Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Quartidi, im franz. republikanischen Kalender der 4. Tag der Dekade. Quartier, Flüssigkeitsmaß in Altona = 455/8, in Braunschweig = 461/3 im Lande Hadeln = 45, Hamburg = 455/8, Hannover = 49, Lübeck 455/8 Oldenburg für Wein = 49, für Bier = 46, Rostock = 451/2 Par. Kubikzoll. Quartier, Viertel, Stadtviertel, Wohnung; die den Soldaten außerhalb der Kaserne bei den Bürgern angewiesene Wohnung; im Seewesen der Wachedienst; in der Heraldik das Wappenfeld; so viel als Pardon. Quartierstädte, s. Hansa. Quartillo, span. Getreidemaß = 60, Flüssigkeitsmaß = 24 Par. Kubikzoll. Quartin, sardin. Flüssigkeitsmaß - 193/4 Par. Kubikzoll. Quartiren, Gold u. Silber im Verhältniß von 1 zu 3 zusammenschmelzen, um sie dann durch die Quart (Quartation) vermittelst Salpetersäure zu scheiden. Quarz, Mineral aus Kieselerde bestehend, kommt krystallisirt in 6seitigen Doppelpyramiden und Prismen, noch häufiger aber derb u. als Gemengtheil der meisten Gesteine des Grundgebirges vor; spec. Gewicht 2,5-2,7. Es hat Glasglanz, ist vorherrschend weiß, manchmal durchsichtig u. wasserhell, kommt aber auch in allen Färbungen vor. Der reinste Q. ist der Bergkrystall. Man unterscheidet nach Glanz u. Farbe: 1) Fett-Q., durch Fettglanz ausgezeichnet; der rosenrothe (bei Zwinsel in Bayern) heißt Rosen-Q.; der milchweiße (in Grönland) Milch-Q. 2) Aventurin, s. d. 3) Prasem, mit lauchgrüner Hornblende durchzogen (bei Breitenbrun im Erzgebirge). 4) Siderit, Saphir-Q.; indigo- u. berlinerblau (Salzburg, Grönland, Norwegen). 5) Katzenauge; mit Amianth durchwebter Q., von vorherrschend gelblich- und grünlichgrauer Farbe; auch matt roth, gelb und braun (die schönsten in Ceylon u. Hindostan). 6) Stink-Q. gibt beim Zerschlagen einen brenzlichen od. hepatischen Geruch von sich (im Gneis bei Nantes). 7) Faser-Q., derber Q. von feingestengelter u. faseriger Structur (Wettin bei Halle, in der Auvergne etc.). Der gemeine, weiße Q. wird hauptsächlich zur Glasfabrikation verwendet. Quasi, lat., wie, ähnlich, nach Analogie, z. B.: q. possessio, Besitz von Servitutsrechten; q. traditio, Uebergabe von Gerechtsamen; q. ususfructus; Nutzgenuß an fungibeln Sachen und Schuldforderungen (nomina); q. ex contractu, ex delicto obligatio, Rechtsverbindlichkeit aus Vergehen od. andern Vorgängen, die vertragsmäßig verpflichten können. Quasi modo geniti (gleichsam neugeboren) heißt der erste Sonntag nach Ostern, nach dem Introitus der heil. Messe (1 Petri, 2,2.). Quassienholz, Bitterholz, weißes, geruchloses, sehr bitteres Holz von der Quassia amara, einem kleinen südamerik. Baume, wird besonders gegen Magenschwäche angewendet. Quatember (aus dem lat. quatuor tempora d. h. 4 Zeiten), der erste Tag eines Vierteljahres, wo Steuern, Zinsen etc. fällig sind; Q. fasten, s. Fronfasten. Quaterne, in der Zahlenlotterie der Viertreffer, wo 4 von den besetzten Nummern herauskommen. Quatrain (katräng), frz., 4zeilige Strophe. Quatre-Bras (Katr-Bra), Meierei an der Straße von Charleroi nach Brüssel, wo sich dieselbe mit der von Namur nach Nivelles kreuzt; erfolgloser Angriff Neys auf Wellington den 16. Juni 1815. Quatremere de Quincy (Katrmähr dö Kängßi), Antoine Chrysostome, geb. 1755 zu Paris, gest. 1849 als Secretär der Akademie der Künste, Schriftsteller über die Kunst. Hauptwerk: Le Jupiter olympien (Paris 1814). Sein Bruder Disjonval (Dischongwal), gest. 1830, Chemiker, saß wegen seiner