Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Graf Andechs?), wurde Hofkaplan des Polenherzogs Wladislav Hermann und durch diplomatische Sendungen dem Kaiser Heinrich IV. bekannt, welcher ihn zu seinem Kanzler und 1102 zum Bischof von Bamberg machte. O. ließ den 1081 abgebrannten Dom in Bamberg wieder aufbauen, stiftete auch viele Klöster. Durch ihn, der keine Mühe u. Lebensgefahr scheute, wurde das Christenthum in Pommern, wohin er 1124 seine erste Missionsreise machte, allgemein herrschend, das erloschene Bisthum Kolberg wieder erneuert, zu Julin ein neues gegründet, durch eine 2. Missionsreise 1128 die Bekehrung vollendet. O. st. 1139 zu Bamberg; Gedächtnißtag 2. Juli.


Otto I., der Große, König u. Kaiser, 936-973, geb. 912, Sohn des Sachsen Heinrichs I., 936 zu Aachen als deutscher König gekrönt, ein siegreicher Herrscher, der die widerstrebenden Herzoge Deutschlands, ob aus seiner Familie ob aus fremder, mit Waffengewalt bezwang und so das Reich zusammenhielt. Er sicherte es gegen die Slaven durch Unterwerfung des böhm. Herzogs, der slav. Fürsten an der Havel, Spree u. Oder, gegen die Dänen, indem er ihren König Harald von dem Festlande vertrieb u. zur Taufe zwang; durch den großen Sieg 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg gegen die Ungarn, gegen die Franzosen durch die Eroberung Lothringens. Durch die Heirath mit Adelheid, der Wittwe des ital. Königs Lothar und durch Waffengewalt machte er sich zum Herrscher Italiens, ließ sich zu Pavia als König u. 962 den 2. Febr. zu Rom als Kaiser krönen und behauptete seine Herrschaft mit eiserner Gewalt bis zu seinem Tode (zu Memleben, 7. Mai 973; er liegt in Magdeburg begraben).


Otto II., des Vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 955, erhielt die Kaisermacht in Deutschland, wurde aber bei seinem Versuche, Unteritalien zu erobern, von den vereinigten Griechen und Saracenen 982 bei Basantello besiegt und st. 7. Dezbr. 983 zu Rom.


Otto III., Kaiser, geb. 980, des Vorigen Sohn u. Nachfolger, als er 3 Jahre alt war;. regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Großmutter u. Mutter, der Byzantinerin Theophania, hatte mit ital., besonders röm. Aufständen zu kämpfen, schlug sie nieder, st. aber schon 21. Jan. 1002 zu Paterno bei Viterbo kinderlos.


Otto IV., Kaiser von 1198-1218, Sohn Heinrichs des Löwen, wurde 1197 von der welfischen Partei gegen den Hohenstaufen Philipp zum Kaiser gewählt, gelangte aber erst nach der Ermordung Philipps und durch die Unterstützung Papsts Innocenz III. zur Anerkennung. Als er seinen Vertrag mit dem Papste nicht hielt, kam er in den Bann und die hohenstaufische Partei wählte Friedrich II., dem alsbald ganz Süddeutschland zufiel. O. IV., nachdem er bei Bouvines in Flandern als Bundesgenosse der Engländer durch die Franzosen eine große Niederlage erlitten hatte, verlor alles Ansehen u. st. von Friedrich II. nicht beunruhigt d. 19. Mai 1218 auf der Harzburg.


Otto der Reiche, 1156-90 Markgraf von Meißen, geb. 1116, begründete den Bergbau im Erzgebirge und verlieh Leipzig 2 Märkte.


Otto von Wittelsbach, gest. 1183, Friedrichs I. treuester Freund und tüchtigster Krieger, erhielt von ihm 1180 das Heinrich dem Löwen entrissene Herzogthum Bayern, ist Stammvater der bayer. Dynastie. Sein Bruderssohn, Pfalzgraf O. v. W., ermordete 1208 aus Privatrache Kaiser Philipp den Hohenstaufen auf der Altenburg bei Bamberg, wurde geächtet u. von dem Marschall von Pappenheim 1209 erschlagen.


