Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.auf höchstens 10 Jahre, Vermögen und Ehre unbeschadet, zu verbannen. Ostraciten, Versteinerungen aus der Familie der Austern. Oströmisches Reich, s. Byzantinisches Reich. Ostrog, russ., ein mit Pallisaden umgebener Marktflecken. - O., russ. Stadt in Volhynien, mit 6300 E. Ostrog, früher poln. Herzogthum in Volhynien. Konstantin v. O. kämpfte im Anfange des 16. Jahrh. siegreich gegen Tataren und Russen; seine Enkelin Helszka (Elisabeth) wurde entführt Gemahlin des Fürsten Sanguszko, nach dessen Ermordung des Grafen Gorka, st. nach dessen Tod im Wahnsinne. - Konstantin Basili, Großhetman von Lithauen und Woiwode von Wilna, besiegte die Russen 1514. Die männliche Linie der O. erlosch 1673 u. das Erbe fiel an den Fürsten Sanguszko. Ostrolenka, Stadt im russ.-poln. Gouvernement Plock, mit 2000 E.; Sieg der Franzosen über die Russen 16. Febr. 1807; der Russen über die Polen 26. Mai 1831. Ostrowno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5000 E.; Treffen am 25. und 26. Juli 1812. Ostrowo, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5800 E. - O., Gut bei Filehne im Reg.-Bez. Bromberg mit einem 1852 von Dr. Beheim-Schwarzbach errichteten ländlichen Erziehungsinstitute. Ostrowski, berühmtes altpoln. Adelsgeschlecht. Graf Thomasz O., geb. 1735, gehörte zu den poln. Patrioten 1791, begleitete hohe Aemter zur Zeit des Herzogthums Warschau, st. 1817. - O., Antoni, geb. 1782, des Vorigen Sohn, durchschaute Napoleons Absichten mit Polen, war deßwegen bei ihm in Ungnade, später im Senate ein Haupt der Opposition während der Statthalterschaft des Großfürsten Konstantin, rieth 1831 vergebens zu den äußersten Maßregeln, ging nach dem Falle Warschaus in das Exil nach Frankreich. Ostsee, baltisches Meer, das durch den Sund u. beide Belte mit der Nordsee zusammenhängende Binnenmeer, zwischen Skandinavien, Deutschland u. Rußland, 7500 #M. groß, mit einer mittleren Tiefe von 120', der größten (bei den Alandsinseln) von 400', nimmt 40 bedeutendere Flüsse auf und ist daher verhältnißmäßig wenig salzig; es ist auch von einer durchschnittlich um 5° niederern Temperatur als der Sund, friert deßwegen meistens schon in der 1. Hälfte des Novbr. zu. Wegen seiner unregelmäßigen Wellenbewegung, heftigen und oft wechselnden Winden, den unzähligen Klippen im finnischen und bottn. Busen sowie der geringen Tiefe an den südl. Küsten ist die Schiffahrt auf der O. gefährlich. Die bedeutendsten Hafenplätze sind: Kopenhagen, Flensburg, Kiel; Travemünde, Königsberg, Pillau, Memel; Riga, Reval, Narwa, Kronstadt, Helsingfors; Stockholm, Karlskrona, Ystad. Man will ein Sinken des balt. Wasserspiegels oder ein Heben Schwedens sicher beobachten, das in 1 Jahre = 1/2'' wäre, so daß in 2000 Jahren die O. zu einem Bett für ihre Zuflüsse würde, die alsdann durch den Sund in einem Strome in die Nordsee flössen. Ostseeprovinzen, die russ. Gouvernements Kurland, Livland, Esthland, Ingermanland oder Petersburg, Finnland. Oswego (Assuigo), Stadt im nordamerik. Staate Newyork an der Mündung des O.kanals in den Ontariosee mit 14000 E., Hafen, Handel, Fabrikbetrieb. - O., Fort am O.fluß in der Nähe des Ontariosees. Osymandias, nach Diodor altägypt. König, von dem er Fabelhaftes erzählt; über dessen wirkliche Existenz liegt noch kein zuverlässiges Zeugniß vor. Otaheiti, die größte der Gesellschaftsinseln, 