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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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um 400 v. Chr., Nebenbuhler des Zeuxis; das Alterthum lobte seine Grazie und Leichtigkeit der Zeichnung.


Parrhesie, griech., Freimüthigkeit u. Anstand im Reden, im Gegensatz zur blöden Schüchternheit.


Parricidium, lat., Eltern-, Verwandtenmord; todeswürdiges Verbrechen gegen den Staat.


Parrot, Joh. Jak. Friedr. Wilhelm, ausgezeichneter Naturforscher, Sohn des berühmten Physikers und Staatsraths Georg Friedr. P., geb. zu Karlsruhe 1792, bereiste 1811 mit Engelhardt die Krim und den Kaukasus, ward hierauf Professor der Physiologie u. Pathologie, später der Physik zu Dorpat, Staatsrath, machte 1829 eine große Reise nach dem Ararat, 1837 eine Expedition nach dem Nordcap, und st. 1841. Schrieb: "Reise in die Krim und den Kaukasus" 2 Bde., Berlin 1815-18; "Reise zum Ararat" 2 Bde., Berlin 1834.


Parry (Parry), Sir William Edward, geb. 1790 zu Bath, gest. 1855 als Admiral und Vicegouverneur des Marinehospitals zu Greenwich, berühmt durch 4 Reisen in die amerikan. Polargegenden, Entdecker der Barrowstraße. ("Vier Reisen gegen den Nordpol" Lond. 1833).


Parryinseln, nordamerikan. Polararchipel, aus den großen Inseln: Norddevon, Grinelland, Cornwallis, Melville u. Prinz Patrik bestehend, zwischen dem 74-78° nördl. Breite (Karte von Petermann in Heft IV der geographischen Mittheilungen, Gotha bei I. Perthes).


Pars, lat., Theil; p. quota, Theil der Erbschaft, der bloß relativ nach seinen Verhältnissen zum Ganzen bestimmt ist; p. quanta, der absolut bestimmte Theil.


Parsen, Iranier oder Arier, die Bewohner der alten Länder Medien, Persien, Arien, Baktrien, Anhänger der Lehre des Zoroaster, Feueranbeter, welche von den Mohammedanern theils vernichtet, theils gewaltsam bekehrt, theils bis nach Indien getrieben wurden und sich nur noch in spärlichen Ueberresten erhalten haben, namentlich bei den Naphtaquellen bei Baku (s. d.). - Parsismus, arischer Glaubenskreis, die Religion des Zoroaster, wesentlich anthropologischen n. dualistischen Charakters (s. Ahriman, Ormuzd), auf die äußere Entwicklung des Christenthums von bedeutendem Einfluß, namentlich durch den Manichäismus- und Mithrasdienst. - S. Manichäer, Mithras, besonders: Zoroaster.


Partage (-ahsch), frz., Theilung.


Partecken, im ältern Deutsch des 16. u. 17. Jahrh. = Theilchen, Stückchen.


Partei, vor Gericht, die streitenden Personen; P.verhandlung, ihre Vorträge.


Parteigänger, Partisan, der Anführer eines Streifcorps, daher P. krieg, meist in Flanke od. Rücken des Feindes.


Parterre (-ärr), frz., Erdgeschoß, der unterste, aber ob der Erde befindliche Theil des Hauses; im Theater die Plätze zu ebenem Boden, zwischen Orchester u. Amphitheater; im Garten ein mit Rasen u. Blumenbeeten geschmückter Raum.


Parthe, Nebenfluß der Pleiße, mündet bei Leipzig.


Parthenius, Mythograph zur Zeit des Augustus, aus Nicäa, schrieb erotische Erzählungen, die er aus ältern Dichtern nahm und prosaisch einkleidete (herausgeg. von Passow, Leipzig 1824, und Westermann, Braunschweig 1843).


Parthenon, s. Athen, Theil I. S. 309, und Elgin.


Parthenope, Parthenopeische Republik, s. Neapel.


Parthien, bei den Alten das Land zwischen Hyrcania, Bactriana, Aria u. Media, zum Theil das heutige Khorasan, von einem Volke iranischen Stammes bewohnt, gehörte zum Reiche der Perser, dann zu dem griech. Syrien, von dem es 256 v. Chr. Arsaces losmachte. Unter den Nachfolgern desselben, den Arsaciden, wurden die Parther immer furchtbarer und dehnten ihr Reich vom Indus bis Euphrat aus, wo sie mit den Römern feindlich zusammentrafen. 56 v. Chr. rieben sie das Heer des Crassus auf, streiften 39 bis an die syr. Küste, wurden aber von Cassius und Ventidius geschlagen u. über den Euphrat zurückgeworfen. Wegen Armenien bekämpften sich Römer u. Parther noch mehrmals, bis das parthische Reich von dem Sassanide Artaxerxes 214 n. Chr. gestürzt wurde.

um 400 v. Chr., Nebenbuhler des Zeuxis; das Alterthum lobte seine Grazie und Leichtigkeit der Zeichnung.