Otto I., Friedrich Ludwig, König von Griechenland, geb. 1. Juni 1815, 2. Sohn Königs Ludwig I. von Bayern, nahm 5. Oct 1832 die griech. Königswürde an, bestieg den Thron 6. Febr. 1833, übernahm die Regierung 1. Juni 1835 u. vermählte sich 1836 mit Amalie von Oldenburg; die Ehe ist bis jetzt kinderlos. Vergl. Griechenland.


Otto von Freising, Sohn des Markgrafen Leopold IV. von Oesterreich, Stiefbruder des Hohenstaufen Konrad III., 1137 Bischof von Freising, gest. 1158, einer der merkwürdigsten Historiker des Mittelalters durch Kenntniß der Thatsachen, Gesinnung und Darstellung; verfaßte eine allgemeine Geschichte bis

Graf Andechs?), wurde Hofkaplan des Polenherzogs Wladislav Hermann und durch diplomatische Sendungen dem Kaiser Heinrich IV. bekannt, welcher ihn zu seinem Kanzler und 1102 zum Bischof von Bamberg machte. O. ließ den 1081 abgebrannten Dom in Bamberg wieder aufbauen, stiftete auch viele Klöster. Durch ihn, der keine Mühe u. Lebensgefahr scheute, wurde das Christenthum in Pommern, wohin er 1124 seine erste Missionsreise machte, allgemein herrschend, das erloschene Bisthum Kolberg wieder erneuert, zu Julin ein neues gegründet, durch eine 2. Missionsreise 1128 die Bekehrung vollendet. O. st. 1139 zu Bamberg; Gedächtnißtag 2. Juli.


Otto I., der Große, König u. Kaiser, 936–973, geb. 912, Sohn des Sachsen Heinrichs I., 936 zu Aachen als deutscher König gekrönt, ein siegreicher Herrscher, der die widerstrebenden Herzoge Deutschlands, ob aus seiner Familie ob aus fremder, mit Waffengewalt bezwang und so das Reich zusammenhielt. Er sicherte es gegen die Slaven durch Unterwerfung des böhm. Herzogs, der slav. Fürsten an der Havel, Spree u. Oder, gegen die Dänen, indem er ihren König Harald von dem Festlande vertrieb u. zur Taufe zwang; durch den großen Sieg 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg gegen die Ungarn, gegen die Franzosen durch die Eroberung Lothringens. Durch die Heirath mit Adelheid, der Wittwe des ital. Königs Lothar und durch Waffengewalt machte er sich zum Herrscher Italiens, ließ sich zu Pavia als König u. 962 den 2. Febr. zu Rom als Kaiser krönen und behauptete seine Herrschaft mit eiserner Gewalt bis zu seinem Tode (zu Memleben, 7. Mai 973; er liegt in Magdeburg begraben).


Otto II., des Vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 955, erhielt die Kaisermacht in Deutschland, wurde aber bei seinem Versuche, Unteritalien zu erobern, von den vereinigten Griechen und Saracenen 982 bei Basantello besiegt und st. 7. Dezbr. 983 zu Rom.


Otto III., Kaiser, geb. 980, des Vorigen Sohn u. Nachfolger, als er 3 Jahre alt war;. regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Großmutter u. Mutter, der Byzantinerin Theophania, hatte mit ital., besonders röm. Aufständen zu kämpfen, schlug sie nieder, st. aber schon 21. Jan. 1002 zu Paterno bei Viterbo kinderlos.


Otto IV., Kaiser von 1198–1218, Sohn Heinrichs des Löwen, wurde 1197 von der welfischen Partei gegen den Hohenstaufen Philipp zum Kaiser gewählt, gelangte aber erst nach der Ermordung Philipps und durch die Unterstützung Papsts Innocenz III. zur Anerkennung. Als er seinen Vertrag mit dem Papste nicht hielt, kam er in den Bann und die hohenstaufische Partei wählte Friedrich II., dem alsbald ganz Süddeutschland zufiel. O. IV., nachdem er bei Bouvines in Flandern als Bundesgenosse der Engländer durch die Franzosen eine große Niederlage erlitten hatte, verlor alles Ansehen u. st. von Friedrich II. nicht beunruhigt d. 19. Mai 1218 auf der Harzburg.


