Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.L.nstift zu Berlin u. der 1814 gestiftete L.norden gewidmet. Luitprand, s. Liutprand. Lukaszewitsch, Josef, geb. 1800 bei Posen, gelehrter poln. Gutsbesitzer, schrieb Einiges über die Schicksale der poln. Dissidenten u. Sektirer, auch eine "Geschichte der Unterrichtsanstalten in Polen und Lithauen" (2 Bde., Posen 1849-51). Lukmanier, Paß in den schweizer. Centralalpen, führt aus dem graubündnischen Medelserthale in das Blegnothal im Kanton Tessin, 5740' hoch; soll Uebergang einer Eisenbahn werden. Luknow, Hauptstadt des brit. Vasallenstaats Oude in Ostindien, Sitz des Nabob und des engl. Residenten, mit 300000 E., Fabriken in Baumwolle, Seide- und Lederwaaren. Luksor, Luxor, Dorf auf dem Platze des ägypt. Theben; s. Theben. Lulea, Hauptstadt des schwed. Län Norbotten, an der Mündung des Flusses L., mit kleinem Hafen, 1300 E. Lullus, Raimundus, geb. 1234 auf der span. Insel Majorca, studierte zu Paris und in den Schriften der Araber, suchte die Logik zu vereinfachen, ohne daß jedoch sein System, die Lullische Kunst genannt, Bedeutung erlangen konnte. Als er die Mohammedaner in Afrika bekehren wollte, wurde er mit Mühe gerettet u. st. 1315 in Folge der erlittenen Mißhandlung (Opera omnia, herausg. von Salzinger 10 Bde., Mainz 1721-42). Lully, Giov. Battista, der Schöpfer der franz. Oper, geb. 1633 zu Florenz, war Musiker und später Director der großen Oper am Hofe Ludwigs XIII. und XIV., u. componirte in dieser Stellung 19 Opern, welche sich bis auf Gluck als Lieblingsopern auf der franz. Bühne hielten. L. erweiterte durch seine Compositionen die Harmonie, namentlich durch den Gebrauch der Dissonanzen, u. behandelte die Mittelstimmen, die bisher nur die Begleitung der Oberstimme waren, in mehr selbständiger Weise; st. 1687. Lumbal od. Lumbar. lat.-deutsch, die Lenden betreffend. Lumen, lat., Licht, Genie; L. mundi, Licht der Welt; l. ecclesiae, Kirchenlicht. Lumme (Uria), Gattung der taucherartigen Schwimmvögel, ohne Hinterzehe, Flügel sehr kurz, dumme und sehr langsame Vögel, schwimmen u. tauchen aber vortrefflich u. fliegen nur zur Brutzeit, außer der sie das Meer nie verlassen. In den nördl. Meeren um den Polarkreis, nur in sehr kalten Wintern auch südlicher. Die Troil-L., dumme L. (U. Troile), die größte, wie Ente, oben schwärzlich, unten weiß; in kalten Wintern häufig in der Ostsee, an den Küsten Englands u. Frankreichs. Die schwarze L. (U. grylle), ganz schwarz, kleiner; in Island, Grönland, Norwegen etc. Luna, lat., der Mond, bei den Römern die Mondgöttin; Lunambulismus, Mondsucht; Lunambulist, Mondsüchtiger; Lunar, den Mond betreffend. Luncheon (lontschen), engl., Frühstück. Lund, schwed. Stadt in der Provinz Schonen, Sitz eines Bischofs, Universität, hat 6000 E. und eine herrliche Domkirche aus dem 12. Jahrh. L. war der erste Bischofssitz des Nordens, oft Residenz der dän. Könige, gehörte bis 1658 zu Dänemark. Das Erzbisthum wurde 1533 aufgehoben, die Klöster und alle Kirchen bis auf die Kathedrale wurden niedergerissen, die Stadt verödete u. die 1668 von Schweden gestiftete Universität gewährte nur geringen Ersatz. Lunel (Lünel), franz. Stadt im Depart. Herault, unweit Montpellier, an einem Kanale, mit 7300 E., berühmtem Muskatweine, Spiritus- und Liqueurfabriken. Luneville (Lünwill), dtsch. Luenstadt, schöne, ehemals lothring. Stadt im Depart. Meurthe, mit 17500 E., bedeutender Fabrikthätigkeit. Friede zu L. 9. Februar 1801. Lunge, das Athmungsorgan des Menschen, der Säugethiere, Vögel, Amphibien, einiger Schnecken, Spinnen und Ringelwürmer, welches