Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

berühmter franz. Physiolog, geb. 1783 zu Bordeaux, seit 1831 Professor am College de France, beschäftigte sich hauptsächlich mit anatomischen und physiologischen Forschungen u. hat sich namentlich durch Versuche an lebenden Thieren große Verdienste erworben. Zahlreiche Schriften, darunter: "Precis elementaire de physiologie", 4. Aufl. 1836, deutsch von Elsäßer, 3. Aufl., 2 Bde., Tüb. 1834-36; "Formulaire pour l'emploi et la preparation de plusieurs nouveaux medicaments", Paris 1821; 9. Aufl. 1836; deutsch von Kunze, 6. Aufl. Leipzig 1831; "Lecons sur les fonctions et les maladies du systeme nerveux", 2 Bde., Paris 1839; deutsch von Krupp, Leipzig 1841.


Magerkeit (macies), die Beschaffenheit des Körpers, wo dieser arm an Fettgehalt, daher auch von geringerem Umfang ist. Sie ist theils Folge verschiedener Krankheiten, theils aber auch eine Erscheinung bei völlig gesundem Körper, indem Lebensweise, Beschäftigung etc., oder natürliche Anlage häufig die Fettbildung hindern.


Maggiore, in der Musik Zeichen für die große Terz.


Magie, von Magier abgeleitet, Zauberei mit Inbegriff der verschiedenen Künste die Zukunft vorherzusehen, Geister zu citiren u. dgl.; der Glaube an dieselbe findet sich bei allen Völkern, auch bei den gebildetsten der Gegenwart (Tischrücken, Klopfgeister etc.); man theilte sie in die höhere und niedere und nach den Folgen in weiße und schwarze. Vgl. Hexe, Zauberei.


Magier, bei den Medern u. Persern die Mitglieder der Priesterkaste in 3 Abtheilungen: Lernende (Herbeds). Meister (Mobeds), vollendete Meister (Destur-Mobeds), denen man eine eigene Weisheit, namentlich in astronomischer Beziehung, zuschrieb (Magismus).


Magindanao, Mindanao, Insel im Australocean, von den Philippinen durch die Straße von Surigao getrennt, 1200 #M. groß, vulkanisch, reich an allen tropischen Produkten, von mohammedanischen Malayen u. Australnegern bewohnt, im Innern wenig bekannt. Die Spanier besitzen die Districte Caraga, Sambuangam und Misamis mit den gleichnamigen Städten.


Magister, lat., die Wurzel des Worts magistratus; in der röm. Republik gab es einen m. equitum, der von dem Dictator ernannte, unmittelbar auf ihn folgende höchste Beamte; im spätern Rom Lehrer. Im Mittelalter war m. disciplinae der Geistliche, der die dem Klosterleben bestimmten Kinder unterrichtete, m. scholarum der Geistliche, der die Oberaufsicht der zu einer Kirche gehörigen Schulen hatte. Vor der Einführung der Facultäten hieß auf der Universität m. (liberalium artium), wer bereits baccalaureus war und die Prüfung erstanden hatte. Als die 3 Facultäten Doctoren ernannten, ging der Titel auf die philosophische Facultät über, die ihn aber auch mit dem Doctortitel verband. M. legens auf einigen Universitäten diejenige Würde, welche zunächst zur Haltung von Vorlesungen berechtigt.


Magisterium, lat., die Magisterwürde; in der alten Pharmacie so viel als Niederschlag.


Magister matheseos, d. h. Meister der Mathematik, heißt der pythagoräische Lehrsatz.


Magister sancti palatii, der vom Papst ernannte Censor der erschienenen Druckschriften.


Magistrale, bei einer Festung die Linie, welche am innern Grabenrande herumgeht; Magistralgalerie, Galerie der Vertheidigungsminen, welche sich an die Form der Contrescarpe schließt.


Magistratus, bei den Römern die höheren Staatsämter und Staatsbeamten, in curulische (s. d.) u. nichtcurulische eingetheilt; zu den letzten gehörten die nichtcurulischen Aedilen, die Quästoren und Tribunen. In Frankreich bezeichnet magistrature vorzugsweise die Gerichtsbeamten, in England magistrates die Beamten der Grafschaften und Städte, welche die Polizei ausüben, in Deutschland Magistrat die Gemeindeobrigkeiten.