201/2 #M. groß, vulkanischen Ursprungs, von der Küste allmälig bis 11500' ansteigend, hat ein durch die Seeluft gemildertes Tropenklima und bringt Brotfruchtbäume, Kokospalmen, Yams, Pataten etc. im Ueberflusse hervor. Die Einw., austral. Malayen von schöner Bildung und friedlichen Sitten, mögen sich noch auf 10000 belaufen. O. wurde 1606 von Quiros entdeckt, aber erst durch Cook seit 1769 näher bekannt, von vielen Schiffen besucht, die Bevölkerung mit Branntwein, Siphylis etc. beschenkt. Engl. Missionäre bekehrten auf höchstens 10 Jahre, Vermögen und Ehre unbeschadet, zu verbannen. Ostraciten, Versteinerungen aus der Familie der Austern. Oströmisches Reich, s. Byzantinisches Reich. Ostrog, russ., ein mit Pallisaden umgebener Marktflecken. – O., russ. Stadt in Volhynien, mit 6300 E. Ostrog, früher poln. Herzogthum in Volhynien. Konstantin v. O. kämpfte im Anfange des 16. Jahrh. siegreich gegen Tataren und Russen; seine Enkelin Helszka (Elisabeth) wurde entführt Gemahlin des Fürsten Sanguszko, nach dessen Ermordung des Grafen Gorka, st. nach dessen Tod im Wahnsinne. – Konstantin Basili, Großhetman von Lithauen und Woiwode von Wilna, besiegte die Russen 1514. Die männliche Linie der O. erlosch 1673 u. das Erbe fiel an den Fürsten Sanguszko. Ostrolenka, Stadt im russ.-poln. Gouvernement Plock, mit 2000 E.; Sieg der Franzosen über die Russen 16. Febr. 1807; der Russen über die Polen 26. Mai 1831. Ostrowno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5000 E.; Treffen am 25. und 26. Juli 1812. Ostrowo, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5800 E. – O., Gut bei Filehne im Reg.-Bez. Bromberg mit einem 1852 von Dr. Beheim-Schwarzbach errichteten ländlichen Erziehungsinstitute. Ostrowski, berühmtes altpoln. Adelsgeschlecht. Graf Thomasz O., geb. 1735, gehörte zu den poln. Patrioten 1791, begleitete hohe Aemter zur Zeit des Herzogthums Warschau, st. 1817. – O., Antoni, geb. 1782, des Vorigen Sohn, durchschaute Napoleons Absichten mit Polen, war deßwegen bei ihm in Ungnade, später im Senate ein Haupt der Opposition während der Statthalterschaft des Großfürsten Konstantin, rieth 1831 vergebens zu den äußersten Maßregeln, ging nach dem Falle Warschaus in das Exil nach Frankreich. Ostsee, baltisches Meer, das durch den Sund u. beide Belte mit der Nordsee zusammenhängende Binnenmeer, zwischen Skandinavien, Deutschland u. Rußland, 7500 □M. groß, mit einer mittleren Tiefe von 120', der größten (bei den Alandsinseln) von 400', nimmt 40 bedeutendere Flüsse auf und ist daher verhältnißmäßig wenig salzig; es ist auch von einer durchschnittlich um 5° niederern Temperatur als der Sund, friert deßwegen meistens schon in der 1. Hälfte des Novbr. zu. Wegen seiner unregelmäßigen Wellenbewegung, heftigen und oft wechselnden Winden, den unzähligen Klippen im finnischen und bottn. Busen sowie der geringen Tiefe an den südl. Küsten ist die Schiffahrt auf der O. gefährlich. Die bedeutendsten Hafenplätze sind: Kopenhagen, Flensburg, Kiel; Travemünde, Königsberg, Pillau, Memel; Riga, Reval, Narwa, Kronstadt, Helsingfors; Stockholm, Karlskrona, Ystad. Man will ein Sinken des balt. Wasserspiegels oder ein Heben Schwedens sicher beobachten, das in 1 Jahre = 1/2'' wäre, so daß in 2000 Jahren die O. zu einem Bett für ihre Zuflüsse würde, die alsdann durch den Sund in einem Strome in die Nordsee flössen. Ostseeprovinzen, die