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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Saavedra , Angel, Herzog von Rivas, geb. 1791, diente von 1809-14 als Offizier, gehörte 1820-23 als Mitglied der Cortes zu den gemäßigten Liberalen, war hierauf bis 1834 verbannt und ernährte sich zum Theil vom Zeichnungsunterricht; zurückberufen erhielt er Güter u. Rang wieder, war 1836-37 unter Isturiz Minister des Innern, später Botschafter in Neapel. S. ist einer der besten neuen span. Dichter: Epiker, Lyriker und Dramatiker; als sein Meisterwerk gilt "El moro exposito" Paris 1834, das er in der Verbannung schrieb.


Saavedra y Faxardo, Diego, geb. 1584 zu Algezarez in Spanien, gest. 1648, span. Staatsmann und ausgezeichneter Historiker. (Historische u. politische Werke, 11 Bde., Antwerp. 1688.)


Saaz, böhm. Zatec. böhm. Stadt im Kreise Eger, mit 5000 E.; Sieg der Hussiten 1419. Beim nahen Dorfe Dobritschan eine Mineralquelle.


Saba, Seba, hieß ein Sohn des Kusch, von diesem die Landschaft, welche den Staat Meroe (s. d.) bildete; ferner nennt die hl. Schrift S. oder Scheba den 10. Sohn Joctans, den Stammvater der Sabäer, welche lange glücklich in Jemen gehaust haben und mit den Homeriten ein und dasselbe Volk gewesen sein sollen; vgl. Arabien, Himjarifen. Mareib, ein 16 Meilen östlich vom Hauptorte Jemens, Szanaa, gelegenes Dorf, gilt als Ueberbleibsel der alten Hauptstadt oder doch ihrer Burg. Hier sollen auch die Ruinen des Palastes jener Königin von S. sich finden, von der in der Bibel erzählt wird (3. Kg. 10. 1-14) und welche die Araber u. Abessynier Balkis nennen. Endlich nennt die Bibel auch S. (Scheba) und Dedan 2 Brüder, sowohl als Enkel des Kusch wie als Enkel Abrahams, so daß es auch abrahamitische Sabäer gab, die ihre Wohnsitze im nordwestl. Arabien hatten.


Sabadilla, Sabadillsamen, die Samenkörner des mexikan. Veratrum sabadilla, wirken als drastisches anthelminthisches Mittel, äußerlich gegen Ungeziefer, müssen aber sehr vorsichtig angewendet werden.


Sabäer, Sabier, die Abkömmlinge u. Bewohner von Saba (s. d.); S. ist ferner gleichbedeutend mit Sternanbeter, und Sabäismus mit Astrolatrie oder Gestirndienst, weil dieser bei den S.n Arabiens und namentlich um Mekka u. Medina herum bis auf die Zeiten Mohammeds vorherrschte. Neben den Arabern huldigten besonders die Parsen dem Sabäismus und zwar in der geistigsten Form desselben, nicht selten auch die Hebräer, letztere aber auch in seiner wildesten Ausartung als Baal-, Moloch-, Adonisdienst u. s. f.


Sabas, Name einiger Heiligen; die bekanntesten sind 2 Gothen, von denen der eine zu Aurelians Zeit, der andere 372 gemartert wurde; ferner Julian S., der im 4. Jahrh. 40 Jahre als Einsiedler in einer Höhle der Wüste Osrhoene hauste; endlich besonders der Einsiedlerabt S., geb. 439 zu Mutala in Kappadocien, der früh Basilianer u. Einsiedler in Palästina, 484 Priester u. Vorstand aller Lauren (vgl. d. A. Kloster Bd. III. S. 615) bei Jerusalem wurde. Er führte eine strenge Zucht ein, spielte in den monophysitischen Streitigkeiten eine hervorragende Rolle und st. 531 oder 532. Gedächtnißtag: 5. December.


Sabbath d. h. Ruhetag, Schabbes, der 7. Wochentag od. Sonntag der Juden, dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis dahin am Samstag, ist das älteste der gesetzlich vorgeschriebenen Feste und erinnert an das Ruhen Jehovas nach den 6 Schöpfungstagen sowie an die Befreiung Israels aus Aegypten, durch welche das Volk erst zum eigentlichen Volk umgeschaffen wurde. Wissentliche und vorsätzliche Verletzung der S.feier galt als Hochverrath an Jehova, deßhalb war Todesstrafe darauf gesetzt; die entschiedenen Vorschriften des Pentateuch, den S. lediglich dem Gottesdienste u. der Ruhe zu widmen, wurden von jüdischen Zeloten und Pharisäern übermäßig streng ausgelegt und ins Lächerliche erweitert, wofür die Beispiele der Evangelien noch nicht einmal das krasseste Zeugniß abgeben. Großer S., der S. vor dem Paschafeste; S.erweg, die Entfernung von der Wohnung, welche sich der Jude am S. erlauben durfte, 2000 Ellen, später nur


Saavedra , Angel, Herzog von Rivas, geb. 1791, diente von 1809–14 als Offizier, gehörte 1820–23 als Mitglied der Cortes zu den gemäßigten Liberalen, war hierauf bis 1834 verbannt und ernährte sich zum Theil vom Zeichnungsunterricht; zurückberufen erhielt er Güter u. Rang wieder, war 1836–37 unter Isturiz Minister des Innern, später Botschafter in Neapel. S. ist einer der besten neuen span. Dichter: Epiker, Lyriker und Dramatiker; als sein Meisterwerk gilt „El moro exposito“ Paris 1834, das er in der Verbannung schrieb.


Saavedra y Faxardo, Diego, geb. 1584 zu Algezarez in Spanien, gest. 1648, span. Staatsmann und ausgezeichneter Historiker. (Historische u. politische Werke, 11 Bde., Antwerp. 1688.)


Saaz, böhm. Zatec. böhm. Stadt im Kreise Eger, mit 5000 E.; Sieg der Hussiten 1419. Beim nahen Dorfe Dobritschan eine Mineralquelle.


Saba, Seba, hieß ein Sohn des Kusch, von diesem die Landschaft, welche den Staat Meroë (s. d.) bildete; ferner nennt die hl. Schrift S. oder Scheba den 10. Sohn Joctans, den Stammvater der Sabäer, welche lange glücklich in Jemen gehaust haben und mit den Homeriten ein und dasselbe Volk gewesen sein sollen; vgl. Arabien, Himjarifen. Marîb, ein 16 Meilen östlich vom Hauptorte Jemens, Szanaa, gelegenes Dorf, gilt als Ueberbleibsel der alten Hauptstadt oder doch ihrer Burg. Hier sollen auch die Ruinen des Palastes jener Königin von S. sich finden, von der in der Bibel erzählt wird (3. Kg. 10. 1–14) und welche die Araber u. Abessynier Balkis nennen. Endlich nennt die Bibel auch S. (Scheba) und Dedan 2 Brüder, sowohl als Enkel des Kusch wie als Enkel Abrahams, so daß es auch abrahamitische Sabäer gab, die ihre Wohnsitze im nordwestl. Arabien hatten.


Sabadilla, Sabadillsamen, die Samenkörner des mexikan. Veratrum sabadilla, wirken als drastisches anthelminthisches Mittel, äußerlich gegen Ungeziefer, müssen aber sehr vorsichtig angewendet werden.


Sabäer, Sabier, die Abkömmlinge u. Bewohner von Saba (s. d.); S. ist ferner gleichbedeutend mit Sternanbeter, und Sabäismus mit Astrolatrie oder Gestirndienst, weil dieser bei den S.n Arabiens und namentlich um Mekka u. Medina herum bis auf die Zeiten Mohammeds vorherrschte. Neben den Arabern huldigten besonders die Parsen dem Sabäismus und zwar in der geistigsten Form desselben, nicht selten auch die Hebräer, letztere aber auch in seiner wildesten Ausartung als Baal-, Moloch-, Adonisdienst u. s. f.


Sabas, Name einiger Heiligen; die bekanntesten sind 2 Gothen, von denen der eine zu Aurelians Zeit, der andere 372 gemartert wurde; ferner Julian S., der im 4. Jahrh. 40 Jahre als Einsiedler in einer Höhle der Wüste Osrhoëne hauste; endlich besonders der Einsiedlerabt S., geb. 439 zu Mutala in Kappadocien, der früh Basilianer u. Einsiedler in Palästina, 484 Priester u. Vorstand aller Lauren (vgl. d. A. Kloster Bd. III. S. 615) bei Jerusalem wurde. Er führte eine strenge Zucht ein, spielte in den monophysitischen Streitigkeiten eine hervorragende Rolle und st. 531 oder 532. Gedächtnißtag: 5. December.


Sabbath d. h. Ruhetag, Schabbes, der 7. Wochentag od. Sonntag der Juden, dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis dahin am Samstag, ist das älteste der gesetzlich vorgeschriebenen Feste und erinnert an das Ruhen Jehovas nach den 6 Schöpfungstagen sowie an die Befreiung Israels aus Aegypten, durch welche das Volk erst zum eigentlichen Volk umgeschaffen wurde. Wissentliche und vorsätzliche Verletzung der S.feier galt als Hochverrath an Jehova, deßhalb war Todesstrafe darauf gesetzt; die entschiedenen Vorschriften des Pentateuch, den S. lediglich dem Gottesdienste u. der Ruhe zu widmen, wurden von jüdischen Zeloten und Pharisäern übermäßig streng ausgelegt und ins Lächerliche erweitert, wofür die Beispiele der Evangelien noch nicht einmal das krasseste Zeugniß abgeben. Großer S., der S. vor dem Paschafeste; S.erweg, die Entfernung von der Wohnung, welche sich der Jude am S. erlauben durfte, 2000 Ellen, später nur

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[2/0003] Saavedra , Angel, Herzog von Rivas, geb. 1791, diente von 1809–14 als Offizier, gehörte 1820–23 als Mitglied der Cortes zu den gemäßigten Liberalen, war hierauf bis 1834 verbannt und ernährte sich zum Theil vom Zeichnungsunterricht; zurückberufen erhielt er Güter u. Rang wieder, war 1836–37 unter Isturiz Minister des Innern, später Botschafter in Neapel. S. ist einer der besten neuen span. Dichter: Epiker, Lyriker und Dramatiker; als sein Meisterwerk gilt „El moro exposito“ Paris 1834, das er in der Verbannung schrieb. Saavedra y Faxardo, Diego, geb. 1584 zu Algezarez in Spanien, gest. 1648, span. Staatsmann und ausgezeichneter Historiker. (Historische u. politische Werke, 11 Bde., Antwerp. 1688.) Saaz, böhm. Zatec. böhm. Stadt im Kreise Eger, mit 5000 E.; Sieg der Hussiten 1419. Beim nahen Dorfe Dobritschan eine Mineralquelle. Saba, Seba, hieß ein Sohn des Kusch, von diesem die Landschaft, welche den Staat Meroë (s. d.) bildete; ferner nennt die hl. Schrift S. oder Scheba den 10. Sohn Joctans, den Stammvater der Sabäer, welche lange glücklich in Jemen gehaust haben und mit den Homeriten ein und dasselbe Volk gewesen sein sollen; vgl. Arabien, Himjarifen. Marîb, ein 16 Meilen östlich vom Hauptorte Jemens, Szanaa, gelegenes Dorf, gilt als Ueberbleibsel der alten Hauptstadt oder doch ihrer Burg. Hier sollen auch die Ruinen des Palastes jener Königin von S. sich finden, von der in der Bibel erzählt wird (3. Kg. 10. 1–14) und welche die Araber u. Abessynier Balkis nennen. Endlich nennt die Bibel auch S. (Scheba) und Dedan 2 Brüder, sowohl als Enkel des Kusch wie als Enkel Abrahams, so daß es auch abrahamitische Sabäer gab, die ihre Wohnsitze im nordwestl. Arabien hatten. Sabadilla, Sabadillsamen, die Samenkörner des mexikan. Veratrum sabadilla, wirken als drastisches anthelminthisches Mittel, äußerlich gegen Ungeziefer, müssen aber sehr vorsichtig angewendet werden. Sabäer, Sabier, die Abkömmlinge u. Bewohner von Saba (s. d.); S. ist ferner gleichbedeutend mit Sternanbeter, und Sabäismus mit Astrolatrie oder Gestirndienst, weil dieser bei den S.n Arabiens und namentlich um Mekka u. Medina herum bis auf die Zeiten Mohammeds vorherrschte. Neben den Arabern huldigten besonders die Parsen dem Sabäismus und zwar in der geistigsten Form desselben, nicht selten auch die Hebräer, letztere aber auch in seiner wildesten Ausartung als Baal-, Moloch-, Adonisdienst u. s. f. Sabas, Name einiger Heiligen; die bekanntesten sind 2 Gothen, von denen der eine zu Aurelians Zeit, der andere 372 gemartert wurde; ferner Julian S., der im 4. Jahrh. 40 Jahre als Einsiedler in einer Höhle der Wüste Osrhoëne hauste; endlich besonders der Einsiedlerabt S., geb. 439 zu Mutala in Kappadocien, der früh Basilianer u. Einsiedler in Palästina, 484 Priester u. Vorstand aller Lauren (vgl. d. A. Kloster Bd. III. S. 615) bei Jerusalem wurde. Er führte eine strenge Zucht ein, spielte in den monophysitischen Streitigkeiten eine hervorragende Rolle und st. 531 oder 532. Gedächtnißtag: 5. December. Sabbath d. h. Ruhetag, Schabbes, der 7. Wochentag od. Sonntag der Juden, dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis dahin am Samstag, ist das älteste der gesetzlich vorgeschriebenen Feste und erinnert an das Ruhen Jehovas nach den 6 Schöpfungstagen sowie an die Befreiung Israels aus Aegypten, durch welche das Volk erst zum eigentlichen Volk umgeschaffen wurde. Wissentliche und vorsätzliche Verletzung der S.feier galt als Hochverrath an Jehova, deßhalb war Todesstrafe darauf gesetzt; die entschiedenen Vorschriften des Pentateuch, den S. lediglich dem Gottesdienste u. der Ruhe zu widmen, wurden von jüdischen Zeloten und Pharisäern übermäßig streng ausgelegt und ins Lächerliche erweitert, wofür die Beispiele der Evangelien noch nicht einmal das krasseste Zeugniß abgeben. Großer S., der S. vor dem Paschafeste; S.erweg, die Entfernung von der Wohnung, welche sich der Jude am S. erlauben durfte, 2000 Ellen, später nur

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/3>, abgerufen am 21.11.2024.