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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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unter dem Kolben ein luftleerer Raum, in welchen sich die Luft unter der Glocke ausdehnt, wodurch diese somit an Dichtigkeit abnimmt. Bringt man nun den Hahn in die 2. Stellung und treibt den Kolben wieder herunter, so strömt die Luft im Cylinder durch den Hahn nach außen in die Atmosphäre, ohne daß etwas von ihr wieder in die Glocke zurücktreten kann. Gibt man hierauf dem Hahn wieder die erste Stellung und zieht den Kolben aufwärts, so dehnt sich die bereits schon verdünnte Luft unter der Glocke wieder in den leeren Raum des Cylinders aus, und wird dadurch noch stärker verdünnt, u. sofort bei jedem neuen Zuge. Sind z. B. der Raum unter der Glocke und der Raum der Cylinderhöhlung gleich groß, so wird beim ersten Zuge die Luft unter der Glocke auf die Hälfte ihrer ersten Dichtigkeit verdünnt, beim 2. Zuge auf ein Viertel der ursprünglichen Dichtigkeit, beim 3. Zuge auf ein Achtel etc., wobei man sieht, daß der Raum unter der Glocke nie ganz luftleer werden kann. Die eben beschriebene L. heißt Hahn-L. Eine andere Art sind die Ventil-L., bei denen statt des Hahns 2 Ventile im Cylinder angebracht sind, durch welche die beiden Communikationen zwischen dem Cylinder und der Glocke einerseits, und zwischen dem Cylinder u. der äußern Luft andererseits vermittelt werden.


Luftröhre (trachea), heißt das jenige Organ des menschlichen und thierischen Körpers, welches von dem Kehlkopf in die Lungen führt. Die L. bildet eine ohngefähr 4'' lange Röhre mit elastischen, aus Häuten u. Knorpelringen bestehenden Windungen, und ist im Innern mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die Knorpelringe sind nicht ganz geschlossen, sondern nach hinten offen. Die L. liegt an der vordern Seite des Halses und wird von der Haut, der Schilddrüse u. mehren Muskeln bedeckt. In der Brusthöhle angelangt theilt sie sich in 2 Hauptäste (bronchi), von denen der eine in die rechte, der andere in die linke Lunge geht, um sich in diesen selber wieder in immer kleiner werdende Aeste (Bronchien) baumartig zu verzweigen (s. Lunge). Die L. ist manchen Krankheiten, besonders ihrer Schleimhaut unterworfen, hauptsächlich Katarrh u. Entzündung, L.nschwindsucht.


Luftspiegelung, s. Fata morgana.


Luganersee (Lago di Lugano) See im Kanton Tessin und zum Theil in der Lombardei, 10 St. lang, 1 St. breit, forellenreich, vielgebuchtet, größtentheils von Gebirgen umgeben, sehr malerisch, hängt mit dem Langensee durch die Tresa zusammen. Lugano, Lauis, Flecken am L., schön gebaut, reich, mit Seideindustrie, starkem Verkehre, im Herbste Hauptviehmarkt der Schweiz, 5000 E. Ist mit Locarno und Bellinzona Hauptort des Kantons Tessin, von dem die unruhigen Bewegungen in der Regel ausgehen.


Luganski, s. Dahl, W. I.


Lugdunum Batavorum, s. Leyden.


Lugger, scharfgebautes, schnellsegelndes Kriegsschiff mit 2 Masten, verlängertem Bugspriet, führt eine eigene Art Segel, 8-10 Kanonen.


Lugo, Provinz im span. Königreich Galizien, mit 420000 E. Die Hauptstadt L., unweit der Quellen des Minho, ist Bischofs sitz, hat 6200 E., warme Mineralbäder.


Lugos, Marktflecken im Temeser Comitat Ungarns, mit 7000 E.; Deutsch-L. liegt links, walach.-L. rechts der Temes; Weinbau.


Luini od. Luvine, Bernardino, einer der ausgezeichnetsten Maler der mailänd. Schule und der beste Schüler Leonardo da Vinci's, blühte im Anfang des 16. Jahrh. Seine Fresken sind alle in od. um Mailand, darunter namentlich eine Geißelung Christi in San-Giorgio, eine Anbetung der Weisen in San-Eustorgio, eine Madonna und eine kolossale Kreuzigung in Lugano.


