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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1856 aus um seine Thätigkeit kantonalen od. gesellschaftlichen Unternehmungen zu widmen; er gilt als einer der talentvollsten schweiz. Geschäftsmänner.


Ständchen, was Serenade.


Stände, die Klassen, in welche sich ein Volk bei höherer Entwicklung theilt, meistens nach Geschäft und Thätigkeit, mit eigenen Rechten u. theilweise Vorrechten. Bei den germanischen Völkern erscheinen durchgängig 4 S.: Adel, Geistlichkeit, Bürger, Bauern, und weil diese (wenigstens die 3 ersten) auf den Reichs od. Landtagen vertreten waren, so wurde die Bezeichnung S. allmälig gleichbedeutend mit Volksvertreter (etats, estates).


Ständer, in der Seemannssprache das fest angeschlagene Ende eines laufenden Taues; in der Jägersprache die Füße der Jagdvögel.


Stärke, Stärkemehl, schon den Alten unter dem Namen Amylon (d. i. das Ungemahlene, was schon von der Natur Mehl ist) bekannt, findet sich in den Samenlappen aller Dicotyledonen sowie im Albumen u. den Samen der meisten Monocotyledonen, wie auch in den Knollen vieler Pflanzen u. den Wurzeln u. Stämmen vieler Palmen. Die S. wird in eigenen Fabriken mittelst Maschinen (nach Huck, Leine, Martin) aus Kartoffeln und Waizen bereitet, indem diese zerrieben mit Wasser so lange geknetet u. ausgewaschen werden bis das Wasser nicht mehr milchig abfließt; das aus dem milchigen Wasser abgesetzte S. mehl wird wiederholt mit Wasser ausgewaschen u. schnell getrocknet. Die S. liegt in den Höhlungen der Pflanzenzellen in Gestalt kleiner weißer, glänzender Körner, ohne alle krystallinische Textur, immer aber dem Ei ähnliche Formen darstellend, von der Größe 1/8 - 1/400 Millimeter. Die der Kartoffeln sind die größten, die aus dem Perispermum von Panicum miliaceum die kleinsten. Das S.-mehl ist ein, wie der Zucker und das Gummi, nährender Pflanzenbestandtheil; das des Waizen ist seiner u. besser als das der Kartoffeln. S. Gährung.


Stärkende Mittel, lat. roborantia, tonica, Heilmittel, welche besonders auf das Blut- und Muskelsystem stärkend einwirken sollen, also hauptsächlich angemessene Nahrung, Bewegung u. Beschäftigung.


Stäubi, oberdeutsch, überhaupt soviel als Wasserfall (daher Staubbach; die Teufelsbrücke hieß ursprünglich die stäubende Brücke), besonders der Fall des Schächen in Uri.


Stäudlin, Karl Friedr., prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, geb. 1761 zu Stuttgart, wurde 1781 im Stift zu Tübingen Magister, 1790 Professor der Theologie zu Göttingen, wo er 1826 als Consistorialrath st. S. huldigte dem sog. rationalen Supernaturalismus, war aber ein tüchtiger Gelehrter u. ruhiger, aufrichtig nach Wahrheit strebender Mann. Seine 62 Schriften befassen sich besonders mit der Kirchengeschichte. Moraltheologie u. -philosophie.


Staffa, unbewohnte Felseninsel, eine der Kleinen Hebriden, mit der Fingalshöhle (s. d.).


Staffage (-fahsch), frz., in der Landschaftsmalerei die zur Belebung einer Landschaft im Vordergrunde angebrachten Figuren (Menschen, Thiere, Bäume etc.); staffiren, ausstaffiren, soviel als besetzen, verzieren.


Staffelei, in der Malerei Gestell zum Ausspannen der Leinwand, zum Aufstellen der Holztafeln, durch eine Latte gestütztes u. an den Seiten mit Löchern durchbohrtes Rahmwerk, worauf vermittelst Pflöcken die zu bemalende Fläche höher od. niederer gestellt werden kann.


Staffeln, staffelförmige Aufstellung, s. Echelons.


Staffelstein, bayer. Stadt in Oberfranken, im Landgericht Lichtenau, am Fuße des wohlangebauten, durch seine versteinerten Wasserthiere berühmten Berges S., der die besuchte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen trägt, zählt 1200 E.


Stafford (Stäfförd), mittelenglische, sehr fruchtbare Grafschaft, in den Moorlandshills reich an Steinkohlen u. Eisen, hat auch guten Töpferthon (Wedgewoodgeschirr), beträchtliche Industrie, auf 531/2 #M. 630000 E. Die Hauptstadt S., mit Kanal- u. Eisenbahnverbindung nach London, Birmingham u. Chester, hat 13000 E. - Von S. führten mehre engl. Familien den Pairstitel. -. Wilh. Howard, Graf

1856 aus um seine Thätigkeit kantonalen od. gesellschaftlichen Unternehmungen zu widmen; er gilt als einer der talentvollsten schweiz. Geschäftsmänner.