Theilnahme an der holländ. Patriotenbewegung gegen das Haus Oranien gefangen, beobachtete im Gefängniß die Spinnen als Wetterpropheten und soll 1794 Pichegru durch die Voraussage eines nahen harten Frostes bestimmt haben, sich zu seinem berühmten Winterfeldzuge gegen Holland vorzubereiten, den er durch den Marsch über das Eis der Kanäle und Polder ausführte. Quartidi, im franz. republikanischen Kalender der 4. Tag der Dekade. Quartier, Flüssigkeitsmaß in Altona = 455/8, in Braunschweig = 461/3 im Lande Hadeln = 45, Hamburg = 455/8, Hannover = 49, Lübeck 455/8 Oldenburg für Wein = 49, für Bier = 46, Rostock = 451/2 Par. Kubikzoll. Quartier, Viertel, Stadtviertel, Wohnung; die den Soldaten außerhalb der Kaserne bei den Bürgern angewiesene Wohnung; im Seewesen der Wachedienst; in der Heraldik das Wappenfeld; so viel als Pardon. Quartierstädte, s. Hansa. Quartillo, span. Getreidemaß = 60, Flüssigkeitsmaß = 24 Par. Kubikzoll. Quartin, sardin. Flüssigkeitsmaß – 193/4 Par. Kubikzoll. Quartiren, Gold u. Silber im Verhältniß von 1 zu 3 zusammenschmelzen, um sie dann durch die Quart (Quartation) vermittelst Salpetersäure zu scheiden. Quarz, Mineral aus Kieselerde bestehend, kommt krystallisirt in 6seitigen Doppelpyramiden und Prismen, noch häufiger aber derb u. als Gemengtheil der meisten Gesteine des Grundgebirges vor; spec. Gewicht 2,5–2,7. Es hat Glasglanz, ist vorherrschend weiß, manchmal durchsichtig u. wasserhell, kommt aber auch in allen Färbungen vor. Der reinste Q. ist der Bergkrystall. Man unterscheidet nach Glanz u. Farbe: 1) Fett-Q., durch Fettglanz ausgezeichnet; der rosenrothe (bei Zwinsel in Bayern) heißt Rosen-Q.; der milchweiße (in Grönland) Milch-Q. 2) Aventurin, s. d. 3) Prasem, mit lauchgrüner Hornblende durchzogen (bei Breitenbrun im Erzgebirge). 4) Siderit, Saphir-Q.; indigo- u. berlinerblau (Salzburg, Grönland, Norwegen). 5) Katzenauge; mit Amianth durchwebter Q., von vorherrschend gelblich- und grünlichgrauer Farbe; auch matt roth, gelb und braun (die schönsten in Ceylon u. Hindostan). 6) Stink-Q. gibt beim Zerschlagen einen brenzlichen od. hepatischen Geruch von sich (im Gneis bei Nantes). 7) Faser-Q., derber Q. von feingestengelter u. faseriger Structur (Wettin bei Halle, in der Auvergne etc.). Der gemeine, weiße Q. wird hauptsächlich zur Glasfabrikation verwendet. Quasi, lat., wie, ähnlich, nach Analogie, z. B.: q. possessio, Besitz von Servitutsrechten; q. traditio, Uebergabe von Gerechtsamen; q. ususfructus; Nutzgenuß an fungibeln Sachen und Schuldforderungen (nomina); q. ex contractu, ex delicto obligatio, Rechtsverbindlichkeit aus Vergehen od. andern Vorgängen, die vertragsmäßig verpflichten können. Quasi modo geniti (gleichsam neugeboren) heißt der erste Sonntag nach Ostern, nach dem Introitus der heil. Messe (1 Petri, 2,2.). Quassienholz, Bitterholz, weißes, geruchloses, sehr bitteres Holz von der Quassia amara, einem kleinen südamerik. Baume, wird besonders gegen Magenschwäche angewendet. Quatember (aus dem lat. quatuor tempora d. h. 4 Zeiten), der erste Tag eines Vierteljahres, wo Steuern, Zinsen etc. fällig sind; Q. fasten, s. Fronfasten. Quaterne, in der Zahlenlotterie der Viertreffer, wo 4 von den besetzten Nummern herauskommen. Quatrain (katräng), frz., 4zeilige Strophe. Quatre-Bras (Katr-Bra), Meierei an der Straße von Charleroi nach Brüssel, wo sich dieselbe mit der von Namur nach Nivelles kreuzt; erfolgloser Angriff Neys auf Wellington den 16. Juni 1815. Quatremère de Quincy (Katrmähr dö Kängßi), Antoine Chrysostome, geb. 1755 zu Paris, gest. 1849 als Secretär der Akademie der Künste, Schriftsteller über die Kunst. Hauptwerk: Le Jupiter olympien (Paris 1814). Sein Bruder Disjonval (Dischongwal), gest. 1830, Chemiker, saß wegen seiner Theilnahme an der holländ. Patriotenbewegung gegen das Haus Oranien gefangen, beobachtete im Gefängniß die Spinnen als Wetterpropheten und soll 1794 Pichegru durch die Voraussage eines nahen harten Frostes bestimmt haben, sich zu seinem berühmten Winterfeldzuge gegen Holland vorzubereiten, den er durch den Marsch über das Eis der Kanäle und Polder ausführte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0648" n="647"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartidi</hi>, im franz. republikanischen Kalender der 4. Tag der Dekade.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartier</hi>, Flüssigkeitsmaß in Altona = 45<hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi>, in Braunschweig = 46<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> im Lande Hadeln = 45, Hamburg = 45<hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi>, Hannover = 49, Lübeck 45<hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi> Oldenburg für Wein = 49, für Bier = 46, Rostock = 45<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Par. Kubikzoll.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartier</hi>, Viertel, Stadtviertel, Wohnung; die den Soldaten außerhalb der Kaserne bei den Bürgern angewiesene Wohnung; im Seewesen der Wachedienst; in der Heraldik das Wappenfeld; so viel als Pardon.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartierstädte</hi>, s. Hansa.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartillo</hi>, span. Getreidemaß = 60, Flüssigkeitsmaß = 24 Par. Kubikzoll.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartin</hi>, sardin. Flüssigkeitsmaß – 19<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Par. Kubikzoll.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quartiren</hi>, Gold u. Silber im Verhältniß von 1 zu 3 zusammenschmelzen, um sie dann durch die Quart (Quartation) vermittelst Salpetersäure zu scheiden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quarz</hi>, Mineral aus Kieselerde bestehend, kommt krystallisirt in 6seitigen Doppelpyramiden und Prismen, noch häufiger aber derb u. als Gemengtheil der meisten Gesteine des Grundgebirges vor; spec. Gewicht 2,5–2,7. Es hat Glasglanz, ist vorherrschend weiß, manchmal durchsichtig u. wasserhell, kommt aber auch in allen Färbungen vor. Der reinste Q. ist der Bergkrystall. Man unterscheidet nach Glanz u. Farbe: 1) <hi rendition="#g">Fett</hi>-Q., durch Fettglanz ausgezeichnet; der rosenrothe (bei Zwinsel in Bayern) heißt <hi rendition="#g">Rosen</hi>-Q.; der milchweiße (in Grönland) <hi rendition="#g">Milch</hi>-Q. 2) <hi rendition="#g">Aventurin,</hi> s. d. 3) Prasem, mit lauchgrüner Hornblende durchzogen (bei Breitenbrun im Erzgebirge). 4) <hi rendition="#g">Siderit, Saphir</hi>-Q.; indigo- u. berlinerblau (Salzburg, Grönland, Norwegen). 5) <hi rendition="#g">Katzenauge</hi>; mit Amianth durchwebter Q., von vorherrschend gelblich- und grünlichgrauer Farbe; auch matt roth, gelb und braun (die schönsten in Ceylon u. Hindostan). 6) <hi rendition="#g">Stink</hi>-Q. gibt beim Zerschlagen einen brenzlichen od. hepatischen Geruch von sich (im Gneis bei Nantes). 