Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.bei Göding schiffbar, mündet nach einem Laufe von 47 Meil. bei Theben in die Donau. Marchese, ital., s. Marquis. Marchesi (Mark -) od. Marchesini, Luigi, geb. 1755 zu Mailand, Castrat, gest. 1829 zu Mailand, berühmter Sopransänger. Marchesi, Pompeo, Cavaliere, einer der besten Bildhauer der Gegenwart, Professor an der Akademie zu Mailand, geb. 1790. bildete sich unter Canova. Neben andern Arbeiten fertigte er besonders viele Statuen und Büsten, darunter die Statue des Königs Karl Emanuel (zu Novara), die des Physikers Volta (zu Como), des Componisten Bellini, für Frankfurt eine Statue Göthes, 2 Standbilder des Kaisers Franz I., das eine in Grätz, das andere in der Hofburg zu Wien. Marchetten, ital., gebleichte Wachslichter. Marchettus, Verbesserer des Mensuralgesangs zu Anfang des 14. Jahrh.; 2 seiner Schriften gab Gerbert in den "Scriptores de musica" heraus. Marchfeld, die wellenförmige Ebene in Oesterreich unter der Enns, von den Bisambergen bei Kornneuburg bis zum Einfluß der March, nordwärts bis Bockfließ, 13 St. lang, 5 breit. Schlachten: bei Kroisseebrunn zwischen Ottokar II. von Böhmen gegen Bela IV. von Ungarn, 13. Juli 1260; Stillfried, zwischen Ottokar II. u. Rudolf I. von Habsburg 26. Aug. 1278; 1809 bei Aspern und Wagram. Marciano (-tschi-), Dorf im Großherzogthum Toscana; Niederlage der Franzosen durch Kaiser Karl V. den 3. August 1554. Marcianus, byzant. Kaiser von 450 bis 457. Marcion, ein Vertreter der falschen Gnosis (s. d.), Sohn eines Mannes, welcher später Bischof von Sinope in Pontus wurde, mit Talent und Wissen reichlich ausgestattet, verführte eine Jungfrau, wurde von seinem eigenen Vater deßhalb excommunicirt, suchte alsdann auch in Rom vergeblich um Wiederaufnahme in die Kirchengemeinschaft nach und strebte seit etwa 150 n. Chr. mit dem Gnostiker Cerdo eine neue Kirche zu stiften. M.s System ist erst von seinen Schülern, namentlich von Marcus und Apelles, weiter ausgebildet worden. Der Grundgedanke desselben lief auf ein Uebertreibung des Unterschiedes zwischen Gesetz und Evangelium od. Judenthum u. Christenthum hinaus, indem M. dann Judenthum nicht nur nicht als Vorstufe sondern als unversöhnlichen Gegensatz des Christenthums auffaßte u. für Durchführung dieses Gegensatzes sogar 3 oberst ungeschaffene Grundwesen annahm, nämlich 1) ein nur gutes höchstes Wesen den unsichtbaren Vater, der erst u. voll kommen durch seinen Sohn Jesum Christum offenbar wurde; 2) ein nur gerechtes sichtbares höchstes Wesen, Schöpfer, Gesetzgeber u. Richter, den Judengott; 3) den Teufel sammt der zu ihn gehörigen Materie, den Gott der Heidenwelt. Jesus Christus hatte einen Scheinleib u. wurde auf Anstiften des Judengottes gekreuziget; wer an Christum glaubt u. wahre Sittlichkeit übt, d. h. die Ehe u. Vergnügungen meidet, mit der nothdürftigsten Nahrung vorlieb nimmt u. s. w., hat Theil am beseligenden Reiche Gottes, die kathol. Kirche aber ist laut M. wiederum dem Judengott anheimgefallen. - M. fand gleich anfangs bedeutenden Anhang, die M.iten breiteten sich in ganz Italien, Afrika, Aegypten, Kleinasien, sogar bis Persien aus, zersplitterten jedoch gleich allen Secten u. verschwanden im 5. Jahrh. Marco Polo, s. Polo. Marcus, der Evangelist, Sohn einer Maria zu Jerusalem, deren Haus eine Zufluchtsstätte der Gläubigen war, Vetter des Barnabas, machte mit Paulus und Barnabas die erste Missionsreise nach Antiochien und Cypern mit, trennte sich aber in Perge von ihnen und kehrte heim. Später kam M. mit Barnabas u. wiederholt gegen Ende des Jahres 66 nach Rom, wohin ihn der gefangene Paulus beschieden hatte (2. Timoth. 4, 11). Eusebius läßt den M. in Aegypten Gemeinden und sogar den Patriarchenstuhl von Alexandrien stiften, laut Hieronymus wurde M. zu Alexandrien begraben, laut andern kam sein Leichnam später nach Venedig; gewiß ist bei Göding schiffbar, mündet nach einem Laufe von 47 Meil. bei Theben in die Donau. Marchese, ital., s. Marquis. Marchesi (Mark –) od. Marchesini, Luigi, geb. 1755 zu Mailand, Castrat, gest. 1829 zu Mailand, berühmter Sopransänger. Marchesi, Pompeo, Cavaliere, einer der besten Bildhauer der Gegenwart, Professor an der Akademie zu Mailand, geb. 1790. bildete sich unter Canova. Neben andern Arbeiten fertigte er besonders viele Statuen und Büsten, darunter die Statue des Königs Karl Emanuel (zu Novara), die des Physikers Volta (zu Como), des Componisten Bellini, für Frankfurt eine Statue Göthes, 2 Standbilder des Kaisers Franz I., das eine in Grätz, das andere in der Hofburg zu Wien. Marchetten, ital., gebleichte Wachslichter. Marchettus, Verbesserer des Mensuralgesangs zu Anfang des 14. Jahrh.; 2 seiner Schriften gab Gerbert in den „Scriptores de musica“ heraus. Marchfeld, die wellenförmige Ebene in Oesterreich unter der Enns, von den Bisambergen bei Kornneuburg bis zum Einfluß der March, nordwärts bis Bockfließ, 13 St. lang, 5 breit. Schlachten: bei Kroisseebrunn zwischen Ottokar II. von Böhmen gegen Bela IV. von Ungarn, 13. Juli 1260; Stillfried, zwischen Ottokar II. u. Rudolf I. von Habsburg 26. Aug. 1278; 1809 bei Aspern und Wagram. Marciano (–tschi–), Dorf im Großherzogthum Toscana; Niederlage der Franzosen durch Kaiser Karl V. den 3. August 1554. Marcianus, byzant. Kaiser von 450 bis 457. Marcion, ein Vertreter der falschen Gnosis (s. d.), Sohn eines Mannes, welcher später Bischof von Sinope in Pontus wurde, mit Talent und Wissen reichlich ausgestattet, verführte eine Jungfrau, wurde von seinem eigenen Vater deßhalb excommunicirt, suchte alsdann auch in Rom vergeblich um Wiederaufnahme in die Kirchengemeinschaft nach und strebte seit etwa 150 n. Chr. mit dem Gnostiker Cerdo eine neue Kirche zu stiften. M.s System ist erst von seinen Schülern, namentlich von Marcus und Apelles, weiter ausgebildet worden. Der Grundgedanke desselben lief auf ein Uebertreibung des Unterschiedes zwischen Gesetz und Evangelium od. Judenthum u. Christenthum hinaus, indem M. dann Judenthum nicht nur nicht als Vorstufe sondern als unversöhnlichen Gegensatz des Christenthums auffaßte u. für Durchführung dieses Gegensatzes sogar 3 oberst ungeschaffene Grundwesen annahm, nämlich 1) ein nur gutes höchstes Wesen den unsichtbaren Vater, der erst u. voll kommen durch seinen Sohn Jesum Christum offenbar wurde; 2) ein nur gerechtes sichtbares höchstes Wesen, Schöpfer, Gesetzgeber u. Richter, den Judengott; 3) den Teufel sammt der zu ihn gehörigen Materie, den Gott der Heidenwelt. Jesus Christus hatte einen Scheinleib u. wurde auf Anstiften des Judengottes gekreuziget; wer an Christum glaubt u. wahre Sittlichkeit übt, d. h. die Ehe u. Vergnügungen meidet, mit der nothdürftigsten Nahrung vorlieb nimmt u. s. w., hat Theil am beseligenden Reiche Gottes, die kathol. Kirche aber ist laut M. wiederum dem Judengott anheimgefallen. – M. fand gleich anfangs bedeutenden Anhang, die M.iten breiteten sich in ganz Italien, Afrika, Aegypten, Kleinasien, sogar bis Persien aus, zersplitterten jedoch gleich allen Secten u. verschwanden im 5. Jahrh. Marco Polo, s. Polo. Marcus, der Evangelist, Sohn einer Maria zu Jerusalem, deren Haus eine Zufluchtsstätte der Gläubigen war, Vetter des Barnabas, machte mit Paulus und Barnabas die erste Missionsreise nach Antiochien und Cypern mit, trennte sich aber in Perge von ihnen und kehrte heim. Später kam M. mit Barnabas u. wiederholt gegen Ende des Jahres 66 nach Rom, wohin ihn der gefangene Paulus beschieden hatte (2. Timoth. 4, 11). 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Chr. mit dem Gnostiker Cerdo eine neue Kirche zu stiften. M.s System ist erst von seinen Schülern, namentlich von Marcus und Apelles, weiter ausgebildet worden. Der Grundgedanke desselben lief auf ein Uebertreibung des Unterschiedes zwischen Gesetz und Evangelium od. Judenthum u. Christenthum hinaus, indem M. dann Judenthum nicht nur nicht als Vorstufe sondern als unversöhnlichen Gegensatz des Christenthums auffaßte u. für Durchführung dieses Gegensatzes sogar 3 oberst ungeschaffene Grundwesen annahm, nämlich 1) ein <hi rendition="#g">nur gutes</hi> höchstes Wesen den unsichtbaren Vater, der erst u. voll kommen durch seinen Sohn Jesum Christum offenbar wurde; 2) ein <hi rendition="#g">nur gerechtes</hi> sichtbares höchstes Wesen, Schöpfer, Gesetzgeber u. Richter, den Judengott; 3) den Teufel sammt der zu ihn gehörigen Materie, den Gott der Heidenwelt. 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bei Göding schiffbar, mündet nach einem Laufe von 47 Meil. bei Theben in die Donau.
Marchese, ital., s. Marquis.
Marchesi (Mark –) od. Marchesini, Luigi, geb. 1755 zu Mailand, Castrat, gest. 1829 zu Mailand, berühmter Sopransänger.
Marchesi, Pompeo, Cavaliere, einer der besten Bildhauer der Gegenwart, Professor an der Akademie zu Mailand, geb. 1790. bildete sich unter Canova. Neben andern Arbeiten fertigte er besonders viele Statuen und Büsten, darunter die Statue des Königs Karl Emanuel (zu Novara), die des Physikers Volta (zu Como), des Componisten Bellini, für Frankfurt eine Statue Göthes, 2 Standbilder des Kaisers Franz I., das eine in Grätz, das andere in der Hofburg zu Wien.
Marchetten, ital., gebleichte Wachslichter.
Marchettus, Verbesserer des Mensuralgesangs zu Anfang des 14. Jahrh.; 2 seiner Schriften gab Gerbert in den „Scriptores de musica“ heraus.
Marchfeld, die wellenförmige Ebene in Oesterreich unter der Enns, von den Bisambergen bei Kornneuburg bis zum Einfluß der March, nordwärts bis Bockfließ, 13 St. lang, 5 breit. Schlachten: bei Kroisseebrunn zwischen Ottokar II. von Böhmen gegen Bela IV. von Ungarn, 13. Juli 1260; Stillfried, zwischen Ottokar II. u. Rudolf I. von Habsburg 26. Aug. 1278; 1809 bei Aspern und Wagram.
Marciano (–tschi–), Dorf im Großherzogthum Toscana; Niederlage der Franzosen durch Kaiser Karl V. den 3. August 1554.
Marcianus, byzant. Kaiser von 450 bis 457.
Marcion, ein Vertreter der falschen Gnosis (s. d.), Sohn eines Mannes, welcher später Bischof von Sinope in Pontus wurde, mit Talent und Wissen reichlich ausgestattet, verführte eine Jungfrau, wurde von seinem eigenen Vater deßhalb excommunicirt, suchte alsdann auch in Rom vergeblich um Wiederaufnahme in die Kirchengemeinschaft nach und strebte seit etwa 150 n. Chr. mit dem Gnostiker Cerdo eine neue Kirche zu stiften. M.s System ist erst von seinen Schülern, namentlich von Marcus und Apelles, weiter ausgebildet worden. Der Grundgedanke desselben lief auf ein Uebertreibung des Unterschiedes zwischen Gesetz und Evangelium od. Judenthum u. Christenthum hinaus, indem M. dann Judenthum nicht nur nicht als Vorstufe sondern als unversöhnlichen Gegensatz des Christenthums auffaßte u. für Durchführung dieses Gegensatzes sogar 3 oberst ungeschaffene Grundwesen annahm, nämlich 1) ein nur gutes höchstes Wesen den unsichtbaren Vater, der erst u. voll kommen durch seinen Sohn Jesum Christum offenbar wurde; 2) ein nur gerechtes sichtbares höchstes Wesen, Schöpfer, Gesetzgeber u. Richter, den Judengott; 3) den Teufel sammt der zu ihn gehörigen Materie, den Gott der Heidenwelt. Jesus Christus hatte einen Scheinleib u. wurde auf Anstiften des Judengottes gekreuziget; wer an Christum glaubt u. wahre Sittlichkeit übt, d. h. die Ehe u. Vergnügungen meidet, mit der nothdürftigsten Nahrung vorlieb nimmt u. s. w., hat Theil am beseligenden Reiche Gottes, die kathol. Kirche aber ist laut M. wiederum dem Judengott anheimgefallen. – M. fand gleich anfangs bedeutenden Anhang, die M.iten breiteten sich in ganz Italien, Afrika, Aegypten, Kleinasien, sogar bis Persien aus, zersplitterten jedoch gleich allen Secten u. verschwanden im 5. Jahrh.
Marco Polo, s. Polo.
Marcus, der Evangelist, Sohn einer Maria zu Jerusalem, deren Haus eine Zufluchtsstätte der Gläubigen war, Vetter des Barnabas, machte mit Paulus und Barnabas die erste Missionsreise nach Antiochien und Cypern mit, trennte sich aber in Perge von ihnen und kehrte heim. Später kam M. mit Barnabas u. wiederholt gegen Ende des Jahres 66 nach Rom, wohin ihn der gefangene Paulus beschieden hatte (2. Timoth. 4, 11). Eusebius läßt den M. in Aegypten Gemeinden und sogar den Patriarchenstuhl von Alexandrien stiften, laut Hieronymus wurde M. zu Alexandrien begraben, laut andern kam sein Leichnam später nach Venedig; gewiß ist
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