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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Nachgrabungen veranstaltet, zu größeren Untersuchungen fehlen indessen noch immer die Mittel.


Olympiade, Zeitabschnitt von 4 Jahren, von einer Feier der olympischen Spiele bis zur anderen; darauf gründete sich die Zeitrechnung der alten Griechen, welche als Ausgangspunkt das Jahr 776 v. Chr. annahmen.


Olympias, Mutter Alexanders des Gr., epirotische Königstochter, wirkte, von ihrem Gemahle verstoßen, wahrscheinlich zu dessen Ermordung mit, wurde von ihrem Sohne hochgeehrt, aber von der Regierung fern gehalten, deßgleichen von dem Reichsverweser Antipater nach Alexanders Tod. Kassander rief sie aus Epirus nach Macedonien u. da sie den jungen Alexander erzog, gewann sie großen Einfluß. Sie benutzte denselben zur Vernichtung der andern Glieder der königl. Familie und der vornehmsten Anhänger derselben, wurde aber 315 n. Chr. von Kassander ermordet.


Olympiodor, Name einiger griech. Gelehrten der christlichen Zeit. - O. der ältere aus Alexandrien, peripatetischer Philosoph, war im 5. Jahrh. ein Lehrer des später weit berühmteren Proclus. - O. der jüngere, gleichfalls ein Alexandriner u. Peripatetiker, erläuterte Schriften des Aristoteles um 550. Ein anderer O. beschrieb das Leben Platons und erläuterte den Alcibiades, Gorgias und Phädon (Handschrift in Paris). - O. aus Theben in Aegypten, lebte am Hofe des Kaisers Honorius, war auch Mitglied einer Gesandtschaft an den Hunnenkönig, schrieb die Geschichte des weström. Reiches von 407-425 n. Chr. - Ein O., der im 6. Jahrh. Diakon zu Alexandrien war, hinterließ Commentare zum alten Testament.


Olympische Spiele, s. Olympia.


Olynth, griech. Colonialstadt auf der Halbinsel Chalcidice (des Athos), mächtig zu Land und See, Schranke gegen die Ausbreitung der macedon. Macht, 348 v. Chr. von Philipp durch Verrath erobert und vollständig vernichtet; Demosthenes hatte die Athener vergebens (o.ische Reden) zur nachdrücklichen Unterstützung O.s aufgefordert.


Omagra, griech., Schulterngicht.


Omajjaden, s. Khalifen; über die span. O. s. Spanien.


Oman, s. Arabien.


Omar, der 2. Nachfolger Mohammeds, Khalif von 634-44, einfach u. mäßig wie ein gemeiner Beduine, bestimmte das Verhältniß der unterworfenen Christen für die ganze Folgezeit, ließ Palästina, Syrien und das persische Reich erobern, ward vom Perser Firuz ermordet.


Ombrage (ongbrahsch), frz., Schatten, Verdacht; ombragiren, beschatten; ombrirt, abgeschattet, von Zeugen, deren Farbe von dem Dunkeln in das Helle übergeht.


Ombrometer, Regenmesser.


Ombrone (Umbro), Fluß in Toscana, kommt von den Apenninen, mündet nach 25 M. schiffbar in das mittelländ. Meer.


O'Meara (O'Mihrä), Barry Edward, Wundarzt auf dem Linienschiffe Bellerophon, das Napoleon I. auf der Rhede von Rochefort aufnahm, begleitete denselben nach Helena als Leibarzt u. Vertrauter, war aber, wie jetzt bekannt ist, zugleich Spion der engl. Regierung. Gab Mittheilungen über Napoleon auf St. Helena heraus, 2 Bde., London 1822.


Om el Kora, Mekka.


Omen, lat., Mehrzahl omina, bei den Römern gute oder böse Vorbedeutung; ominös, von schlimmer Vorbedeutung.


Omentum, lat., s. Netz.


Omer Pascha, eigentlich Lattas, ein Kroate aus dem Oguliner Gränzbezirke, entwich 1833 wegen eines Vergehens in die Türkei, wurde Renegat u. Schreiblehrer Abdul Medschids, des damaligen Kronprinzen, jetzigen Sultans. 1840 wurde er Oberst, bewies sich gegen Drusen. Maroniten und Kurden als brauchbaren Feldherrn u. stieg im Range; von 1848-50 commandirte er die türk. Occupationstruppen in den Donaufürstenthümern, schlug 1850-51 die Aufstände der Häuptlinge in Bosnien und der Herzegowina nieder u. wurde an der Eroberung Montenegros nur durch Oesterreichs Intervention gehindert. Beim Ausbruch des russ.-türk. Krieges erhielt er den Oberbefehl über die türk. Armee, wählte günstige Stellungen, gewann kleine Erfolge. wagte aber wohlweislich keine Schlacht gegen die Russen. Es ist falsch,

Nachgrabungen veranstaltet, zu größeren Untersuchungen fehlen indessen noch immer die Mittel.