Otto der Reiche, 1156–90 Markgraf von Meißen, geb. 1116, begründete den Bergbau im Erzgebirge und verlieh Leipzig 2 Märkte.


Otto von Wittelsbach, gest. 1183, Friedrichs I. treuester Freund und tüchtigster Krieger, erhielt von ihm 1180 das Heinrich dem Löwen entrissene Herzogthum Bayern, ist Stammvater der bayer. Dynastie. Sein Bruderssohn, Pfalzgraf O. v. W., ermordete 1208 aus Privatrache Kaiser Philipp den Hohenstaufen auf der Altenburg bei Bamberg, wurde geächtet u. von dem Marschall von Pappenheim 1209 erschlagen.


Otto I., Friedrich Ludwig, König von Griechenland, geb. 1. Juni 1815, 2. Sohn Königs Ludwig I. von Bayern, nahm 5. Oct 1832 die griech. Königswürde an, bestieg den Thron 6. Febr. 1833, übernahm die Regierung 1. Juni 1835 u. vermählte sich 1836 mit Amalie von Oldenburg; die Ehe ist bis jetzt kinderlos. Vergl. Griechenland.


Otto von Freising, Sohn des Markgrafen Leopold IV. von Oesterreich, Stiefbruder des Hohenstaufen Konrad III., 1137 Bischof von Freising, gest. 1158, einer der merkwürdigsten Historiker des Mittelalters durch Kenntniß der Thatsachen, Gesinnung und Darstellung; verfaßte eine allgemeine Geschichte bis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0434" n="433"/>
Graf Andechs?), wurde Hofkaplan des Polenherzogs Wladislav Hermann und durch diplomatische Sendungen dem Kaiser Heinrich IV. bekannt, welcher ihn zu seinem Kanzler und 1102 zum Bischof von Bamberg machte. O. ließ den 1081 abgebrannten Dom in Bamberg wieder aufbauen, stiftete auch viele Klöster. Durch ihn, der keine Mühe u. Lebensgefahr scheute, wurde das Christenthum in Pommern, wohin er 1124 seine erste Missionsreise machte, allgemein herrschend, das erloschene Bisthum Kolberg wieder erneuert, zu Julin ein neues gegründet, durch eine 2. Missionsreise 1128 die Bekehrung vollendet. O. st. 1139 zu Bamberg; Gedächtnißtag 2. Juli.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto I.</hi>, der <hi rendition="#g">Große</hi>, König u. Kaiser, 936&#x2013;973, geb. 912, Sohn des Sachsen Heinrichs I., 936 zu Aachen als deutscher König gekrönt, ein siegreicher Herrscher, der die widerstrebenden Herzoge Deutschlands, ob aus seiner Familie ob aus fremder, mit Waffengewalt bezwang und so das Reich zusammenhielt. Er sicherte es gegen die Slaven durch Unterwerfung des böhm. Herzogs, der slav. Fürsten an der Havel, Spree u. Oder, gegen die Dänen, indem er ihren König Harald von dem Festlande vertrieb u. zur Taufe zwang; durch den großen Sieg 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg gegen die Ungarn, gegen die Franzosen durch die Eroberung Lothringens. Durch die Heirath mit <hi rendition="#g">Adelheid</hi>, der Wittwe des ital. Königs Lothar und durch Waffengewalt machte er sich zum Herrscher Italiens, ließ sich zu Pavia als König u. 962 den 2. Febr. zu Rom als Kaiser krönen und behauptete seine Herrschaft mit eiserner Gewalt bis zu seinem Tode (zu Memleben, 7. Mai 973; er liegt in Magdeburg begraben).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto II.</hi>, des Vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 955, erhielt die Kaisermacht in Deutschland, wurde aber bei seinem Versuche, Unteritalien zu erobern, von den vereinigten Griechen und Saracenen 982 bei Basantello besiegt und st. 7. Dezbr. 983 zu Rom.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto III.</hi>, Kaiser, geb. 980, des Vorigen Sohn u. Nachfolger, als er 3 Jahre alt war;. regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Großmutter u. Mutter, der Byzantinerin Theophania, hatte mit ital., besonders röm. Aufständen zu kämpfen, schlug sie nieder, st. aber schon 21. Jan. 1002 zu Paterno bei Viterbo kinderlos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto IV.</hi>, Kaiser von 1198&#x2013;1218, Sohn Heinrichs des Löwen, wurde 1197 von der welfischen Partei gegen den Hohenstaufen Philipp zum Kaiser gewählt, gelangte aber erst nach der Ermordung Philipps und durch die Unterstützung Papsts Innocenz III. zur Anerkennung. Als er seinen Vertrag mit dem Papste nicht hielt, kam er in den Bann und die hohenstaufische Partei wählte Friedrich II., dem alsbald ganz Süddeutschland zufiel. O. IV., nachdem er bei Bouvines in Flandern als Bundesgenosse der Engländer durch die Franzosen eine große Niederlage erlitten hatte, verlor alles Ansehen u. st. von Friedrich II. nicht beunruhigt d. 19. Mai 1218 auf der Harzburg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto der Reiche</hi>, 1156&#x2013;90 Markgraf von Meißen, geb. 1116, begründete den Bergbau im Erzgebirge und verlieh Leipzig 2 Märkte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto von Wittelsbach</hi>, gest. 1183, Friedrichs I. treuester Freund und tüchtigster Krieger, erhielt von ihm 1180 das Heinrich dem Löwen entrissene Herzogthum Bayern, ist Stammvater der bayer. Dynastie. Sein Bruderssohn, <hi rendition="#g">Pfalzgraf O.</hi> v. W., ermordete 1208 aus Privatrache Kaiser Philipp den Hohenstaufen auf der Altenburg bei Bamberg, wurde geächtet u. von dem Marschall von Pappenheim 1209 erschlagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto I.</hi>, Friedrich Ludwig, König von Griechenland, geb. 1. Juni 1815, 2. Sohn Königs Ludwig I. von Bayern, nahm 5. Oct 1832 die griech. Königswürde an, bestieg den Thron 6. Febr. 1833, übernahm die Regierung 1. Juni 1835 u. vermählte sich 1836 mit Amalie von Oldenburg; die Ehe ist bis jetzt kinderlos. Vergl. Griechenland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Otto von Freising</hi>, Sohn des Markgrafen Leopold IV. von Oesterreich, Stiefbruder des Hohenstaufen Konrad III., 1137 Bischof von Freising, gest. 1158, einer der merkwürdigsten Historiker des Mittelalters durch Kenntniß der Thatsachen, Gesinnung und Darstellung; verfaßte eine allgemeine Geschichte bis
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0434] Graf Andechs?), wurde Hofkaplan des Polenherzogs Wladislav Hermann und durch diplomatische Sendungen dem Kaiser Heinrich IV. bekannt, welcher ihn zu seinem Kanzler und 1102 zum Bischof von Bamberg machte. O. ließ den 1081 abgebrannten Dom in Bamberg wieder aufbauen, stiftete auch viele Klöster. Durch ihn, der keine Mühe u. Lebensgefahr scheute, wurde das Christenthum in Pommern, wohin er 1124 seine erste Missionsreise machte, allgemein herrschend, das erloschene Bisthum Kolberg wieder erneuert, zu Julin ein neues gegründet, durch eine 2. Missionsreise 1128 die Bekehrung vollendet. O. st. 1139 zu Bamberg; Gedächtnißtag 2. Juli. Otto I., der Große, König u. Kaiser, 936–973, geb. 912, Sohn des Sachsen Heinrichs I., 936 zu Aachen als deutscher König gekrönt, ein siegreicher Herrscher, der die widerstrebenden