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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Griffbrett greift. Hauptsächlich in Italien zu Hause, wo man noch eine neapolitan. und mailändische unterscheidet.


Mandragora, s. Alraunwurzel.


Mandrill, s. Pavian.


Mandschu, tungusischer Stamm, der gegenwärtig über China herrscht u. die Mandschurei, im Stromgebiete des Amur über 30000 #M., bewohnt, theils ackerbauend, theils nomadisch lebend. Sie waren im 10. Jahrh. den Kitanen unterworfen, machten sich 1114 wieder frei und gründeten 1118 das Reich Kin in China. Sie unterlagen den eigentlichen Mongolen 1213, wurden 1230 aus China vertrieben, traten 1556 wieder auf und drangen seit 1616 erobernd in China vor; 1643 besiegten sie den Kaiser Waitsong, der sich erhängte, die Chinesen verglichen sich mit ihnen und verwandelten die Eroberer in kurzer Zeit in Ihresgleichen. Peter I. von Rußland trat die russ. M.rei an China ab, unter Nikolaus I. hingegen sind die Russen in aller Stille wieder vorgerückt u. haben sich, wie es scheint, des Amurs bis zu dessen Mündung bemächtigt. (Wörterbuch der M.sprache von Amiot, herausgeg. von Langles, Paris 1789; Grammatik von Gabelentz, Altenburg 1832.)


Mandubibohne, s. Arachis.


Manducation, lat.-dtsch., das Kauen; manducatores, die Kaumuskeln.


Mandulis, Merul, Götze zu Kalabscheh, dem alten Talmis, in Unternubien.


Manege (frz. manähsch). Reitbahn, Reitschule; Reitkunst.


Manen (manes), im Glauben der alten Römer die Geister der Verstorbenen: vgl. Lares, Larva, Lemur.


Manes, s. Manichäer.


Manessische Sammlung, Sammlung von 140 Minnesängern, dem Bürgermeister und Ritter Rüdiger Manesse zu Zürich (im 14. Jahrh.) zugeschrieben, kam nach Heidelberg, 1621 nach Paris, wurde zuerst 1758 von Bodmer u. Breitinger, vollständig durch von der Hagen, Leipzig 1838, herausgegeben.


Manethon, ägypt. Priester aus Sebenytos zur Zeit der ersten Ptolemäer, schrieb über das Alterthum und die Religion der Aegypter und eine Geschichte Aegyptens; nur von letzterer haben sich einige Bruchstücke (zuletzt herausgeg. von Fruyn, Leyden 1847) erhalten.


Manfred, geb. 1231. Sohn Kaiser Friedrichs II. und der schönen Blanca Lanzia, seinem Vater an Schönheit, Geist und Gesinnung ähnlich, Feind der Kirche, vertheidigte nach Konrads IV. Tod Neapel, ließ sich 1258 selbst zum Könige krönen, als die falsche Nachricht von Konradins Tod einlief, bedrängte den Papst und stellte selbst in Mittelitalien das Uebergewicht der Ghibellinen wieder her. Papst Clemens IV. rief gegen ihn Karl von Anjou herbei; in der Schlacht bei Benevent 26. Febr. 1266 gingen die meisten Italiener in M.s Heere zu Karl über, nur Deutsche und Saracenen fochten, und M. fand den gesuchten Tod.


Manfredonia, neapolitan. Stadt an dem von ihr benannten Busen des adriat. Meeres, Sitz eines Erzbischofs, mit Hafen, 5000 E., einigem Seehandel.


Mangal, ostind. Perlengewicht = 52/3 holländ. As.


Mangalore, Mandagara, britischindische Stadt in der Präsidentschaft Madras, an der Küste Malabar, mit 40000 E., Hafen, lebhaftem Handel.


Mangan, manganum, Braunsteinmetall, ist grauweiß, nicht stark glänzend, sehr weich u. sehr spröde, hat ein spec. Gewicht von 7,0.-8,0. und wird aus den M.erzen, besonders aus dem Braunstein (s. d.) dargestellt.


Mangfall, oberbayer. Fluß, Abfluß des Tegernsees, mündet bei Rosenheim in den Inn.


Mangold (beta), Pflanze mit rübenartiger Wurzel, Blätter als Gemüse genossen; s. Chenopodeae.


Manheim, Hauptstadt des bad. Unterrheinkreises, zweite Residenz des Großherzogs, früher Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, am Einfluß des Neckars in den Rhein u. an der bad. Staatseisenbahn, regelmäßig gebaut, durch die geraden, sich rechtwinklig schneidenden Straßen in lauter Quadrate getheilt, hat mit dem Militär 24300 E. M. besitzt einen sehr beträchtlichen Speditionshandel, Handel mit Tabak, Getreide, Wein, Oel etc., Fabrikation von Tabak, Gold- u. Silberwaaren, Branntwein

Griffbrett greift. Hauptsächlich in Italien zu Hause, wo man noch eine neapolitan. und mailändische unterscheidet.


Mandragora, s. Alraunwurzel.


Mandrill, s. Pavian.


Mandschu, tungusischer Stamm, der gegenwärtig über China herrscht u. die Mandschurei, im Stromgebiete des Amur über 30000 □M., bewohnt, theils ackerbauend, theils nomadisch lebend. Sie waren im 10. Jahrh. den Kitanen unterworfen, machten sich 1114 wieder frei und gründeten 1118 das Reich Kin in China. Sie unterlagen den eigentlichen Mongolen 1213, wurden 1230 aus China vertrieben, traten 1556 wieder auf und drangen seit 1616 erobernd in China vor; 1643 besiegten sie den Kaiser Waitsong, der sich erhängte, die Chinesen verglichen sich mit ihnen und verwandelten die Eroberer in kurzer Zeit in Ihresgleichen. Peter I. von Rußland trat die russ. M.rei an China ab, unter Nikolaus I. hingegen sind die Russen in aller Stille wieder vorgerückt u. haben sich, wie es scheint, des Amurs bis zu dessen Mündung bemächtigt. (Wörterbuch der M.sprache von Amiot, herausgeg. von Langlès, Paris 1789; Grammatik von Gabelentz, Altenburg 1832.)


Mandubibohne, s. Arachis.


Manducation, lat.-dtsch., das Kauen; manducatores, die Kaumuskeln.


Mandulis, Merul, Götze zu Kalabscheh, dem alten Talmis, in Unternubien.


Manège (frz. manähsch). Reitbahn, Reitschule; Reitkunst.


Manen (manes), im Glauben der alten Römer die Geister der Verstorbenen: vgl. Lares, Larva, Lemur.


Manes, s. Manichäer.


Manessische Sammlung, Sammlung von 140 Minnesängern, dem Bürgermeister und Ritter Rüdiger Manesse zu Zürich (im 14. Jahrh.) zugeschrieben, kam nach Heidelberg, 1621 nach Paris, wurde zuerst 1758 von Bodmer u. Breitinger, vollständig durch von der Hagen, Leipzig 1838, herausgegeben.


Manethon, ägypt. Priester aus Sebenytos zur Zeit der ersten Ptolemäer, schrieb über das Alterthum und die Religion der Aegypter und eine Geschichte Aegyptens; nur von letzterer haben sich einige Bruchstücke (zuletzt herausgeg. von Fruyn, Leyden 1847) erhalten.


Manfred, geb. 1231. Sohn Kaiser Friedrichs II. und der schönen Blanca Lanzia, seinem Vater an Schönheit, Geist und Gesinnung ähnlich, Feind der Kirche, vertheidigte nach Konrads IV. Tod Neapel, ließ sich 1258 selbst zum Könige krönen, als die falsche Nachricht von Konradins Tod einlief, bedrängte den Papst und stellte selbst in Mittelitalien das Uebergewicht der Ghibellinen wieder her. Papst Clemens IV. rief gegen ihn Karl von Anjou herbei; in der Schlacht bei Benevent 26. Febr. 1266 gingen die meisten Italiener in M.s Heere zu Karl über, nur Deutsche und Saracenen fochten, und M. fand den gesuchten Tod.


Manfredonia, neapolitan. Stadt an dem von ihr benannten Busen des adriat. Meeres, Sitz eines Erzbischofs, mit Hafen, 5000 E., einigem Seehandel.


Mangal, ostind. Perlengewicht = 52/3 holländ. As.


Mangalore, Mandagara, britischindische Stadt in der Präsidentschaft Madras, an der Küste Malabar, mit 40000 E., Hafen, lebhaftem Handel.


Mangan, manganum, Braunsteinmetall, ist grauweiß, nicht stark glänzend, sehr weich u. sehr spröde, hat ein spec. Gewicht von 7,0.–8,0. und wird aus den M.erzen, besonders aus dem Braunstein (s. d.) dargestellt.


Mangfall, oberbayer. Fluß, Abfluß des Tegernsees, mündet bei Rosenheim in den Inn.


Mangold (beta), Pflanze mit rübenartiger Wurzel, Blätter als Gemüse genossen; s. Chenopodeae.


Manheim, Hauptstadt des bad. Unterrheinkreises, zweite Residenz des Großherzogs, früher Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, am Einfluß des Neckars in den Rhein u. an der bad. Staatseisenbahn, regelmäßig gebaut, durch die geraden, sich rechtwinklig schneidenden Straßen in lauter Quadrate getheilt, hat mit dem Militär 24300 E. M. besitzt einen sehr beträchtlichen Speditionshandel, Handel mit Tabak, Getreide, Wein, Oel etc., Fabrikation von Tabak, Gold- u. Silberwaaren, Branntwein

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[88/0089] Griffbrett greift. Hauptsächlich in Italien zu Hause, wo man noch eine neapolitan. und mailändische unterscheidet. Mandragora, s. Alraunwurzel. Mandrill, s. Pavian. Mandschu, tungusischer Stamm, der gegenwärtig über China herrscht u. die Mandschurei, im Stromgebiete des Amur über 30000 □M., bewohnt, theils ackerbauend, theils nomadisch lebend. Sie waren im 10. Jahrh. den Kitanen unterworfen, machten sich 1114 wieder frei und gründeten 1118 das Reich Kin in China. Sie unterlagen den eigentlichen Mongolen 1213, wurden 1230 aus China vertrieben, traten 1556 wieder auf und drangen seit 1616 erobernd in China vor; 1643 besiegten sie den Kaiser Waitsong, der sich erhängte, die Chinesen verglichen sich mit ihnen und verwandelten die Eroberer in kurzer Zeit in Ihresgleichen. Peter I. von Rußland trat die russ. M.rei an China ab, unter Nikolaus I. hingegen sind die Russen in aller Stille wieder vorgerückt u. haben sich, wie es scheint, des Amurs bis zu dessen Mündung bemächtigt. (Wörterbuch der M.sprache von Amiot, herausgeg. von Langlès, Paris 1789; Grammatik von Gabelentz, Altenburg 1832.) Mandubibohne, s. Arachis. Manducation, lat.-dtsch., das Kauen; manducatores, die Kaumuskeln. Mandulis, Merul, Götze zu Kalabscheh, dem alten Talmis, in Unternubien. Manège (frz. manähsch). Reitbahn, Reitschule; Reitkunst. Manen (manes), im Glauben der alten Römer die Geister der Verstorbenen: vgl. Lares, Larva, Lemur. Manes, s. Manichäer. Manessische Sammlung, Sammlung von 140 Minnesängern, dem Bürgermeister und Ritter Rüdiger Manesse zu Zürich (im 14. Jahrh.) zugeschrieben, kam nach Heidelberg, 1621 nach Paris, wurde zuerst 1758 von Bodmer u. Breitinger, vollständig durch von der Hagen, Leipzig 1838, herausgegeben. Manethon, ägypt. Priester aus Sebenytos zur Zeit der ersten Ptolemäer, schrieb über das Alterthum und die Religion der Aegypter und eine Geschichte Aegyptens; nur von letzterer haben sich einige Bruchstücke (zuletzt herausgeg. von Fruyn, Leyden 1847) erhalten. Manfred, geb. 1231. Sohn Kaiser Friedrichs II. und der schönen Blanca Lanzia, seinem Vater an Schönheit, Geist und Gesinnung ähnlich, Feind der Kirche, vertheidigte nach Konrads IV. Tod Neapel, ließ sich 1258 selbst zum Könige krönen, als die falsche Nachricht von Konradins Tod einlief, bedrängte den Papst und stellte selbst in Mittelitalien das Uebergewicht der Ghibellinen wieder her. Papst Clemens IV. rief gegen ihn Karl von Anjou herbei; in der Schlacht bei Benevent 26. Febr. 1266 gingen die meisten Italiener in M.s Heere zu Karl über, nur Deutsche und Saracenen fochten, und M. fand den gesuchten Tod. Manfredonia, neapolitan. Stadt an dem von ihr benannten Busen des adriat. Meeres, Sitz eines Erzbischofs, mit Hafen, 5000 E., einigem Seehandel. Mangal, ostind. Perlengewicht = 52/3 holländ. As. Mangalore, Mandagara, britischindische Stadt in der Präsidentschaft Madras, an der Küste Malabar, mit 40000 E., Hafen, lebhaftem Handel. Mangan, manganum, Braunsteinmetall, ist grauweiß, nicht stark glänzend, sehr weich u. sehr spröde, hat ein spec. Gewicht von 7,0.–8,0. und wird aus den M.erzen, besonders aus dem Braunstein (s. d.) dargestellt. Mangfall, oberbayer. Fluß, Abfluß des Tegernsees, mündet bei Rosenheim in den Inn. Mangold (beta), Pflanze mit rübenartiger Wurzel, Blätter als Gemüse genossen; s. Chenopodeae. Manheim, Hauptstadt des bad. Unterrheinkreises, zweite Residenz des Großherzogs, früher Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, am Einfluß des Neckars in den Rhein u. an der bad. Staatseisenbahn, regelmäßig gebaut, durch die geraden, sich rechtwinklig schneidenden Straßen in lauter Quadrate getheilt, hat mit dem Militär 24300 E. M. besitzt einen sehr beträchtlichen Speditionshandel, Handel mit Tabak, Getreide, Wein, Oel etc., Fabrikation von Tabak, Gold- u. Silberwaaren, Branntwein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/89>, abgerufen am 21.11.2024.