Olympiade, Zeitabschnitt von 4 Jahren, von einer Feier der olympischen Spiele bis zur anderen; darauf gründete sich die Zeitrechnung der alten Griechen, welche als Ausgangspunkt das Jahr 776 v. Chr. annahmen.


Olympias, Mutter Alexanders des Gr., epirotische Königstochter, wirkte, von ihrem Gemahle verstoßen, wahrscheinlich zu dessen Ermordung mit, wurde von ihrem Sohne hochgeehrt, aber von der Regierung fern gehalten, deßgleichen von dem Reichsverweser Antipater nach Alexanders Tod. Kassander rief sie aus Epirus nach Macedonien u. da sie den jungen Alexander erzog, gewann sie großen Einfluß. Sie benutzte denselben zur Vernichtung der andern Glieder der königl. Familie und der vornehmsten Anhänger derselben, wurde aber 315 n. Chr. von Kassander ermordet.


Olympiodor, Name einiger griech. Gelehrten der christlichen Zeit. – O. der ältere aus Alexandrien, peripatetischer Philosoph, war im 5. Jahrh. ein Lehrer des später weit berühmteren Proclus. – O. der jüngere, gleichfalls ein Alexandriner u. Peripatetiker, erläuterte Schriften des Aristoteles um 550. Ein anderer O. beschrieb das Leben Platons und erläuterte den Alcibiades, Gorgias und Phädon (Handschrift in Paris). – O. aus Theben in Aegypten, lebte am Hofe des Kaisers Honorius, war auch Mitglied einer Gesandtschaft an den Hunnenkönig, schrieb die Geschichte des weström. Reiches von 407–425 n. Chr. – Ein O., der im 6. Jahrh. Diakon zu Alexandrien war, hinterließ Commentare zum alten Testament.


Olympische Spiele, s. Olympia.


Olynth, griech. Colonialstadt auf der Halbinsel Chalcidice (des Athos), mächtig zu Land und See, Schranke gegen die Ausbreitung der macedon. Macht, 348 v. Chr. von Philipp durch Verrath erobert und vollständig vernichtet; Demosthenes hatte die Athener vergebens (o.ische Reden) zur nachdrücklichen Unterstützung O.s aufgefordert.


Omagra, griech., Schulterngicht.


Omajjaden, s. Khalifen; über die span. O. s. Spanien.


Oman, s. Arabien.


Omar, der 2. Nachfolger Mohammeds, Khalif von 634–44, einfach u. mäßig wie ein gemeiner Beduine, bestimmte das Verhältniß der unterworfenen Christen für die ganze Folgezeit, ließ Palästina, Syrien und das persische Reich erobern, ward vom Perser Firuz ermordet.


Ombrage (ongbrahsch), frz., Schatten, Verdacht; ombragiren, beschatten; ombrirt, abgeschattet, von Zeugen, deren Farbe von dem Dunkeln in das Helle übergeht.


Ombrometer, Regenmesser.


Ombrone (Umbro), Fluß in Toscana, kommt von den Apenninen, mündet nach 25 M. schiffbar in das mittelländ. Meer.


O'Meara (OʼMihrä), Barry Edward, Wundarzt auf dem Linienschiffe Bellerophon, das Napoleon I. auf der Rhede von Rochefort aufnahm, begleitete denselben nach Helena als Leibarzt u. Vertrauter, war aber, wie jetzt bekannt ist, zugleich Spion der engl. Regierung. Gab Mittheilungen über Napoleon auf St. Helena heraus, 2 Bde., London 1822.


Om el Kora, Mekka.


Omen, lat., Mehrzahl omina, bei den Römern gute oder böse Vorbedeutung; ominös, von schlimmer Vorbedeutung.


Omentum, lat., s. Netz.


Omer Pascha, eigentlich Lattas, ein Kroate aus dem Oguliner Gränzbezirke, entwich 1833 wegen eines Vergehens in die Türkei, wurde Renegat u. Schreiblehrer Abdul Medschids, des damaligen Kronprinzen, jetzigen Sultans. 1840 wurde er Oberst, bewies sich gegen Drusen. Maroniten und Kurden als brauchbaren Feldherrn u. stieg im Range; von 1848–50 commandirte er die türk. Occupationstruppen in den Donaufürstenthümern, schlug 1850–51 die Aufstände der Häuptlinge in Bosnien und der Herzegowina nieder u. wurde an der Eroberung Montenegros nur durch Oesterreichs Intervention gehindert. Beim Ausbruch des russ.-türk. Krieges erhielt er den Oberbefehl über die türk. Armee, wählte günstige Stellungen, gewann kleine Erfolge. wagte aber wohlweislich keine Schlacht gegen die Russen. Es ist falsch,

