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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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nur, daß M. der Schutzpatron dieser Handelsstadt ist. Sein Evangelium schrieb M. in Rom, weil viele Christen daselbst, die den Petrus predigen hörten, etwas Schriftliches besitzen wollten, und schrieb es griech., weil diese Sprache sogar in Rom selbst mehr herrschte als das Lateinische. Der Zweck des Evangelisten, das Gedächtniß der Christen durch eine Sammlung von Thatsachen zu unterstützen, springt genugsam aus dem durchaus erzählenden Charakter des Evangeliums hervor; eigenthümlich ist, daß M. den Anfang des Evangeliums von Jesu Taufe an rechnet und noch mehr, daß dasselbe mit Ausnahme von 27 Versen vollständig in Matthäus und Lukas enthalten ist. Die Aechtheit des Evangeliums in neuerer Zeit ohne Erfolg bestritten. Vgl. Evangelium.


Marcus, der Papst, folgte Sylvester I. 336, regierte nur 8 Monate, verordnete, daß unter der hl. Messe das nicänische Glaubensbekenntniß gebetet werden sollte, soll die M.kirche in Rom erbaut haben.


Marder (Martes), Gattung der Raubsäugethiere aus der Abtheilung der Zehengänger, mit langgestrecktem Körper, langer u. spitziger Schnauze. Der Edel-M., Baum-M. (M. silvestris), glänzend braun mit gelber Kehle, ohne den Schwanz gegen 18'' lang, im ganzen nördl. Europa, Asien und Amerika, lebt in Wäldern, ist listig, scheu und höchst blutdürftig, klettert sehr geschickt und jagt besonders Mäuse, Eichhörnchen, Vögel aller Art, Hafen und Kaninchen. Sein Fell wird sehr geschätzt. Der Haus-M. oder Stein-M. (M. foina), der berüchtigte Geflügelwürger, ganz wie der vorige, nur etwas kleiner u. mit weißer Kehle, die Sohlen nackt; in ganz Europa, Asien, fehlt aber in Nordamerika. Der Zobel (M. zibellina), in Sibirien und dem arktischen Amerika, dem Edel-M. ähnlich, dunkelbraun, gegen 11/2' lang, fast ebenso lang der Schwanz. Er wird theils mit Schlingen gefangen, theils mit Bolzen erlegt, um das kostbare Fell zu schonen, von denen die ganz schwarzen, als die besten, mit 60-70 Rubeln bezahlt werden. Die Jagd geschieht den Winter über durch ganze Gesellschaften, die sich in Hütten vertheilen. Der Pelz hat lange. glänzende Grauenhaare, die sich beliebig streichen lassen, mit weichem u. dichtem Grundhaar. Geringere Bälge werden häufig durch Färben gefälscht, worin vorzüglich die Chinesen Meister sein sollen.


Maremmen, in Toscana und dem Kirchenstaate ein Küstenstrich vom Ausfluß der Cecina bis Orbitello. 20 Ml. lang, 1-4 breit, vor Zeiten stark bewohnt, jetzt durch die Ausdünstung durch Schwefelquellen gebildeter Sümpfe sehr ungesund. Im Sommer werden einige Streifen mit Getreide angebaut, jedoch mit Lebensgefahr, im Winter dagegen bieten sie gute Weide und sind gesund. In Toscana ist viel geschehen, um die M. wieder dem Anbau zu gewinnen, zum Theil mit Erfolg; Baumpflanzungen scheinen am meisten zu wirken.


Marenco, Carlo, geb. 1800 zu Cassolo in Piemont, gest. 1843 als Rath der Generalintendanz Savona, dramatischer Dichter, der schon dadurch Anklang fand, daß er nationale Stoffe zur Behandlung wählte.


Marengo, Flecken bei Alessandria in Piemont; Bonapartes Sieg d. 14. Juni 1800. Die Berichte Bonapartes sind sehr ungenau und trügerisch, weil der Gewinn der Schlacht nicht sein Verdienst war, wie namentlich der Herzog von Valmy nachgewiesen hat.


Marennes (Marenn), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, mit Hafen, 4600 E., Wein- und Branntweinhandel.


Maret (Marä), Hugues Bernard, napoleon. Herzog von Bassano, geb. 1763 zu Dijon, Advokat, im Anfang der Revolution Redactor des Moniteur, dann Unterhändler mit England, 1793 als Botschafter nach Neapel bestimmt, allein von den Oesterreichern in Graubünden gefangen, später freigegeben u. von dem Directorium zu Unterhandlungen benutzt, wurde seit 1800 von Napoleon zu verschiedenen Geschäften gebraucht, 1811 für kurze Zeit Minister des Auswärtigen u. Herzog. Nach Napoleons Sturz verbannt kehrte M. nach der Julirevolution 1830 zurück, war 1834 einige Tage Minister des Innern. st. 1839. Sein

nur, daß M. der Schutzpatron dieser Handelsstadt ist. Sein Evangelium schrieb M. in Rom, weil viele Christen daselbst, die den Petrus predigen hörten, etwas Schriftliches besitzen wollten, und schrieb es griech., weil diese Sprache sogar in Rom selbst mehr herrschte als das Lateinische. Der Zweck des Evangelisten, das Gedächtniß der Christen durch eine Sammlung von Thatsachen zu unterstützen, springt genugsam aus dem durchaus erzählenden Charakter des Evangeliums hervor; eigenthümlich ist, daß M. den Anfang des Evangeliums von Jesu Taufe an rechnet und noch mehr, daß dasselbe mit Ausnahme von 27 Versen vollständig in Matthäus und Lukas enthalten ist. Die Aechtheit des Evangeliums in neuerer Zeit ohne Erfolg bestritten. Vgl. Evangelium.


Marcus, der Papst, folgte Sylvester I. 336, regierte nur 8 Monate, verordnete, daß unter der hl. Messe das nicänische Glaubensbekenntniß gebetet werden sollte, soll die M.kirche in Rom erbaut haben.


Marder (Martes), Gattung der Raubsäugethiere aus der Abtheilung der Zehengänger, mit langgestrecktem Körper, langer u. spitziger Schnauze. Der Edel-M., Baum-M. (M. silvestris), glänzend braun mit gelber Kehle, ohne den Schwanz gegen 18'' lang, im ganzen nördl. Europa, Asien und Amerika, lebt in Wäldern, ist listig, scheu und höchst blutdürftig, klettert sehr geschickt und jagt besonders Mäuse, Eichhörnchen, Vögel aller Art, Hafen und Kaninchen. Sein Fell wird sehr geschätzt. Der Haus-M. oder Stein-M. (M. foïna), der berüchtigte Geflügelwürger, ganz wie der vorige, nur etwas kleiner u. mit weißer Kehle, die Sohlen nackt; in ganz Europa, Asien, fehlt aber in Nordamerika. Der Zobel (M. zibellina), in Sibirien und dem arktischen Amerika, dem Edel-M. ähnlich, dunkelbraun, gegen 11/2ʼ lang, fast ebenso lang der Schwanz. Er wird theils mit Schlingen gefangen, theils mit Bolzen erlegt, um das kostbare Fell zu schonen, von denen die ganz schwarzen, als die besten, mit 60–70 Rubeln bezahlt werden. Die Jagd geschieht den Winter über durch ganze Gesellschaften, die sich in Hütten vertheilen. Der Pelz hat lange. glänzende Grauenhaare, die sich beliebig streichen lassen, mit weichem u. dichtem Grundhaar. Geringere Bälge werden häufig durch Färben gefälscht, worin vorzüglich die Chinesen Meister sein sollen.


Maremmen, in Toscana und dem Kirchenstaate ein Küstenstrich vom Ausfluß der Cecina bis Orbitello. 20 Ml. lang, 1–4 breit, vor Zeiten stark bewohnt, jetzt durch die Ausdünstung durch Schwefelquellen gebildeter Sümpfe sehr ungesund. Im Sommer werden einige Streifen mit Getreide angebaut, jedoch mit Lebensgefahr, im Winter dagegen bieten sie gute Weide und sind gesund. In Toscana ist viel geschehen, um die M. wieder dem Anbau zu gewinnen, zum Theil mit Erfolg; Baumpflanzungen scheinen am meisten zu wirken.


Marenco, Carlo, geb. 1800 zu Cassolo in Piemont, gest. 1843 als Rath der Generalintendanz Savona, dramatischer Dichter, der schon dadurch Anklang fand, daß er nationale Stoffe zur Behandlung wählte.


Marengo, Flecken bei Alessandria in Piemont; Bonapartes Sieg d. 14. Juni 1800. Die Berichte Bonapartes sind sehr ungenau und trügerisch, weil der Gewinn der Schlacht nicht sein Verdienst war, wie namentlich der Herzog von Valmy nachgewiesen hat.


Marennes (Marenn), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, mit Hafen, 4600 E., Wein- und Branntweinhandel.


Maret (Marä), Hugues Bernard, napoleon. Herzog von Bassano, geb. 1763 zu Dijon, Advokat, im Anfang der Revolution Redactor des Moniteur, dann Unterhändler mit England, 1793 als Botschafter nach Neapel bestimmt, allein von den Oesterreichern in Graubünden gefangen, später freigegeben u. von dem Directorium zu Unterhandlungen benutzt, wurde seit 1800 von Napoleon zu verschiedenen Geschäften gebraucht, 1811 für kurze Zeit Minister des Auswärtigen u. Herzog. Nach Napoleons Sturz verbannt kehrte M. nach der Julirevolution 1830 zurück, war 1834 einige Tage Minister des Innern. st. 1839. Sein

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[97/0098] nur, daß M. der Schutzpatron dieser Handelsstadt ist. Sein Evangelium schrieb M. in Rom, weil viele Christen daselbst, die den Petrus predigen hörten, etwas Schriftliches besitzen wollten, und schrieb es griech., weil diese Sprache sogar in Rom selbst mehr herrschte als das Lateinische. Der Zweck des Evangelisten, das Gedächtniß der Christen durch eine Sammlung von Thatsachen zu unterstützen, springt genugsam aus dem durchaus erzählenden Charakter des Evangeliums hervor; eigenthümlich ist, daß M. den Anfang des Evangeliums von Jesu Taufe an rechnet und noch mehr, daß dasselbe mit Ausnahme von 27 Versen vollständig in Matthäus und Lukas enthalten ist. Die Aechtheit des Evangeliums in neuerer Zeit ohne Erfolg bestritten. Vgl. Evangelium. Marcus, der Papst, folgte Sylvester I. 336, regierte nur 8 Monate, verordnete, daß unter der hl. Messe das nicänische Glaubensbekenntniß gebetet werden sollte, soll die M.kirche in Rom erbaut haben. Marder (Martes), Gattung der Raubsäugethiere aus der Abtheilung der Zehengänger, mit langgestrecktem Körper, langer u. spitziger Schnauze. Der Edel-M., Baum-M. (M. silvestris), glänzend braun mit gelber Kehle, ohne den Schwanz gegen 18'' lang, im ganzen nördl. Europa, Asien und Amerika, lebt in Wäldern, ist listig, scheu und höchst blutdürftig, klettert sehr geschickt und jagt besonders Mäuse, Eichhörnchen, Vögel aller Art, Hafen und Kaninchen. Sein Fell wird sehr geschätzt. Der Haus-M. oder Stein-M. (M. foïna), der berüchtigte Geflügelwürger, ganz wie der vorige, nur etwas kleiner u. mit weißer Kehle, die Sohlen nackt; in ganz Europa, Asien, fehlt aber in Nordamerika. Der Zobel (M. zibellina), in Sibirien und dem arktischen Amerika, dem Edel-M. ähnlich, dunkelbraun, gegen 11/2ʼ lang, fast ebenso lang der Schwanz. Er wird theils mit Schlingen gefangen, theils mit Bolzen erlegt, um das kostbare Fell zu schonen, von denen die ganz schwarzen, als die besten, mit 60–70 Rubeln bezahlt werden. Die Jagd geschieht den Winter über durch ganze Gesellschaften, die sich in Hütten vertheilen. Der Pelz hat lange. glänzende Grauenhaare, die sich beliebig streichen lassen, mit weichem u. dichtem Grundhaar. Geringere Bälge werden häufig durch Färben gefälscht, worin vorzüglich die Chinesen Meister sein sollen. Maremmen, in Toscana und dem Kirchenstaate ein Küstenstrich vom Ausfluß der Cecina bis Orbitello. 20 Ml. lang, 1–4 breit, vor Zeiten stark bewohnt, jetzt durch die Ausdünstung durch Schwefelquellen gebildeter Sümpfe sehr ungesund. Im Sommer werden einige Streifen mit Getreide angebaut, jedoch mit Lebensgefahr, im Winter dagegen bieten sie gute Weide und sind gesund. In Toscana ist viel geschehen, um die M. wieder dem Anbau zu gewinnen, zum Theil mit Erfolg; Baumpflanzungen scheinen am meisten zu wirken. Marenco, Carlo, geb. 1800 zu Cassolo in Piemont, gest. 1843 als Rath der Generalintendanz Savona, dramatischer Dichter, der schon dadurch Anklang fand, daß er nationale Stoffe zur Behandlung wählte. Marengo, Flecken bei Alessandria in Piemont; Bonapartes Sieg d. 14. Juni 1800. Die Berichte Bonapartes sind sehr ungenau und trügerisch, weil der Gewinn der Schlacht nicht sein Verdienst war, wie namentlich der Herzog von Valmy nachgewiesen hat. Marennes (Marenn), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, mit Hafen, 4600 E., Wein- und Branntweinhandel. Maret (Marä), Hugues Bernard, napoleon. Herzog von Bassano, geb. 1763 zu Dijon, Advokat, im Anfang der Revolution Redactor des Moniteur, dann Unterhändler mit England, 1793 als Botschafter nach Neapel bestimmt, allein von den Oesterreichern in Graubünden gefangen, später freigegeben u. von dem Directorium zu Unterhandlungen benutzt, wurde seit 1800 von Napoleon zu verschiedenen Geschäften gebraucht, 1811 für kurze Zeit Minister des Auswärtigen u. Herzog. Nach Napoleons Sturz verbannt kehrte M. nach der Julirevolution 1830 zurück, war 1834 einige Tage Minister des Innern. st. 1839. Sein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/98>, abgerufen am 19.05.2024.