Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.gewannen die P. am schott. Covenant einen starken Hinterhalt, die Revolution trennte die P. in gemäßigte und Independenten; die mit Karl II. 1660 hereinbrechende Reaction trieb viele P. und Dissenters nach Nordamerika, aber mit Wilhelm von Oranien kam 1689 die Toleranzacte, welche lediglich den Katholiken und Socinianern Religionsfreiheit versagte, u. 1690 erklärte sich der Presbyterianismus in Schottland als Staatskirche u. ist dies bis heute geblieben. Das ganze Kirchenwesen Schottlands wird durch 4 geistliche Behörden geleitet; die oberste Leitung nämlich liegt in den Händen der Generalversammlung der Prediger zu Edinburgh, dieser sind die halbjährigen Provinzialsynoden der Prediger einer Provinz unterworfen, diesen wiederum die Presbytervereine mehrer Gemeinden einer Provinz, dem Presbyterverein aber müssen die Prediger u. Aeltesten der einzelnen Gemeinde gehorchen, jedoch möglichst unbeschadet ihrer Selbständigkeit. Prescot, engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, mit 5200 E., Fabrikation von Uhren und seinen Feilen, an der die Einwohner der Umgegend (über 30000) Theil nehmen; Steinkohlengruben, Baumwollespinnerei. Prescott, William Hickling, geb. 1796 zu Salem in Massachusetts, nordamerik. Geschichtschreiber "Ferdinands u. Isabellas", 5. Aufl. Lond. 1844; der "Eroberung von Mexiko", Boston 1843; "Eroberung von Peru", Boston 1847; "Philipp II. von Spanien", 1. und 2. Bd. Boston 1855. Presidio, bei den Spaniern befestigte kleine Niederlassungen an der Gränze eines feindlichen Gebiets, waren früher in Amerika häufig u. zugleich Missionsstationen; insbesonders heißen P. auch die 4 festen Plätze Spaniens auf der marokkan. Küste: Ceuta, Pennon di Velez, Alhuzemas, Melila. Presis, Presma, griech., Entzündung. Presl, Jan Swatopluk, verdienter Botaniker, geb. 1791 zu Prag, war Professor der Naturgeschichte an der Universität daselbst u. Director der naturgeschichtlichen Sammlungen, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Wien, st. 1849. Schrieb mehre botanische Werke, deren bestes sein Handbuch der Botanik in tschechischer Sprache ist. Auch sein Bruder Karel Boriwog P. ist ausgezeichneter Botaniker und verdienter Schriftsteller. Die "Flora cechica", Prag 1819, gaben beide P. gemeinschaftlich heraus. Preßburg, ungar. Poson, königl. Freistadt u. Hauptort des Comitats P., am linken Ufer der Donau, über die hier eine Schiffbrücke führt, sehr schöne u. schön gelegene Stadt, Sitz einer Finanzdirection und eines Stuhlgerichts, von 1547-1784 Hauptstadt Ungarns, hat ohne Militär 42000 E., 23 Kirchen, viele schöne Paläste, ein kathol. Gymnasium academicum, protestant. Gymnasium, mehre wohlthätige Anstalten, bedeutenden Handel. Friede am 26. Dez. 1805; s. Oesterreich. Presse, nennt man eine Maschine für Hervorbringung eines starken und anhaltenden Druckes zu verschiedenen Zwecken, so um die Gestalt eines Körpers zu verändern, Flüssigkeiten aus festen Körpern zu drücken, zum Uebertragen von Farben, zu Eindrücken auf andere Körper etc. Man unterscheidet verschiedene Arten von P.n, z. B. Schrauben-, Hebel-, Keil-, Cylinder-P.n, hydrostatische P.n, Luft P.n, Dampf-P. n. Presse (von der Buchdruckerpresse hergenommen, bezeichnet alle durch den Druck verbreitete Schriften; Tages-P. die Tagblätter und Flugschriften, welche Tagesfragen besprechen. Preßgesetze sind die von dem Staate erlassenen Gesetze, um schädliche Wirkungen durch die P. zu verhindern od. angerichtete (Preßvergehen) zu bestrafen. In einzelnen Staaten besteht zu diesem Zwecke die Censur (s. Censur), andere gewähren nicht bloß literarischen Werken, sondern auch der Tagespresse Preßfreiheit. In diesem Falle verlangt das Gesetz bestimmte Bürgschaften von dem Verleger oder Drucker, bei der Tages-P. auch von der Redaction, damit der Staat gegen den Mißbrauch der P. strafend einschreiten kann. Diese Gesetze sind jedoch in den verschiedenen Staaten sehr verschieden; z. B. in England u. Nordamerika herrscht in politischen Fragen gewannen die P. am schott. Covenant einen starken Hinterhalt, die Revolution trennte die P. in gemäßigte und Independenten; die mit Karl II. 1660 hereinbrechende