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[400/0401] Nachgrabungen veranstaltet, zu größeren Untersuchungen fehlen indessen noch immer die Mittel. Olympiade, Zeitabschnitt von 4 Jahren, von einer Feier der olympischen Spiele bis zur anderen; darauf gründete sich die Zeitrechnung der alten Griechen, welche als Ausgangspunkt das Jahr 776 v. Chr. annahmen. Olympias, Mutter Alexanders des Gr., epirotische Königstochter, wirkte, von ihrem Gemahle verstoßen, wahrscheinlich zu dessen Ermordung mit, wurde von ihrem Sohne hochgeehrt, aber von der Regierung fern gehalten, deßgleichen von dem Reichsverweser Antipater nach Alexanders Tod. Kassander rief sie aus Epirus nach Macedonien u. da sie den jungen Alexander erzog, gewann sie großen Einfluß. Sie benutzte denselben zur Vernichtung der andern Glieder der königl. Familie und der vornehmsten Anhänger derselben, wurde aber 315 n. Chr. von Kassander ermordet. Olympiodor, Name einiger griech. Gelehrten der christlichen Zeit. – O. der ältere aus Alexandrien, peripatetischer Philosoph, war im 5. Jahrh. ein Lehrer des später weit berühmteren Proclus. – O. der jüngere, gleichfalls ein Alexandriner u. Peripatetiker, erläuterte Schriften des Aristoteles um 550. Ein anderer O. beschrieb das Leben Platons und erläuterte den Alcibiades, Gorgias und Phädon (Handschrift in Paris). – O. aus Theben in Aegypten, lebte am Hofe des Kaisers Honorius, war auch Mitglied einer Gesandtschaft an den Hunnenkönig, schrieb die Geschichte des weström. Reiches von 407–425 n. Chr. – Ein O., der im 6. Jahrh. Diakon zu Alexandrien war, hinterließ Commentare zum alten Testament. Olympische Spiele, s. Olympia. Olynth, griech. Colonialstadt auf der Halbinsel Chalcidice (des Athos), mächtig zu Land und See, Schranke gegen die Ausbreitung der macedon. Macht, 348 v. Chr. von Philipp durch Verrath erobert und vollständig vernichtet; Demosthenes hatte die Athener vergebens (o.ische Reden) zur nachdrücklichen Unterstützung O.s aufgefordert. Omagra, griech., Schulterngicht. Omajjaden, s. Khalifen; über die span. O. s. Spanien. Oman, s. Arabien. Omar, der 2. Nachfolger Mohammeds, Khalif von 634–44, einfach u. mäßig wie ein gemeiner Beduine, bestimmte das Verhältniß der unterworfenen Christen für die ganze Folgezeit, ließ Palästina, Syrien und das persische Reich erobern, ward vom Perser Firuz ermordet. Ombrage (ongbrahsch), frz., Schatten, Verdacht; ombragiren, beschatten; ombrirt, abgeschattet, von Zeugen, deren Farbe von dem Dunkeln in das Helle übergeht. Ombrometer, Regenmesser. Ombrone (Umbro), Fluß in Toscana, kommt von den Apenninen, mündet nach 25 M. schiffbar in das mittelländ. Meer. O'Meara (OʼMihrä), Barry Edward, Wundarzt auf dem Linienschiffe Bellerophon, das Napoleon I. auf der Rhede von Rochefort aufnahm, begleitete denselben nach Helena als Leibarzt u. Vertrauter, war aber, wie jetzt bekannt ist, zugleich Spion der engl. Regierung. Gab Mittheilungen über Napoleon auf St. Helena heraus, 2 Bde., London 1822. Om el Kora, Mekka. Omen, lat., Mehrzahl omina, bei den Römern gute oder böse Vorbedeutung; ominös, von schlimmer Vorbedeutung. Omentum, lat., s. Netz. Omer Pascha, eigentlich Lattas, ein Kroate aus dem Oguliner Gränzbezirke, entwich 1833 wegen eines Vergehens in die Türkei, wurde Renegat u. Schreiblehrer Abdul Medschids, des damaligen Kronprinzen, jetzigen Sultans. 1840 wurde er Oberst, bewies sich gegen Drusen. Maroniten und Kurden als brauchbaren Feldherrn u. stieg im Range; von 1848–50 commandirte er die türk. Occupationstruppen in den Donaufürstenthümern, schlug 1850–51 die Aufstände der Häuptlinge in Bosnien und der Herzegowina nieder u. wurde an der Eroberung Montenegros nur durch Oesterreichs Intervention gehindert. Beim Ausbruch des russ.-türk. Krieges erhielt er den Oberbefehl über die türk. Armee, wählte günstige Stellungen, gewann kleine Erfolge. wagte aber wohlweislich keine Schlacht gegen die Russen. Es ist falsch,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/401>, abgerufen am 22.11.2024.