Parrhesie, griech., Freimüthigkeit u. Anstand im Reden, im Gegensatz zur blöden Schüchternheit.


Parricidium, lat., Eltern-, Verwandtenmord; todeswürdiges Verbrechen gegen den Staat.


Parrot, Joh. Jak. Friedr. Wilhelm, ausgezeichneter Naturforscher, Sohn des berühmten Physikers und Staatsraths Georg Friedr. P., geb. zu Karlsruhe 1792, bereiste 1811 mit Engelhardt die Krim und den Kaukasus, ward hierauf Professor der Physiologie u. Pathologie, später der Physik zu Dorpat, Staatsrath, machte 1829 eine große Reise nach dem Ararat, 1837 eine Expedition nach dem Nordcap, und st. 1841. Schrieb: „Reise in die Krim und den Kaukasus“ 2 Bde., Berlin 1815–18; „Reise zum Ararat“ 2 Bde., Berlin 1834.


Parry (Parry), Sir William Edward, geb. 1790 zu Bath, gest. 1855 als Admiral und Vicegouverneur des Marinehospitals zu Greenwich, berühmt durch 4 Reisen in die amerikan. Polargegenden, Entdecker der Barrowstraße. („Vier Reisen gegen den Nordpol“ Lond. 1833).


Parryinseln, nordamerikan. Polararchipel, aus den großen Inseln: Norddevon, Grinelland, Cornwallis, Melville u. Prinz Patrik bestehend, zwischen dem 74–78° nördl. Breite (Karte von Petermann in Heft IV der geographischen Mittheilungen, Gotha bei I. Perthes).


Pars, lat., Theil; p. quota, Theil der Erbschaft, der bloß relativ nach seinen Verhältnissen zum Ganzen bestimmt ist; p. quanta, der absolut bestimmte Theil.


Parsen, Iranier oder Arier, die Bewohner der alten Länder Medien, Persien, Arien, Baktrien, Anhänger der Lehre des Zoroaster, Feueranbeter, welche von den Mohammedanern theils vernichtet, theils gewaltsam bekehrt, theils bis nach Indien getrieben wurden und sich nur noch in spärlichen Ueberresten erhalten haben, namentlich bei den Naphtaquellen bei Baku (s. d.). – Parsismus, arischer Glaubenskreis, die Religion des Zoroaster, wesentlich anthropologischen n. dualistischen Charakters (s. Ahriman, Ormuzd), auf die äußere Entwicklung des Christenthums von bedeutendem Einfluß, namentlich durch den Manichäismus- und Mithrasdienst. – S. Manichäer, Mithras, besonders: Zoroaster.


Partage (–ahsch), frz., Theilung.


Partecken, im ältern Deutsch des 16. u. 17. Jahrh. = Theilchen, Stückchen.


Partei, vor Gericht, die streitenden Personen; P.verhandlung, ihre Vorträge.


Parteigänger, Partisan, der Anführer eines Streifcorps, daher P. krieg, meist in Flanke od. Rücken des Feindes.


Parterre (–ärr), frz., Erdgeschoß, der unterste, aber ob der Erde befindliche Theil des Hauses; im Theater die Plätze zu ebenem Boden, zwischen Orchester u. Amphitheater; im Garten ein mit Rasen u. Blumenbeeten geschmückter Raum.


Parthe, Nebenfluß der Pleiße, mündet bei Leipzig.


Parthenius, Mythograph zur Zeit des Augustus, aus Nicäa, schrieb erotische Erzählungen, die er aus ältern Dichtern nahm und prosaisch einkleidete (herausgeg. von Passow, Leipzig 1824, und Westermann, Braunschweig 1843).


Parthenon, s. Athen, Theil I. S. 309, und Elgin.


Parthenope, Parthenopeische Republik, s. Neapel.


Parthien, bei den Alten das Land zwischen Hyrcania, Bactriana, Aria u. Media, zum Theil das heutige Khorasan, von einem Volke iranischen Stammes bewohnt, gehörte zum Reiche der Perser, dann zu dem griech. Syrien, von dem es 256 v. Chr. Arsaces losmachte. Unter den Nachfolgern desselben, den Arsaciden, wurden die Parther immer furchtbarer und dehnten ihr Reich vom Indus bis Euphrat aus, wo sie mit den Römern feindlich zusammentrafen. 56 v. Chr. rieben sie das Heer des Crassus auf, streiften 39 bis an die syr. Küste, wurden aber von Cassius und Ventidius geschlagen u. über den Euphrat zurückgeworfen. Wegen Armenien bekämpften sich Römer u. Parther noch mehrmals, bis das parthische Reich von dem Sassanide Artaxerxes 214 n. Chr. gestürzt wurde.

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[466/0467] um 400 v. Chr., Nebenbuhler des Zeuxis; das Alterthum lobte seine Grazie und Leichtigkeit der Zeichnung. Parrhesie, griech., Freimüthigkeit u. Anstand im Reden, im Gegensatz zur blöden Schüchternheit. Parricidium, lat., Eltern-, Verwandtenmord; todeswürdiges Verbrechen gegen den Staat. Parrot, Joh. Jak. Friedr. Wilhelm, ausgezeichneter Naturforscher, Sohn des berühmten Physikers und Staatsraths Georg Friedr. P., geb. zu Karlsruhe 1792, bereiste 1811 mit Engelhardt die Krim und den Kaukasus, ward hierauf Professor der Physiologie u. Pathologie, später der Physik zu Dorpat, Staatsrath, machte 1829 eine große Reise nach dem Ararat, 1837 eine Expedition nach dem Nordcap, und st. 1841. Schrieb: „Reise in die Krim und den Kaukasus“ 2 Bde., Berlin 1815–18; „Reise zum Ararat“ 2 Bde., Berlin 1834. Parry (Parry), Sir William Edward, geb. 1790 zu Bath, gest. 1855 als Admiral und Vicegouverneur des Marinehospitals zu Greenwich, berühmt durch 4 Reisen in die amerikan. Polargegenden, Entdecker der Barrowstraße. („Vier Reisen gegen den Nordpol“ Lond. 1833). Parryinseln, nordamerikan. Polararchipel, aus den großen Inseln: Norddevon, Grinelland, Cornwallis, Melville u. Prinz Patrik bestehend, zwischen dem 74–78° nördl. Breite (Karte von Petermann in Heft IV der geographischen Mittheilungen, Gotha bei I. Perthes). Pars, lat., Theil; p. quota, Theil der Erbschaft, der bloß relativ nach seinen Verhältnissen zum Ganzen bestimmt ist; p. quanta, der absolut bestimmte Theil. Parsen, Iranier oder Arier, die Bewohner der alten Länder Medien, Persien, Arien, Baktrien, Anhänger der Lehre des Zoroaster, Feueranbeter, welche von den Mohammedanern theils vernichtet, theils gewaltsam bekehrt, theils bis nach Indien getrieben wurden und sich nur noch in spärlichen Ueberresten erhalten haben, namentlich bei den Naphtaquellen bei Baku (s. d.). – Parsismus, arischer Glaubenskreis, die Religion des Zoroaster, wesentlich anthropologischen n. dualistischen Charakters (s. Ahriman, Ormuzd), auf die äußere Entwicklung des Christenthums von bedeutendem Einfluß, namentlich durch den Manichäismus- und Mithrasdienst. – S. Manichäer, Mithras, besonders: Zoroaster. Partage (–ahsch), frz., Theilung. Partecken, im ältern Deutsch des 16. u. 17. Jahrh. = Theilchen, Stückchen. Partei, vor Gericht, die streitenden Personen; P.verhandlung, ihre Vorträge. Parteigänger, Partisan, der Anführer eines Streifcorps, daher P. krieg, meist in Flanke od. Rücken des Feindes. Parterre (–ärr), frz., Erdgeschoß, der unterste, aber ob der Erde befindliche Theil des Hauses; im Theater die Plätze zu ebenem Boden, zwischen Orchester u. Amphitheater; im Garten ein mit Rasen u. Blumenbeeten geschmückter Raum. Parthe, Nebenfluß der Pleiße, mündet bei Leipzig. Parthenius, Mythograph zur Zeit des Augustus, aus Nicäa, schrieb erotische Erzählungen, die er aus ältern Dichtern nahm und prosaisch einkleidete (herausgeg. von Passow, Leipzig 1824, und Westermann, Braunschweig 1843). Parthenon, s. Athen, Theil I. S. 309, und Elgin. Parthenope, Parthenopeische Republik, s. Neapel. Parthien, bei den Alten das Land zwischen Hyrcania, Bactriana, Aria u. Media, zum Theil das heutige Khorasan, von einem Volke iranischen Stammes bewohnt, gehörte zum Reiche der Perser, dann zu dem griech. Syrien, von dem es 256 v. Chr. Arsaces losmachte. Unter den Nachfolgern desselben, den Arsaciden, wurden die Parther immer furchtbarer und dehnten ihr Reich vom Indus bis Euphrat aus, wo sie mit den Römern feindlich zusammentrafen. 56 v. Chr. rieben sie das Heer des Crassus auf, streiften 39 bis an die syr. Küste, wurden aber von Cassius und Ventidius geschlagen u. über den Euphrat zurückgeworfen. Wegen Armenien bekämpften sich Römer u. Parther noch mehrmals, bis das parthische Reich von dem Sassanide Artaxerxes 214 n. Chr. gestürzt wurde.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/467>, abgerufen am 22.11.2024.