Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.dem südl. Frankreich, in Italien noch im Pothale angebaut, in der Türkei; die Halme gleichen denen des Waizen, die Blätter sind etwas dicker und heller, der Blüten stand ist eine Rispe, die Blüten haben mehr als 3 Staubfäden. Der Kern ist weiß, länglich, mit einem Häutchen bekleidet, enthält 83-85% Stärkemehl, ferner Oel, Schleimzucker, Gummi, Faserstoff, etwas freie Essigsäure, Salze, Wasser und wenig über 3% Kleber, daher er sich zum Brodbacken nicht eignet. Wo der R. angebaut wird, ist er das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung; durch Gährung liefert er eine Art Bier (Boza bei den Türken), ein weinähnliches Getränk (Sacki bei den Chinesen) und den Aral is. d.). Es gibt viele Spielarten; der gewöhnliche R. wird auf einen Grund gesät, der künstlich bewässert werden kann. Bei der Ernte schneidet man zuerst die Rispe ab, dann das Stroh und zündet zuletzt die Stoppeln an. Die Aehrenspitzen werden getrocknet, dann gedroschen und auf einer Stampfmühle enthülst, zum Zwecke längerer Aufbewahrung gedörrt. Reischl, Karl Wilh., Theologe, geb. 1818 zu München, studierte daselbst, wurde 1840 Priester, war bis 1845 in der Seelsorge thätig, kam alsdann als Professor der Dogmatik an das Lyceum zu Amberg in der Oberpfalz, 1851 als Professor des Kirchenrechts u. der Kirchengeschichte nach Regensburg. Gab heraus S. Cyrilli opera graece I. 1., den "heiligen Dienst der Kirche" I.-III. Bd. (Vesperale, Missale, Passionale), half die Wiener "Kathol. Literaturzeitung" mitbegründen, arbeitet gegenwärtig mit Dr. von Loch an einer Uebersetzung der Bibel. Reis Efendi, der türk. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, heißt seit 1836 Umurie Charadschie Nasiri. Reisig, altdeutsch, beritten, daher R.er, ein berittener Krieger. Reisig, Karl Christian, geb. 1792 zu Weißensee, 1820 Professor zu Halle, st. 1829 auf einer gelehrten Reise zu Venedig, bekannt durch die Ausgabe der Wolken des Aristophanes u. des sophokleischen Oedipus Koloneus. Reiske, Joh. Jakob, geb. 1716 zu >Zörbig, gest. 1774 als Rector der Nikolaischule zu Leipzig, Philolog u. Orientalist, der Herausgeber vieler latein. u. griech. Schriftsteller, auch einiger arab. (Albufedae annales); aus seiner Lebensgeschichte (zum Theil Autobiographie), welche seine gelehrte Gattin, eine geb. Müller (gest. 1798) herausgab, sehen wir, wie wenig R. zu seiner Zeit geschätzt u. wie schlecht er honorirt wurde, so daß er stets mit Nahrungssorgen zu kämpfen hatte. Reißblei, Graphit, Mineral von eisen schwarzer bis dunkelstahlgrauer Farbe, mit Metallglanz, von 1, 9-2, 4 specif. Gew., besteht aus Kohlenstoff, welchem 4 und mehre Procent Eisen, sowie in wandelbarem Verhältnisse Kieselerde, Thonerde, Titanoxyd beigemengt sind, findet sich gewöhnlich derb mit schuppiger Structur, selten in 6seitigen Tafeln krystallisirt (Borrowdale in Cumberland, New-York etc. in Nordamerika, in den Pyrenäen, zu Chamouny, unsern Passau). Man benutzt die reinsten Abänderungen, zumal den Graphit von Borrowdale, zur Anfertigung der feinsten Bleistifte. Unreinere Abänderungen werden mit Thon zu feuerfesten Tiegeln (Passauer-, Ipser- oder Graphittiegel) verwendet. Geschlemmter Graphit wird auch zur Frictionsverminderung gebraucht, u. die gewöhnlichsten Graphite vielfältig zum Schwärzen von Eisenwaaren, Oefen etc. Künstlicher Graphit wird in den Hocheisenöfen gebildet, indem das mit