russ. Gouvernements Kurland, Livland, Esthland, Ingermanland oder Petersburg, Finnland. Oswego (Assuigo), Stadt im nordamerik. Staate Newyork an der Mündung des O.kanals in den Ontariosee mit 14000 E., Hafen, Handel, Fabrikbetrieb. – O., Fort am O.fluß in der Nähe des Ontariosees. Osymandias, nach Diodor altägypt. König, von dem er Fabelhaftes erzählt; über dessen wirkliche Existenz liegt noch kein zuverlässiges Zeugniß vor. Otaheiti, die größte der Gesellschaftsinseln, 201/2 □M. groß, vulkanischen Ursprungs, von der Küste allmälig bis 11500' ansteigend, hat ein durch die Seeluft gemildertes Tropenklima und bringt Brotfruchtbäume, Kokospalmen, Yams, Pataten etc. im Ueberflusse hervor. Die Einw., austral. Malayen von schöner Bildung und friedlichen Sitten, mögen sich noch auf 10000 belaufen. O. wurde 1606 von Quiros entdeckt, aber erst durch Cook seit 1769 näher bekannt, von vielen Schiffen besucht, die Bevölkerung mit Branntwein, Siphylis etc. beschenkt. Engl. Missionäre bekehrten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0432" n="431"/> auf höchstens 10 Jahre, Vermögen und Ehre unbeschadet, zu verbannen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostraciten</hi>, Versteinerungen aus der Familie der Austern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Oströmisches Reich</hi>, s. Byzantinisches Reich.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrog</hi>, russ., ein mit Pallisaden umgebener Marktflecken. – O., russ. Stadt in Volhynien, mit 6300 E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrog</hi>, früher poln. Herzogthum in Volhynien. <hi rendition="#g">Konstantin</hi> v. O. kämpfte im Anfange des 16. Jahrh. siegreich gegen Tataren und Russen; seine Enkelin <hi rendition="#g">Helszka</hi> (Elisabeth) wurde entführt Gemahlin des Fürsten Sanguszko, nach dessen Ermordung des Grafen Gorka, st. nach dessen Tod im Wahnsinne. – <hi rendition="#g">Konstantin Basili</hi>, Großhetman von Lithauen und Woiwode von Wilna, besiegte die Russen 1514. Die männliche Linie der O. erlosch 1673 u. das Erbe fiel an den Fürsten Sanguszko.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrolenka</hi>, Stadt im russ.-poln. Gouvernement Plock, mit 2000 E.; Sieg der Franzosen über die Russen 16. Febr. 1807; der Russen über die Polen 26. Mai 1831.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrowno</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5000 E.; Treffen am 25. und 26. Juli 1812.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrowo</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5800 E. – O., Gut bei Filehne im Reg.-Bez. Bromberg mit einem 1852 von <hi rendition="#i">Dr.</hi> Beheim-Schwarzbach errichteten ländlichen Erziehungsinstitute.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostrowski</hi>, berühmtes altpoln. Adelsgeschlecht. Graf <hi rendition="#g">Thomasz</hi> O., geb. 1735, gehörte zu den poln. Patrioten 1791, begleitete hohe Aemter zur Zeit des Herzogthums Warschau, st. 1817. – O., <hi rendition="#g">Antoni</hi>, geb. 1782, des Vorigen Sohn, durchschaute Napoleons Absichten mit Polen, war deßwegen bei ihm in Ungnade, später im Senate ein Haupt der Opposition während der Statthalterschaft des Großfürsten Konstantin, rieth 1831 vergebens zu den äußersten Maßregeln, ging nach dem Falle Warschaus in das Exil nach Frankreich.