Reaction trieb viele P. und Dissenters nach Nordamerika, aber mit Wilhelm von Oranien kam 1689 die Toleranzacte, welche lediglich den Katholiken und Socinianern Religionsfreiheit versagte, u. 1690 erklärte sich der Presbyterianismus in Schottland als Staatskirche u. ist dies bis heute geblieben. Das ganze Kirchenwesen Schottlands wird durch 4 geistliche Behörden geleitet; die oberste Leitung nämlich liegt in den Händen der Generalversammlung der Prediger zu Edinburgh, dieser sind die halbjährigen Provinzialsynoden der Prediger einer Provinz unterworfen, diesen wiederum die Presbytervereine mehrer Gemeinden einer Provinz, dem Presbyterverein aber müssen die Prediger u. Aeltesten der einzelnen Gemeinde gehorchen, jedoch möglichst unbeschadet ihrer Selbständigkeit. Prescot, engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, mit 5200 E., Fabrikation von Uhren und seinen Feilen, an der die Einwohner der Umgegend (über 30000) Theil nehmen; Steinkohlengruben, Baumwollespinnerei. Prescott, William Hickling, geb. 1796 zu Salem in Massachusetts, nordamerik. Geschichtschreiber „Ferdinands u. Isabellas“, 5. Aufl. Lond. 1844; der „Eroberung von Mexiko“, Boston 1843; „Eroberung von Peru“, Boston 1847; „Philipp II. von Spanien“, 1. und 2. Bd. Boston 1855. Presidio, bei den Spaniern befestigte kleine Niederlassungen an der Gränze eines feindlichen Gebiets, waren früher in Amerika häufig u. zugleich Missionsstationen; insbesonders heißen P. auch die 4 festen Plätze Spaniens auf der marokkan. Küste: Ceuta, Pennon di Velez, Alhuzemas, Melila. Presis, Presma, griech., Entzündung. Presl, Jan Swatopluk, verdienter Botaniker, geb. 1791 zu Prag, war Professor der Naturgeschichte an der Universität daselbst u. Director der naturgeschichtlichen Sammlungen, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Wien, st. 1849. Schrieb mehre botanische Werke, deren bestes sein Handbuch der Botanik in tschechischer Sprache ist. Auch sein Bruder Karel Boriwog P. ist ausgezeichneter Botaniker und verdienter Schriftsteller. Die „Flora cechica“, Prag 1819, gaben beide P. gemeinschaftlich heraus. Preßburg, ungar. Poson, königl. Freistadt u. Hauptort des Comitats P., am linken Ufer der Donau, über die hier eine Schiffbrücke führt, sehr schöne u. schön gelegene Stadt, Sitz einer Finanzdirection und eines Stuhlgerichts, von 1547–1784 Hauptstadt Ungarns, hat ohne Militär 42000 E., 23 Kirchen, viele schöne Paläste, ein kathol. Gymnasium academicum, protestant. Gymnasium, mehre wohlthätige Anstalten, bedeutenden Handel. Friede am 26. Dez. 1805; s. Oesterreich. Presse, nennt man eine Maschine für Hervorbringung eines starken und anhaltenden Druckes zu verschiedenen Zwecken, so um die Gestalt eines Körpers zu verändern, Flüssigkeiten aus festen Körpern zu drücken, zum Uebertragen von Farben, zu Eindrücken auf andere Körper etc. Man unterscheidet verschiedene Arten von P.n, z. B. Schrauben-, Hebel-, Keil-, Cylinder-P.n, hydrostatische P.n, Luft P.n, Dampf-P. n. Presse (von der Buchdruckerpresse hergenommen, bezeichnet alle durch den Druck verbreitete Schriften; Tages-P. die Tagblätter und Flugschriften, welche Tagesfragen besprechen. Preßgesetze sind die von dem Staate erlassenen Gesetze, um schädliche Wirkungen durch die P. zu verhindern od. angerichtete (Preßvergehen) zu bestrafen. In einzelnen Staaten besteht zu diesem Zwecke die Censur (s. Censur), andere gewähren nicht bloß literarischen Werken, sondern auch der Tagespresse Preßfreiheit. In diesem Falle verlangt das Gesetz bestimmte Bürgschaften von dem Verleger oder Drucker, bei der Tages-P. auch von der Redaction, damit der Staat gegen den Mißbrauch der P. strafend einschreiten kann. Diese Gesetze sind jedoch in den verschiedenen Staaten sehr verschieden; z. B. in England u. Nordamerika herrscht in politischen Fragen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0608" n="607"/> gewannen die P. am schott. 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Prescot, engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, mit 5200 E., Fabrikation von Uhren und seinen Feilen, an der die Einwohner der Umgegend (über 30000) Theil nehmen; Steinkohlengruben, Baumwollespinnerei.
Prescott, William Hickling, geb. 1796 zu Salem in Massachusetts, nordamerik. Geschichtschreiber „Ferdinands u. Isabellas“, 5. Aufl. Lond. 1844; der „Eroberung von Mexiko“, Boston 1843; „Eroberung von Peru“, Boston 1847; „Philipp II. von Spanien“, 1. und 2. Bd. Boston 1855.
Presidio, bei den Spaniern befestigte kleine Niederlassungen an der Gränze eines feindlichen Gebiets, waren früher in Amerika häufig u. zugleich Missionsstationen; insbesonders heißen P. auch die 4 festen Plätze Spaniens auf der marokkan. Küste: Ceuta, Pennon di Velez, Alhuzemas, Melila.
Presis, Presma, griech., Entzündung.
Presl, Jan Swatopluk, verdienter Botaniker, geb. 1791 zu Prag, war Professor der Naturgeschichte an der Universität daselbst u. Director der naturgeschichtlichen Sammlungen, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Wien, st. 1849. Schrieb mehre botanische Werke, deren bestes sein Handbuch der Botanik in tschechischer Sprache ist. Auch sein Bruder Karel Boriwog P. ist ausgezeichneter Botaniker und verdienter Schriftsteller. Die „Flora cechica“, Prag 1819, gaben beide P. gemeinschaftlich heraus.
Preßburg, ungar. Poson, königl. Freistadt u. Hauptort des Comitats P., am linken Ufer der Donau, über die hier eine Schiffbrücke führt, sehr schöne u. schön gelegene Stadt, Sitz einer Finanzdirection und eines Stuhlgerichts, von 1547–1784 Hauptstadt Ungarns, hat ohne Militär 42000 E., 23 Kirchen, viele schöne Paläste, ein kathol. Gymnasium academicum, protestant. Gymnasium, mehre wohlthätige Anstalten, bedeutenden Handel. Friede am 26. Dez. 1805; s. Oesterreich.
Presse, nennt man eine Maschine für Hervorbringung eines starken und anhaltenden Druckes zu verschiedenen Zwecken, so um die Gestalt eines Körpers zu verändern, Flüssigkeiten aus festen Körpern zu drücken, zum Uebertragen von Farben, zu Eindrücken auf andere Körper etc. Man unterscheidet verschiedene Arten von P.n, z. B. Schrauben-, Hebel-, Keil-, Cylinder-P.n, hydrostatische P.n, Luft P.n, Dampf-P. n.
Presse (von der Buchdruckerpresse hergenommen, bezeichnet alle durch den Druck verbreitete Schriften; Tages-P. die Tagblätter und Flugschriften, welche Tagesfragen besprechen. Preßgesetze sind die von dem Staate erlassenen Gesetze, um schädliche Wirkungen durch die P. zu verhindern od. angerichtete (Preßvergehen) zu bestrafen. In einzelnen Staaten besteht zu diesem Zwecke die Censur (s. Censur), andere gewähren nicht bloß literarischen Werken, sondern auch der Tagespresse Preßfreiheit. In diesem Falle verlangt das Gesetz bestimmte Bürgschaften von dem Verleger oder Drucker, bei der Tages-P. auch von der Redaction, damit der Staat gegen den Mißbrauch der P. strafend einschreiten kann. Diese Gesetze sind jedoch in den verschiedenen Staaten sehr verschieden; z. B. in England u. Nordamerika herrscht in politischen Fragen
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