Ständchen, was Serenade.


Stände, die Klassen, in welche sich ein Volk bei höherer Entwicklung theilt, meistens nach Geschäft und Thätigkeit, mit eigenen Rechten u. theilweise Vorrechten. Bei den germanischen Völkern erscheinen durchgängig 4 S.: Adel, Geistlichkeit, Bürger, Bauern, und weil diese (wenigstens die 3 ersten) auf den Reichs od. Landtagen vertreten waren, so wurde die Bezeichnung S. allmälig gleichbedeutend mit Volksvertreter (états, estates).


Ständer, in der Seemannssprache das fest angeschlagene Ende eines laufenden Taues; in der Jägersprache die Füße der Jagdvögel.


Stärke, Stärkemehl, schon den Alten unter dem Namen Amylon (d. i. das Ungemahlene, was schon von der Natur Mehl ist) bekannt, findet sich in den Samenlappen aller Dicotyledonen sowie im Albumen u. den Samen der meisten Monocotyledonen, wie auch in den Knollen vieler Pflanzen u. den Wurzeln u. Stämmen vieler Palmen. Die S. wird in eigenen Fabriken mittelst Maschinen (nach Huck, Leine, Martin) aus Kartoffeln und Waizen bereitet, indem diese zerrieben mit Wasser so lange geknetet u. ausgewaschen werden bis das Wasser nicht mehr milchig abfließt; das aus dem milchigen Wasser abgesetzte S. mehl wird wiederholt mit Wasser ausgewaschen u. schnell getrocknet. Die S. liegt in den Höhlungen der Pflanzenzellen in Gestalt kleiner weißer, glänzender Körner, ohne alle krystallinische Textur, immer aber dem Ei ähnliche Formen darstellend, von der Größe 1/81/400 Millimeter. Die der Kartoffeln sind die größten, die aus dem Perispermum von Panicum miliaceum die kleinsten. Das S.-mehl ist ein, wie der Zucker und das Gummi, nährender Pflanzenbestandtheil; das des Waizen ist seiner u. besser als das der Kartoffeln. S. Gährung.


Stärkende Mittel, lat. roborantia, tonica, Heilmittel, welche besonders auf das Blut- und Muskelsystem stärkend einwirken sollen, also hauptsächlich angemessene Nahrung, Bewegung u. Beschäftigung.


Stäubi, oberdeutsch, überhaupt soviel als Wasserfall (daher Staubbach; die Teufelsbrücke hieß ursprünglich die stäubende Brücke), besonders der Fall des Schächen in Uri.


Stäudlin, Karl Friedr., prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, geb. 1761 zu Stuttgart, wurde 1781 im Stift zu Tübingen Magister, 1790 Professor der Theologie zu Göttingen, wo er 1826 als Consistorialrath st. S. huldigte dem sog. rationalen Supernaturalismus, war aber ein tüchtiger Gelehrter u. ruhiger, aufrichtig nach Wahrheit strebender Mann. Seine 62 Schriften befassen sich besonders mit der Kirchengeschichte. Moraltheologie u. -philosophie.


Staffa, unbewohnte Felseninsel, eine der Kleinen Hebriden, mit der Fingalshöhle (s. d.).


Staffage (–fahsch), frz., in der Landschaftsmalerei die zur Belebung einer Landschaft im Vordergrunde angebrachten Figuren (Menschen, Thiere, Bäume etc.); staffiren, ausstaffiren, soviel als besetzen, verzieren.


Staffelei, in der Malerei Gestell zum Ausspannen der Leinwand, zum Aufstellen der Holztafeln, durch eine Latte gestütztes u. an den Seiten mit Löchern durchbohrtes Rahmwerk, worauf vermittelst Pflöcken die zu bemalende Fläche höher od. niederer gestellt werden kann.


Staffeln, staffelförmige Aufstellung, s. Echelons.


Staffelstein, bayer. Stadt in Oberfranken, im Landgericht Lichtenau, am Fuße des wohlangebauten, durch seine versteinerten Wasserthiere berühmten Berges S., der die besuchte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen trägt, zählt 1200 E.


Stafford (Stäfförd), mittelenglische, sehr fruchtbare Grafschaft, in den Moorlandshills reich an Steinkohlen u. Eisen, hat auch guten Töpferthon (Wedgewoodgeschirr), beträchtliche Industrie, auf 531/2 □M. 630000 E. Die Hauptstadt S., mit Kanal- u. Eisenbahnverbindung nach London, Birmingham u. Chester, hat 13000 E. – Von S. führten mehre engl. Familien den Pairstitel. –. Wilh. Howard, Graf

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[304/0305] 1856 aus um seine Thätigkeit kantonalen od. gesellschaftlichen Unternehmungen zu widmen; er gilt als einer der talentvollsten schweiz. Geschäftsmänner. Ständchen, was Serenade. Stände, die Klassen, in welche sich ein Volk bei höherer Entwicklung theilt, meistens nach Geschäft und Thätigkeit, mit eigenen Rechten u. theilweise Vorrechten. Bei den germanischen Völkern erscheinen durchgängig 4 S.: Adel, Geistlichkeit, Bürger, Bauern, und weil diese (wenigstens die 3 ersten) auf den Reichs od. Landtagen vertreten waren, so wurde die Bezeichnung S. allmälig gleichbedeutend mit Volksvertreter (états, estates). Ständer, in der Seemannssprache das fest angeschlagene Ende eines laufenden Taues; in der Jägersprache die Füße der Jagdvögel. Stärke, Stärkemehl, schon den Alten unter dem Namen Amylon (d. i. das Ungemahlene, was schon von der Natur Mehl ist) bekannt, findet sich in den Samenlappen aller Dicotyledonen sowie im Albumen u. den Samen der meisten Monocotyledonen, wie auch in den Knollen vieler Pflanzen u. den Wurzeln u. Stämmen vieler Palmen. Die S. wird in eigenen Fabriken mittelst Maschinen (nach Huck, Leine, Martin) aus Kartoffeln und Waizen bereitet, indem diese zerrieben mit Wasser so lange geknetet u. ausgewaschen werden bis das Wasser nicht mehr milchig abfließt; das aus dem milchigen Wasser abgesetzte S. mehl wird wiederholt mit Wasser ausgewaschen u. schnell getrocknet. Die S. liegt in den Höhlungen der Pflanzenzellen in Gestalt kleiner weißer, glänzender Körner, ohne alle krystallinische Textur, immer aber dem Ei ähnliche Formen darstellend, von der Größe 1/8 – 1/400 Millimeter. Die der Kartoffeln sind die größten, die aus dem Perispermum von Panicum miliaceum die kleinsten. Das S.-mehl ist ein, wie der Zucker und das Gummi, nährender Pflanzenbestandtheil; das des Waizen ist seiner u. besser als das der Kartoffeln. S. Gährung. Stärkende Mittel, lat. roborantia, tonica, Heilmittel, welche besonders auf das Blut- und Muskelsystem stärkend einwirken sollen, also hauptsächlich angemessene Nahrung, Bewegung u. Beschäftigung. Stäubi, oberdeutsch, überhaupt soviel als Wasserfall (daher Staubbach; die Teufelsbrücke hieß ursprünglich die stäubende Brücke), besonders der Fall des Schächen in Uri. Stäudlin, Karl Friedr., prot. Theolog und fruchtbarer Schriftsteller, geb. 1761 zu Stuttgart, wurde 1781 im Stift zu Tübingen Magister, 1790 Professor der Theologie zu Göttingen, wo er 1826 als Consistorialrath st. S. huldigte dem sog. rationalen Supernaturalismus, war aber ein tüchtiger Gelehrter u. ruhiger, aufrichtig nach Wahrheit strebender Mann. Seine 62 Schriften befassen sich besonders mit der Kirchengeschichte. Moraltheologie u. -philosophie. Staffa, unbewohnte Felseninsel, eine der Kleinen Hebriden, mit der Fingalshöhle (s. d.). Staffage (–fahsch), frz., in der Landschaftsmalerei die zur Belebung einer Landschaft im Vordergrunde angebrachten Figuren (Menschen, Thiere, Bäume etc.); staffiren, ausstaffiren, soviel als besetzen, verzieren. Staffelei, in der Malerei Gestell zum Ausspannen der Leinwand, zum Aufstellen der Holztafeln, durch eine Latte gestütztes u. an den Seiten mit Löchern durchbohrtes Rahmwerk, worauf vermittelst Pflöcken die zu bemalende Fläche höher od. niederer gestellt werden kann. Staffeln, staffelförmige Aufstellung, s. Echelons. Staffelstein, bayer. Stadt in Oberfranken, im Landgericht Lichtenau, am Fuße des wohlangebauten, durch seine versteinerten Wasserthiere berühmten Berges S., der die besuchte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen trägt, zählt 1200 E. Stafford (Stäfförd), mittelenglische, sehr fruchtbare Grafschaft, in den Moorlandshills reich an Steinkohlen u. Eisen, hat auch guten Töpferthon (Wedgewoodgeschirr), beträchtliche Industrie, auf 531/2 □M. 630000 E. Die Hauptstadt S., mit Kanal- u. Eisenbahnverbindung nach London, Birmingham u. Chester, hat 13000 E. – Von S. führten mehre engl. Familien den Pairstitel. –. Wilh. Howard, Graf

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/305>, abgerufen am 23.11.2024.