Magliabecchi (Maljabeki), Antonio, geb. 1633, gest. 1714, gelehrter Florentiner, sammelte eine treffliche Bibliothek, die er dem Großherzog u. dem öffentlichen Gebrauche vermachte.

berühmter franz. Physiolog, geb. 1783 zu Bordeaux, seit 1831 Professor am Collége de France, beschäftigte sich hauptsächlich mit anatomischen und physiologischen Forschungen u. hat sich namentlich durch Versuche an lebenden Thieren große Verdienste erworben. Zahlreiche Schriften, darunter: „Précis élémentaire de physiologie“, 4. Aufl. 1836, deutsch von Elsäßer, 3. Aufl., 2 Bde., Tüb. 1834–36; „Formulaire pour lʼemploi et la préparation de plusieurs nouveaux médicaments“, Paris 1821; 9. Aufl. 1836; deutsch von Kunze, 6. Aufl. Leipzig 1831; „Leçons sur les fonctions et les maladies du système nerveux“, 2 Bde., Paris 1839; deutsch von Krupp, Leipzig 1841.


Magerkeit (macies), die Beschaffenheit des Körpers, wo dieser arm an Fettgehalt, daher auch von geringerem Umfang ist. Sie ist theils Folge verschiedener Krankheiten, theils aber auch eine Erscheinung bei völlig gesundem Körper, indem Lebensweise, Beschäftigung etc., oder natürliche Anlage häufig die Fettbildung hindern.


Maggiore, in der Musik Zeichen für die große Terz.


Magie, von Magier abgeleitet, Zauberei mit Inbegriff der verschiedenen Künste die Zukunft vorherzusehen, Geister zu citiren u. dgl.; der Glaube an dieselbe findet sich bei allen Völkern, auch bei den gebildetsten der Gegenwart (Tischrücken, Klopfgeister etc.); man theilte sie in die höhere und niedere und nach den Folgen in weiße und schwarze. Vgl. Hexe, Zauberei.


Magier, bei den Medern u. Persern die Mitglieder der Priesterkaste in 3 Abtheilungen: Lernende (Herbeds). Meister (Mobeds), vollendete Meister (Destur-Mobeds), denen man eine eigene Weisheit, namentlich in astronomischer Beziehung, zuschrieb (Magismus).


Magindanao, Mindanao, Insel im Australocean, von den Philippinen durch die Straße von Surigao getrennt, 1200 □M. groß, vulkanisch, reich an allen tropischen Produkten, von mohammedanischen Malayen u. Australnegern bewohnt, im Innern wenig bekannt. Die Spanier besitzen die Districte Caraga, Sambuangam und Misamis mit den gleichnamigen Städten.


Magister, lat., die Wurzel des Worts magistratus; in der röm. Republik gab es einen m. equitum, der von dem Dictator ernannte, unmittelbar auf ihn folgende höchste Beamte; im spätern Rom Lehrer. Im Mittelalter war m. disciplinae der Geistliche, der die dem Klosterleben bestimmten Kinder unterrichtete, m. scholarum der Geistliche, der die Oberaufsicht der zu einer Kirche gehörigen Schulen hatte. Vor der Einführung der Facultäten hieß auf der Universität m. (liberalium artium), wer bereits baccalaureus war und die Prüfung erstanden hatte. Als die 3 Facultäten Doctoren ernannten, ging der Titel auf die philosophische Facultät über, die ihn aber auch mit dem Doctortitel verband. M. legens auf einigen Universitäten diejenige Würde, welche zunächst zur Haltung von Vorlesungen berechtigt.


Magisterium, lat., die Magisterwürde; in der alten Pharmacie so viel als Niederschlag.


Magister matheseos, d. h. Meister der Mathematik, heißt der pythagoräische Lehrsatz.


Magister sancti palatii, der vom Papst ernannte Censor der erschienenen Druckschriften.


Magistrale, bei einer Festung die Linie, welche am innern Grabenrande herumgeht; Magistralgalerie, Galerie der Vertheidigungsminen, welche sich an die Form der Contrescarpe schließt.


Magistratus, bei den Römern die höheren Staatsämter und Staatsbeamten, in curulische (s. d.) u. nichtcurulische eingetheilt; zu den letzten gehörten die nichtcurulischen Aedilen, die Quästoren und Tribunen. In Frankreich bezeichnet magistrature vorzugsweise die Gerichtsbeamten, in England magistrates die Beamten der Grafschaften und Städte, welche die Polizei ausüben, in Deutschland Magistrat die Gemeindeobrigkeiten.


Magliabecchi (Maljabeki), Antonio, geb. 1633, gest. 1714, gelehrter Florentiner, sammelte eine treffliche Bibliothek, die er dem Großherzog u. dem öffentlichen Gebrauche vermachte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0068" n="67"/>
berühmter franz. Physiolog, geb. 1783 zu Bordeaux, seit 1831 Professor am Collége de France, beschäftigte sich hauptsächlich mit anatomischen und physiologischen Forschungen u. hat sich namentlich durch Versuche an lebenden Thieren große Verdienste erworben. Zahlreiche Schriften, darunter: &#x201E;<hi rendition="#i">Précis élémentaire de physiologie</hi>&#x201C;, 4. Aufl. 1836, deutsch von Elsäßer, 3. Aufl., 2 Bde., Tüb. 1834&#x2013;36; &#x201E;<hi rendition="#i">Formulaire pour l&#x02BC;emploi et la préparation de plusieurs nouveaux médicaments</hi>&#x201C;, Paris 1821; 9. Aufl. 1836; deutsch von Kunze, 6. Aufl. Leipzig 1831; &#x201E;<hi rendition="#i">Leçons sur les fonctions et les maladies du système nerveux</hi>&#x201C;, 2 Bde., Paris 1839; deutsch von Krupp, Leipzig 1841.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magerkeit</hi><hi rendition="#i">(macies)</hi>, die Beschaffenheit des Körpers, wo dieser arm an Fettgehalt, daher auch von geringerem Umfang ist. Sie ist theils Folge verschiedener Krankheiten, theils aber auch eine Erscheinung bei völlig gesundem Körper, indem Lebensweise, Beschäftigung etc., oder natürliche Anlage häufig die Fettbildung hindern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maggiore</hi>, in der Musik Zeichen für die große Terz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magie</hi>, von Magier abgeleitet, Zauberei mit Inbegriff der verschiedenen Künste die Zukunft vorherzusehen, Geister zu citiren u. dgl.; der Glaube an dieselbe findet sich bei allen Völkern, auch bei den gebildetsten der Gegenwart (Tischrücken, Klopfgeister etc.); man theilte sie in die <hi rendition="#g">höhere</hi> und <hi rendition="#g">niedere</hi> und nach den Folgen in <hi rendition="#g">weiße</hi> und <hi rendition="#g">schwarze.</hi> Vgl. Hexe, Zauberei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magier</hi>, bei den Medern u. Persern die Mitglieder der Priesterkaste in 3 Abtheilungen: Lernende (Herbeds). Meister (Mobeds), vollendete Meister (Destur-Mobeds), denen man eine eigene Weisheit, namentlich in astronomischer Beziehung, zuschrieb (Magismus).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magindanao</hi>, <hi rendition="#g">Mindanao</hi>, Insel im Australocean, von den Philippinen durch die Straße von Surigao getrennt, 1200 &#x25A1;M. groß, vulkanisch, reich an allen tropischen Produkten, von mohammedanischen Malayen u. Australnegern bewohnt, im Innern wenig bekannt. Die Spanier besitzen die Districte Caraga, Sambuangam und Misamis mit den gleichnamigen Städten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magister</hi>, lat., die Wurzel des Worts <hi rendition="#i">magistratus</hi>; in der röm. Republik gab es einen <hi rendition="#i">m. equitum</hi>, der von dem Dictator ernannte, unmittelbar auf ihn folgende höchste Beamte; im spätern Rom Lehrer. Im Mittelalter war <hi rendition="#i">m. disciplinae</hi> der Geistliche, der die dem Klosterleben bestimmten Kinder unterrichtete, <hi rendition="#i">m. scholarum</hi> der Geistliche, der die Oberaufsicht der zu einer Kirche gehörigen Schulen hatte. Vor der Einführung der Facultäten hieß auf der Universität <hi rendition="#i">m. (liberalium artium</hi>), wer bereits <hi rendition="#i">baccalaureus</hi> war und die Prüfung erstanden hatte. Als die 3 Facultäten Doctoren ernannten, ging der Titel auf die philosophische Facultät über, die ihn aber auch mit dem Doctortitel verband. <hi rendition="#i">M. legens</hi> auf einigen Universitäten diejenige Würde, welche zunächst zur Haltung von Vorlesungen berechtigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magisterium</hi>, lat., die Magisterwürde; in der alten Pharmacie so viel als Niederschlag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magister matheseos</hi>, d. h. Meister der Mathematik, heißt der pythagoräische Lehrsatz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magister sancti palatii</hi>, der vom Papst ernannte Censor der erschienenen Druckschriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magistrale</hi>, bei einer Festung die Linie, welche am innern Grabenrande herumgeht; <hi rendition="#g">Magistralgalerie</hi>, Galerie der Vertheidigungsminen, welche sich an die Form der Contrescarpe schließt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magistratus</hi>, bei den Römern die höheren Staatsämter und Staatsbeamten, in curulische (s. d.) u. nichtcurulische eingetheilt; zu den letzten gehörten die nichtcurulischen Aedilen, die Quästoren und Tribunen. In Frankreich bezeichnet <hi rendition="#i">magistrature</hi> vorzugsweise die Gerichtsbeamten, in England <hi rendition="#i">magistrates</hi> die Beamten der Grafschaften und Städte, welche die Polizei ausüben, in Deutschland <hi rendition="#g">Magistrat</hi> die Gemeindeobrigkeiten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Magliabecchi</hi> (Maljabeki), Antonio, geb. 1633, gest. 1714, gelehrter Florentiner, sammelte eine treffliche Bibliothek, die er dem Großherzog u. dem öffentlichen Gebrauche vermachte.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0068] berühmter franz. Physiolog, geb. 1783 zu Bordeaux, seit 1831 Professor am Collége de France, beschäftigte sich hauptsächlich mit anatomischen und physiologischen Forschungen u. hat sich namentlich durch Versuche an lebenden Thieren große Verdienste erworben. Zahlreiche Schriften, darunter: „Précis élémentaire de physiologie“, 4. Aufl. 1836, deutsch von Elsäßer, 3. Aufl., 2 Bde., Tüb. 1834–36; „Formulaire pour lʼemploi et la préparation de plusieurs nouveaux médicaments“, Paris 1821; 9. Aufl. 1836; deutsch von Kunze, 6. Aufl. Leipzig 1831; „Leçons sur les fonctions et les maladies du système nerveux“, 2 Bde., Paris 1839; deutsch von Krupp, Leipzig 1841. Magerkeit (macies), die Beschaffenheit des Körpers, wo dieser arm an Fettgehalt, daher auch von geringerem Umfang ist. Sie ist theils Folge verschiedener Krankheiten, theils aber auch eine Erscheinung bei völlig gesundem Körper, indem Lebensweise, Beschäftigung etc., oder natürliche Anlage häufig die Fettbildung hindern. Maggiore, in der Musik Zeichen für die große Terz. Magie, von Magier abgeleitet, Zauberei mit Inbegriff der verschiedenen Künste die Zukunft vorherzusehen, Geister zu citiren u. dgl.; der Glaube an dieselbe findet sich bei allen Völkern, auch bei den gebildetsten der Gegenwart (Tischrücken, Klopfgeister etc.); man theilte sie in die höhere und niedere und nach den Folgen in weiße und schwarze. Vgl. Hexe, Zauberei. Magier, bei den Medern u. Persern die Mitglieder der Priesterkaste in 3 Abtheilungen: Lernende (Herbeds). Meister (Mobeds), vollendete Meister (Destur-Mobeds), denen man eine eigene Weisheit, namentlich in astronomischer Beziehung, zuschrieb (Magismus). Magindanao, Mindanao, Insel im Australocean, von den Philippinen durch die Straße von Surigao getrennt, 1200 □M. groß, vulkanisch, reich an allen tropischen Produkten, von mohammedanischen Malayen u. Australnegern bewohnt, im Innern wenig bekannt. Die Spanier besitzen die Districte Caraga, Sambuangam und Misamis mit den gleichnamigen Städten. Magister, lat., die Wurzel des Worts magistratus; in der röm. Republik gab es einen m. equitum, der von dem Dictator ernannte, unmittelbar auf ihn folgende höchste Beamte; im spätern Rom Lehrer. Im Mittelalter war m. disciplinae der Geistliche, der die dem Klosterleben bestimmten Kinder unterrichtete, m. scholarum der Geistliche, der die Oberaufsicht der zu einer Kirche gehörigen Schulen hatte. Vor der Einführung der Facultäten hieß auf der Universität m. (liberalium artium), wer bereits baccalaureus war und die Prüfung erstanden hatte. Als die 3 Facultäten Doctoren ernannten, ging der Titel auf die philosophische Facultät über, die ihn aber auch mit dem Doctortitel verband. M. legens auf einigen Universitäten diejenige Würde, welche zunächst zur Haltung von Vorlesungen berechtigt. Magisterium, lat., die Magisterwürde; in der alten Pharmacie so viel als Niederschlag. Magister matheseos, d. h. Meister der Mathematik, heißt der pythagoräische Lehrsatz. Magister sancti palatii, der vom Papst ernannte Censor der erschienenen Druckschriften. Magistrale, bei einer Festung die Linie, welche am innern Grabenrande herumgeht; Magistralgalerie, Galerie der Vertheidigungsminen, welche sich an die Form der Contrescarpe schließt. Magistratus, bei den Römern die höheren Staatsämter und Staatsbeamten, in curulische (s. d.) u. nichtcurulische eingetheilt; zu den letzten gehörten die nichtcurulischen Aedilen, die Quästoren und Tribunen. In Frankreich bezeichnet magistrature vorzugsweise die Gerichtsbeamten, in England magistrates die Beamten der Grafschaften und Städte, welche die Polizei ausüben, in Deutschland Magistrat die Gemeindeobrigkeiten. Magliabecchi (Maljabeki), Antonio, geb. 1633, gest. 1714, gelehrter Florentiner, sammelte eine treffliche Bibliothek, die er dem Großherzog u. dem öffentlichen Gebrauche vermachte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/68
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/68>, abgerufen am 21.11.2024.