7) <hi rendition="#g">Faser</hi>-Q., derber Q. von feingestengelter u. faseriger Structur (Wettin bei Halle, in der Auvergne etc.). Der <hi rendition="#g">gemeine, weiße</hi> Q. wird hauptsächlich zur Glasfabrikation verwendet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quasi</hi>, lat., wie, ähnlich, nach Analogie, z. B.: <hi rendition="#i">q. <hi rendition="#g">possessio</hi></hi>, Besitz von Servitutsrechten; <hi rendition="#i">q. <hi rendition="#g">traditio</hi></hi>, Uebergabe von Gerechtsamen; <hi rendition="#i">q. <hi rendition="#g">ususfructus</hi>;</hi> Nutzgenuß an fungibeln Sachen und Schuldforderungen (<hi rendition="#i">nomina); q. <hi rendition="#g">ex contractu, ex delicto obligatio</hi></hi>, Rechtsverbindlichkeit aus Vergehen od. andern Vorgängen, die vertragsmäßig verpflichten können.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quasi modo geniti</hi> (gleichsam neugeboren) heißt der erste Sonntag nach Ostern, nach dem Introitus der heil. Messe (1 Petri, 2,2.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quassienholz</hi>, <hi rendition="#g">Bitterholz</hi>, weißes, geruchloses, sehr bitteres Holz von der <hi rendition="#i">Quassia amara</hi>, einem kleinen südamerik. Baume, wird besonders gegen Magenschwäche angewendet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quatember</hi> (aus dem lat. <hi rendition="#i">quatuor tempora</hi> d. h. 4 Zeiten), der erste Tag eines Vierteljahres, wo Steuern, Zinsen etc. fällig sind; Q. <hi rendition="#g">fasten</hi>, s. Fronfasten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quaterne</hi>, in der Zahlenlotterie der Viertreffer, wo 4 von den besetzten Nummern herauskommen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quatrain</hi> (katräng), frz., 4zeilige Strophe.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quatre-Bras</hi> (Katr-Bra), Meierei an der Straße von Charleroi nach Brüssel, wo sich dieselbe mit der von Namur nach Nivelles kreuzt; erfolgloser Angriff Neys auf Wellington den 16. Juni 1815.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Quatremère de Quincy</hi> (Katrmähr dö Kängßi), Antoine Chrysostome, geb. 1755 zu Paris, gest. 1849 als Secretär der Akademie der Künste, Schriftsteller über die Kunst. Hauptwerk: <hi rendition="#i">Le Jupiter olympien</hi> (Paris 1814). Sein Bruder <hi rendition="#g">Disjonval</hi> (Dischongwal), gest. 1830, Chemiker, saß wegen seiner Theilnahme an der holländ. Patriotenbewegung gegen das Haus Oranien gefangen, beobachtete im Gefängniß die Spinnen als Wetterpropheten und soll 1794 Pichegru durch die Voraussage eines nahen harten Frostes bestimmt haben, sich zu seinem berühmten Winterfeldzuge gegen Holland vorzubereiten, den er durch den Marsch über das Eis der Kanäle und Polder ausführte. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [647/0648]
Quartidi, im franz. republikanischen Kalender der 4. Tag der Dekade.
Quartier, Flüssigkeitsmaß in Altona = 455/8, in Braunschweig = 461/3 im Lande Hadeln = 45, Hamburg = 455/8, Hannover = 49, Lübeck 455/8 Oldenburg für Wein = 49, für Bier = 46, Rostock = 451/2 Par. Kubikzoll.
Quartier, Viertel, Stadtviertel, Wohnung; die den Soldaten außerhalb der Kaserne bei den Bürgern angewiesene Wohnung; im Seewesen der Wachedienst; in der Heraldik das Wappenfeld; so viel als Pardon.
Quartierstädte, s. Hansa.
Quartillo, span. Getreidemaß = 60, Flüssigkeitsmaß = 24 Par. Kubikzoll.
