Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.die Vorzüge der Monarchie vor der Aristokratie und Demokratie u. s. f. und belegen ihre Ansichten mit Beispielen aus der Thierwelt. Trotz den bewußten Allegorien ist die Form des Froschmeuseler so, daß derselbe auch in dieser Hinsicht zu den besten Gedichten des 16. Jahrh. gehört. Die Nachahmer R.s, die einen Ganskönig, Eselkönig, Ameisen- und Mückenkrieg u. dgl. lieferten, haben ihr Muster nicht erreicht. Ob die "Vier Bücher Indianischer Reysen durch die Luft, Wasser, Land, Hölle, Paradies und Himmel" (Magdeburg 1603) dem Dichter des Froschmeuseler oder seinem Sohne Gabriel R., geb. 1583, angehören, ist noch keineswegs ausgemacht. Rollett, Hermann, geb. 1819 zu Baden bei Wien, lebt seit 1851 in der Schweiz, ein ziemlich fruchtbarer Dichter, wie fast alle neuesten. ("Frische Lieder", Ulm 1847; "Jucunde", Leipz. 1853; "Heldenbilder und Sagen", St. Gallen 1854 etc. Rollin (Rolläng), Charles, französ. Historiker, von Chateaubriand etwas übertrieben der "Fenelon der Geschichte" genannt, geb. 1661 zu Paris, anfangs Messerschmied, dann durch Veranlassung und Unterstützung der Benedictiner der Wissenschaft und längere Zeit auch der Theologie sich widmend, wurde 1687 Professor der Beredsamkeit, 2mal Rector der Pariser Universität u. st. 1741. Seine von der Ueberzeugung des Waltens der göttlichen Vorsehung und Gerechtigkeit in der Geschichte durchglühten, auf Quellenstudien fußenden und leicht geschriebenen, aber auch unkritischen u. allzu räsonnirenden Werke (Geschichte der alten Aegypter, Karthager, Assyrier, Babylonier, Meder, Perser u. Griechen; Römische Geschichte bis Augustus) fanden Fortsetzer, deutsche Uebersetzungen, und manche Gesammtausgabe, die letzte durch Guizot, Paris 1820, 30 B. Rollschuß, Kanonen- od. Haubitzenschuß mit gewöhnlicher Feldladung, der sein Ziel erst nach einigen flachen Sprüngen erreichen u. rasirend bestreichen soll. Rom (Roma), die merkwürdigste Stadt auf der Erde, gegenwärtig die Hauptstadt des Kirchenstaats, liegt unterm 41°53'54'' nördl. Breite, 10°9' 30'' östl. Länge zu beiden Seiten der Tiber, 3 etc. Ml. von deren Mündung auf den bekannten 7 Hügeln (mons Capitolinus, Palatinus, Coelius, Aventinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus), zu denen später noch der Pincius, Janiculus u. Vaticanus jenseits des Flusses gezogen wurden; von ihnen steht der Janiculus 293', der Aventinus 273', der Pincius 190' über dem Wasserspiegel der Tiber. Die älteste Stadt wurde 390 v. Chr. von den Galliern verbrannt, unregelmäßig wieder aufgebaut, jedoch erstanden bald darauf große öffentliche Bauten z. B. mehre Tempel, 312 v. Chr. die Via Appia, die erste gepflasterte Straße, die Wasserleitungen Aqua Appia und Anio vetus: die eigentlichen Prachtbauten begannen aber gegen das Ende der Republik u. dauerten unter den Kaisern von Augustus bis Konstantin fort. Während der Völkerwanderung und während des Mittelalters wurde Rom mehrmals von feindlichen Heeren eingenommen, geplündert, theilweise verbrannt, doch niemals vollständig zerstört. Unzählige Bauwerke u. Denkmäler wurden dadurch zertrümmert, so daß das Pflaster des jetzigen R. an manchen Stellen 20' hoch auf dem Schutte des alten R. liegt. Die Stadt war stark befestigt u. wurde zuletzt noch von Kaiser Aurelian mit einer Mauer umgeben; von Augustus wurde sie in 14 Regionen eingetheilt, mit denen die gegenwärtigen 14 Rioni nicht übereinstimmen, und zählte zu jener Zeit über 2 Mill. E., von denen gewiß die Hälfte Sklaven waren. Innerhalb der Stadt gab es eine ziemliche Anzahl freier Plätze, sowohl zu gymnastischen Uebungen bestimmt (campi) als zu Volks- od. Gerichtsversammlungen (fora). Die öffentlichen Gebäude, die zur Zeit der Republik allein Pracht zeigten, waren: Tempel, Amphitheater, Theater, Curien, Basiliken, Thermen, Triumphbögen, Wasserleitungen etc. Auf dem mit Tempeln, Theatern und Denkmälern geschmückten Campus Martius fanden die militärischen Uebungen und Musterungen statt; auf dem Forum Romanum (zwischen dem Capitolinus u. Palatinus), das mit Säulenhallen umringt war, stimmten zur Zeit der Republik die Centuriatcomitien ab, die Vorzüge der Monarchie vor der Aristokratie und Demokratie u. s. f. und belegen ihre Ansichten mit Beispielen aus der Thierwelt. Trotz den bewußten Allegorien ist die Form des Froschmeuseler so, daß derselbe auch in dieser Hinsicht zu den besten Gedichten des 16. Jahrh. gehört. Die Nachahmer R.s, die einen Ganskönig, Eselkönig, Ameisen- und Mückenkrieg u. dgl. lieferten, haben ihr Muster nicht erreicht. Ob die „Vier Bücher Indianischer Reysen durch die Luft, Wasser, Land, Hölle, Paradies und Himmel“ (Magdeburg 1603) dem Dichter des Froschmeuseler oder seinem Sohne Gabriel R., geb. 1583, angehören, ist noch keineswegs ausgemacht. Rollett, Hermann, geb. 1819 zu Baden bei Wien, lebt seit 1851 in der Schweiz, ein ziemlich fruchtbarer Dichter, wie fast alle neuesten. („Frische Lieder“, Ulm 1847; „Jucunde“, Leipz. 1853; „Heldenbilder und Sagen“, St. Gallen 1854 etc. Rollin (Rolläng), Charles, französ. Historiker, von Chateaubriand etwas übertrieben der „Fenelon der Geschichte“ genannt, geb. 1661 zu Paris, anfangs Messerschmied, dann durch Veranlassung und Unterstützung der Benedictiner der Wissenschaft und längere Zeit auch der Theologie sich widmend, wurde 1687 Professor der Beredsamkeit, 2mal Rector der Pariser Universität u. st. 1741. Seine von der Ueberzeugung des Waltens der göttlichen Vorsehung und Gerechtigkeit in der Geschichte durchglühten, auf Quellenstudien fußenden und leicht geschriebenen, aber auch unkritischen u. allzu räsonnirenden Werke (Geschichte der alten Aegypter, Karthager, Assyrier, Babylonier, Meder, Perser u. Griechen; Römische Geschichte bis Augustus) fanden Fortsetzer, deutsche Uebersetzungen, und manche Gesammtausgabe, die letzte durch Guizot, Paris 1820, 30 B. Rollschuß, Kanonen- od. Haubitzenschuß mit gewöhnlicher Feldladung, der sein Ziel erst nach einigen flachen Sprüngen erreichen u. rasirend bestreichen soll. Rom (Roma), die merkwürdigste Stadt auf der Erde, gegenwärtig die Hauptstadt des Kirchenstaats, liegt unterm 41°53'54'' nördl. Breite, 10°9' 30'' östl. Länge zu beiden Seiten der Tiber, 3 etc. Ml. von deren Mündung auf den bekannten 7 Hügeln (mons Capitolinus, Palatinus, Coelius, Aventinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus), zu denen später noch der Pincius, Janiculus u. Vaticanus jenseits des Flusses gezogen wurden; von ihnen steht der Janiculus 293', der Aventinus 273', der Pincius 190' über dem Wasserspiegel der Tiber. Die älteste Stadt wurde 390 v. Chr. von den Galliern verbrannt, unregelmäßig wieder aufgebaut, jedoch erstanden bald darauf große öffentliche Bauten z. B. mehre Tempel, 312 v. Chr. die Via Appia, die erste gepflasterte Straße, die Wasserleitungen Aqua Appia und Anio vetus: die eigentlichen Prachtbauten begannen aber gegen das Ende der Republik u. dauerten unter den Kaisern von Augustus bis Konstantin fort. Während der Völkerwanderung und während des Mittelalters wurde Rom mehrmals von feindlichen Heeren eingenommen, geplündert, theilweise verbrannt, doch niemals vollständig zerstört. Unzählige Bauwerke u. Denkmäler wurden dadurch zertrümmert, so daß das Pflaster des jetzigen R. an manchen Stellen 20' hoch auf dem Schutte des alten R. liegt. Die Stadt war stark befestigt u. wurde zuletzt noch von Kaiser Aurelian mit einer Mauer umgeben; von Augustus wurde sie in 14 Regionen eingetheilt, mit denen die gegenwärtigen 14 Rioni nicht übereinstimmen, und zählte zu jener Zeit über 2 Mill. E., von denen gewiß die Hälfte Sklaven waren. Innerhalb der Stadt gab es eine ziemliche Anzahl freier Plätze, sowohl zu gymnastischen Uebungen bestimmt (campi) als zu Volks- od. Gerichtsversammlungen (fora). Die öffentlichen Gebäude, die zur Zeit der Republik allein Pracht zeigten, waren: Tempel, Amphitheater, Theater, Curien, Basiliken, Thermen, Triumphbögen, Wasserleitungen etc. Auf dem mit Tempeln, Theatern und Denkmälern geschmückten Campus Martius fanden die militärischen Uebungen und Musterungen statt; auf dem Forum Romanum (zwischen dem Capitolinus u. 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Rollett, Hermann, geb. 1819 zu Baden bei Wien, lebt seit 1851 in der Schweiz, ein ziemlich fruchtbarer Dichter, wie fast alle neuesten. („Frische Lieder“, Ulm 1847; „Jucunde“, Leipz. 1853; „Heldenbilder und Sagen“, St. Gallen 1854 etc.
Rollin (Rolläng), Charles, französ. Historiker, von Chateaubriand etwas übertrieben der „Fenelon der Geschichte“ genannt, geb. 1661 zu Paris, anfangs Messerschmied, dann durch Veranlassung und Unterstützung der Benedictiner der Wissenschaft und längere Zeit auch der Theologie sich widmend, wurde 1687 Professor der Beredsamkeit, 2mal Rector der Pariser Universität u. st. 1741. Seine von der Ueberzeugung des Waltens der göttlichen Vorsehung und Gerechtigkeit in der Geschichte durchglühten, auf Quellenstudien fußenden und leicht geschriebenen, aber auch unkritischen u. allzu räsonnirenden Werke (Geschichte der alten Aegypter, Karthager, Assyrier, Babylonier, Meder, Perser u. Griechen; Römische Geschichte bis Augustus) fanden Fortsetzer, deutsche Uebersetzungen, und manche Gesammtausgabe, die letzte durch Guizot, Paris 1820, 30 B.
Rollschuß, Kanonen- od. Haubitzenschuß mit gewöhnlicher Feldladung, der sein Ziel erst nach einigen flachen Sprüngen erreichen u. rasirend bestreichen soll.
Rom (Roma), die merkwürdigste Stadt auf der Erde, gegenwärtig die Hauptstadt des Kirchenstaats, liegt unterm 41°53'54'' nördl. Breite, 10°9' 30'' östl. Länge zu beiden Seiten der Tiber, 3 etc. Ml. von deren Mündung auf den bekannten 7 Hügeln (mons Capitolinus, Palatinus, Coelius, Aventinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus), zu denen später noch der Pincius, Janiculus u. Vaticanus jenseits des Flusses gezogen wurden; von ihnen steht der Janiculus 293', der Aventinus 273', der Pincius 190' über dem Wasserspiegel der Tiber. Die älteste Stadt wurde 390 v. Chr. von den Galliern verbrannt, unregelmäßig wieder aufgebaut, jedoch erstanden bald darauf große öffentliche Bauten z. B. mehre Tempel, 312 v. Chr. die Via Appia, die erste gepflasterte Straße, die Wasserleitungen Aqua Appia und Anio vetus: die eigentlichen Prachtbauten begannen aber gegen das Ende der Republik u. dauerten unter den Kaisern von Augustus bis Konstantin fort. Während der Völkerwanderung und während des Mittelalters wurde Rom mehrmals von feindlichen Heeren eingenommen, geplündert, theilweise verbrannt, doch niemals vollständig zerstört. Unzählige Bauwerke u. Denkmäler wurden dadurch zertrümmert, so daß das Pflaster des jetzigen R. an manchen Stellen 20' hoch auf dem Schutte des alten R. liegt. Die Stadt war stark befestigt u. wurde zuletzt noch von Kaiser Aurelian mit einer Mauer umgeben; von Augustus wurde sie in 14 Regionen eingetheilt, mit denen die gegenwärtigen 14 Rioni nicht übereinstimmen, und zählte zu jener Zeit über 2 Mill. E., von denen gewiß die Hälfte Sklaven waren. Innerhalb der Stadt gab es eine ziemliche Anzahl freier Plätze, sowohl zu gymnastischen Uebungen bestimmt (campi) als zu Volks- od. Gerichtsversammlungen (fora). Die öffentlichen Gebäude, die zur Zeit der Republik allein Pracht zeigten, waren: Tempel, Amphitheater, Theater, Curien, Basiliken, Thermen, Triumphbögen, Wasserleitungen etc. Auf dem mit Tempeln, Theatern und Denkmälern geschmückten Campus Martius fanden die militärischen Uebungen und Musterungen statt; auf dem Forum Romanum (zwischen dem Capitolinus u. Palatinus), das mit Säulenhallen umringt war, stimmten zur Zeit der Republik die Centuriatcomitien ab,
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