Herzoge Deutschlands, ob aus seiner Familie ob aus fremder, mit Waffengewalt bezwang und so das Reich zusammenhielt. Er sicherte es gegen die Slaven durch Unterwerfung des böhm. Herzogs, der slav. Fürsten an der Havel, Spree u. Oder, gegen die Dänen, indem er ihren König Harald von dem Festlande vertrieb u. zur Taufe zwang; durch den großen Sieg 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg gegen die Ungarn, gegen die Franzosen durch die Eroberung Lothringens. Durch die Heirath mit Adelheid, der Wittwe des ital. Königs Lothar und durch Waffengewalt machte er sich zum Herrscher Italiens, ließ sich zu Pavia als König u. 962 den 2. Febr. zu Rom als Kaiser krönen und behauptete seine Herrschaft mit eiserner Gewalt bis zu seinem Tode (zu Memleben, 7. Mai 973; er liegt in Magdeburg begraben). Otto II., des Vorigen Sohn und Nachfolger, geb. 955, erhielt die Kaisermacht in Deutschland, wurde aber bei seinem Versuche, Unteritalien zu erobern, von den vereinigten Griechen und Saracenen 982 bei Basantello besiegt und st. 7. Dezbr. 983 zu Rom. Otto III., Kaiser, geb. 980, des Vorigen Sohn u. Nachfolger, als er 3 Jahre alt war;. regierte zuerst unter der Vormundschaft seiner Großmutter u. Mutter, der Byzantinerin Theophania, hatte mit ital., besonders röm. Aufständen zu kämpfen, schlug sie nieder, st. aber schon 21. Jan. 1002 zu Paterno bei Viterbo kinderlos. Otto IV., Kaiser von 1198–1218, Sohn Heinrichs des Löwen, wurde 1197 von der welfischen Partei gegen den Hohenstaufen Philipp zum Kaiser gewählt, gelangte aber erst nach der Ermordung Philipps und durch die Unterstützung Papsts Innocenz III. zur Anerkennung. Als er seinen Vertrag mit dem Papste nicht hielt, kam er in den Bann und die hohenstaufische Partei wählte Friedrich II., dem alsbald ganz Süddeutschland zufiel. O. IV., nachdem er bei Bouvines in Flandern als Bundesgenosse der Engländer durch die Franzosen eine große Niederlage erlitten hatte, verlor alles Ansehen u. st. von Friedrich II. nicht beunruhigt d. 19. Mai 1218 auf der Harzburg. Otto der Reiche, 1156–90 Markgraf von Meißen, geb. 1116, begründete den Bergbau im Erzgebirge und verlieh Leipzig 2 Märkte. Otto von Wittelsbach, gest. 1183, Friedrichs I. treuester Freund und tüchtigster Krieger, erhielt von ihm 1180 das Heinrich dem Löwen entrissene Herzogthum Bayern, ist Stammvater der bayer. Dynastie. Sein Bruderssohn, Pfalzgraf O. v. W., ermordete 1208 aus Privatrache Kaiser Philipp den Hohenstaufen auf der Altenburg bei Bamberg, wurde geächtet u. von dem Marschall von Pappenheim 1209 erschlagen. Otto I., Friedrich Ludwig, König von Griechenland, geb. 1. Juni 1815, 2. Sohn Königs Ludwig I. von Bayern, nahm 5. Oct 1832 die griech. Königswürde an, bestieg den Thron 6. Febr. 1833, übernahm die Regierung 1. Juni 1835 u. vermählte sich 1836 mit Amalie von Oldenburg; die Ehe ist bis jetzt kinderlos. Vergl. Griechenland. Otto von Freising, Sohn des Markgrafen Leopold IV. von Oesterreich, Stiefbruder des Hohenstaufen Konrad III., 1137 Bischof von Freising, gest. 1158, einer der merkwürdigsten Historiker des Mittelalters durch Kenntniß der Thatsachen, Gesinnung und Darstellung; verfaßte eine allgemeine Geschichte bis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/434
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/434>, abgerufen am 02.06.2024.