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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in seiner Reinheit zu erhalten; dagegen war S. wegen seiner Abgeschlossenheit nicht im Stande an der Spitze der griech. Nation Großes zu leisten, so wenig als es die geistige Bildung der Nation zur vollen Blüte entwickeln konnte. Es überwand u. unterjochte das benachbarte Messene, demüthigte das rivalisirende Argos, gewann über den ganzen Peloponnes einen beherrschenden Einfluß u. suchte diesen auch über Mittelgriechenland auszudehnen. Als ächte Dorer unterstützten die S.ner in den griech. Staaten die Aristokratie gegen die Tyrannen eben so wohl als gegen die demokratischen Revolutionen, konnten jedoch in Athen die demokratische Entwicklung nicht verhindern. In den Perserkriegen ärnteten sie in den Thermopylen u. bei Platää hohen Waffenruhm, zeigten sich jedoch unfähig, weil ohne Seemacht u. Finanzen, u. unwillig dem Kriege den Umfang eines griech. Befreiungskrieges zu geben, räumten grollend den Athenern den Vorrang ein, zogen sich in den Peloponnes zurück und lauerten auf Gelegenheit, den Athenern engere Schranken anzuweisen. Diese gab die Rebellion der sogenannten Bundesgenossen gegen Athen; die Spartaner brachen in dem peloponnesischen Kriege die Macht Athens, errangen die Oberherrschaft, setzten überall Aristokratien ein u. verfuhren mit einer Härte, die sie allgemein verhaßt machte. Der Angriff des Königs Agesilaus auf die vorderen Provinzen des Perserreichs weckte die Feinde Spartas in Griechenland u. es rettete sein Uebergewicht in Hellas nur dadurch, daß es im Antalcischen Frieden 387 v. Chr. die asiat. Griechen Persien überließ, wofür dieses S. in Hellas unterstützte. Endlich brach Theben die spartan. Macht bei Leuctra 371 v. Chr.; Philipp von Macedonien u. Alexander fanden es nicht der Mühe werth, S. anzugreifen, u. als König Agis 330 v. Chr. aus Lakonien hervorbrach, schlug ihn Alexanders Feldherr Antipater bei Megalopolis. Wie bei Chäronea so fehlte S. auch im lamischen Kriege; als König Kleomenes die verrottete Verfassung auf blutigem Wege im Geiste Lykurgs reformirte und den kriegerischen Geist neu entflammte, diente dies nur zur Störung des achäischen Bundes, welche die Intervention Macedoniens herbeiführte, gegen die Kleomenes bei Sellasia 222 v. Chr. unterlag. Hierauf hatte S. Tyrannen (Machanidas u. Nabis), bekämpfte den achäischen Bund und blieb so lange ein Schauplatz wilden Treibens, bis es mit dem andern Griechenland unter Roms Botmäßigkeit kam. Unbedeutende Reste von S. haben sich unsern von Misitra unter dem Namen Paläochori erhalten.


Spartacus, thracischer Kriegsgefangener, mußte als römischer Gladiator dienen, brach 73 v. Chr. mit 70 andern aus dem Gladiatorenzwinger zu Capua, sammelte eine starke Bande entlaufener Sklaven, schlug durch List eine röm. Abtheilung, worauf seine Macht bald bis 40000 Mann anschwoll u. suchte diese militärisch zu organisiren. Er vernichtete ein prätorisches, dann ein consularisches Heer, schlug den Unterfeldherrn des Crassus, blieb aber selbst in der letzten Schlacht in Lucanien gegen diesen; seine Leute fielen im Kampfe od. wurden gefangen und gekreuzigt (71).


Spartam et Martham, lat., Amt u. Weib, Pfarre u. Knarre (von der ehemaligen Sitte in Deutschland, daß der protestant. Geistliche von dem Edelmanne die Pfarrei erhielt, wenn er eine Kammerjungfer, protegirte Beamtentochter etc. desselben heirathete).


Spartianus, Aelius Lampridius, soll zu der Sammlung der augusteischen Schriftsteller die Lebensbeschreibungen des Commodus, Heliogabal, Alexander Severus u. s. f. geliefert haben u. ein Freund od. Freigelassener des Kaisers Diocletian gewesen sei. Es ist zweifelhaft, ob er nicht ein und dieselbe Person mit Aelius S. gewesen, der gemeiniglich die Reihe der genannten Schriftsteller eröffnet und das Leben des Hadrian, Aelius Verus, Didius Julianus, Septimius Severus, Pescennius Niger, Caracalla und Geta verherrlichte. Gleichviel ob es 2 od. nur 1 S. gegeben, der Werth all der unter dem Namen S. vorhandenen speichelleckerischen Lobhudeleien ist an sich gleich gering.


Spasma, griech., Spasmus, Krampf; s. disch, an Krämpfen leidend; spasmodisch, spastisch, krampfartig; Spasmologie, Lehre von den Krämpfen.

in seiner Reinheit zu erhalten; dagegen war S. wegen seiner Abgeschlossenheit nicht im Stande an der Spitze der griech. Nation Großes zu leisten, so wenig als es die geistige Bildung der Nation zur vollen Blüte entwickeln konnte. Es überwand u. unterjochte das benachbarte Messene, demüthigte das rivalisirende Argos, gewann über den ganzen Peloponnes einen beherrschenden Einfluß u. suchte diesen auch über Mittelgriechenland auszudehnen. Als ächte Dorer unterstützten die S.ner in den griech. Staaten die Aristokratie gegen die Tyrannen eben so wohl als gegen die demokratischen Revolutionen, konnten jedoch in Athen die demokratische Entwicklung nicht verhindern. In den Perserkriegen ärnteten sie in den Thermopylen u. bei Platää hohen Waffenruhm, zeigten sich jedoch unfähig, weil ohne Seemacht u. Finanzen, u. unwillig dem Kriege den Umfang eines griech. Befreiungskrieges zu geben, räumten grollend den Athenern den Vorrang ein, zogen sich in den Peloponnes zurück und lauerten auf Gelegenheit, den Athenern engere Schranken anzuweisen. Diese gab die Rebellion der sogenannten Bundesgenossen gegen Athen; die Spartaner brachen in dem peloponnesischen Kriege die Macht Athens, errangen die Oberherrschaft, setzten überall Aristokratien ein u. verfuhren mit einer Härte, die sie allgemein verhaßt machte. Der Angriff des Königs Agesilaus auf die vorderen Provinzen des Perserreichs weckte die Feinde Spartas in Griechenland u. es rettete sein Uebergewicht in Hellas nur dadurch, daß es im Antalcischen Frieden 387 v. Chr. die asiat. Griechen Persien überließ, wofür dieses S. in Hellas unterstützte. Endlich brach Theben die spartan. Macht bei Leuctra 371 v. Chr.; Philipp von Macedonien u. Alexander fanden es nicht der Mühe werth, S. anzugreifen, u. als König Agis 330 v. Chr. aus Lakonien hervorbrach, schlug ihn Alexanders Feldherr Antipater bei Megalopolis. Wie bei Chäronea so fehlte S. auch im lamischen Kriege; als König Kleomenes die verrottete Verfassung auf blutigem Wege im Geiste Lykurgs reformirte und den kriegerischen Geist neu entflammte, diente dies nur zur Störung des achäischen Bundes, welche die Intervention Macedoniens herbeiführte, gegen die Kleomenes bei Sellasia 222 v. Chr. unterlag. Hierauf hatte S. Tyrannen (Machanidas u. Nabis), bekämpfte den achäischen Bund und blieb so lange ein Schauplatz wilden Treibens, bis es mit dem andern Griechenland unter Roms Botmäßigkeit kam. Unbedeutende Reste von S. haben sich unsern von Misitra unter dem Namen Paläochori erhalten.


Spartacus, thracischer Kriegsgefangener, mußte als römischer Gladiator dienen, brach 73 v. Chr. mit 70 andern aus dem Gladiatorenzwinger zu Capua, sammelte eine starke Bande entlaufener Sklaven, schlug durch List eine röm. Abtheilung, worauf seine Macht bald bis 40000 Mann anschwoll u. suchte diese militärisch zu organisiren. Er vernichtete ein prätorisches, dann ein consularisches Heer, schlug den Unterfeldherrn des Crassus, blieb aber selbst in der letzten Schlacht in Lucanien gegen diesen; seine Leute fielen im Kampfe od. wurden gefangen und gekreuzigt (71).


Spartam et Martham, lat., Amt u. Weib, Pfarre u. Knarre (von der ehemaligen Sitte in Deutschland, daß der protestant. Geistliche von dem Edelmanne die Pfarrei erhielt, wenn er eine Kammerjungfer, protegirte Beamtentochter etc. desselben heirathete).


Spartianus, Aelius Lampridius, soll zu der Sammlung der augusteischen Schriftsteller die Lebensbeschreibungen des Commodus, Heliogabal, Alexander Severus u. s. f. geliefert haben u. ein Freund od. Freigelassener des Kaisers Diocletian gewesen sei. Es ist zweifelhaft, ob er nicht ein und dieselbe Person mit Aelius S. gewesen, der gemeiniglich die Reihe der genannten Schriftsteller eröffnet und das Leben des Hadrian, Aelius Verus, Didius Julianus, Septimius Severus, Pescennius Niger, Caracalla und Geta verherrlichte. Gleichviel ob es 2 od. nur 1 S. gegeben, der Werth all der unter dem Namen S. vorhandenen speichelleckerischen Lobhudeleien ist an sich gleich gering.


Spasma, griech., Spasmus, Krampf; s. disch, an Krämpfen leidend; spasmodisch, spastisch, krampfartig; Spasmologie, Lehre von den Krämpfen.

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in seiner Reinheit zu erhalten; dagegen war S. wegen seiner Abgeschlossenheit nicht im Stande an der Spitze der griech. Nation Großes zu leisten, so wenig als es die geistige Bildung der Nation zur vollen Blüte entwickeln konnte. Es überwand u. unterjochte das benachbarte Messene, demüthigte das rivalisirende Argos, gewann über den ganzen Peloponnes einen beherrschenden Einfluß u. suchte diesen auch über Mittelgriechenland auszudehnen. Als ächte Dorer unterstützten die S.ner in den griech. Staaten die Aristokratie gegen die Tyrannen eben so wohl als gegen die demokratischen Revolutionen, konnten jedoch in Athen die demokratische Entwicklung nicht verhindern. In den Perserkriegen ärnteten sie in den Thermopylen u. bei Platää hohen Waffenruhm, zeigten sich jedoch unfähig, weil ohne Seemacht u. Finanzen, u. unwillig dem Kriege den Umfang eines griech. Befreiungskrieges zu geben, räumten grollend den Athenern den Vorrang ein, zogen sich in den Peloponnes zurück und lauerten auf Gelegenheit, den Athenern engere Schranken anzuweisen. Diese gab die Rebellion der sogenannten Bundesgenossen gegen Athen; die Spartaner brachen in dem peloponnesischen Kriege die Macht Athens, errangen die Oberherrschaft, setzten überall Aristokratien ein u. verfuhren mit einer Härte, die sie allgemein verhaßt machte. Der Angriff des Königs Agesilaus auf die vorderen Provinzen des Perserreichs weckte die Feinde Spartas in Griechenland u. es rettete sein Uebergewicht in Hellas nur dadurch, daß es im Antalcischen Frieden 387 v. Chr. die asiat. Griechen Persien überließ, wofür dieses S. in Hellas unterstützte. Endlich brach Theben die spartan. Macht bei Leuctra 371 v. Chr.; Philipp von Macedonien u. Alexander fanden es nicht der Mühe werth, S. anzugreifen, u. als König Agis 330 v. Chr. aus Lakonien hervorbrach, schlug ihn Alexanders Feldherr Antipater bei Megalopolis. Wie bei Chäronea so fehlte S. auch im lamischen Kriege; als König Kleomenes die verrottete Verfassung auf blutigem Wege im Geiste Lykurgs reformirte und den kriegerischen Geist neu entflammte, diente dies nur zur Störung des achäischen Bundes, welche die Intervention Macedoniens herbeiführte, gegen die Kleomenes bei Sellasia 222 v. Chr. unterlag. Hierauf hatte S. Tyrannen (Machanidas u. Nabis), bekämpfte den achäischen Bund und blieb so lange ein Schauplatz wilden Treibens, bis es mit dem andern Griechenland unter Roms Botmäßigkeit kam. Unbedeutende Reste von S. haben sich unsern von Misitra unter dem Namen Paläochori erhalten.</p><lb/>
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[277/0278] in seiner Reinheit zu erhalten; dagegen war S. wegen seiner Abgeschlossenheit nicht im Stande an der Spitze der griech. Nation Großes zu leisten, so wenig als es die geistige Bildung der Nation zur vollen Blüte entwickeln konnte. Es überwand u. unterjochte das benachbarte Messene, demüthigte das rivalisirende Argos, gewann über den ganzen Peloponnes einen beherrschenden Einfluß u. suchte diesen auch über Mittelgriechenland auszudehnen. Als ächte Dorer unterstützten die S.ner in den griech. Staaten die Aristokratie gegen die Tyrannen eben so wohl als gegen die demokratischen Revolutionen, konnten jedoch in Athen die demokratische Entwicklung nicht verhindern. In den Perserkriegen ärnteten sie in den Thermopylen u. bei Platää hohen Waffenruhm, zeigten sich jedoch unfähig, weil ohne Seemacht u. Finanzen, u. unwillig dem Kriege den Umfang eines griech. Befreiungskrieges zu geben, räumten grollend den Athenern den Vorrang ein, zogen sich in den Peloponnes zurück und lauerten auf Gelegenheit, den Athenern engere Schranken anzuweisen. Diese gab die Rebellion der sogenannten Bundesgenossen gegen Athen; die Spartaner brachen in dem peloponnesischen Kriege die Macht Athens, errangen die Oberherrschaft, setzten überall Aristokratien ein u. verfuhren mit einer Härte, die sie allgemein verhaßt machte. Der Angriff des Königs Agesilaus auf die vorderen Provinzen des Perserreichs weckte die Feinde Spartas in Griechenland u. es rettete sein Uebergewicht in Hellas nur dadurch, daß es im Antalcischen Frieden 387 v. Chr. die asiat. Griechen Persien überließ, wofür dieses S. in Hellas unterstützte. Endlich brach Theben die spartan. Macht bei Leuctra 371 v. Chr.; Philipp von Macedonien u. Alexander fanden es nicht der Mühe werth, S. anzugreifen, u. als König Agis 330 v. Chr. aus Lakonien hervorbrach, schlug ihn Alexanders Feldherr Antipater bei Megalopolis. Wie bei Chäronea so fehlte S. auch im lamischen Kriege; als König Kleomenes die verrottete Verfassung auf blutigem Wege im Geiste Lykurgs reformirte und den kriegerischen Geist neu entflammte, diente dies nur zur Störung des achäischen Bundes, welche die Intervention Macedoniens herbeiführte, gegen die Kleomenes bei Sellasia 222 v. Chr. unterlag. Hierauf hatte S. Tyrannen (Machanidas u. Nabis), bekämpfte den achäischen Bund und blieb so lange ein Schauplatz wilden Treibens, bis es mit dem andern Griechenland unter Roms Botmäßigkeit kam. Unbedeutende Reste von S. haben sich unsern von Misitra unter dem Namen Paläochori erhalten. Spartacus, thracischer Kriegsgefangener, mußte als römischer Gladiator dienen, brach 73 v. Chr. mit 70 andern aus dem Gladiatorenzwinger zu Capua, sammelte eine starke Bande entlaufener Sklaven, schlug durch List eine röm. Abtheilung, worauf seine Macht bald bis 40000 Mann anschwoll u. suchte diese militärisch zu organisiren. Er vernichtete ein prätorisches, dann ein consularisches Heer, schlug den Unterfeldherrn des Crassus, blieb aber selbst in der letzten Schlacht in Lucanien gegen diesen; seine Leute fielen im Kampfe od. wurden gefangen und gekreuzigt (71). Spartam et Martham, lat., Amt u. Weib, Pfarre u. Knarre (von der ehemaligen Sitte in Deutschland, daß der protestant. Geistliche von dem Edelmanne die Pfarrei erhielt, wenn er eine Kammerjungfer, protegirte Beamtentochter etc. desselben heirathete). Spartianus, Aelius Lampridius, soll zu der Sammlung der augusteischen Schriftsteller die Lebensbeschreibungen des Commodus, Heliogabal, Alexander Severus u. s. f. geliefert haben u. ein Freund od. Freigelassener des Kaisers Diocletian gewesen sei. Es ist zweifelhaft, ob er nicht ein und dieselbe Person mit Aelius S. gewesen, der gemeiniglich die Reihe der genannten Schriftsteller eröffnet und das Leben des Hadrian, Aelius Verus, Didius Julianus, Septimius Severus, Pescennius Niger, Caracalla und Geta verherrlichte. Gleichviel ob es 2 od. nur 1 S. gegeben, der Werth all der unter dem Namen S. vorhandenen speichelleckerischen Lobhudeleien ist an sich gleich gering. Spasma, griech., Spasmus, Krampf; s. disch, an Krämpfen leidend; spasmodisch, spastisch, krampfartig; Spasmologie, Lehre von den Krämpfen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/278>, abgerufen am 23.11.2024.