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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Paer (Paer), Fernando, ital. Operncomponist, geb. 1721 zu Parma, kam 1798 nach Wien als Componist beim Nationaltheater, 1802 als Hofkapellmeister nach Dresden u. unter Napoleon nach Paris, wo er Director der ital. Oper, später Inspector u. Professor am Conservatorium wurde; st. 1839 daselbst. Seine Compositionen sind lebhaft u. melodienreich, aber ohne tiefen Gehalt. Bekannteste Opern: Camilla, Sargino, Griselda, die Weglagerer, Dido, Agnes.


Pästum, Stadt in Lucanien, als griech. Colonie Posidonia genannt, erhielt den Namen P. nach der Eroberung durch die Römer, war durch seine 2mal blühenden Rosen berühmt, sank immer mehr und wurde zuletzt von den Saracenen im 10. Jahrh. zerstört. Die Stelle bezeichnet das Dorf Pesto an dem Meerbusen von Salerno, Trümmer von Tempeln, Theatern u. Wasserleitungen aber bezeugen die ehemalige Blüte von P.


Pätaki, Pätkopeki, russ. Münze = 5 Kopeken.


Päterik, russ. Gewicht = 1/8 Pfd.


Pätus, Beiname mehrer röm. Familien. - Cäcina P., s. Arria; Thrasea P., sein Schwiegersohn, Stoiker, mißfiel dem Nero durch seine ruhige, aber mißbilligende Haltung und wegen des Ansehens, dessen er bei dem Volke genoß; er erhielt die Wahl der Todesart u. tödtete sich durch Oeffnung der Adern.


Paez (Paes), Jose Antonio, geb. 1780, Mestize, in seiner Jugend einer. der halbwilden Hirten in den ungeheuren Grasebenen Venezuelas, erklärte sich 1810 für die Revolution, bewog die Hirten zur Theilnahme und brachte einen Reiterhaufen zusammen, mit welchem er den Spaniern furchtbar wurde. Größeren Abtheilungen wich er aus, kleinere vernichtete er und bewies unter allen Führern die meiste Grausamkeit. Nach dem Siege über die Spanier erhob er sich zuerst gegen Bolivar (s. d.) und bewirkte die Auflösung der Republik Columbia, war 1830-34, 1839-42 Präsident der Republik Venezuela und wurde 1849 durch einen Aufstand nach Nordamerika verjagt.


Pagament, mittel-lat., Metallmischung; Bruchsilber; Münze; Bezahlung.


Paganalia, lat., bei den alten Römern ländliche, der Ceres gefeierte Feste.


Paganini, Nicolo, geb. 1784 in Genua, gest. 1840 zu Nizza, der berühmteste Violinvirtuose der neuesten Zeit, besonders bewundert wegen seines Spiels auf der G-Saite, war zuerst in Lucca angestellt, machte seit 1828 Kunstreisen in Europa, kehrte 1837 nach Italien zurück.


Paganismus, vom lat. paganus, Heidenthum.


Pages (Paschäs), Jean Pierre, geb. 1784 zu Seix, Advokat, Publicist, 1815 für Napoleon thätig, später einer der Gründer des Courrier francais, seit 1831 in der Kammer maßloser Opponent, später ministeriell, st. 1836., - P., Garnier, geb. 1801 zu Marseille, Advokat, Verschwörer gegen die Bourbons, nach 1830 in der Kammer u. sonst der Vorfechter der Republikaner, st. 1841.


Pagliaccio (Paljadschio) d. h. Häckerling, Maske des neapolit. Volkslustspiels, ein armer Teufel, der zum Bette nicht einmal Stroh, sondern nur Häckerling hat.


Pago, österr. Insel im Quarnero, 4 #M. groß, mit 4600 E., die von Weinbau, Schafzucht, Fischerei u. Seesalzbereitung leben.


Pagode, ostind. Goldmünze = 21/3 Thlr. = 3 fl. 24 kr. C.-M.; Silbermünze = 11/4 Thlr. = 1 fl. 491/4 kr. C-M.; Gewicht für edles Metall = 71 holl. As.


Pagoden (vom ind. Bhagavati, hl. Haus), die Tempel der Hindu, in Pyramidalform, mit gebogenen Seitenlinien, kuppelartigen Spitzen, hohen Portalen, vielen Ornamenten, ohne künstlerische Schönheit. - P., die ind. Götterfiguren, meistens häßlich; die kleinen Gypsfiguren etc. mit beweglichen Köpfen.


Pagoplexie, griech.-dtsch., Lähmung durch Frost.


Pahlen, von der, aus Deutschland stammendes, in den russ. Ostseeprovinzen begütertes Geschlecht. Peter, geb. 1746, General, von Paul I. in den Grafenstand erhoben, 1801 Generalgouverneur von Petersburg, bei der Ermordung des Kaisers 23. März 1801 mitwirkend, nahm 1804 seinen Abschied und st. 1826. Sein Sohn Peter, geb. 1775, General, war einer der Vertrauten


Paer (Paër), Fernando, ital. Operncomponist, geb. 1721 zu Parma, kam 1798 nach Wien als Componist beim Nationaltheater, 1802 als Hofkapellmeister nach Dresden u. unter Napoleon nach Paris, wo er Director der ital. Oper, später Inspector u. Professor am Conservatorium wurde; st. 1839 daselbst. Seine Compositionen sind lebhaft u. melodienreich, aber ohne tiefen Gehalt. Bekannteste Opern: Camilla, Sargino, Griselda, die Weglagerer, Dido, Agnes.


Pästum, Stadt in Lucanien, als griech. Colonie Posidonia genannt, erhielt den Namen P. nach der Eroberung durch die Römer, war durch seine 2mal blühenden Rosen berühmt, sank immer mehr und wurde zuletzt von den Saracenen im 10. Jahrh. zerstört. Die Stelle bezeichnet das Dorf Pesto an dem Meerbusen von Salerno, Trümmer von Tempeln, Theatern u. Wasserleitungen aber bezeugen die ehemalige Blüte von P.


Pätaki, Pätkopeki, russ. Münze = 5 Kopeken.


Päterik, russ. Gewicht = 1/8 Pfd.


Pätus, Beiname mehrer röm. Familien. – Cäcina P., s. Arria; Thrasea P., sein Schwiegersohn, Stoiker, mißfiel dem Nero durch seine ruhige, aber mißbilligende Haltung und wegen des Ansehens, dessen er bei dem Volke genoß; er erhielt die Wahl der Todesart u. tödtete sich durch Oeffnung der Adern.


Paez (Paës), Jose Antonio, geb. 1780, Mestize, in seiner Jugend einer. der halbwilden Hirten in den ungeheuren Grasebenen Venezuelas, erklärte sich 1810 für die Revolution, bewog die Hirten zur Theilnahme und brachte einen Reiterhaufen zusammen, mit welchem er den Spaniern furchtbar wurde. Größeren Abtheilungen wich er aus, kleinere vernichtete er und bewies unter allen Führern die meiste Grausamkeit. Nach dem Siege über die Spanier erhob er sich zuerst gegen Bolivar (s. d.) und bewirkte die Auflösung der Republik Columbia, war 1830–34, 1839–42 Präsident der Republik Venezuela und wurde 1849 durch einen Aufstand nach Nordamerika verjagt.


Pagament, mittel-lat., Metallmischung; Bruchsilber; Münze; Bezahlung.


Paganalia, lat., bei den alten Römern ländliche, der Ceres gefeierte Feste.


Paganini, Nicolo, geb. 1784 in Genua, gest. 1840 zu Nizza, der berühmteste Violinvirtuose der neuesten Zeit, besonders bewundert wegen seines Spiels auf der G-Saite, war zuerst in Lucca angestellt, machte seit 1828 Kunstreisen in Europa, kehrte 1837 nach Italien zurück.


Paganismus, vom lat. paganus, Heidenthum.


Pagès (Paschäs), Jean Pierre, geb. 1784 zu Seix, Advokat, Publicist, 1815 für Napoleon thätig, später einer der Gründer des Courrier français, seit 1831 in der Kammer maßloser Opponent, später ministeriell, st. 1836., – P., Garnier, geb. 1801 zu Marseille, Advokat, Verschwörer gegen die Bourbons, nach 1830 in der Kammer u. sonst der Vorfechter der Republikaner, st. 1841.


Pagliaccio (Paljadschio) d. h. Häckerling, Maske des neapolit. Volkslustspiels, ein armer Teufel, der zum Bette nicht einmal Stroh, sondern nur Häckerling hat.


Pago, österr. Insel im Quarnero, 4 □M. groß, mit 4600 E., die von Weinbau, Schafzucht, Fischerei u. Seesalzbereitung leben.


Pagode, ostind. Goldmünze = 21/3 Thlr. = 3 fl. 24 kr. C.-M.; Silbermünze = 11/4 Thlr. = 1 fl. 491/4 kr. C-M.; Gewicht für edles Metall = 71 holl. As.


Pagoden (vom ind. Bhagavati, hl. Haus), die Tempel der Hindu, in Pyramidalform, mit gebogenen Seitenlinien, kuppelartigen Spitzen, hohen Portalen, vielen Ornamenten, ohne künstlerische Schönheit. – P., die ind. Götterfiguren, meistens häßlich; die kleinen Gypsfiguren etc. mit beweglichen Köpfen.


Pagoplexie, griech.-dtsch., Lähmung durch Frost.


Pahlen, von der, aus Deutschland stammendes, in den russ. Ostseeprovinzen begütertes Geschlecht. Peter, geb. 1746, General, von Paul I. in den Grafenstand erhoben, 1801 Generalgouverneur von Petersburg, bei der Ermordung des Kaisers 23. März 1801 mitwirkend, nahm 1804 seinen Abschied und st. 1826. Sein Sohn Peter, geb. 1775, General, war einer der Vertrauten

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[441/0442] Paer (Paër), Fernando, ital. Operncomponist, geb. 1721 zu Parma, kam 1798 nach Wien als Componist beim Nationaltheater, 1802 als Hofkapellmeister nach Dresden u. unter Napoleon nach Paris, wo er Director der ital. Oper, später Inspector u. Professor am Conservatorium wurde; st. 1839 daselbst. Seine Compositionen sind lebhaft u. melodienreich, aber ohne tiefen Gehalt. Bekannteste Opern: Camilla, Sargino, Griselda, die Weglagerer, Dido, Agnes. Pästum, Stadt in Lucanien, als griech. Colonie Posidonia genannt, erhielt den Namen P. nach der Eroberung durch die Römer, war durch seine 2mal blühenden Rosen berühmt, sank immer mehr und wurde zuletzt von den Saracenen im 10. Jahrh. zerstört. Die Stelle bezeichnet das Dorf Pesto an dem Meerbusen von Salerno, Trümmer von Tempeln, Theatern u. Wasserleitungen aber bezeugen die ehemalige Blüte von P. Pätaki, Pätkopeki, russ. Münze = 5 Kopeken. Päterik, russ. Gewicht = 1/8 Pfd. Pätus, Beiname mehrer röm. Familien. – Cäcina P., s. Arria; Thrasea P., sein Schwiegersohn, Stoiker, mißfiel dem Nero durch seine ruhige, aber mißbilligende Haltung und wegen des Ansehens, dessen er bei dem Volke genoß; er erhielt die Wahl der Todesart u. tödtete sich durch Oeffnung der Adern. Paez (Paës), Jose Antonio, geb. 1780, Mestize, in seiner Jugend einer. der halbwilden Hirten in den ungeheuren Grasebenen Venezuelas, erklärte sich 1810 für die Revolution, bewog die Hirten zur Theilnahme und brachte einen Reiterhaufen zusammen, mit welchem er den Spaniern furchtbar wurde. Größeren Abtheilungen wich er aus, kleinere vernichtete er und bewies unter allen Führern die meiste Grausamkeit. Nach dem Siege über die Spanier erhob er sich zuerst gegen Bolivar (s. d.) und bewirkte die Auflösung der Republik Columbia, war 1830–34, 1839–42 Präsident der Republik Venezuela und wurde 1849 durch einen Aufstand nach Nordamerika verjagt. Pagament, mittel-lat., Metallmischung; Bruchsilber; Münze; Bezahlung. Paganalia, lat., bei den alten Römern ländliche, der Ceres gefeierte Feste. Paganini, Nicolo, geb. 1784 in Genua, gest. 1840 zu Nizza, der berühmteste Violinvirtuose der neuesten Zeit, besonders bewundert wegen seines Spiels auf der G-Saite, war zuerst in Lucca angestellt, machte seit 1828 Kunstreisen in Europa, kehrte 1837 nach Italien zurück. Paganismus, vom lat. paganus, Heidenthum. Pagès (Paschäs), Jean Pierre, geb. 1784 zu Seix, Advokat, Publicist, 1815 für Napoleon thätig, später einer der Gründer des Courrier français, seit 1831 in der Kammer maßloser Opponent, später ministeriell, st. 1836., – P., Garnier, geb. 1801 zu Marseille, Advokat, Verschwörer gegen die Bourbons, nach 1830 in der Kammer u. sonst der Vorfechter der Republikaner, st. 1841. Pagliaccio (Paljadschio) d. h. Häckerling, Maske des neapolit. Volkslustspiels, ein armer Teufel, der zum Bette nicht einmal Stroh, sondern nur Häckerling hat. Pago, österr. Insel im Quarnero, 4 □M. groß, mit 4600 E., die von Weinbau, Schafzucht, Fischerei u. Seesalzbereitung leben. Pagode, ostind. Goldmünze = 21/3 Thlr. = 3 fl. 24 kr. C.-M.; Silbermünze = 11/4 Thlr. = 1 fl. 491/4 kr. C-M.; Gewicht für edles Metall = 71 holl. As. Pagoden (vom ind. Bhagavati, hl. Haus), die Tempel der Hindu, in Pyramidalform, mit gebogenen Seitenlinien, kuppelartigen Spitzen, hohen Portalen, vielen Ornamenten, ohne künstlerische Schönheit. – P., die ind. Götterfiguren, meistens häßlich; die kleinen Gypsfiguren etc. mit beweglichen Köpfen. Pagoplexie, griech.-dtsch., Lähmung durch Frost. Pahlen, von der, aus Deutschland stammendes, in den russ. Ostseeprovinzen begütertes Geschlecht. Peter, geb. 1746, General, von Paul I. in den Grafenstand erhoben, 1801 Generalgouverneur von Petersburg, bei der Ermordung des Kaisers 23. März 1801 mitwirkend, nahm 1804 seinen Abschied und st. 1826. Sein Sohn Peter, geb. 1775, General, war einer der Vertrauten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/442>, abgerufen am 22.11.2024.