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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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machte sich besonders verdient durch Vervollkommnung der Trauben- und Runkelrübenzuckerfabrikation, wie überhaupt durch Anwendung der Chemie auf Agricultur, st. 1813.


Parmesankäse, halbfetter ital. Käse, weniger in Parma als in der Umgegend von Lodi bereitet.


Parnassos, jetzt Liakura, steiles, über 7000' hohes Gebirge in Mittelgriechenland, an dessen Seite einst Delphi lag; ein dem Apollo und den Musen geheiligter Berg, deßwegen der Dichterberg.


Parnell, Thomas, geb. 1679 zu Dublin, gest. 1717, Geistlicher der engl. Hochkirche, Freund Addisons, Steeles, Swifts und Gays, selbst lyrischer Dichter, noch jetzt gelesen (Gedichte, herausg. von Pope, London 1751).


Parny, Evariste Desire Desforges, Vicomte de, geb. 1753, gest. 1814, frz. Dichter der leichtern Gattung, witzig aber schmutzig, Verfasser des berüchtigten "La guerre des Dieux anciens et modernes". (Seine Werke wurden zuletzt 1831 von Beranger herausgegeben.)


Parochie, lat. bis ins 6. Jahrh. titulus dann lat.-griech. paroccia, endlich parochia, die Pfarrei, Pfarre, das Kirchspiel, heißt ein geographisch genau abgegränzter Bezirk, dessen Einwohner unter bischöflicher Autorität einer bestimmten Kirche zugetheilt sind und von dem an dieser Kirche bleibend angestellten u. seinem Bischofe untergeordneten Priester die Seelsorge empfangen. - Parochianen, Pfarr- oder Kirchkinder, die einzelnen Mitglieder einer P. - Parochus der Pfarrer. - Parochial, was zu einer P. gehört, z. B. Parochial- od. Pfarrkirche, Parochialschulen u. s. w.


Parodie, griech.-deutsch, scherzhaftes Gedicht, wodurch ein bekanntes ernstes mit Beibehaltung der Form in das Lächerliche umgebildet wird, gehört also der Satire an (vergl. Travestie); auch die witzige, scherzhafte Erwiderung auf die ernste Rede eines Andern, theilweise mit dessen Worten.


Parömie, griech.-deutsch, Sinnrede, Sprichwort; Parömiograph, Sammler von P.n ("Corpus paroemiographorum Graecorum" von Leusch und Schneidewin, Bd. I., Göttingen 1839).


Parönie, griech.-deutsch, Weinlied.


Parole, frz., Wort; Ehrenwort; Feldgeschrei; Losungswort.


Paroli, ital., Gleiches mit Gleichem, beißende Antwort auf die stechenden Witzworte eines Andern; im Pharospiel das Stehenlassen des Gewinns als neuen Einsatz.


Paronomasie, griech.-dtsch., Annomination, lat.-dtsch., rhetorische Figur, wobei dasselbe Wort in auf einander folgenden Sätzen unter verschiedener Bedeutung wiederholt wird, gewöhnlich zum scherzhaften Spiel.


Paronyma, griech., Worte, die von derselben Wurzel abgeleitet werden.


Paropamisus, bei den Alten der Hindukusch; Paropamisada, die Anwohner desselben.


Paropium, griech., Augenschirm; Paropien, die äußern Augenwinkel; Paropsis, das Vorbeisehn, Falschsehn, krankhaftes Sehen.


Paros, griech. Insel, zu den Cykladen gehörig, 33/4 #M. groß, felsig, dürr, mit 8000 E., die Baumwolle, Wein, Gerste, Sesam bauen, Ziegenzucht und Schiffahrt treiben. Hauptstadt Parchia, Parikia, mit 6800 E., großer Kirche; in der Nähe die im Alterthume berühmten, jetzt unbenutzten Marmorbrüche. - P. blühte vor den Perserkriegen durch Handel, wurde hierauf von Athen bezwungen, kam unter die Römer, 1207 an das Herzogthum Naxos, endlich an die Türken. Anti-P., s. d. Parische Chronik, s. Marmorchronik.


Parotis, griech., die neben dem Ohre liegende Speicheldrüse; Parotitis, deren Entzündung.


Paroxysmus, griech., der heftigste Grad einer Krankheit, besonders bei Fiebern.


Parquet (parket), frz., mit Tischlerarbeit ausgelegter, getäfelter Fußboden; in den Gerichtshöfen der Platz der Richter, im Theater der Theil des Parterre, welcher der Bühne zunächst ist.


Parr, Samuel, geb. 1747 zu Harrow, gest. 1825, engl. Philolog, Archäolog und Schulmann, gehörte zur Wighpartei (Schriften, 8 Bde., London 1828; seine bedeutendste Schrift ist die über Fox).