Luise, Auguste Wilhelmine Amalie, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg-Schwerin, 1793 mit dem nachmaligen König Friedr. Wilhelm III. von Preußen vermählt, erwarb sich durch Herzensgüte und jede weibliche Tugend die Verehrung der Nation, die es tief empfand, als Napoleon durch persönliche Kränkung sich dafür rächte, daß sie bei ihrem Gemahl auf das Bündniß mit Kaiser Alexander von Rußland wirkte; sie st. den 19. Juli 1810. Ihrem Andenken ist das

unter dem Kolben ein luftleerer Raum, in welchen sich die Luft unter der Glocke ausdehnt, wodurch diese somit an Dichtigkeit abnimmt. Bringt man nun den Hahn in die 2. Stellung und treibt den Kolben wieder herunter, so strömt die Luft im Cylinder durch den Hahn nach außen in die Atmosphäre, ohne daß etwas von ihr wieder in die Glocke zurücktreten kann. Gibt man hierauf dem Hahn wieder die erste Stellung und zieht den Kolben aufwärts, so dehnt sich die bereits schon verdünnte Luft unter der Glocke wieder in den leeren Raum des Cylinders aus, und wird dadurch noch stärker verdünnt, u. sofort bei jedem neuen Zuge. Sind z. B. der Raum unter der Glocke und der Raum der Cylinderhöhlung gleich groß, so wird beim ersten Zuge die Luft unter der Glocke auf die Hälfte ihrer ersten Dichtigkeit verdünnt, beim 2. Zuge auf ein Viertel der ursprünglichen Dichtigkeit, beim 3. Zuge auf ein Achtel etc., wobei man sieht, daß der Raum unter der Glocke nie ganz luftleer werden kann. Die eben beschriebene L. heißt Hahn-L. Eine andere Art sind die Ventil-L., bei denen statt des Hahns 2 Ventile im Cylinder angebracht sind, durch welche die beiden Communikationen zwischen dem Cylinder und der Glocke einerseits, und zwischen dem Cylinder u. der äußern Luft andererseits vermittelt werden.


Luftröhre (trachea), heißt das jenige Organ des menschlichen und thierischen Körpers, welches von dem Kehlkopf in die Lungen führt. Die L. bildet eine ohngefähr 4'' lange Röhre mit elastischen, aus Häuten u. Knorpelringen bestehenden Windungen, und ist im Innern mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die Knorpelringe sind nicht ganz geschlossen, sondern nach hinten offen. Die L. liegt an der vordern Seite des Halses und wird von der Haut, der Schilddrüse u. mehren Muskeln bedeckt. In der Brusthöhle angelangt theilt sie sich in 2 Hauptäste (bronchi), von denen der eine in die rechte, der andere in die linke Lunge geht, um sich in diesen selber wieder in immer kleiner werdende Aeste (Bronchien) baumartig zu verzweigen (s. Lunge). Die L. ist manchen Krankheiten, besonders ihrer Schleimhaut unterworfen, hauptsächlich Katarrh u. Entzündung, L.nschwindsucht.


Luftspiegelung, s. Fata morgana.


Luganersee (Lago di Lugano) See im Kanton Tessin und zum Theil in der Lombardei, 10 St. lang, 1 St. breit, forellenreich, vielgebuchtet, größtentheils von Gebirgen umgeben, sehr malerisch, hängt mit dem Langensee durch die Tresa zusammen. Lugano, Lauis, Flecken am L., schön gebaut, reich, mit Seideindustrie, starkem Verkehre, im Herbste Hauptviehmarkt der Schweiz, 5000 E. Ist mit Locarno und Bellinzona Hauptort des Kantons Tessin, von dem die unruhigen Bewegungen in der Regel ausgehen.


Luganski, s. Dahl, W. I.


Lugdunum Batavorum, s. Leyden.


Lugger, scharfgebautes, schnellsegelndes Kriegsschiff mit 2 Masten, verlängertem Bugspriet, führt eine eigene Art Segel, 8–10 Kanonen.


Lugo, Provinz im span. Königreich Galizien, mit 420000 E. Die Hauptstadt L., unweit der Quellen des Minho, ist Bischofs sitz, hat 6200 E., warme Mineralbäder.


Lugos, Marktflecken im Temeser Comitat Ungarns, mit 7000 E.; Deutsch-L. liegt links, walach.-L. rechts der Temes; Weinbau.


Luini od. Luvine, Bernardino, einer der ausgezeichnetsten Maler der mailänd. Schule und der beste Schüler Leonardo da Vinciʼs, blühte im Anfang des 16. Jahrh. Seine Fresken sind alle in od. um Mailand, darunter namentlich eine Geißelung Christi in San-Giorgio, eine Anbetung der Weisen in San-Eustorgio, eine Madonna und eine kolossale Kreuzigung in Lugano.


Luise, Auguste Wilhelmine Amalie, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg-Schwerin, 1793 mit dem nachmaligen König Friedr. Wilhelm III. von Preußen vermählt, erwarb sich durch Herzensgüte und jede weibliche Tugend die Verehrung der Nation, die es tief empfand, als Napoleon durch persönliche Kränkung sich dafür rächte, daß sie bei ihrem Gemahl auf das Bündniß mit Kaiser Alexander von Rußland wirkte; sie st. den 19. Juli 1810. Ihrem Andenken ist das

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[45/0046] unter dem Kolben ein luftleerer Raum, in welchen sich die Luft unter der Glocke ausdehnt, wodurch diese somit an Dichtigkeit abnimmt. Bringt man nun den Hahn in die 2. Stellung und treibt den Kolben wieder herunter, so strömt die Luft im Cylinder durch den Hahn nach außen in die Atmosphäre, ohne daß etwas von ihr wieder in die Glocke zurücktreten kann. Gibt man hierauf dem Hahn wieder die erste Stellung und zieht den Kolben aufwärts, so dehnt sich die bereits schon verdünnte Luft unter der Glocke wieder in den leeren Raum des Cylinders aus, und wird dadurch noch stärker verdünnt, u. sofort bei jedem neuen Zuge. Sind z. B. der Raum unter der Glocke und der Raum der Cylinderhöhlung gleich groß, so wird beim ersten Zuge die Luft unter der Glocke auf die Hälfte ihrer ersten Dichtigkeit verdünnt, beim 2. Zuge auf ein Viertel der ursprünglichen Dichtigkeit, beim 3. Zuge auf ein Achtel etc., wobei man sieht, daß der Raum unter der Glocke nie ganz luftleer werden kann. Die eben beschriebene L. heißt Hahn-L. Eine andere Art sind die Ventil-L., bei denen statt des Hahns 2 Ventile im Cylinder angebracht sind, durch welche die beiden Communikationen zwischen dem Cylinder und der Glocke einerseits, und zwischen dem Cylinder u. der äußern Luft andererseits vermittelt werden. Luftröhre (trachea), heißt das jenige Organ des menschlichen und thierischen Körpers, welches von dem Kehlkopf in die Lungen führt. Die L. bildet eine ohngefähr 4'' lange Röhre mit elastischen, aus Häuten u. Knorpelringen bestehenden Windungen, und ist im Innern mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die Knorpelringe sind nicht ganz geschlossen, sondern nach hinten offen. Die L. liegt an der vordern Seite des Halses und wird von der Haut, der Schilddrüse u. mehren Muskeln bedeckt. In der Brusthöhle angelangt theilt sie sich in 2 Hauptäste (bronchi), von denen der eine in die rechte, der andere in die linke Lunge geht, um sich in diesen selber wieder in immer kleiner werdende Aeste (Bronchien) baumartig zu verzweigen (s. Lunge). Die L. ist manchen Krankheiten, besonders ihrer Schleimhaut unterworfen, hauptsächlich Katarrh u. Entzündung, L.nschwindsucht. Luftspiegelung, s. Fata morgana. Luganersee (Lago di Lugano) See im Kanton Tessin und zum Theil in der Lombardei, 10 St. lang, 1 St. breit, forellenreich, vielgebuchtet, größtentheils von Gebirgen umgeben, sehr malerisch, hängt mit dem Langensee durch die Tresa zusammen. Lugano, Lauis, Flecken am L., schön gebaut, reich, mit Seideindustrie, starkem Verkehre, im Herbste Hauptviehmarkt der Schweiz, 5000 E. Ist mit Locarno und Bellinzona Hauptort des Kantons Tessin, von dem die unruhigen Bewegungen in der Regel ausgehen. Luganski, s. Dahl, W. I. Lugdunum Batavorum, s. Leyden. Lugger, scharfgebautes, schnellsegelndes Kriegsschiff mit 2 Masten, verlängertem Bugspriet, führt eine eigene Art Segel, 8–10 Kanonen. Lugo, Provinz im span. Königreich Galizien, mit 420000 E. Die Hauptstadt L., unweit der Quellen des Minho, ist Bischofs sitz, hat 6200 E., warme Mineralbäder. Lugos, Marktflecken im Temeser Comitat Ungarns, mit 7000 E.; Deutsch-L. liegt links, walach.-L. rechts der Temes; Weinbau. Luini od. Luvine, Bernardino, einer der ausgezeichnetsten Maler der mailänd. Schule und der beste Schüler Leonardo da Vinciʼs, blühte im Anfang des 16. Jahrh. Seine Fresken sind alle in od. um Mailand, darunter namentlich eine Geißelung Christi in San-Giorgio, eine Anbetung der Weisen in San-Eustorgio, eine Madonna und eine kolossale Kreuzigung in Lugano. Luise, Auguste Wilhelmine Amalie, Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg-Schwerin, 1793 mit dem nachmaligen König Friedr. Wilhelm III. von Preußen vermählt, erwarb sich durch Herzensgüte und jede weibliche Tugend die Verehrung der Nation, die es tief empfand, als Napoleon durch persönliche Kränkung sich dafür rächte, daß sie bei ihrem Gemahl auf das Bündniß mit Kaiser Alexander von Rußland wirkte; sie st. den 19. Juli 1810. Ihrem Andenken ist das

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/46>, abgerufen am 24.11.2024.