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostsee</hi>, baltisches Meer, das durch den Sund u. beide Belte mit der Nordsee zusammenhängende <hi rendition="#g">Binnenmeer</hi>, zwischen Skandinavien, Deutschland u. Rußland, 7500 □M. groß, mit einer mittleren Tiefe von 120', der größten (bei den Alandsinseln) von 400', nimmt 40 bedeutendere Flüsse auf und ist daher verhältnißmäßig wenig salzig; es ist auch von einer durchschnittlich um 5° niederern Temperatur als der Sund, friert deßwegen meistens schon in der 1. Hälfte des Novbr. zu. Wegen seiner unregelmäßigen Wellenbewegung, heftigen und oft wechselnden Winden, den unzähligen Klippen im finnischen und bottn. Busen sowie der geringen Tiefe an den südl. Küsten ist die Schiffahrt auf der O. gefährlich. Die bedeutendsten Hafenplätze sind: Kopenhagen, Flensburg, Kiel; Travemünde, Königsberg, Pillau, Memel; Riga, Reval, Narwa, Kronstadt, Helsingfors; Stockholm, Karlskrona, Ystad. Man will ein Sinken des balt. Wasserspiegels oder ein Heben Schwedens sicher beobachten, das in 1 Jahre = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>'' wäre, so daß in 2000 Jahren die O. zu einem Bett für ihre Zuflüsse würde, die alsdann durch den Sund in einem Strome in die Nordsee flössen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ostseeprovinzen</hi>, die russ. Gouvernements Kurland, Livland, Esthland, Ingermanland oder Petersburg, Finnland.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Oswego</hi> (Assuigo), Stadt im nordamerik. Staate Newyork an der Mündung des O.<hi rendition="#g">kanals</hi> in den Ontariosee mit 14000 E., Hafen, Handel, Fabrikbetrieb. – O., Fort am O.fluß in der Nähe des Ontariosees.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Osymandias</hi>, nach Diodor altägypt. König, von dem er Fabelhaftes erzählt; über dessen wirkliche Existenz liegt noch kein zuverlässiges Zeugniß vor.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Otaheiti</hi>, die größte der Gesellschaftsinseln, 20<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> □M. groß, vulkanischen Ursprungs, von der Küste allmälig bis 11500' ansteigend, hat ein durch die Seeluft gemildertes Tropenklima und bringt Brotfruchtbäume, Kokospalmen, Yams, Pataten etc. im Ueberflusse hervor. Die Einw., austral. Malayen von schöner Bildung und friedlichen Sitten, mögen sich noch auf 10000 belaufen. O. wurde 1606 von Quiros entdeckt, aber erst durch Cook seit 1769 näher bekannt, von vielen Schiffen besucht, die Bevölkerung mit Branntwein, Siphylis etc. beschenkt. Engl. Missionäre bekehrten </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [431/0432]
auf höchstens 10 Jahre, Vermögen und Ehre unbeschadet, zu verbannen.
Ostraciten, Versteinerungen aus der Familie der Austern.
Oströmisches Reich, s. Byzantinisches Reich.
Ostrog, russ., ein mit Pallisaden umgebener Marktflecken. – O., russ. Stadt in Volhynien, mit 6300 E.
Ostrog, früher poln. Herzogthum in Volhynien. Konstantin v. O. kämpfte im Anfange des 16. Jahrh. siegreich gegen Tataren und Russen; seine Enkelin Helszka (Elisabeth) wurde entführt Gemahlin des Fürsten Sanguszko, nach dessen Ermordung des Grafen Gorka, st. nach dessen Tod im Wahnsinne. – Konstantin Basili, Großhetman von Lithauen und Woiwode von Wilna, besiegte die Russen 1514. Die männliche Linie der O. erlosch 1673 u. das Erbe fiel an den Fürsten Sanguszko.