Parrhasius, griech. Maler aus Ephesus,

machte sich besonders verdient durch Vervollkommnung der Trauben- und Runkelrübenzuckerfabrikation, wie überhaupt durch Anwendung der Chemie auf Agricultur, st. 1813.


Parmesankäse, halbfetter ital. Käse, weniger in Parma als in der Umgegend von Lodi bereitet.


Parnassos, jetzt Liakura, steiles, über 7000' hohes Gebirge in Mittelgriechenland, an dessen Seite einst Delphi lag; ein dem Apollo und den Musen geheiligter Berg, deßwegen der Dichterberg.


Parnell, Thomas, geb. 1679 zu Dublin, gest. 1717, Geistlicher der engl. Hochkirche, Freund Addisons, Steeles, Swifts und Gays, selbst lyrischer Dichter, noch jetzt gelesen (Gedichte, herausg. von Pope, London 1751).


Parny, Evariste Desiré Desforges, Vicomte de, geb. 1753, gest. 1814, frz. Dichter der leichtern Gattung, witzig aber schmutzig, Verfasser des berüchtigten „La guerre des Dieux anciens et modernes“. (Seine Werke wurden zuletzt 1831 von Béranger herausgegeben.)


Parochie, lat. bis ins 6. Jahrh. titulus dann lat.-griech. paroccia, endlich parochia, die Pfarrei, Pfarre, das Kirchspiel, heißt ein geographisch genau abgegränzter Bezirk, dessen Einwohner unter bischöflicher Autorität einer bestimmten Kirche zugetheilt sind und von dem an dieser Kirche bleibend angestellten u. seinem Bischofe untergeordneten Priester die Seelsorge empfangen. – Parochianen, Pfarr- oder Kirchkinder, die einzelnen Mitglieder einer P. – Parochus der Pfarrer. – Parochial, was zu einer P. gehört, z. B. Parochial- od. Pfarrkirche, Parochialschulen u. s. w.


Parodie, griech.-deutsch, scherzhaftes Gedicht, wodurch ein bekanntes ernstes mit Beibehaltung der Form in das Lächerliche umgebildet wird, gehört also der Satire an (vergl. Travestie); auch die witzige, scherzhafte Erwiderung auf die ernste Rede eines Andern, theilweise mit dessen Worten.


Parömie, griech.-deutsch, Sinnrede, Sprichwort; Parömiograph, Sammler von P.n („Corpus paroemiographorum Graecorum“ von Leusch und Schneidewin, Bd. I., Göttingen 1839).


Parönie, griech.-deutsch, Weinlied.


Parole, frz., Wort; Ehrenwort; Feldgeschrei; Losungswort.


Paroli, ital., Gleiches mit Gleichem, beißende Antwort auf die stechenden Witzworte eines Andern; im Pharospiel das Stehenlassen des Gewinns als neuen Einsatz.


Paronomasie, griech.-dtsch., Annomination, lat.-dtsch., rhetorische Figur, wobei dasselbe Wort in auf einander folgenden Sätzen unter verschiedener Bedeutung wiederholt wird, gewöhnlich zum scherzhaften Spiel.


Paronyma, griech., Worte, die von derselben Wurzel abgeleitet werden.


Paropamisus, bei den Alten der Hindukusch; Paropamisada, die Anwohner desselben.


Paropium, griech., Augenschirm; Paropien, die äußern Augenwinkel; Paropsis, das Vorbeisehn, Falschsehn, krankhaftes Sehen.


Paros, griech. Insel, zu den Cykladen gehörig, 33/4 □M. groß, felsig, dürr, mit 8000 E., die Baumwolle, Wein, Gerste, Sesam bauen, Ziegenzucht und Schiffahrt treiben. Hauptstadt Parchia, Parikia, mit 6800 E., großer Kirche; in der Nähe die im Alterthume berühmten, jetzt unbenutzten Marmorbrüche. – P. blühte vor den Perserkriegen durch Handel, wurde hierauf von Athen bezwungen, kam unter die Römer, 1207 an das Herzogthum Naxos, endlich an die Türken. Anti-P., s. d. Parische Chronik, s. Marmorchronik.


Parotis, griech., die neben dem Ohre liegende Speicheldrüse; Parotitis, deren Entzündung.


Paroxysmus, griech., der heftigste Grad einer Krankheit, besonders bei Fiebern.


Parquet (parket), frz., mit Tischlerarbeit ausgelegter, getäfelter Fußboden; in den Gerichtshöfen der Platz der Richter, im Theater der Theil des Parterre, welcher der Bühne zunächst ist.


Parr, Samuel, geb. 1747 zu Harrow, gest. 1825, engl. Philolog, Archäolog und Schulmann, gehörte zur Wighpartei (Schriften, 8 Bde., London 1828; seine bedeutendste Schrift ist die über Fox).


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[465/0466] machte sich besonders verdient durch Vervollkommnung der Trauben- und Runkelrübenzuckerfabrikation, wie überhaupt durch Anwendung der Chemie auf Agricultur, st. 1813. Parmesankäse, halbfetter ital. Käse, weniger in Parma als in der Umgegend von Lodi bereitet. Parnassos, jetzt Liakura, steiles, über 7000' hohes Gebirge in Mittelgriechenland, an dessen Seite einst Delphi lag; ein dem Apollo und den Musen geheiligter Berg, deßwegen der Dichterberg. Parnell, Thomas, geb. 1679 zu Dublin, gest. 1717, Geistlicher der engl. Hochkirche, Freund Addisons, Steeles, Swifts und Gays, selbst lyrischer Dichter, noch jetzt gelesen (Gedichte, herausg. von Pope, London 1751). Parny, Evariste Desiré Desforges, Vicomte de, geb. 1753, gest. 1814, frz. Dichter der leichtern Gattung, witzig aber schmutzig, Verfasser des berüchtigten „La guerre des Dieux anciens et modernes“. (Seine Werke wurden zuletzt 1831 von Béranger herausgegeben.) Parochie, lat. bis ins 6. Jahrh. titulus dann lat.-griech. paroccia, endlich parochia, die Pfarrei, Pfarre, das Kirchspiel, heißt ein geographisch genau abgegränzter Bezirk, dessen Einwohner unter bischöflicher Autorität einer bestimmten Kirche zugetheilt sind und von dem an dieser Kirche bleibend angestellten u. seinem Bischofe untergeordneten Priester die Seelsorge empfangen. – Parochianen, Pfarr- oder Kirchkinder, die einzelnen Mitglieder einer P. – Parochus der Pfarrer. – Parochial, was zu einer P. gehört, z. B. Parochial- od. Pfarrkirche, Parochialschulen u. s. w. Parodie, griech.-deutsch, scherzhaftes Gedicht, wodurch ein bekanntes ernstes mit Beibehaltung der Form in das Lächerliche umgebildet wird, gehört also der Satire an (vergl. Travestie); auch die witzige, scherzhafte Erwiderung auf die ernste Rede eines Andern, theilweise mit dessen Worten. Parömie, griech.-deutsch, Sinnrede, Sprichwort; Parömiograph, Sammler von P.n („Corpus paroemiographorum Graecorum“ von Leusch und Schneidewin, Bd. I., Göttingen 1839). Parönie, griech.-deutsch, Weinlied. Parole, frz., Wort; Ehrenwort; Feldgeschrei; Losungswort. Paroli, ital., Gleiches mit Gleichem, beißende Antwort auf die stechenden Witzworte eines Andern; im Pharospiel das Stehenlassen des Gewinns als neuen Einsatz. Paronomasie, griech.-dtsch., Annomination, lat.-dtsch., rhetorische Figur, wobei dasselbe Wort in auf einander folgenden Sätzen unter verschiedener Bedeutung wiederholt wird, gewöhnlich zum scherzhaften Spiel. Paronyma, griech., Worte, die von derselben Wurzel abgeleitet werden. Paropamisus, bei den Alten der Hindukusch; Paropamisada, die Anwohner desselben. Paropium, griech., Augenschirm; Paropien, die äußern Augenwinkel; Paropsis, das Vorbeisehn, Falschsehn, krankhaftes Sehen. Paros, griech. Insel, zu den Cykladen gehörig, 33/4 □M. groß, felsig, dürr, mit 8000 E., die Baumwolle, Wein, Gerste, Sesam bauen, Ziegenzucht und Schiffahrt treiben. Hauptstadt Parchia, Parikia, mit 6800 E., großer Kirche; in der Nähe die im Alterthume berühmten, jetzt unbenutzten Marmorbrüche. – P. blühte vor den Perserkriegen durch Handel, wurde hierauf von Athen bezwungen, kam unter die Römer, 1207 an das Herzogthum Naxos, endlich an die Türken. Anti-P., s. d. Parische Chronik, s. Marmorchronik. Parotis, griech., die neben dem Ohre liegende Speicheldrüse; Parotitis, deren Entzündung. Paroxysmus, griech., der heftigste Grad einer Krankheit, besonders bei Fiebern. Parquet (parket), frz., mit Tischlerarbeit ausgelegter, getäfelter Fußboden; in den Gerichtshöfen der Platz der Richter, im Theater der Theil des Parterre, welcher der Bühne zunächst ist. Parr, Samuel, geb. 1747 zu Harrow, gest. 1825, engl. Philolog, Archäolog und Schulmann, gehörte zur Wighpartei (Schriften, 8 Bde., London 1828; seine bedeutendste Schrift ist die über Fox). Parrhasius, griech. Maler aus Ephesus,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/466>, abgerufen am 22.11.2024.