzt, entfloh, kam 1847 wieder zurück, spielt die Rolle eines gewissenlosen, ehrgeizigen Intrikanten gegenwärtig unter demokratischer Maske.


Olshausen, Hermann, prot. Theolog, geb. 1796 zu Oldeslohe in Holstein, gest. 1839 in Erlangen; von seinen Werken ist der mehrmals aufgelegte „Biblische Commentar über sämmtliche Schriften des N. T.“ das bekannteste. – O., Justus, Orientalist, Bruder des Vorigen, geb. 1800, von 1823–52 Professor in Kiel, 1852 von der dän. Regierung abgesetzt, ist seit 1853 Professor in Königsberg. Schriften: „Zur Topographie des alten Jerusalem“ Kiel 1833; „Die Pehlwilegenden auf den Münzen der letzten Sassaniden“ Leipzig 1843; „Erklärung der Psalmen“ Leipz. 1853. – O., Theodor, Bruder der Vorigen, geb. 1802, Advokat und städtischer Beamter zu Kiel, arbeitete zuerst als Publicist, dann als Landtagsdeputirter. 1848 vom März bis August als Mitglied der provisorisch en Regierung, später der Landesversammlung der Danisirung der Herzogthümer entgegen, wurde 1851 verbannt und wanderte nach Nordamerika aus. Schreibt ein Werk über die Vereinigten Staaten Nordamerikas (Bd. 1, das Missisippithal, Kiel 1853–55).


Oltenitza, Dorf in der Walachei. an der Donau, Turtukai gegenüber; siegreiches Gefecht der Türken gegen die Russen, 4. Nov. 1853.


Olymp, Olympos, im Alterthume der Name einer ziemlichen Anzahl von Gebirgszügen oder Bergen in Griechenland u. Kleinasien; am bekanntesten ist der O. zwischen Macedonien u. Thessalien, durch das Thal Tempe von dem Ossa getrennt, etwas über 6000' hoch, im Glauben der ältesten Hellenen der Sitz der Götter, daher diese O. ier heißen.


Olympia, Ebene im Thale des Alpheus, etwa 4 St. von dessen Mündung, im mittleren Theile von Elis, das Nationalheiligthum der Griechen, mit vielen Tempeln, darunter der des Zeus mit der berühmten Statue des Gottes von Phidias, einem heil. Hain, dem Platze, worauf die Spiele gehalten wurden, war ein Sammelplatz griech. Kunstwerke. Die olympischen Spiele wurden alle 4 Jahre gefeiert u. bestanden im Wagenrennen, Wettlauf, Discuswerfen, Springen, Ringen, Faustkampf, musikalischem und dichterischem Wettkampfe. Durch die franz. Expedition nach Morea 1829 wurden die Spuren von O. wieder aufgefunden; es wurden auch seitdem einzelne

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0400" n="399"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olla</hi>, span. Weinmaß = 421<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olla</hi>, lat., Topf; <hi rendition="#i">o. <hi rendition="#g">fervet</hi></hi>, der Topf kocht, d. h. es geht hoch her; <hi rendition="#i">o. <hi rendition="#g">male fervet</hi></hi>, der Topf kocht schlecht, d. h. Schmalhans ist Küchenmeister.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olla potrida</hi>, span. Gericht aus allerlei Fleischarten, mit Erbsen u. Gewürzen, vor dem Kochen in einem verschlossenen Topfe gebeizt; es heißt <hi rendition="#g">Puchero.</hi> wenn allein Rind-, Hammel- u. Schweinefleisch dazu genommen werden. &#x2013; <hi rendition="#i">O. p.</hi> als Büchertitel: Allerlei, Miscellen, Mischmasch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olmütz</hi>, slav. <hi rendition="#g">Holumauc</hi>, Hauptfestung in Mähren, von der March umflossen, an einem Zweige der Ferdinand-Nordbahn, ehemals Hauptstadt Mährens, jetzt Kreisstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 15000 E., Gymnasium, Hauptschule, Cadettenhaus, lebhaftem Productenhandel; die 1581 gestiftete, 1778 aufgehobene, 1827 wiederhergestellte Universität hat 1855 wieder aufgehört. O.er <hi rendition="#g">Conferenz</hi> zwischen den Ministern Schwarzenberg und Manteuffel 28. und 29. Nov. 1850.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olonek</hi>, <hi rendition="#g">Olenek</hi>, sibir. Fluß, ergießt sich westl. von der Lena in das Jakutzkische Meer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olonez</hi>, Gouvernem. im europ. Rußland, zwischen Finnland. Archangelsk, Wologda, Nowgorod, Petersburg und dem Ladogasee, 2792 &#x25A1;M. groß mit 263000 E., hat wenigen Ackerbau, große Waldungen, ergibige Jagd u. Fischerei. Hauptstadt ist <hi rendition="#g">Petrosawodsk</hi> am Onegasee, mit 7000 E.; die alte Hauptstadt O. am Onegasee hat 2700 E., in der Nähe Marmorbrüche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olozaga</hi>, Don Salustiano, 1831 Advokat zu Logrono, mußte als Liberaler fliehen, wurde später ein Hauptredner in der Cortesversammlung, 1840 Gesandter zu Paris, wirkte 1843 zum Sturze Esparteros, wurde Minister, aber bald von den Moderados gestürzt, entfloh, kam 1847 wieder zurück, spielt die Rolle eines gewissenlosen, ehrgeizigen Intrikanten gegenwärtig unter demokratischer Maske.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olshausen</hi>, Hermann, prot. Theolog, geb. 1796 zu Oldeslohe in Holstein, gest. 1839 in Erlangen; von seinen Werken ist der mehrmals aufgelegte &#x201E;Biblische Commentar über sämmtliche Schriften des N. T.&#x201C; das bekannteste. &#x2013; O., <hi rendition="#g">Justus</hi>, Orientalist, Bruder des Vorigen, geb. 1800, von 1823&#x2013;52 Professor in Kiel, 1852 von der dän. Regierung abgesetzt, ist seit 1853 Professor in Königsberg. Schriften: &#x201E;Zur Topographie des alten Jerusalem&#x201C; Kiel 1833; &#x201E;Die Pehlwilegenden auf den Münzen der letzten Sassaniden&#x201C; Leipzig 1843; &#x201E;Erklärung der Psalmen&#x201C; Leipz. 1853. &#x2013; O., <hi rendition="#g">Theodor</hi>, Bruder der Vorigen, geb. 1802, Advokat und städtischer Beamter zu Kiel, arbeitete zuerst als Publicist, dann als Landtagsdeputirter. 1848 vom März bis August als Mitglied der provisorisch en Regierung, später der Landesversammlung der Danisirung der Herzogthümer entgegen, wurde 1851 verbannt und wanderte nach Nordamerika aus. Schreibt ein Werk über die Vereinigten Staaten Nordamerikas (Bd. 1, das Missisippithal, Kiel 1853&#x2013;55).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Oltenitza</hi>, Dorf in der Walachei. an der Donau, Turtukai gegenüber; siegreiches Gefecht der Türken gegen die Russen, 4. Nov. 1853.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olymp</hi>, <hi rendition="#g">Olympos</hi>, im Alterthume der Name einer ziemlichen Anzahl von Gebirgszügen oder Bergen in Griechenland u. Kleinasien; am bekanntesten ist der O. zwischen Macedonien u. Thessalien, durch das Thal Tempe von dem Ossa getrennt, etwas über 6000' hoch, im Glauben der ältesten Hellenen der Sitz der Götter, daher diese O. <hi rendition="#g">ier</hi> heißen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olympia</hi>, Ebene im Thale des Alpheus, etwa 4 St. von dessen Mündung, im mittleren Theile von Elis, das Nationalheiligthum der Griechen, mit vielen Tempeln, darunter der des Zeus mit der berühmten Statue des Gottes von Phidias, einem heil. Hain, dem Platze, worauf die Spiele gehalten wurden, war ein Sammelplatz griech. Kunstwerke. Die <hi rendition="#g">olympischen Spiele</hi> wurden alle 4 Jahre gefeiert u. bestanden im Wagenrennen, Wettlauf, Discuswerfen, Springen, Ringen, Faustkampf, musikalischem und dichterischem Wettkampfe. Durch die franz. Expedition nach Morea 1829 wurden die Spuren von O. wieder aufgefunden; es wurden auch seitdem einzelne
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[399/0400] Olla, span. Weinmaß = 4213/4 Par. Kubikzoll. Olla, lat., Topf; o. fervet, der Topf kocht, d. h. es geht hoch her; o. male fervet, der Topf kocht schlecht, d. h. Schmalhans ist Küchenmeister. Olla potrida, span. Gericht aus allerlei Fleischarten, mit Erbsen u. Gewürzen, vor dem Kochen in einem verschlossenen Topfe gebeizt; es heißt Puchero. wenn allein Rind-, Hammel- u. Schweinefleisch dazu genommen werden. – O. p. als Büchertitel: Allerlei, Miscellen, Mischmasch. Olmütz, slav. Holumauc, Hauptfestung in Mähren, von der March umflossen, an einem Zweige der Ferdinand-Nordbahn, ehemals Hauptstadt Mährens, jetzt Kreisstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 15000 E., Gymnasium, Hauptschule, Cadettenhaus, lebhaftem Productenhandel; die 1581 gestiftete, 1778 aufgehobene, 1827 wiederhergestellte Universität hat 1855 wieder aufgehört. O.er Conferenz zwischen den Ministern Schwarzenberg und Manteuffel 28. und 29. Nov. 1850. Olonek, Olenek, sibir. Fluß, ergießt sich westl. von der Lena in das Jakutzkische Meer. Olonez, Gouvernem. im europ. Rußland, zwischen Finnland. Archangelsk, Wologda, Nowgorod, Petersburg und dem Ladogasee, 2792 □M. groß mit 263000 E., hat wenigen Ackerbau, große Waldungen, ergibige Jagd u. Fischerei. Hauptstadt ist Petrosawodsk am Onegasee, mit 7000 E.; die alte Hauptstadt O. am Onegasee hat 2700 E., in der Nähe Marmorbrüche. Olozaga, Don Salustiano, 1831 Advokat zu Logrono, mußte als Liberaler fliehen, wurde später ein Hauptredner in der Cortesversammlung, 1840 Gesandter zu Paris, wirkte 1843 zum Sturze Esparteros, wurde Minister, aber bald von den Moderados gestürzt, entfloh, kam 1847 wieder zurück, spielt die Rolle eines gewissenlosen, ehrgeizigen Intrikanten gegenwärtig unter demokratischer Maske. Olshausen, Hermann, prot. Theolog, geb. 1796 zu Oldeslohe in Holstein, gest. 1839 in Erlangen; von seinen Werken ist der mehrmals aufgelegte „Biblische Commentar über sämmtliche Schriften des N. T.“ das bekannteste. – O., Justus, Orientalist, Bruder des Vorigen, geb. 1800, von 1823–52 Professor in Kiel, 1852 von der dän. Regierung abgesetzt, ist seit 1853 Professor in Königsberg. Schriften: „Zur Topographie des alten Jerusalem“ Kiel 1833; „Die Pehlwilegenden auf den Münzen der letzten Sassaniden“ Leipzig 1843; „Erklärung der Psalmen“ Leipz. 1853. – O., Theodor, Bruder der Vorigen, geb. 1802, Advokat und städtischer Beamter zu Kiel, arbeitete zuerst als Publicist, dann als Landtagsdeputirter. 1848 vom März bis August als Mitglied der provisorisch en Regierung, später der Landesversammlung der Danisirung der Herzogthümer entgegen, wurde 1851 verbannt und wanderte nach Nordamerika aus. Schreibt ein Werk über die Vereinigten Staaten Nordamerikas (Bd. 1, das Missisippithal, Kiel 1853–55). Oltenitza, Dorf in der Walachei. an der Donau, Turtukai gegenüber; siegreiches Gefecht der Türken gegen die Russen, 4. Nov. 1853. Olymp, Olympos, im Alterthume der Name einer ziemlichen Anzahl von Gebirgszügen oder Bergen in Griechenland u. Kleinasien; am bekanntesten ist der O. zwischen Macedonien u. Thessalien, durch das Thal Tempe von dem Ossa getrennt, etwas über 6000' hoch, im Glauben der ältesten Hellenen der Sitz der Götter, daher diese O. ier heißen. Olympia, Ebene im Thale des Alpheus, etwa 4 St. von dessen Mündung, im mittleren Theile von Elis, das Nationalheiligthum der Griechen, mit vielen Tempeln, darunter der des Zeus mit der berühmten Statue des Gottes von Phidias, einem heil. Hain, dem Platze, worauf die Spiele gehalten wurden, war ein Sammelplatz griech. Kunstwerke. Die olympischen Spiele wurden alle 4 Jahre gefeiert u. bestanden im Wagenrennen, Wettlauf, Discuswerfen, Springen, Ringen, Faustkampf, musikalischem und dichterischem Wettkampfe. Durch die franz. Expedition nach Morea 1829 wurden die Spuren von O. wieder aufgefunden; es wurden auch seitdem einzelne

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/400
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/400>, abgerufen am 02.06.2024.