atmosphärische Luft aufnimmt, den nöthigen Sauerstoff ausscheidet und dem Blute mittheilt, das aus dem Herzen der L. zuströmt, dasselbe dem Herzen wieder zuführt und den Rest der eingeathmeten Luft wieder ausstößt. Bei dem Menschen ist die L. in zwei Hälften getheilt, von denen jede von einem besonderen, von dem Brustfelle gebildeten Sacke (L.nsack) L.nstift zu Berlin u. der 1814 gestiftete L.norden gewidmet. Luitprand, s. Liutprand. Lukaszewitsch, Josef, geb. 1800 bei Posen, gelehrter poln. Gutsbesitzer, schrieb Einiges über die Schicksale der poln. Dissidenten u. Sektirer, auch eine „Geschichte der Unterrichtsanstalten in Polen und Lithauen“ (2 Bde., Posen 1849–51). Lukmanier, Paß in den schweizer. Centralalpen, führt aus dem graubündnischen Medelserthale in das Blegnothal im Kanton Tessin, 5740' hoch; soll Uebergang einer Eisenbahn werden. Luknow, Hauptstadt des brit. Vasallenstaats Oude in Ostindien, Sitz des Nabob und des engl. Residenten, mit 300000 E., Fabriken in Baumwolle, Seide- und Lederwaaren. Luksor, Luxor, Dorf auf dem Platze des ägypt. Theben; s. Theben. Lulea, Hauptstadt des schwed. Län Norbotten, an der Mündung des Flusses L., mit kleinem Hafen, 1300 E. Lullus, Raimundus, geb. 1234 auf der span. Insel Majorca, studierte zu Paris und in den Schriften der Araber, suchte die Logik zu vereinfachen, ohne daß jedoch sein System, die Lullische Kunst genannt, Bedeutung erlangen konnte. Als er die Mohammedaner in Afrika bekehren wollte, wurde er mit Mühe gerettet u. st. 1315 in Folge der erlittenen Mißhandlung (Opera omnia, herausg. von Salzinger 10 Bde., Mainz 1721–42). Lully, Giov. Battista, der Schöpfer der franz. Oper, geb. 1633 zu Florenz, war Musiker und später Director der großen Oper am Hofe Ludwigs XIII. und XIV., u. componirte in dieser Stellung 19 Opern, welche sich bis auf Gluck als Lieblingsopern auf der franz. Bühne hielten. L. erweiterte durch seine Compositionen die Harmonie, namentlich durch den Gebrauch der Dissonanzen, u. behandelte die Mittelstimmen, die bisher nur die Begleitung der Oberstimme waren, in mehr selbständiger Weise; st. 1687. Lumbal od. Lumbar. lat.-deutsch, die Lenden betreffend. 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L. war der erste Bischofssitz des Nordens, oft Residenz der dän. Könige, gehörte bis 1658 zu Dänemark. Das Erzbisthum wurde 1533 aufgehoben, die Klöster und alle Kirchen bis auf die Kathedrale wurden niedergerissen, die Stadt verödete u. die 1668 von Schweden gestiftete Universität gewährte nur geringen Ersatz. Lunel (Lünel), franz. Stadt im Depart. Hérault, unweit Montpellier, an einem Kanale, mit 7300 E., berühmtem Muskatweine, Spiritus- und Liqueurfabriken. Luneville (Lünwill), dtsch. Luenstadt, schöne, ehemals lothring. Stadt im Depart. Meurthe, mit 17500 E., bedeutender Fabrikthätigkeit. Friede zu L. 9. Februar 1801. Lunge, das Athmungsorgan des Menschen, der Säugethiere, Vögel, Amphibien, einiger Schnecken, Spinnen und Ringelwürmer, welches atmosphärische Luft aufnimmt, den nöthigen Sauerstoff ausscheidet und dem Blute mittheilt, das aus dem Herzen der L. zuströmt, dasselbe dem Herzen wieder zuführt und den Rest der eingeathmeten Luft wieder ausstößt. 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L.nstift zu Berlin u. der 1814 gestiftete L.norden gewidmet.
Luitprand, s. Liutprand.
Lukaszewitsch, Josef, geb. 1800 bei Posen, gelehrter poln. Gutsbesitzer, schrieb Einiges über die Schicksale der poln. Dissidenten u. Sektirer, auch eine „Geschichte der Unterrichtsanstalten in Polen und Lithauen“ (2 Bde., Posen 1849–51).