Kohlenstoff überladene Gußeisen beim Erstarren einen Theil des gelösten Kohlenstoffs in metallglänzenden Blättern abscheidet. Reissiger, Karl Gottlieb, geb. 1798 zu Belzig, seit 1851 Hofkapellmeister in Dresden, componirte mehre Opern, Liedersammlungen, Messen, auch kleinere Stücke für das Klavier. Reißzeug, ein Besteck (Etui) mathematischer Instrumente zum Entwerfen geometrischer Zeichnungen auf dem Reißbrete (Cirkel, Einsatzcirkel, Reißfeder, Dreieck, Transporteur, verjüngter Maßstab, Lineal). Reiterei, Theil des Heeres, der hauptsächlich durch seine schnellere Beweglichkeit in Schlachten wirkt und schon oft dem südl. Frankreich, in Italien noch im Pothale angebaut, in der Türkei; die Halme gleichen denen des Waizen, die Blätter sind etwas dicker und heller, der Blüten stand ist eine Rispe, die Blüten haben mehr als 3 Staubfäden. Der Kern ist weiß, länglich, mit einem Häutchen bekleidet, enthält 83–85% Stärkemehl, ferner Oel, Schleimzucker, Gummi, Faserstoff, etwas freie Essigsäure, Salze, Wasser und wenig über 3% Kleber, daher er sich zum Brodbacken nicht eignet. Wo der R. angebaut wird, ist er das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung; durch Gährung liefert er eine Art Bier (Boza bei den Türken), ein weinähnliches Getränk (Sacki bei den Chinesen) und den Aral is. d.). Es gibt viele Spielarten; der gewöhnliche R. wird auf einen Grund gesät, der künstlich bewässert werden kann. Bei der Ernte schneidet man zuerst die Rispe ab, dann das Stroh und zündet zuletzt die Stoppeln an. Die Aehrenspitzen werden getrocknet, dann gedroschen und auf einer Stampfmühle enthülst, zum Zwecke längerer Aufbewahrung gedörrt. Reischl, Karl Wilh., Theologe, geb. 1818 zu München, studierte daselbst, wurde 1840 Priester, war bis 1845 in der Seelsorge thätig, kam alsdann als Professor der Dogmatik an das Lyceum zu Amberg in der Oberpfalz, 1851 als Professor des Kirchenrechts u. der Kirchengeschichte nach Regensburg. Gab heraus S. Cyrilli opera graece I. 1., den „heiligen Dienst der Kirche“ I.–III. Bd. (Vesperale, Missale, Passionale), half die Wiener „Kathol. Literaturzeitung“ mitbegründen, arbeitet gegenwärtig mit Dr. von Loch an einer Uebersetzung der Bibel. Reis Efendi, der türk. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, heißt seit 1836 Umurie Charadschie Nasiri. Reisig, altdeutsch, beritten, daher R.er, ein berittener Krieger. Reisig, Karl Christian, geb. 1792 zu Weißensee, 1820 Professor zu Halle, st. 1829 auf einer gelehrten Reise zu Venedig, bekannt durch die Ausgabe der Wolken des Aristophanes u. des sophokleischen Oedipus Koloneus. Reiske, Joh. Jakob, geb. 1716 zu >Zörbig, gest. 1774 als Rector der Nikolaischule zu Leipzig, Philolog u. Orientalist, der Herausgeber vieler latein. u. griech. Schriftsteller, auch einiger arab. (Albufedae annales); aus seiner Lebensgeschichte (zum Theil Autobiographie), welche seine gelehrte Gattin, eine geb. Müller (gest. 1798) herausgab, sehen wir, wie wenig R. zu seiner Zeit geschätzt u. wie schlecht er honorirt wurde, so daß er stets mit Nahrungssorgen zu kämpfen hatte. Reißblei, Graphit, Mineral von eisen schwarzer bis dunkelstahlgrauer Farbe, mit Metallglanz, von 1, 9–2, 4 specif. Gew., besteht aus Kohlenstoff, welchem 4 und mehre Procent Eisen, sowie in wandelbarem Verhältnisse Kieselerde, Thonerde, Titanoxyd beigemengt sind, findet sich gewöhnlich derb mit schuppiger Structur, selten in 6seitigen Tafeln krystallisirt (Borrowdale in Cumberland, New-York etc. in Nordamerika, in den Pyrenäen, zu Chamouny, unsern Passau). Man benutzt die reinsten Abänderungen, zumal den Graphit von Borrowdale, zur Anfertigung der feinsten Bleistifte. Unreinere Abänderungen werden mit Thon zu feuerfesten Tiegeln (Passauer-, Ipser- oder Graphittiegel) verwendet. Geschlemmter Graphit wird auch zur Frictionsverminderung gebraucht, u. die gewöhnlichsten Graphite vielfältig zum Schwärzen von Eisenwaaren, Oefen etc. Künstlicher Graphit wird in den Hocheisenöfen gebildet, indem das mit Kohlenstoff überladene Gußeisen beim Erstarren einen Theil des gelösten Kohlenstoffs in metallglänzenden Blättern abscheidet. Reissiger, Karl Gottlieb, geb. 1798 zu Belzig, seit 1851 Hofkapellmeister in Dresden, componirte mehre Opern, Liedersammlungen, Messen, auch kleinere Stücke für das Klavier. Reißzeug, ein Besteck (Etui) mathematischer Instrumente zum Entwerfen geometrischer Zeichnungen auf dem Reißbrete (Cirkel, Einsatzcirkel, Reißfeder, Dreieck, Transporteur, verjüngter Maßstab, Lineal). Reiterei, Theil des Heeres, der hauptsächlich durch seine schnellere Beweglichkeit in Schlachten wirkt und schon oft <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0699" n="698"/> dem südl. 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Geschlemmter Graphit wird auch zur Frictionsverminderung gebraucht, u. die gewöhnlichsten Graphite vielfältig zum Schwärzen von Eisenwaaren, Oefen etc. Künstlicher Graphit wird in den Hocheisenöfen gebildet, indem das mit Kohlenstoff überladene Gußeisen beim Erstarren einen Theil des gelösten Kohlenstoffs in metallglänzenden Blättern abscheidet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Reissiger</hi>, Karl Gottlieb, geb. 1798 zu Belzig, seit 1851 Hofkapellmeister in Dresden, componirte mehre Opern, Liedersammlungen, Messen, auch kleinere Stücke für das Klavier.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Reißzeug</hi>, ein Besteck (Etui) mathematischer Instrumente zum Entwerfen geometrischer Zeichnungen auf dem Reißbrete (Cirkel, Einsatzcirkel, Reißfeder, Dreieck, Transporteur, verjüngter Maßstab, Lineal).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Reiterei</hi>, Theil des Heeres, der hauptsächlich durch seine schnellere Beweglichkeit in Schlachten wirkt und schon oft </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [698/0699]
dem südl. Frankreich, in Italien noch im Pothale angebaut, in der Türkei; die Halme gleichen denen des Waizen, die Blätter sind etwas dicker und heller, der Blüten stand ist eine Rispe, die Blüten haben mehr als 3 Staubfäden. Der Kern ist weiß, länglich, mit einem Häutchen bekleidet, enthält 83–85% Stärkemehl, ferner Oel, Schleimzucker, Gummi, Faserstoff, etwas freie Essigsäure, Salze, Wasser und wenig über 3% Kleber, daher er sich zum Brodbacken nicht eignet. Wo der R. angebaut wird, ist er das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung; durch Gährung liefert er eine Art Bier (Boza bei den Türken), ein weinähnliches Getränk (Sacki bei den Chinesen) und den Aral is. d.). Es gibt viele Spielarten; der gewöhnliche R. wird auf einen Grund gesät, der künstlich bewässert werden kann. Bei der Ernte schneidet man zuerst die Rispe ab, dann das Stroh und zündet zuletzt die Stoppeln an. Die Aehrenspitzen werden getrocknet, dann gedroschen und auf einer Stampfmühle enthülst, zum Zwecke längerer Aufbewahrung gedörrt.
Reischl, Karl Wilh., Theologe, geb. 1818 zu München, studierte daselbst, wurde 1840 Priester, war bis 1845 in der Seelsorge thätig, kam alsdann als Professor der Dogmatik an das Lyceum zu Amberg in der Oberpfalz, 1851 als Professor des Kirchenrechts u. der Kirchengeschichte nach Regensburg. Gab heraus S. Cyrilli opera graece I. 1., den „heiligen Dienst der Kirche“ I.–III. Bd. (Vesperale, Missale, Passionale), half die Wiener „Kathol. Literaturzeitung“ mitbegründen, arbeitet gegenwärtig mit Dr. von Loch an einer Uebersetzung der Bibel.
Reis Efendi, der türk. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, heißt seit 1836 Umurie Charadschie Nasiri.
Reisig, altdeutsch, beritten, daher R.er, ein berittener Krieger.
Reisig, Karl Christian, geb. 1792 zu Weißensee, 1820 Professor zu Halle, st. 1829 auf einer gelehrten Reise zu Venedig, bekannt durch die Ausgabe der Wolken des Aristophanes u. des sophokleischen Oedipus Koloneus.
Reiske, Joh. Jakob, geb. 1716 zu >Zörbig, gest. 1774 als Rector der Nikolaischule zu Leipzig, Philolog u. Orientalist, der Herausgeber vieler latein. u. griech. Schriftsteller, auch einiger arab. (Albufedae annales); aus seiner Lebensgeschichte (zum Theil Autobiographie), welche seine gelehrte Gattin, eine geb. Müller (gest. 1798) herausgab, sehen wir, wie wenig R. zu seiner Zeit geschätzt u. wie schlecht er honorirt wurde, so daß er stets mit Nahrungssorgen zu kämpfen hatte.
Reißblei, Graphit, Mineral von eisen schwarzer bis dunkelstahlgrauer Farbe, mit Metallglanz, von 1, 9–2, 4 specif. Gew., besteht aus Kohlenstoff, welchem 4 und mehre Procent Eisen, sowie in wandelbarem Verhältnisse Kieselerde, Thonerde, Titanoxyd beigemengt sind, findet sich gewöhnlich derb mit schuppiger Structur, selten in 6seitigen Tafeln krystallisirt (Borrowdale in Cumberland, New-York etc. in Nordamerika, in den Pyrenäen, zu Chamouny, unsern Passau). Man benutzt die reinsten Abänderungen, zumal den Graphit von Borrowdale, zur Anfertigung der feinsten Bleistifte. Unreinere Abänderungen werden mit Thon zu feuerfesten Tiegeln (Passauer-, Ipser- oder Graphittiegel) verwendet. Geschlemmter Graphit wird auch zur Frictionsverminderung gebraucht, u. die gewöhnlichsten Graphite vielfältig zum Schwärzen von Eisenwaaren, Oefen etc. Künstlicher Graphit wird in den Hocheisenöfen gebildet, indem das mit Kohlenstoff überladene Gußeisen beim Erstarren einen Theil des gelösten Kohlenstoffs in metallglänzenden Blättern abscheidet.
Reissiger, Karl Gottlieb, geb. 1798 zu Belzig, seit 1851 Hofkapellmeister in Dresden, componirte mehre Opern, Liedersammlungen, Messen, auch kleinere Stücke für das Klavier.
Reißzeug, ein Besteck (Etui) mathematischer Instrumente zum Entwerfen geometrischer Zeichnungen auf dem Reißbrete (Cirkel, Einsatzcirkel, Reißfeder, Dreieck, Transporteur, verjüngter Maßstab, Lineal).
Reiterei, Theil des Heeres, der hauptsächlich durch seine schnellere Beweglichkeit in Schlachten wirkt und schon oft
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