Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

durch anmaßliche Eingriffe in die Majestätsrechte od. durch Injurien.


Majolica, irdene, weiß glasirte Gesäße, nach der Insel Majorca, ihrer ursprünglichen Heimath, benannt, zur Blütezeit der ital. Kunst oft mit den Malereien großer Meister geschmückt.


Major, lat. (der Größere), in der Logik der Obersatz, wie Minor (der Kleinere) der Untersatz; M. u. Minor bedeuten auch der Aeltere und Jüngere, M.ität und Minorität die Mehrheit oder Minderheit bei Abstimmungen.


Major, der zunächst auf den Hauptmann folgende Officier, gewöhnlich der Bataillonscommandant.


Majoran, Gewürzpflanze, der Gattung origanum angehörig, in Syrien u. Südeuropa einheimisch, bei uns in Gärten gezogen, treibt fußhohe ästige, viereckige Stengel mit eirunden Blättern, weißlichen od. röthlichen Blüten in Doldentrauben. Besonders die Blätter dienen als Gewürz und als reizendes oder erweichendes Mittel.


Majorat, im weitesten Sinne jede Erbfolge mit Vorzugsrecht der ältesten Geburt und Ausschließung der übrigen Familienglieder. Die gewöhnlichste ist die Primogenitur, wobei dem Aeltesten der ältesten Linie die Erbfolge zukommt. Manche M.e gehen aber auf den Aeltesten einer Familie über, der dem Grade nach am nächsten steht, z. B. bei dem Sohne des ältesten Sohns mit Uebergehung von dessen Sohn auf den 2. Sohn (eigentliches M.); oder die Nachfolge folgt auf den ältesten einer Familie, ohne Rücksicht auf die Nähe der Verwandtschaft, z. B. mit Uebergehung der Söhne des Verstorbenen auf den Bruder des Verstorbenen u. s. w. (Seniorat).


Majorca, s. Mallorca.


Major domus oder Comes domus regiae (Hausmeier), bei den fränk. Merowingern der Oberaufseher des königl. Haushalts und der Domänen, der Befehlshaber des königl. Gefolges, später auch der höchste Staatsbeamte, eine Würde, von welcher sich die Karolinger auf den königl. Thron erhoben.


Majorenn, Majorennität, s. Großjährigkeit.


Majos, heißen in Spanien ursprünglich die schön gewachsenen Bewohner einiger andalus. Thäler, sodann Stutzer in andalus. Kleidung; eine weibliche Person dieser Art heißt Maja.


Majuskeln, die großen Buchstaben, Minuskeln, die kleinen Buchstaben.


Makame, arab., d. h. Sitzungen, Zusammenkünste, in der arab. Poesie eigene Form der Erzählung, eine mit Reimen untermischte Prosa. Die erste Sammlung gab Hamadani, eine gelungenere Hariri; jüdische Nachahmer sind Charizi und Imanuel Rumi; vgl. Rückert.


Makariew, russ. Flecken im Gouvern. Nischnei-Nowgorod an der Olga, mit großartigen Messen, die seit 1816, wo M. abbrannte, nach Nischnei-Nowgorod verlegt wurden.


Makarius, d. h. der Selige, Name einiger in der Kirchengeschichte namhafter Personen. - M. der Große, auch der Aeltere oder der Aegyptier genannt, gebürtig aus Oberägypten, lebte im 4. Jahrh. in der scythischen Wüste der strengsten Abtödtung durch 60 Jahre hindurch und st. um 390. Hinterließ 50 Homilien (zu finden in Gallands Bibliothek) und Schriften ascetischen Inhaltes, welche neuestens H. I. Floß herausgab, Bruxellis 1850). Gedächtnißtag 15., bei den Griechen 19. Jan. - M. aus Alexandrien, auch der Städter genannt, erst im 40. Jahre getauft, wurde gleichfalls im 4. Jahrh. Priester der Einsiedler der lybischen Wüste und st. um 395. Von ihm soll eine Mönchsregel in 30 Kapiteln herrühren.


Maki oder Halbaffen (Lemuridae), Abtheilung der vierhändigen Säugethiere, von den eigentlichen Affen unterschieden durch den spitzigen, fuchsartigen Kopf, die behaarte Schnauze und den langen Krallennagel des Zeigefingers. Sie bewohnen die heiße Zone von Afrika und Asien, sind dicht u. wollig behaart, zum Theil geschwänzt, zum Theil ungeschwänzt; leben von Insekten, kleinen Säugethieren, Vögeln u. Früchten. Eine hieher gehörige Gattung mit langem, buschigem Schwanz führt noch besonders den Namen M. (Lemur). Alle auf Madagascar; nächtliche Thiere, aber mit zierlicher Bewegung, und gezähmt sehr zutraulich und angenehm.

durch anmaßliche Eingriffe in die Majestätsrechte od. durch Injurien.


Majolica, irdene, weiß glasirte Gesäße, nach der Insel Majorca, ihrer ursprünglichen Heimath, benannt, zur Blütezeit der ital. Kunst oft mit den Malereien großer Meister geschmückt.


Major, lat. (der Größere), in der Logik der Obersatz, wie Minor (der Kleinere) der Untersatz; M. u. Minor bedeuten auch der Aeltere und Jüngere, M.ität und Minorität die Mehrheit oder Minderheit bei Abstimmungen.


Major, der zunächst auf den Hauptmann folgende Officier, gewöhnlich der Bataillonscommandant.


Majoran, Gewürzpflanze, der Gattung origanum angehörig, in Syrien u. Südeuropa einheimisch, bei uns in Gärten gezogen, treibt fußhohe ästige, viereckige Stengel mit eirunden Blättern, weißlichen od. röthlichen Blüten in Doldentrauben. Besonders die Blätter dienen als Gewürz und als reizendes oder erweichendes Mittel.


Majorat, im weitesten Sinne jede Erbfolge mit Vorzugsrecht der ältesten Geburt und Ausschließung der übrigen Familienglieder. Die gewöhnlichste ist die Primogenitur, wobei dem Aeltesten der ältesten Linie die Erbfolge zukommt. Manche M.e gehen aber auf den Aeltesten einer Familie über, der dem Grade nach am nächsten steht, z. B. bei dem Sohne des ältesten Sohns mit Uebergehung von dessen Sohn auf den 2. Sohn (eigentliches M.); oder die Nachfolge folgt auf den ältesten einer Familie, ohne Rücksicht auf die Nähe der Verwandtschaft, z. B. mit Uebergehung der Söhne des Verstorbenen auf den Bruder des Verstorbenen u. s. w. (Seniorat).


Majorca, s. Mallorca.


Major domus oder Comes domus regiae (Hausmeier), bei den fränk. Merowingern der Oberaufseher des königl. Haushalts und der Domänen, der Befehlshaber des königl. Gefolges, später auch der höchste Staatsbeamte, eine Würde, von welcher sich die Karolinger auf den königl. Thron erhoben.


Majorenn, Majorennität, s. Großjährigkeit.


Majos, heißen in Spanien ursprünglich die schön gewachsenen Bewohner einiger andalus. Thäler, sodann Stutzer in andalus. Kleidung; eine weibliche Person dieser Art heißt Maja.


Majuskeln, die großen Buchstaben, Minuskeln, die kleinen Buchstaben.


Makâme, arab., d. h. Sitzungen, Zusammenkünste, in der arab. Poesie eigene Form der Erzählung, eine mit Reimen untermischte Prosa. Die erste Sammlung gab Hamadani, eine gelungenere Hariri; jüdische Nachahmer sind Charizi und Imanuel Rumi; vgl. Rückert.


Makariew, russ. Flecken im Gouvern. Nischnei-Nowgorod an der Olga, mit großartigen Messen, die seit 1816, wo M. abbrannte, nach Nischnei-Nowgorod verlegt wurden.


Makarius, d. h. der Selige, Name einiger in der Kirchengeschichte namhafter Personen. – M. der Große, auch der Aeltere oder der Aegyptier genannt, gebürtig aus Oberägypten, lebte im 4. Jahrh. in der scythischen Wüste der strengsten Abtödtung durch 60 Jahre hindurch und st. um 390. Hinterließ 50 Homilien (zu finden in Gallands Bibliothek) und Schriften ascetischen Inhaltes, welche neuestens H. I. Floß herausgab, Bruxellis 1850). Gedächtnißtag 15., bei den Griechen 19. Jan. – M. aus Alexandrien, auch der Städter genannt, erst im 40. Jahre getauft, wurde gleichfalls im 4. Jahrh. Priester der Einsiedler der lybischen Wüste und st. um 395. Von ihm soll eine Mönchsregel in 30 Kapiteln herrühren.


Maki oder Halbaffen (Lemuridae), Abtheilung der vierhändigen Säugethiere, von den eigentlichen Affen unterschieden durch den spitzigen, fuchsartigen Kopf, die behaarte Schnauze und den langen Krallennagel des Zeigefingers. Sie bewohnen die heiße Zone von Afrika und Asien, sind dicht u. wollig behaart, zum Theil geschwänzt, zum Theil ungeschwänzt; leben von Insekten, kleinen Säugethieren, Vögeln u. Früchten. Eine hieher gehörige Gattung mit langem, buschigem Schwanz führt noch besonders den Namen M. (Lemur). Alle auf Madagascar; nächtliche Thiere, aber mit zierlicher Bewegung, und gezähmt sehr zutraulich und angenehm.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0078" n="77"/>
durch anmaßliche Eingriffe in die Majestätsrechte od. durch Injurien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majolica</hi>, irdene, weiß glasirte Gesäße, nach der Insel Majorca, ihrer ursprünglichen Heimath, benannt, zur Blütezeit der ital. Kunst oft mit den Malereien großer Meister geschmückt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Major</hi>, lat. (der Größere), in der Logik der Obersatz, wie <hi rendition="#g">Minor</hi> (der Kleinere) der Untersatz; M. u. Minor bedeuten auch der Aeltere und Jüngere, M.<hi rendition="#g">ität</hi> und <hi rendition="#g">Minorität</hi> die Mehrheit oder Minderheit bei Abstimmungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Major</hi>, der zunächst auf den Hauptmann folgende Officier, gewöhnlich der Bataillonscommandant.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majoran</hi>, Gewürzpflanze, der Gattung <hi rendition="#i">origanum</hi> angehörig, in Syrien u. Südeuropa einheimisch, bei uns in Gärten gezogen, treibt fußhohe ästige, viereckige Stengel mit eirunden Blättern, weißlichen od. röthlichen Blüten in Doldentrauben. Besonders die Blätter dienen als Gewürz und als reizendes oder erweichendes Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majorat</hi>, im weitesten Sinne jede Erbfolge mit Vorzugsrecht der ältesten Geburt und Ausschließung der übrigen Familienglieder. Die gewöhnlichste ist die Primogenitur, wobei dem Aeltesten der ältesten Linie die Erbfolge zukommt. Manche M.e gehen aber auf den Aeltesten einer Familie über, der dem Grade nach am nächsten steht, z. B. bei dem Sohne des ältesten Sohns mit Uebergehung von dessen Sohn auf den 2. Sohn (eigentliches M.); oder die Nachfolge folgt auf den ältesten einer Familie, ohne Rücksicht auf die Nähe der Verwandtschaft, z. B. mit Uebergehung der Söhne des Verstorbenen auf den Bruder des Verstorbenen u. s. w. (Seniorat).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majorca</hi>, s. Mallorca.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Major domus</hi> oder <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Comes domus regiae</hi></hi> (Hausmeier), bei den fränk. Merowingern der Oberaufseher des königl. Haushalts und der Domänen, der Befehlshaber des königl. Gefolges, später auch der höchste Staatsbeamte, eine Würde, von welcher sich die Karolinger auf den königl. Thron erhoben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majorenn</hi>, <hi rendition="#g">Majorennität</hi>, s. Großjährigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majos</hi>, heißen in Spanien ursprünglich die schön gewachsenen Bewohner einiger andalus. Thäler, sodann Stutzer in andalus. Kleidung; eine weibliche Person dieser Art heißt <hi rendition="#g">Maja.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Majuskeln</hi>, die großen Buchstaben, <hi rendition="#g">Minuskeln</hi>, die kleinen Buchstaben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Makâme</hi>, arab., d. h. Sitzungen, Zusammenkünste, in der arab. Poesie eigene Form der Erzählung, eine mit Reimen untermischte Prosa. Die erste Sammlung gab Hamadani, eine gelungenere Hariri; jüdische Nachahmer sind Charizi und Imanuel Rumi; vgl. Rückert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Makariew</hi>, russ. Flecken im Gouvern. Nischnei-Nowgorod an der Olga, mit großartigen Messen, die seit 1816, wo M. abbrannte, nach Nischnei-Nowgorod verlegt wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Makarius</hi>, d. h. der Selige, Name einiger in der Kirchengeschichte namhafter Personen. &#x2013; M. der <hi rendition="#g">Große</hi>, auch der <hi rendition="#g">Aeltere</hi> oder der <hi rendition="#g">Aegyptier</hi> genannt, gebürtig aus Oberägypten, lebte im 4. Jahrh. in der scythischen Wüste der strengsten Abtödtung durch 60 Jahre hindurch und st. um 390. Hinterließ 50 Homilien (zu finden in Gallands Bibliothek) und Schriften ascetischen Inhaltes, welche neuestens H. I. Floß herausgab, <hi rendition="#i">Bruxellis</hi> 1850). Gedächtnißtag 15., bei den Griechen 19. Jan. &#x2013; M. aus <hi rendition="#g">Alexandrien</hi>, auch der <hi rendition="#g">Städter</hi> genannt, erst im 40. Jahre getauft, wurde gleichfalls im 4. Jahrh. Priester der Einsiedler der lybischen Wüste und st. um 395. Von ihm soll eine Mönchsregel in 30 Kapiteln herrühren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maki</hi> oder <hi rendition="#b">Halbaffen</hi> <hi rendition="#i">(Lemuridae)</hi>, Abtheilung der vierhändigen Säugethiere, von den eigentlichen Affen unterschieden durch den spitzigen, fuchsartigen Kopf, die behaarte Schnauze und den langen Krallennagel des Zeigefingers. Sie bewohnen die heiße Zone von Afrika und Asien, sind dicht u. wollig behaart, zum Theil geschwänzt, zum Theil ungeschwänzt; leben von Insekten, kleinen Säugethieren, Vögeln u. Früchten. Eine hieher gehörige Gattung mit langem, buschigem Schwanz führt noch besonders den Namen M. <hi rendition="#i">(Lemur)</hi>. Alle auf Madagascar; nächtliche Thiere, aber mit zierlicher Bewegung, und gezähmt sehr zutraulich und angenehm.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0078] durch anmaßliche Eingriffe in die Majestätsrechte od. durch Injurien. Majolica, irdene, weiß glasirte Gesäße, nach der Insel Majorca, ihrer ursprünglichen Heimath, benannt, zur Blütezeit der ital. Kunst oft mit den Malereien großer Meister geschmückt. Major, lat. (der Größere), in der Logik der Obersatz, wie Minor (der Kleinere) der Untersatz; M. u. Minor bedeuten auch der Aeltere und Jüngere, M.ität und Minorität die Mehrheit oder Minderheit bei Abstimmungen. Major, der zunächst auf den Hauptmann folgende Officier, gewöhnlich der Bataillonscommandant. Majoran, Gewürzpflanze, der Gattung origanum angehörig, in Syrien u. Südeuropa einheimisch, bei uns in Gärten gezogen, treibt fußhohe ästige, viereckige Stengel mit eirunden Blättern, weißlichen od. röthlichen Blüten in Doldentrauben. Besonders die Blätter dienen als Gewürz und als reizendes oder erweichendes Mittel. Majorat, im weitesten Sinne jede Erbfolge mit Vorzugsrecht der ältesten Geburt und Ausschließung der übrigen Familienglieder. Die gewöhnlichste ist die Primogenitur, wobei dem Aeltesten der ältesten Linie die Erbfolge zukommt. Manche M.e gehen aber auf den Aeltesten einer Familie über, der dem Grade nach am nächsten steht, z. B. bei dem Sohne des ältesten Sohns mit Uebergehung von dessen Sohn auf den 2. Sohn (eigentliches M.); oder die Nachfolge folgt auf den ältesten einer Familie, ohne Rücksicht auf die Nähe der Verwandtschaft, z. B. mit Uebergehung der Söhne des Verstorbenen auf den Bruder des Verstorbenen u. s. w. (Seniorat). Majorca, s. Mallorca. Major domus oder Comes domus regiae (Hausmeier), bei den fränk. Merowingern der Oberaufseher des königl. Haushalts und der Domänen, der Befehlshaber des königl. Gefolges, später auch der höchste Staatsbeamte, eine Würde, von welcher sich die Karolinger auf den königl. Thron erhoben. Majorenn, Majorennität, s. Großjährigkeit. Majos, heißen in Spanien ursprünglich die schön gewachsenen Bewohner einiger andalus. Thäler, sodann Stutzer in andalus. Kleidung; eine weibliche Person dieser Art heißt Maja. Majuskeln, die großen Buchstaben, Minuskeln, die kleinen Buchstaben. Makâme, arab., d. h. Sitzungen, Zusammenkünste, in der arab. Poesie eigene Form der Erzählung, eine mit Reimen untermischte Prosa. Die erste Sammlung gab Hamadani, eine gelungenere Hariri; jüdische Nachahmer sind Charizi und Imanuel Rumi; vgl. Rückert. Makariew, russ. Flecken im Gouvern. Nischnei-Nowgorod an der Olga, mit großartigen Messen, die seit 1816, wo M. abbrannte, nach Nischnei-Nowgorod verlegt wurden. Makarius, d. h. der Selige, Name einiger in der Kirchengeschichte namhafter Personen. – M. der Große, auch der Aeltere oder der Aegyptier genannt, gebürtig aus Oberägypten, lebte im 4. Jahrh. in der scythischen Wüste der strengsten Abtödtung durch 60 Jahre hindurch und st. um 390. Hinterließ 50 Homilien (zu finden in Gallands Bibliothek) und Schriften ascetischen Inhaltes, welche neuestens H. I. Floß herausgab, Bruxellis 1850). Gedächtnißtag 15., bei den Griechen 19. Jan. – M. aus Alexandrien, auch der Städter genannt, erst im 40. Jahre getauft, wurde gleichfalls im 4. Jahrh. Priester der Einsiedler der lybischen Wüste und st. um 395. Von ihm soll eine Mönchsregel in 30 Kapiteln herrühren. Maki oder Halbaffen (Lemuridae), Abtheilung der vierhändigen Säugethiere, von den eigentlichen Affen unterschieden durch den spitzigen, fuchsartigen Kopf, die behaarte Schnauze und den langen Krallennagel des Zeigefingers. Sie bewohnen die heiße Zone von Afrika und Asien, sind dicht u. wollig behaart, zum Theil geschwänzt, zum Theil ungeschwänzt; leben von Insekten, kleinen Säugethieren, Vögeln u. Früchten. Eine hieher gehörige Gattung mit langem, buschigem Schwanz führt noch besonders den Namen M. (Lemur). Alle auf Madagascar; nächtliche Thiere, aber mit zierlicher Bewegung, und gezähmt sehr zutraulich und angenehm.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/78
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/78>, abgerufen am 21.11.2024.