Ostrolenka, Stadt im russ.-poln. Gouvernement Plock, mit 2000 E.; Sieg der Franzosen über die Russen 16. Febr. 1807; der Russen über die Polen 26. Mai 1831.
Ostrowno, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5000 E.; Treffen am 25. und 26. Juli 1812.
Ostrowo, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 5800 E. – O., Gut bei Filehne im Reg.-Bez. Bromberg mit einem 1852 von Dr. Beheim-Schwarzbach errichteten ländlichen Erziehungsinstitute.
Ostrowski, berühmtes altpoln. Adelsgeschlecht. Graf Thomasz O., geb. 1735, gehörte zu den poln. Patrioten 1791, begleitete hohe Aemter zur Zeit des Herzogthums Warschau, st. 1817. – O., Antoni, geb. 1782, des Vorigen Sohn, durchschaute Napoleons Absichten mit Polen, war deßwegen bei ihm in Ungnade, später im Senate ein Haupt der Opposition während der Statthalterschaft des Großfürsten Konstantin, rieth 1831 vergebens zu den äußersten Maßregeln, ging nach dem Falle Warschaus in das Exil nach Frankreich.
Ostsee, baltisches Meer, das durch den Sund u. beide Belte mit der Nordsee zusammenhängende Binnenmeer, zwischen Skandinavien, Deutschland u. Rußland, 7500 □M. groß, mit einer mittleren Tiefe von 120', der größten (bei den Alandsinseln) von 400', nimmt 40 bedeutendere Flüsse auf und ist daher verhältnißmäßig wenig salzig; es ist auch von einer durchschnittlich um 5° niederern Temperatur als der Sund, friert deßwegen meistens schon in der 1. Hälfte des Novbr. zu. Wegen seiner unregelmäßigen Wellenbewegung, heftigen und oft wechselnden Winden, den unzähligen Klippen im finnischen und bottn. Busen sowie der geringen Tiefe an den südl. Küsten ist die Schiffahrt auf der O. gefährlich. Die bedeutendsten Hafenplätze sind: Kopenhagen, Flensburg, Kiel; Travemünde, Königsberg, Pillau, Memel; Riga, Reval, Narwa, Kronstadt, Helsingfors; Stockholm, Karlskrona, Ystad. Man will ein Sinken des balt. Wasserspiegels oder ein Heben Schwedens sicher beobachten, das in 1 Jahre = 1/2'' wäre, so daß in 2000 Jahren die O. zu einem Bett für ihre Zuflüsse würde, die alsdann durch den Sund in einem Strome in die Nordsee flössen.
Ostseeprovinzen, die russ. Gouvernements Kurland, Livland, Esthland, Ingermanland oder Petersburg, Finnland.
Oswego (Assuigo), Stadt im nordamerik. Staate Newyork an der Mündung des O.kanals in den Ontariosee mit 14000 E., Hafen, Handel, Fabrikbetrieb. – O., Fort am O.fluß in der Nähe des Ontariosees.
Osymandias, nach Diodor altägypt. König, von dem er Fabelhaftes erzählt; über dessen wirkliche Existenz liegt noch kein zuverlässiges Zeugniß vor.
Otaheiti, die größte der Gesellschaftsinseln, 201/2 □M. groß, vulkanischen Ursprungs, von der Küste allmälig bis 11500' ansteigend, hat ein durch die Seeluft gemildertes Tropenklima und bringt Brotfruchtbäume, Kokospalmen, Yams, Pataten etc. im Ueberflusse hervor. Die Einw., austral. Malayen von schöner Bildung und friedlichen Sitten, mögen sich noch auf 10000 belaufen. O. wurde 1606 von Quiros entdeckt, aber erst durch Cook seit 1769 näher bekannt, von vielen Schiffen besucht, die Bevölkerung mit Branntwein, Siphylis etc. beschenkt. Engl. Missionäre bekehrten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |