Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Quatremere, Etienne Marc, Orientalist, geb. 1782 zu Paris, Professor der semitischen Sprachen am College de France, berühmt durch Untersuchungen über ägypt. Literatur u. Sprache, die Herausgabe von Raschid-Eddins mongol. und pers. Geschichte, durch die Uebersetzung von Makrizis Geschichte der Mameluckensultane Aegyptens.


Quatricinium, lat., 4stimmiges Tonstück. Quatriduum, Zeit von 4 Tagen.


Quatuor, lat., 4; in Zusammensetzungen vor Vocalen quat-, vor Consonanten oft quad-.


Quebek, Hauptstadt von ganz Britisch-Nordamerika u. von Unter-Canada insbesondere, liegt auf einer vom Lorenzstrome und St. Charlesflusse gebildeten Halbinsel, auf deren 340' hoher Spitze (dem Cap Diamant) die mit 400 Kanonen bewaffnete Citadelle erbaut ist. Auch die unteren Stadttheile sind sehr stark befestigt; den südlichsten Theil der Stadt nimmt der Hafen mit seinen Lagerhäusern, Werften u. Docks ein, denn Q. ist der Haupthandelsplatz des brit. Nordamerika. Q. hat über 50000 E., ist Sitz der Regierung, eines kathol. u. anglican. Bischofs. Es wurde 1608 von den Franzosen angelegt, 1763 an die Engländer abgetreten.


Quecke (Triticum repens), Grasart, die als sehr lästiges Unkraut im lockern Ackerboden erscheint, 2-4' hohe Halme treibt und äußerst schwer zu vertilgen ist, da auch eine losgerissene und bloßgelegte Wurzel sproßt. Diese ist zuckerhaltig, wird darum von den Feldmäusen gesucht, dient auch abgekocht als gelind abführendes Mittel.


Quecksilber, Mercur (hydrargyrum), edles Metall, flüssig, von zinnweißer Farbe u. von 13, 5-13, 6 spec. Gew. Es kommt in der Natur meistens gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober vor; findet sich aber auch noch in einigen zum Theil seltenen Mineralien, soz.B. mit Chlor verbunden als Horn-Q. erz, mit Silber als Amalgam etc. Hauptfundorte des Q.s sind Idria in Krain, Almaden in Spanien, Wolfstein, Morsfeld und Moschel bei Zweibrücken, auch in Kalifornien, Peru und China. Aus den Q. erzen wird das Q. durch Destillation mit Kalk, Hammerschlag unter Zutritt der Luft gewonnen u. durch nochmalige Destillation von den ihm beigemengten fremden Metallen gereinigt. Ueber die wichtigsten als Heilmittel dienende Q. präparate s. den folgenden Art.; sodann wird es zu Baro- und Thermometern, zur Vergoldung, zur Spiegelfabrikation etc. verwendet. Vergl. Amalgam.


Quecksilbermittel (mercurialia), wirken im Allgemeinen als die thierische Materie in ihrem organischen Zusammenhange auflockernde, verflüssigende Mittel, welche zugleich die Resorption steigern. Dabei wirken die Oxydsalze als corrosive Gifte, weniger energisch die Oxydulsalze. Als Hauptantiphlogisticum dient der Mercurius dulcis; der Mercurius sublimatus corrosivus ist ein bekanntes Gift (Gegengift ist Eiweiß) und in kleinen Dosen antisiphylitisches Mittel; schwarzes Schwefelquecksilber (aethiops mercurialis) wird gegen Hautkrankheiten chronischer Natur, gelbes u. rothes Jodquecksilber gegen Siphylis u. Skropheln angewandt etc.


Quedlinburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, mit 14500 E., Wolletuchfabriken, Brennereien, Rübenzuckerfabrik, einst Hauptort des reichsunmittelbaren Frauenstifts, das Kaiser Otto I. 937 gründete, die Schutzmächte Brandenburg u. Kursachsen 1539 protestantisirten. Die Gebäude des Stifts liegen in der Vorstadt Westendorf auf einem hohen Felsen; in der Kirche liegt Heinrich I. begraben. Q. ist Geburtsort Klopstocks.


Queen (kwihn), engl., die Königin; über die Zusammensetzungen s. King.


Queis, 14 Ml. langer linker Nebenfluß des Bober in Schlesien.


Quellen, sind die Abzugskanäle den meteorischen Wasser, welche bis zu einer gewissen Tiefe in das Innere der Erde gedrungen sind. In der Mehrzahl der Fälle sind diese Abzugskanäle natürliche, in einzelnen Fällen auch künstliche (s. artesische Brunnen). Die jetzige, höchst wahrscheinliche, durch die verschiedenartigsten Versuche u. Beobachtung erhärtete Ansicht über die Entstehung der Q. ist die alte Theorie des


Quatremère, Etienne Marc, Orientalist, geb. 1782 zu Paris, Professor der semitischen Sprachen am Collège de France, berühmt durch Untersuchungen über ägypt. Literatur u. Sprache, die Herausgabe von Raschid-Eddins mongol. und pers. Geschichte, durch die Uebersetzung von Makrizis Geschichte der Mameluckensultane Aegyptens.


Quatricinium, lat., 4stimmiges Tonstück. Quatriduum, Zeit von 4 Tagen.


Quatuor, lat., 4; in Zusammensetzungen vor Vocalen quat–, vor Consonanten oft quad–.


Quebek, Hauptstadt von ganz Britisch-Nordamerika u. von Unter-Canada insbesondere, liegt auf einer vom Lorenzstrome und St. Charlesflusse gebildeten Halbinsel, auf deren 340' hoher Spitze (dem Cap Diamant) die mit 400 Kanonen bewaffnete Citadelle erbaut ist. Auch die unteren Stadttheile sind sehr stark befestigt; den südlichsten Theil der Stadt nimmt der Hafen mit seinen Lagerhäusern, Werften u. Docks ein, denn Q. ist der Haupthandelsplatz des brit. Nordamerika. Q. hat über 50000 E., ist Sitz der Regierung, eines kathol. u. anglican. Bischofs. Es wurde 1608 von den Franzosen angelegt, 1763 an die Engländer abgetreten.


Quecke (Triticum repens), Grasart, die als sehr lästiges Unkraut im lockern Ackerboden erscheint, 2–4' hohe Halme treibt und äußerst schwer zu vertilgen ist, da auch eine losgerissene und bloßgelegte Wurzel sproßt. Diese ist zuckerhaltig, wird darum von den Feldmäusen gesucht, dient auch abgekocht als gelind abführendes Mittel.


Quecksilber, Mercur (hydrargyrum), edles Metall, flüssig, von zinnweißer Farbe u. von 13, 5–13, 6 spec. Gew. Es kommt in der Natur meistens gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober vor; findet sich aber auch noch in einigen zum Theil seltenen Mineralien, soz.B. mit Chlor verbunden als Horn-Q. erz, mit Silber als Amalgam etc. Hauptfundorte des Q.s sind Idria in Krain, Almaden in Spanien, Wolfstein, Morsfeld und Moschel bei Zweibrücken, auch in Kalifornien, Peru und China. Aus den Q. erzen wird das Q. durch Destillation mit Kalk, Hammerschlag unter Zutritt der Luft gewonnen u. durch nochmalige Destillation von den ihm beigemengten fremden Metallen gereinigt. Ueber die wichtigsten als Heilmittel dienende Q. präparate s. den folgenden Art.; sodann wird es zu Baro- und Thermometern, zur Vergoldung, zur Spiegelfabrikation etc. verwendet. Vergl. Amalgam.


Quecksilbermittel (mercurialia), wirken im Allgemeinen als die thierische Materie in ihrem organischen Zusammenhange auflockernde, verflüssigende Mittel, welche zugleich die Resorption steigern. Dabei wirken die Oxydsalze als corrosive Gifte, weniger energisch die Oxydulsalze. Als Hauptantiphlogisticum dient der Mercurius dulcis; der Mercurius sublimatus corrosivus ist ein bekanntes Gift (Gegengift ist Eiweiß) und in kleinen Dosen antisiphylitisches Mittel; schwarzes Schwefelquecksilber (aethiops mercurialis) wird gegen Hautkrankheiten chronischer Natur, gelbes u. rothes Jodquecksilber gegen Siphylis u. Skropheln angewandt etc.


Quedlinburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, mit 14500 E., Wolletuchfabriken, Brennereien, Rübenzuckerfabrik, einst Hauptort des reichsunmittelbaren Frauenstifts, das Kaiser Otto I. 937 gründete, die Schutzmächte Brandenburg u. Kursachsen 1539 protestantisirten. Die Gebäude des Stifts liegen in der Vorstadt Westendorf auf einem hohen Felsen; in der Kirche liegt Heinrich I. begraben. Q. ist Geburtsort Klopstocks.


Queen (kwihn), engl., die Königin; über die Zusammensetzungen s. King.


Queis, 14 Ml. langer linker Nebenfluß des Bober in Schlesien.


Quellen, sind die Abzugskanäle den meteorischen Wasser, welche bis zu einer gewissen Tiefe in das Innere der Erde gedrungen sind. In der Mehrzahl der Fälle sind diese Abzugskanäle natürliche, in einzelnen Fällen auch künstliche (s. artesische Brunnen). Die jetzige, höchst wahrscheinliche, durch die verschiedenartigsten Versuche u. Beobachtung erhärtete Ansicht über die Entstehung der Q. ist die alte Theorie des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0649" n="648"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quatremère</hi>, Etienne Marc, Orientalist, geb. 1782 zu Paris, Professor der semitischen Sprachen am Collège de France, berühmt durch Untersuchungen über ägypt. Literatur u. Sprache, die Herausgabe von Raschid-Eddins mongol. und pers. Geschichte, durch die Uebersetzung von Makrizis Geschichte der Mameluckensultane Aegyptens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quatricinium</hi>, lat., 4stimmiges Tonstück. <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Quatriduum</hi></hi>, Zeit von 4 Tagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quatuor</hi>, lat., 4; in Zusammensetzungen vor Vocalen quat&#x2013;, vor Consonanten oft quad&#x2013;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quebek</hi>, Hauptstadt von ganz Britisch-Nordamerika u. von Unter-Canada insbesondere, liegt auf einer vom Lorenzstrome und St. Charlesflusse gebildeten Halbinsel, auf deren 340' hoher Spitze (dem Cap Diamant) die mit 400 Kanonen bewaffnete Citadelle erbaut ist. Auch die unteren Stadttheile sind sehr stark befestigt; den südlichsten Theil der Stadt nimmt der Hafen mit seinen Lagerhäusern, Werften u. Docks ein, denn Q. ist der Haupthandelsplatz des brit. Nordamerika. Q. hat über 50000 E., ist Sitz der Regierung, eines kathol. u. anglican. Bischofs. Es wurde 1608 von den Franzosen angelegt, 1763 an die Engländer abgetreten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quecke</hi><hi rendition="#i">(Triticum repens)</hi>, Grasart, die als sehr lästiges Unkraut im lockern Ackerboden erscheint, 2&#x2013;4' hohe Halme treibt und äußerst schwer zu vertilgen ist, <hi rendition="#g">da auch</hi> eine losgerissene und bloßgelegte Wurzel sproßt. Diese ist zuckerhaltig, wird darum von den Feldmäusen gesucht, dient auch abgekocht als gelind abführendes Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quecksilber</hi>, <hi rendition="#g">Mercur</hi><hi rendition="#i">(hydrargyrum)</hi>, edles Metall, flüssig, von zinnweißer Farbe u. von 13, 5&#x2013;13, 6 spec. Gew. Es kommt in der Natur meistens gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober vor; findet sich aber auch noch in einigen zum Theil seltenen Mineralien, soz.B. mit Chlor verbunden als <hi rendition="#g">Horn-Q.</hi> erz, mit Silber als Amalgam etc. Hauptfundorte des Q.s sind Idria in Krain, Almaden in Spanien, Wolfstein, Morsfeld und Moschel bei Zweibrücken, auch in Kalifornien, Peru und China. Aus den Q. <hi rendition="#g">erzen</hi> wird das Q. durch Destillation mit Kalk, Hammerschlag unter Zutritt der Luft gewonnen u. durch nochmalige Destillation von den ihm beigemengten fremden Metallen gereinigt. Ueber die wichtigsten als Heilmittel dienende Q. <hi rendition="#g">präparate</hi> s. den folgenden Art.; sodann wird es zu Baro- und Thermometern, zur Vergoldung, zur Spiegelfabrikation etc. verwendet. Vergl. Amalgam.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quecksilbermittel</hi><hi rendition="#i">(mercurialia)</hi>, wirken im Allgemeinen als die thierische Materie in ihrem organischen Zusammenhange auflockernde, verflüssigende Mittel, welche zugleich die Resorption steigern. Dabei wirken die Oxydsalze als corrosive Gifte, weniger energisch die Oxydulsalze. Als Hauptantiphlogisticum dient der <hi rendition="#i">Mercurius dulcis</hi>; der <hi rendition="#i">Mercurius sublimatus corrosivus</hi> ist ein bekanntes Gift (Gegengift ist Eiweiß) und in kleinen Dosen antisiphylitisches Mittel; schwarzes Schwefelquecksilber <hi rendition="#i">(aethiops mercurialis)</hi> wird gegen Hautkrankheiten chronischer Natur, gelbes u. rothes Jodquecksilber gegen Siphylis u. Skropheln angewandt etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quedlinburg</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, mit 14500 E., Wolletuchfabriken, Brennereien, Rübenzuckerfabrik, einst Hauptort des reichsunmittelbaren Frauenstifts, das Kaiser Otto I. 937 gründete, die Schutzmächte Brandenburg u. Kursachsen 1539 protestantisirten. Die Gebäude des Stifts liegen in der Vorstadt Westendorf auf einem hohen Felsen; in der Kirche liegt Heinrich I. begraben. Q. ist Geburtsort Klopstocks.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Queen</hi> (kwihn), engl., die Königin; über die Zusammensetzungen s. King.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Queis</hi>, 14 Ml. langer linker Nebenfluß des Bober in Schlesien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Quellen</hi>, sind die Abzugskanäle den meteorischen Wasser, welche bis zu einer gewissen Tiefe in das Innere der Erde gedrungen sind. In der Mehrzahl der Fälle sind diese Abzugskanäle <hi rendition="#g">natürliche</hi>, in einzelnen Fällen auch <hi rendition="#g">künstliche</hi> (s. artesische Brunnen). Die jetzige, höchst wahrscheinliche, durch die verschiedenartigsten Versuche u. Beobachtung erhärtete Ansicht über die Entstehung der Q. ist die alte Theorie des
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[648/0649] Quatremère, Etienne Marc, Orientalist, geb. 1782 zu Paris, Professor der semitischen Sprachen am Collège de France, berühmt durch Untersuchungen über ägypt. Literatur u. Sprache, die Herausgabe von Raschid-Eddins mongol. und pers. Geschichte, durch die Uebersetzung von Makrizis Geschichte der Mameluckensultane Aegyptens. Quatricinium, lat., 4stimmiges Tonstück. Quatriduum, Zeit von 4 Tagen. Quatuor, lat., 4; in Zusammensetzungen vor Vocalen quat–, vor Consonanten oft quad–. Quebek, Hauptstadt von ganz Britisch-Nordamerika u. von Unter-Canada insbesondere, liegt auf einer vom Lorenzstrome und St. Charlesflusse gebildeten Halbinsel, auf deren 340' hoher Spitze (dem Cap Diamant) die mit 400 Kanonen bewaffnete Citadelle erbaut ist. Auch die unteren Stadttheile sind sehr stark befestigt; den südlichsten Theil der Stadt nimmt der Hafen mit seinen Lagerhäusern, Werften u. Docks ein, denn Q. ist der Haupthandelsplatz des brit. Nordamerika. Q. hat über 50000 E., ist Sitz der Regierung, eines kathol. u. anglican. Bischofs. Es wurde 1608 von den Franzosen angelegt, 1763 an die Engländer abgetreten. Quecke (Triticum repens), Grasart, die als sehr lästiges Unkraut im lockern Ackerboden erscheint, 2–4' hohe Halme treibt und äußerst schwer zu vertilgen ist, da auch eine losgerissene und bloßgelegte Wurzel sproßt. Diese ist zuckerhaltig, wird darum von den Feldmäusen gesucht, dient auch abgekocht als gelind abführendes Mittel. Quecksilber, Mercur (hydrargyrum), edles Metall, flüssig, von zinnweißer Farbe u. von 13, 5–13, 6 spec. Gew. Es kommt in der Natur meistens gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober vor; findet sich aber auch noch in einigen zum Theil seltenen Mineralien, soz.B. mit Chlor verbunden als Horn-Q. erz, mit Silber als Amalgam etc. Hauptfundorte des Q.s sind Idria in Krain, Almaden in Spanien, Wolfstein, Morsfeld und Moschel bei Zweibrücken, auch in Kalifornien, Peru und China. Aus den Q. erzen wird das Q. durch Destillation mit Kalk, Hammerschlag unter Zutritt der Luft gewonnen u. durch nochmalige Destillation von den ihm beigemengten fremden Metallen gereinigt. Ueber die wichtigsten als Heilmittel dienende Q. präparate s. den folgenden Art.; sodann wird es zu Baro- und Thermometern, zur Vergoldung, zur Spiegelfabrikation etc. verwendet. Vergl. Amalgam. Quecksilbermittel (mercurialia), wirken im Allgemeinen als die thierische Materie in ihrem organischen Zusammenhange auflockernde, verflüssigende Mittel, welche zugleich die Resorption steigern. Dabei wirken die Oxydsalze als corrosive Gifte, weniger energisch die Oxydulsalze. Als Hauptantiphlogisticum dient der Mercurius dulcis; der Mercurius sublimatus corrosivus ist ein bekanntes Gift (Gegengift ist Eiweiß) und in kleinen Dosen antisiphylitisches Mittel; schwarzes Schwefelquecksilber (aethiops mercurialis) wird gegen Hautkrankheiten chronischer Natur, gelbes u. rothes Jodquecksilber gegen Siphylis u. Skropheln angewandt etc. Quedlinburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, mit 14500 E., Wolletuchfabriken, Brennereien, Rübenzuckerfabrik, einst Hauptort des reichsunmittelbaren Frauenstifts, das Kaiser Otto I. 937 gründete, die Schutzmächte Brandenburg u. Kursachsen 1539 protestantisirten. Die Gebäude des Stifts liegen in der Vorstadt Westendorf auf einem hohen Felsen; in der Kirche liegt Heinrich I. begraben. Q. ist Geburtsort Klopstocks. Queen (kwihn), engl., die Königin; über die Zusammensetzungen s. King. Queis, 14 Ml. langer linker Nebenfluß des Bober in Schlesien. Quellen, sind die Abzugskanäle den meteorischen Wasser, welche bis zu einer gewissen Tiefe in das Innere der Erde gedrungen sind. In der Mehrzahl der Fälle sind diese Abzugskanäle natürliche, in einzelnen Fällen auch künstliche (s. artesische Brunnen). Die jetzige, höchst wahrscheinliche, durch die verschiedenartigsten Versuche u. Beobachtung erhärtete Ansicht über die Entstehung der Q. ist die alte Theorie des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/649
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/649>, abgerufen am 02.06.2024.