Lukmanier, Paß in den schweizer. Centralalpen, führt aus dem graubündnischen Medelserthale in das Blegnothal im Kanton Tessin, 5740' hoch; soll Uebergang einer Eisenbahn werden.
Luknow, Hauptstadt des brit. Vasallenstaats Oude in Ostindien, Sitz des Nabob und des engl. Residenten, mit 300000 E., Fabriken in Baumwolle, Seide- und Lederwaaren.
Luksor, Luxor, Dorf auf dem Platze des ägypt. Theben; s. Theben.
Lulea, Hauptstadt des schwed. Län Norbotten, an der Mündung des Flusses L., mit kleinem Hafen, 1300 E.
Lullus, Raimundus, geb. 1234 auf der span. Insel Majorca, studierte zu Paris und in den Schriften der Araber, suchte die Logik zu vereinfachen, ohne daß jedoch sein System, die Lullische Kunst genannt, Bedeutung erlangen konnte. Als er die Mohammedaner in Afrika bekehren wollte, wurde er mit Mühe gerettet u. st. 1315 in Folge der erlittenen Mißhandlung (Opera omnia, herausg. von Salzinger 10 Bde., Mainz 1721–42).
Lully, Giov. Battista, der Schöpfer der franz. Oper, geb. 1633 zu Florenz, war Musiker und später Director der großen Oper am Hofe Ludwigs XIII. und XIV., u. componirte in dieser Stellung 19 Opern, welche sich bis auf Gluck als Lieblingsopern auf der franz. Bühne hielten. L. erweiterte durch seine Compositionen die Harmonie, namentlich durch den Gebrauch der Dissonanzen, u. behandelte die Mittelstimmen, die bisher nur die Begleitung der Oberstimme waren, in mehr selbständiger Weise; st. 1687.
Lumbal od. Lumbar. lat.-deutsch, die Lenden betreffend.
Lumen, lat., Licht, Genie; L. mundi, Licht der Welt; l. ecclesiae, Kirchenlicht.
Lumme (Uria), Gattung der taucherartigen Schwimmvögel, ohne Hinterzehe, Flügel sehr kurz, dumme und sehr langsame Vögel, schwimmen u. tauchen aber vortrefflich u. fliegen nur zur Brutzeit, außer der sie das Meer nie verlassen. In den nördl. Meeren um den Polarkreis, nur in sehr kalten Wintern auch südlicher. Die Troil-L., dumme L. (U. Troile), die größte, wie Ente, oben schwärzlich, unten weiß; in kalten Wintern häufig in der Ostsee, an den Küsten Englands u. Frankreichs. Die schwarze L. (U. grylle), ganz schwarz, kleiner; in Island, Grönland, Norwegen etc.
Luna, lat., der Mond, bei den Römern die Mondgöttin; Lunambulismus, Mondsucht; Lunambulist, Mondsüchtiger; Lunar, den Mond betreffend.
Luncheon (lontschen), engl., Frühstück.
Lund, schwed. Stadt in der Provinz Schonen, Sitz eines Bischofs, Universität, hat 6000 E. und eine herrliche Domkirche aus dem 12. Jahrh. L. war der erste Bischofssitz des Nordens, oft Residenz der dän. Könige, gehörte bis 1658 zu Dänemark. Das Erzbisthum wurde 1533 aufgehoben, die Klöster und alle Kirchen bis auf die Kathedrale wurden niedergerissen, die Stadt verödete u. die 1668 von Schweden gestiftete Universität gewährte nur geringen Ersatz.
Lunel (Lünel), franz. Stadt im Depart. Hérault, unweit Montpellier, an einem Kanale, mit 7300 E., berühmtem Muskatweine, Spiritus- und Liqueurfabriken.
Luneville (Lünwill), dtsch. Luenstadt, schöne, ehemals lothring. Stadt im Depart. Meurthe, mit 17500 E., bedeutender Fabrikthätigkeit. Friede zu L. 9. Februar 1801.
Lunge, das Athmungsorgan des Menschen, der Säugethiere, Vögel, Amphibien, einiger Schnecken, Spinnen und Ringelwürmer, welches atmosphärische Luft aufnimmt, den nöthigen Sauerstoff ausscheidet und dem Blute mittheilt, das aus dem Herzen der L. zuströmt, dasselbe dem Herzen wieder zuführt und den Rest der eingeathmeten Luft wieder ausstößt. Bei dem Menschen ist die L. in zwei Hälften getheilt, von denen jede von einem besonderen, von dem Brustfelle gebildeten Sacke (L.nsack)
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