Quartin, sardin. Flüssigkeitsmaß – 193/4 Par. Kubikzoll.
Quartiren, Gold u. Silber im Verhältniß von 1 zu 3 zusammenschmelzen, um sie dann durch die Quart (Quartation) vermittelst Salpetersäure zu scheiden.
Quarz, Mineral aus Kieselerde bestehend, kommt krystallisirt in 6seitigen Doppelpyramiden und Prismen, noch häufiger aber derb u. als Gemengtheil der meisten Gesteine des Grundgebirges vor; spec. Gewicht 2,5–2,7. Es hat Glasglanz, ist vorherrschend weiß, manchmal durchsichtig u. wasserhell, kommt aber auch in allen Färbungen vor. Der reinste Q. ist der Bergkrystall. Man unterscheidet nach Glanz u. Farbe: 1) Fett-Q., durch Fettglanz ausgezeichnet; der rosenrothe (bei Zwinsel in Bayern) heißt Rosen-Q.; der milchweiße (in Grönland) Milch-Q. 2) Aventurin, s. d. 3) Prasem, mit lauchgrüner Hornblende durchzogen (bei Breitenbrun im Erzgebirge). 4) Siderit, Saphir-Q.; indigo- u. berlinerblau (Salzburg, Grönland, Norwegen). 5) Katzenauge; mit Amianth durchwebter Q., von vorherrschend gelblich- und grünlichgrauer Farbe; auch matt roth, gelb und braun (die schönsten in Ceylon u. Hindostan). 6) Stink-Q. gibt beim Zerschlagen einen brenzlichen od. hepatischen Geruch von sich (im Gneis bei Nantes). 7) Faser-Q., derber Q. von feingestengelter u. faseriger Structur (Wettin bei Halle, in der Auvergne etc.). Der gemeine, weiße Q. wird hauptsächlich zur Glasfabrikation verwendet.
Quasi, lat., wie, ähnlich, nach Analogie, z. B.: q. possessio, Besitz von Servitutsrechten; q. traditio, Uebergabe von Gerechtsamen; q. ususfructus; Nutzgenuß an fungibeln Sachen und Schuldforderungen (nomina); q. ex contractu, ex delicto obligatio, Rechtsverbindlichkeit aus Vergehen od. andern Vorgängen, die vertragsmäßig verpflichten können.
Quasi modo geniti (gleichsam neugeboren) heißt der erste Sonntag nach Ostern, nach dem Introitus der heil. Messe (1 Petri, 2,2.).
Quassienholz, Bitterholz, weißes, geruchloses, sehr bitteres Holz von der Quassia amara, einem kleinen südamerik. Baume, wird besonders gegen Magenschwäche angewendet.
Quatember (aus dem lat. quatuor tempora d. h. 4 Zeiten), der erste Tag eines Vierteljahres, wo Steuern, Zinsen etc. fällig sind; Q. fasten, s. Fronfasten.
Quaterne, in der Zahlenlotterie der Viertreffer, wo 4 von den besetzten Nummern herauskommen.
Quatrain (katräng), frz., 4zeilige Strophe.
Quatre-Bras (Katr-Bra), Meierei an der Straße von Charleroi nach Brüssel, wo sich dieselbe mit der von Namur nach Nivelles kreuzt; erfolgloser Angriff Neys auf Wellington den 16. Juni 1815.
Quatremère de Quincy (Katrmähr dö Kängßi), Antoine Chrysostome, geb. 1755 zu Paris, gest. 1849 als Secretär der Akademie der Künste, Schriftsteller über die Kunst. Hauptwerk: Le Jupiter olympien (Paris 1814). Sein Bruder Disjonval (Dischongwal), gest. 1830, Chemiker, saß wegen seiner Theilnahme an der holländ. Patriotenbewegung gegen das Haus Oranien gefangen, beobachtete im Gefängniß die Spinnen als Wetterpropheten und soll 1794 Pichegru durch die Voraussage eines nahen harten Frostes bestimmt haben, sich zu seinem berühmten Winterfeldzuge gegen Holland vorzubereiten, den er durch den Marsch über das Eis der Kanäle und Polder ausführte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |