Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.bis zur Unkenntlichkeit. An Männern, die sich diesem Treiben entgegenstellten, fehlte es nicht, aber das Unwesen konnte nicht aufhören, ehe durch deutsche schriftstellerische Werke die deutsche Sprache wieder zu Ehren kam und mit dem nationalen Bewußtsein neu auflebte. Unfruchtbar und lächerlich waren die Bestrebungen der sog. Puristen (Zesen, Campe, Wolke etc.), welche die eingebürgerten Fremdwörter ausmärzen u. durch willkürliche Bildungen ersetzen wollten, wie es theilweise noch versucht wird. Die Lebendigkeit des gegenwärtigen Völkerverkehrs in materieller und geistiger Hinsicht führt uns immer neue Fremdwörter zu, die aber unsere Sprache nicht gefährden, so lange ein deutsches Volksbewußtsein lebt und schafft; das Fremdwort erhält durch den Sprachgebrauch eine eigenthümliche deutsche Bedeutung (man vergl. z. B. die Bedeutung von Genie im Französ. u. im Deutschen) und muß sich der deutschen Flexion fügen, od. es wird in den engen Kreis des technischen Sprachgebrauchs (z. B. deployiren) eingegränzt. Eigener Ausdrücke bedarf natürlich die Wissenschaft (wissenschaftliche Sprache, Terminologie), da dieselbe nie Gemeingut des Volkes werden kann, und es ist nur zu wünschen, daß der wissenschaftliche Sprachgebrauch Fremdwörter aufnehme oder beibehalte, statt dieselben durch fehlerhaft gebildete deutsche Wortformen zu ersetzen (wie z. B. Lippenblütler für Labiaten, Kopffüßler für Kephalopoden). Sprachrohr, ein röhrenförmiges Instrument zur Verstärkung des Schalls der Stimme, wird gewöhnlich aus Blech, auch aus Pappe verfertigt in Form eines Kegels, am engern Ende mit einem Mundstück, am weiten mit einem Schalltrichter. Die Wirkung des S.s beruht darauf, daß beim Hineinsprechen die Schallstrahlen nicht seitlich entweichen können, sondern durch die festen Wände des Rohrs zusammengehalten werden, so daß sie alle in fast paralleler Richtung am andern Ende herauskommen, was den Schall bedeutend verstärkt. Je länger das S., desto stärker seine Wirkung; man hat solche bis zu 24 Fuß. Spratzen, beim Silber, phosphorsauren Blei etc., das Rauh- u. Hackigwerden der Oberfläche durch plötzliche Krystallisation, wenn das geschmolzene Metall erkaltet und wieder fest wird. Spree, Nebenfluß der Havel, entspringt in der sächs. Oberlausitz an der böhm. Gränze, wird bei Kossenblatt schiffbar, bildet den Schwielochsee, geht unterhalb Spandau nach einem Laufe von 46 Ml. in die Havel; ist durch den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroserkanal mit der Oder verbunden. Spreewald, sumpfiger Bruch in der preuß. Niederlausitz, 7 Ml. lang, 11/2 Meil. breit, von der Spree in vielen Armen durchflossen, mit Wäldern, Wiesen, Weiden, 7 Dörfern mit wend. E. Spremberg, preuß.-brandenb. Stadt auf einer Spreeinsel, mit 5900 E., Tuch- und Leinefabrikation. - S., Dorf im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen, mit 1600 E., lebhafter Fabrikation. Sprengel, soviel als Bezirk, Diöcese. Sprengel, Kurt, berühmter medicinischer Schriftsteller und Botaniker, geb. 1766 zu Boldekow bei Anklam, 1789 außerordentlicher, 1795 ordentlicher Professor der Medicin, später auch der Botanik zu Halle, st. 1833. Hauptwerke: "Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde", Halle, 3. Aufl. 1821 bis 28; "Handbuch der Pathologie" 4. Aufl. 1815; "Institutiones medicae", Lpz., 2. Aufl. 1819; "Historia rei herbariae" Amsterdam 1807-1808; "Geschichte der Botanik" 2 Bde., Altona und Leipz. 1817-1818; "Neue Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde" 3 Bde., Leipzig 1819-1822. - S., Wilhelm, Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Halle, machte als Militärarzt die Feldzüge von 1813-15 mit, ward 1821 Professor der Medicin zu Greifswalde, st. 1828. Schrieb den 2. Theil der von seinem Vater begonnenen "Geschichte der Chirurgie". Sprengel, Karl, geb. 1787 zu Schillerslage bei Hannover, längere Zeit Professor der Landwirthschaft am Carolinum zu Braunschweig, lebt gegenwärtig zu Regenwalde in Pommern, wo er eine landwirthschaftl. Anstalt gründete, schrieb u. a. "Chemie für Landwirthe" Braunschweig 1843; "Die Lehre vom Boden", bis zur Unkenntlichkeit. An Männern, die sich diesem Treiben entgegenstellten, fehlte es nicht, aber das Unwesen konnte nicht aufhören, ehe durch deutsche schriftstellerische Werke die deutsche Sprache wieder zu Ehren kam und mit dem nationalen Bewußtsein neu auflebte. Unfruchtbar und lächerlich waren die Bestrebungen der sog. Puristen (Zesen, Campe, Wolke etc.), welche die eingebürgerten Fremdwörter ausmärzen u. durch willkürliche Bildungen ersetzen wollten, wie es theilweise noch versucht wird. Die Lebendigkeit des gegenwärtigen Völkerverkehrs in materieller und geistiger Hinsicht führt uns immer neue Fremdwörter zu, die aber unsere Sprache nicht gefährden, so lange ein deutsches Volksbewußtsein lebt und schafft; das Fremdwort erhält durch den Sprachgebrauch eine eigenthümliche deutsche Bedeutung (man vergl. z. B. die Bedeutung von Genie im Französ. u. im Deutschen) und muß sich der deutschen Flexion fügen, od. es wird in den engen Kreis des technischen Sprachgebrauchs (z. B. deployiren) eingegränzt. Eigener Ausdrücke bedarf natürlich die Wissenschaft (wissenschaftliche Sprache, Terminologie), da dieselbe nie Gemeingut des Volkes werden kann, und es ist nur zu wünschen, daß der wissenschaftliche Sprachgebrauch Fremdwörter aufnehme oder beibehalte, statt dieselben durch fehlerhaft gebildete deutsche Wortformen zu ersetzen (wie z. B. Lippenblütler für Labiaten, Kopffüßler für Kephalopoden). Sprachrohr, ein röhrenförmiges Instrument zur Verstärkung des Schalls der Stimme, wird gewöhnlich aus Blech, auch aus Pappe verfertigt in Form eines Kegels, am engern Ende mit einem Mundstück, am weiten mit einem Schalltrichter. Die Wirkung des S.s beruht darauf, daß beim Hineinsprechen die Schallstrahlen nicht seitlich entweichen können, sondern durch die festen Wände des Rohrs zusammengehalten werden, so daß sie alle in fast paralleler Richtung am andern Ende herauskommen, was den Schall bedeutend verstärkt. Je länger das S., desto stärker seine Wirkung; man hat solche bis zu 24 Fuß. Spratzen, beim Silber, phosphorsauren Blei etc., das Rauh- u. Hackigwerden der Oberfläche durch plötzliche Krystallisation, wenn das geschmolzene Metall erkaltet und wieder fest wird. Spree, Nebenfluß der Havel, entspringt in der sächs. Oberlausitz an der böhm. Gränze, wird bei Kossenblatt schiffbar, bildet den Schwielochsee, geht unterhalb Spandau nach einem Laufe von 46 Ml. in die Havel; ist durch den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroserkanal mit der Oder verbunden. Spreewald, sumpfiger Bruch in der preuß. Niederlausitz, 7 Ml. lang, 11/2 Meil. breit, von der Spree in vielen Armen durchflossen, mit Wäldern, Wiesen, Weiden, 7 Dörfern mit wend. E. Spremberg, preuß.-brandenb. Stadt auf einer Spreeinsel, mit 5900 E., Tuch- und Leinefabrikation. – S., Dorf im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen, mit 1600 E., lebhafter Fabrikation. Sprengel, soviel als Bezirk, Diöcese. Sprengel, Kurt, berühmter medicinischer Schriftsteller und Botaniker, geb. 1766 zu Boldekow bei Anklam, 1789 außerordentlicher, 1795 ordentlicher Professor der Medicin, später auch der Botanik zu Halle, st. 1833. Hauptwerke: „Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde“, Halle, 3. Aufl. 1821 bis 28; „Handbuch der Pathologie“ 4. Aufl. 1815; „Institutiones medicae“, Lpz., 2. Aufl. 1819; „Historia rei herbariae“ Amsterdam 1807–1808; „Geschichte der Botanik“ 2 Bde., Altona und Leipz. 1817–1818; „Neue Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde“ 3 Bde., Leipzig 1819–1822. – S., Wilhelm, Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Halle, machte als Militärarzt die Feldzüge von 1813–15 mit, ward 1821 Professor der Medicin zu Greifswalde, st. 1828. Schrieb den 2. Theil der von seinem Vater begonnenen „Geschichte der Chirurgie“. Sprengel, Karl, geb. 1787 zu Schillerslage bei Hannover, längere Zeit Professor der Landwirthschaft am Carolinum zu Braunschweig, lebt gegenwärtig zu Regenwalde in Pommern, wo er eine landwirthschaftl. Anstalt gründete, schrieb u. a. „Chemie für Landwirthe“ Braunschweig 1843; „Die Lehre vom Boden“, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0296" n="295"/> bis zur Unkenntlichkeit. An Männern, die sich diesem Treiben entgegenstellten, fehlte es nicht, aber das Unwesen konnte nicht aufhören, ehe durch deutsche schriftstellerische Werke die deutsche Sprache wieder zu Ehren kam und mit dem nationalen Bewußtsein neu auflebte. Unfruchtbar und lächerlich waren die Bestrebungen der sog. Puristen (Zesen, Campe, Wolke etc.), welche die eingebürgerten Fremdwörter ausmärzen u. durch willkürliche Bildungen ersetzen wollten, wie es theilweise noch versucht wird. Die Lebendigkeit des gegenwärtigen Völkerverkehrs in materieller und geistiger Hinsicht führt uns immer neue Fremdwörter zu, die aber unsere Sprache nicht gefährden, so lange ein deutsches Volksbewußtsein lebt und schafft; das Fremdwort erhält durch den Sprachgebrauch eine eigenthümliche deutsche Bedeutung (man vergl. z. B. die Bedeutung von Genie im Französ. u. im Deutschen) und muß sich der deutschen Flexion fügen, od. es wird in den engen Kreis des technischen Sprachgebrauchs (z. B. deployiren) eingegränzt. Eigener Ausdrücke bedarf natürlich die Wissenschaft (wissenschaftliche Sprache, Terminologie), da dieselbe nie Gemeingut des Volkes werden kann, und es ist nur zu wünschen, daß der wissenschaftliche Sprachgebrauch Fremdwörter aufnehme oder beibehalte, statt dieselben durch fehlerhaft gebildete deutsche Wortformen zu ersetzen (wie z. B. Lippenblütler für Labiaten, Kopffüßler für Kephalopoden).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sprachrohr</hi>, ein röhrenförmiges Instrument zur Verstärkung des Schalls der Stimme, wird gewöhnlich aus Blech, auch aus Pappe verfertigt in Form eines Kegels, am engern Ende mit einem Mundstück, am weiten mit einem Schalltrichter. Die Wirkung des S.s beruht darauf, daß beim Hineinsprechen die Schallstrahlen nicht seitlich entweichen können, sondern durch die festen Wände des Rohrs zusammengehalten werden, so daß sie alle in fast paralleler Richtung am andern Ende herauskommen, was den Schall bedeutend verstärkt. Je länger das S., desto stärker seine Wirkung; man hat solche bis zu 24 Fuß.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spratzen</hi>, beim Silber, phosphorsauren Blei etc., das Rauh- u. Hackigwerden der Oberfläche durch plötzliche Krystallisation, wenn das geschmolzene Metall erkaltet und wieder fest wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spree</hi>, Nebenfluß der Havel, entspringt in der sächs. Oberlausitz an der böhm. Gränze, wird bei Kossenblatt schiffbar, bildet den Schwielochsee, geht unterhalb Spandau nach einem Laufe von 46 Ml. in die Havel; ist durch den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroserkanal mit der Oder verbunden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spreewald</hi>, sumpfiger Bruch in der preuß. Niederlausitz, 7 Ml. lang, 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Meil. breit, von der Spree in vielen Armen durchflossen, mit Wäldern, Wiesen, Weiden, 7 Dörfern mit wend. E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spremberg</hi>, preuß.-brandenb. Stadt auf einer Spreeinsel, mit 5900 E., Tuch- und Leinefabrikation. – S., Dorf im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen, mit 1600 E., lebhafter Fabrikation.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sprengel</hi>, soviel als Bezirk, Diöcese.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sprengel</hi>, Kurt, berühmter medicinischer Schriftsteller und Botaniker, geb. 1766 zu Boldekow bei Anklam, 1789 außerordentlicher, 1795 ordentlicher Professor der Medicin, später auch der Botanik zu Halle, st. 1833. Hauptwerke: „Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde“, Halle, 3. Aufl. 1821 bis 28; „Handbuch der Pathologie“ 4. Aufl. 1815; „<hi rendition="#i">Institutiones medicae</hi>“, Lpz., 2. Aufl. 1819; „<hi rendition="#i">Historia rei herbariae</hi>“ Amsterdam 1807–1808; „Geschichte der Botanik“ 2 Bde., Altona und Leipz. 1817–1818; „Neue Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde“ 3 Bde., Leipzig 1819–1822. – S., <hi rendition="#g">Wilhelm</hi>, Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Halle, machte als Militärarzt die Feldzüge von 1813–15 mit, ward 1821 Professor der Medicin zu Greifswalde, st. 1828. Schrieb den 2. Theil der von seinem Vater begonnenen „Geschichte der Chirurgie“.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sprengel</hi>, Karl, geb. 1787 zu Schillerslage bei Hannover, längere Zeit Professor der Landwirthschaft am Carolinum zu Braunschweig, lebt gegenwärtig zu Regenwalde in Pommern, wo er eine landwirthschaftl. Anstalt gründete, schrieb u. a. „Chemie für Landwirthe“ Braunschweig 1843; „Die Lehre vom Boden“, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0296]
bis zur Unkenntlichkeit. An Männern, die sich diesem Treiben entgegenstellten, fehlte es nicht, aber das Unwesen konnte nicht aufhören, ehe durch deutsche schriftstellerische Werke die deutsche Sprache wieder zu Ehren kam und mit dem nationalen Bewußtsein neu auflebte. Unfruchtbar und lächerlich waren die Bestrebungen der sog. Puristen (Zesen, Campe, Wolke etc.), welche die eingebürgerten Fremdwörter ausmärzen u. durch willkürliche Bildungen ersetzen wollten, wie es theilweise noch versucht wird. Die Lebendigkeit des gegenwärtigen Völkerverkehrs in materieller und geistiger Hinsicht führt uns immer neue Fremdwörter zu, die aber unsere Sprache nicht gefährden, so lange ein deutsches Volksbewußtsein lebt und schafft; das Fremdwort erhält durch den Sprachgebrauch eine eigenthümliche deutsche Bedeutung (man vergl. z. B. die Bedeutung von Genie im Französ. u. im Deutschen) und muß sich der deutschen Flexion fügen, od. es wird in den engen Kreis des technischen Sprachgebrauchs (z. B. deployiren) eingegränzt. Eigener Ausdrücke bedarf natürlich die Wissenschaft (wissenschaftliche Sprache, Terminologie), da dieselbe nie Gemeingut des Volkes werden kann, und es ist nur zu wünschen, daß der wissenschaftliche Sprachgebrauch Fremdwörter aufnehme oder beibehalte, statt dieselben durch fehlerhaft gebildete deutsche Wortformen zu ersetzen (wie z. B. Lippenblütler für Labiaten, Kopffüßler für Kephalopoden).
Sprachrohr, ein röhrenförmiges Instrument zur Verstärkung des Schalls der Stimme, wird gewöhnlich aus Blech, auch aus Pappe verfertigt in Form eines Kegels, am engern Ende mit einem Mundstück, am weiten mit einem Schalltrichter. Die Wirkung des S.s beruht darauf, daß beim Hineinsprechen die Schallstrahlen nicht seitlich entweichen können, sondern durch die festen Wände des Rohrs zusammengehalten werden, so daß sie alle in fast paralleler Richtung am andern Ende herauskommen, was den Schall bedeutend verstärkt. Je länger das S., desto stärker seine Wirkung; man hat solche bis zu 24 Fuß.
Spratzen, beim Silber, phosphorsauren Blei etc., das Rauh- u. Hackigwerden der Oberfläche durch plötzliche Krystallisation, wenn das geschmolzene Metall erkaltet und wieder fest wird.
Spree, Nebenfluß der Havel, entspringt in der sächs. Oberlausitz an der böhm. Gränze, wird bei Kossenblatt schiffbar, bildet den Schwielochsee, geht unterhalb Spandau nach einem Laufe von 46 Ml. in die Havel; ist durch den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroserkanal mit der Oder verbunden.
Spreewald, sumpfiger Bruch in der preuß. Niederlausitz, 7 Ml. lang, 11/2 Meil. breit, von der Spree in vielen Armen durchflossen, mit Wäldern, Wiesen, Weiden, 7 Dörfern mit wend. E.
Spremberg, preuß.-brandenb. Stadt auf einer Spreeinsel, mit 5900 E., Tuch- und Leinefabrikation. – S., Dorf im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen, mit 1600 E., lebhafter Fabrikation.
Sprengel, soviel als Bezirk, Diöcese.
Sprengel, Kurt, berühmter medicinischer Schriftsteller und Botaniker, geb. 1766 zu Boldekow bei Anklam, 1789 außerordentlicher, 1795 ordentlicher Professor der Medicin, später auch der Botanik zu Halle, st. 1833. Hauptwerke: „Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde“, Halle, 3. Aufl. 1821 bis 28; „Handbuch der Pathologie“ 4. Aufl. 1815; „Institutiones medicae“, Lpz., 2. Aufl. 1819; „Historia rei herbariae“ Amsterdam 1807–1808; „Geschichte der Botanik“ 2 Bde., Altona und Leipz. 1817–1818; „Neue Entdeckungen im ganzen Umfange der Pflanzenkunde“ 3 Bde., Leipzig 1819–1822. – S., Wilhelm, Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Halle, machte als Militärarzt die Feldzüge von 1813–15 mit, ward 1821 Professor der Medicin zu Greifswalde, st. 1828. Schrieb den 2. Theil der von seinem Vater begonnenen „Geschichte der Chirurgie“.
Sprengel, Karl, geb. 1787 zu Schillerslage bei Hannover, längere Zeit Professor der Landwirthschaft am Carolinum zu Braunschweig, lebt gegenwärtig zu Regenwalde in Pommern, wo er eine landwirthschaftl. Anstalt gründete, schrieb u. a. „Chemie für Landwirthe“ Braunschweig 1843; „Die Lehre vom Boden“,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |