Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Schillerdenkmal in Stuttgart (1839), die Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian, beide nach Thorwaldsen; die 14 kolossalen u. vergoldeten Statuen bayer. Fürsten für den Thronsaal; die 54' hohe Bavaria. St. 1844.


Stigma, griech., Stich, Punkt, Narbe auf dem Pistill der Blüten, dann das auf einem lebenden Körper durch Sengen, Brennen, Schneiden oder auf andere Weise hervorgebrachte Kennzeichen z. B. das manchmal vorkommende Einbrennen der Anfangsbuchstaben des Namens auf den Arm. S. tisation, die Hervorbringung eines derartigen Kennzeichens, wobei eine natürliche, dämonische u. wunderbare S.tisation unterschieden wird. Eine natürliche ist die Brandmarkung (s. d.); unter der dämonischen verstand man die Hervorbringung des sog. Hexenmales oder magischen S. durch den Teufel am Leibe dessen, der sich mit ihm in einen Vertrag einließ. Sie spielte in den Hexenprozessen eine große Rolle, wurde aber schon zu dieser Zeit lebhaft geleugnet und bekämpft (z. B. von Paul Zachias, einem römischen Arzte und Consultoren der Rota in seinen 1620 zu Rom erschienenen quaestiones medico-legales). Unter der wunderbaren S. tisation versteht man die Hervorbringung eines S. durch unmittelbare Einwirkung Gottes, wie dieselbe bei Kain als Strafmittel (I. Mos. 4,15), bei heiligen und frommen Personen als Gnadengabe vorkommt. Als letztere erscheint die S.tisation historisch zuerst beim hl. Franz von Assisi und besteht in der Einprägung der 5 Wundenmale des gekreuzigten Heilandes. Von der Kirche bisher nur in einzelnen Fällen als wirkliches Wunder anerkannt, wurde sie auf natürliche Weise noch nie genügend erklärt aber desto häufiger weggeleugnet, ist jedoch noch in unsern Tagen eine nicht einmal allzu selten vorkommende Thatsache. Beachtenswerth bleibt es, daß unter den S. tisirten sich fast lauter Personen weiblichen Geschlechtes befinden, so neuestens die Nonne Anna Katharina Emmerich, die 3 Tyroler ekstatischen Jungfrauen (Maria v. Mörl, Domenica Lazzari und Crescenz Stinklutsch), dann Juliana Weiskircher von Ulrichskirchen bei Wien. Daß auch im Gebiete der wunderbaren S.tisation Betrügereien und Täuschungen mit unterlaufen können, dafür lieferte Görres in seiner Mystik Beispiele.


Stil, s. Styl.


Stilfser Joch, Wormser Joch, ital. Monte Stelvio, die höchste Alpenstraße, 8610' hoch, führt von der Etsch in Tyrol am Orteler vorbei an das Veltlin und an den Comersee, wurde 1820-25 von Kaiser Franz I. erbaut, von den lombardischen Insurgenten 1849 sehr beschädigt.


Stilicho, Stiliko, Sohn eines im römischen Heere dienenden Vandalen, schwang sich unter Kaiser Theodosius I. zum Oberfeldherrn empor und erhielt Serena, des Kaisers Nichte, zur Gemahlin, wurde 395 n. Chr. Vormund des Kaisers Honorius u. Leiter des weström. Reiches, rettete 403 Italien vor dem Einbruche Alarichs, vernichtete 406 das Heer des Radagais, welcher germanische Horden bis Mittelitalien geführt hatte, fiel bei Honorius in Verdacht, daß er ihn entthronen wolle, und wurde 408 mit seinem Sohne Eucherius hingerichtet.


Stillatio, lat., das Durchsickern; stillicidium, das Tröpfeln; Dachtraufe; Traufrecht (stillicidli jus od. servitus).


Stille Gesellschaft, soviel wie Commandite.


Stilles Meer, s. Südsee.


Stilling, s. Jung.


Stillleben, ital. riposo, in der Malerei die Darstellungen unbelebter Gegenstände, wie todten Geflügels, technischer Gegenstände, oft auch mit Früchten und Blumen. Sie bilden die niederste Gattung der Malerei und gewinnen eine eigentliche Kunstbedeutung nur durch interessante Zusammenstellung u. Beleuchtung oder durch eine geistreiche Beziehung zum Leben.


Stilpon, aus Megara, berühmter Philosoph der megarischen Schule, blühte um 300 v. Chr.; Dialoge verloren.


Stilton (-tn'), engl. Dorf in der Grafschaft Huntingdon, berühmt durch seine Käsebereitung.


Stimme, lat. vox, im physiologischen Sinne die beim Durchgang des Athems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugten

Schillerdenkmal in Stuttgart (1839), die Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian, beide nach Thorwaldsen; die 14 kolossalen u. vergoldeten Statuen bayer. Fürsten für den Thronsaal; die 54' hohe Bavaria. St. 1844.


Stigma, griech., Stich, Punkt, Narbe auf dem Pistill der Blüten, dann das auf einem lebenden Körper durch Sengen, Brennen, Schneiden oder auf andere Weise hervorgebrachte Kennzeichen z. B. das manchmal vorkommende Einbrennen der Anfangsbuchstaben des Namens auf den Arm. S. tisation, die Hervorbringung eines derartigen Kennzeichens, wobei eine natürliche, dämonische u. wunderbare S.tisation unterschieden wird. Eine natürliche ist die Brandmarkung (s. d.); unter der dämonischen verstand man die Hervorbringung des sog. Hexenmales oder magischen S. durch den Teufel am Leibe dessen, der sich mit ihm in einen Vertrag einließ. Sie spielte in den Hexenprozessen eine große Rolle, wurde aber schon zu dieser Zeit lebhaft geleugnet und bekämpft (z. B. von Paul Zachias, einem römischen Arzte und Consultoren der Rota in seinen 1620 zu Rom erschienenen quaestiones medico-legales). Unter der wunderbaren S. tisation versteht man die Hervorbringung eines S. durch unmittelbare Einwirkung Gottes, wie dieselbe bei Kain als Strafmittel (I. Mos. 4,15), bei heiligen und frommen Personen als Gnadengabe vorkommt. Als letztere erscheint die S.tisation historisch zuerst beim hl. Franz von Assisi und besteht in der Einprägung der 5 Wundenmale des gekreuzigten Heilandes. Von der Kirche bisher nur in einzelnen Fällen als wirkliches Wunder anerkannt, wurde sie auf natürliche Weise noch nie genügend erklärt aber desto häufiger weggeleugnet, ist jedoch noch in unsern Tagen eine nicht einmal allzu selten vorkommende Thatsache. Beachtenswerth bleibt es, daß unter den S. tisirten sich fast lauter Personen weiblichen Geschlechtes befinden, so neuestens die Nonne Anna Katharina Emmerich, die 3 Tyroler ekstatischen Jungfrauen (Maria v. Mörl, Domenica Lazzari und Crescenz Stinklutsch), dann Juliana Weiskircher von Ulrichskirchen bei Wien. Daß auch im Gebiete der wunderbaren S.tisation Betrügereien und Täuschungen mit unterlaufen können, dafür lieferte Görres in seiner Mystik Beispiele.


Stil, s. Styl.


Stilfser Joch, Wormser Joch, ital. Monte Stelvio, die höchste Alpenstraße, 8610' hoch, führt von der Etsch in Tyrol am Orteler vorbei an das Veltlin und an den Comersee, wurde 1820–25 von Kaiser Franz I. erbaut, von den lombardischen Insurgenten 1849 sehr beschädigt.


Stilicho, Stiliko, Sohn eines im römischen Heere dienenden Vandalen, schwang sich unter Kaiser Theodosius I. zum Oberfeldherrn empor und erhielt Serena, des Kaisers Nichte, zur Gemahlin, wurde 395 n. Chr. Vormund des Kaisers Honorius u. Leiter des weström. Reiches, rettete 403 Italien vor dem Einbruche Alarichs, vernichtete 406 das Heer des Radagais, welcher germanische Horden bis Mittelitalien geführt hatte, fiel bei Honorius in Verdacht, daß er ihn entthronen wolle, und wurde 408 mit seinem Sohne Eucherius hingerichtet.


Stillatio, lat., das Durchsickern; stillicidium, das Tröpfeln; Dachtraufe; Traufrecht (stillicidli jus od. servitus).


Stille Gesellschaft, soviel wie Commandite.


Stilles Meer, s. Südsee.


Stilling, s. Jung.


Stillleben, ital. riposo, in der Malerei die Darstellungen unbelebter Gegenstände, wie todten Geflügels, technischer Gegenstände, oft auch mit Früchten und Blumen. Sie bilden die niederste Gattung der Malerei und gewinnen eine eigentliche Kunstbedeutung nur durch interessante Zusammenstellung u. Beleuchtung oder durch eine geistreiche Beziehung zum Leben.


Stilpon, aus Megara, berühmter Philosoph der megarischen Schule, blühte um 300 v. Chr.; Dialoge verloren.


Stilton (–tn'), engl. Dorf in der Grafschaft Huntingdon, berühmt durch seine Käsebereitung.


Stimme, lat. vox, im physiologischen Sinne die beim Durchgang des Athems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0339" n="338"/>
Schillerdenkmal in Stuttgart (1839), die Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian, beide nach Thorwaldsen; die 14 kolossalen u. vergoldeten Statuen bayer. Fürsten für den Thronsaal; die 54' hohe Bavaria. St. 1844.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stigma</hi>, griech., Stich, Punkt, Narbe auf dem Pistill der Blüten, dann das auf einem lebenden Körper durch Sengen, Brennen, Schneiden oder auf andere Weise hervorgebrachte Kennzeichen z. B. das manchmal vorkommende Einbrennen der Anfangsbuchstaben des Namens auf den Arm. S. <hi rendition="#g">tisation</hi>, die Hervorbringung eines derartigen Kennzeichens, wobei eine natürliche, dämonische u. wunderbare S.tisation unterschieden wird. Eine <hi rendition="#g">natürliche</hi> ist die Brandmarkung (s. d.); unter der <hi rendition="#g">dämonischen</hi> verstand man die Hervorbringung des sog. Hexenmales oder <hi rendition="#g">magischen</hi> S. durch den Teufel am Leibe dessen, der sich mit ihm in einen Vertrag einließ. Sie spielte in den Hexenprozessen eine große Rolle, wurde aber schon zu dieser Zeit lebhaft geleugnet und bekämpft (z. B. von Paul Zachias, einem römischen Arzte und Consultoren der Rota in seinen 1620 zu Rom erschienenen <hi rendition="#i">quaestiones medico-legales</hi>). Unter der <hi rendition="#g">wunderbaren</hi> S. <hi rendition="#g">tisation</hi> versteht man die Hervorbringung eines S. durch unmittelbare Einwirkung Gottes, wie dieselbe bei Kain als Strafmittel (I. Mos. 4,15), bei heiligen und frommen Personen als Gnadengabe vorkommt. Als letztere erscheint die S.tisation historisch zuerst beim hl. Franz von Assisi und besteht in der Einprägung der 5 Wundenmale des gekreuzigten Heilandes. Von der Kirche bisher nur in einzelnen Fällen als wirkliches Wunder anerkannt, wurde sie auf natürliche Weise noch nie genügend erklärt aber desto häufiger weggeleugnet, ist jedoch noch in unsern Tagen eine nicht einmal allzu selten vorkommende Thatsache. Beachtenswerth bleibt es, daß unter den S. <hi rendition="#g">tisirten</hi> sich fast lauter Personen weiblichen Geschlechtes befinden, so neuestens die Nonne Anna Katharina Emmerich, die 3 Tyroler ekstatischen Jungfrauen (Maria v. Mörl, Domenica Lazzari und Crescenz Stinklutsch), dann Juliana Weiskircher von Ulrichskirchen bei Wien. Daß auch im Gebiete der wunderbaren S.tisation Betrügereien und Täuschungen mit unterlaufen können, dafür lieferte Görres in seiner Mystik Beispiele.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stil</hi>, s. Styl.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilfser Joch</hi>, <hi rendition="#g">Wormser Joch</hi>, ital. <hi rendition="#i">Monte Stelvio</hi>, die höchste Alpenstraße, 8610' hoch, führt von der Etsch in Tyrol am Orteler vorbei an das Veltlin und an den Comersee, wurde 1820&#x2013;25 von Kaiser Franz I. erbaut, von den lombardischen Insurgenten 1849 sehr beschädigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilicho</hi>, <hi rendition="#g">Stiliko</hi>, Sohn eines im römischen Heere dienenden Vandalen, schwang sich unter Kaiser Theodosius I. zum Oberfeldherrn empor und erhielt Serena, des Kaisers Nichte, zur Gemahlin, wurde 395 n. Chr. Vormund des Kaisers Honorius u. Leiter des weström. Reiches, rettete 403 Italien vor dem Einbruche Alarichs, vernichtete 406 das Heer des Radagais, welcher germanische Horden bis Mittelitalien geführt hatte, fiel bei Honorius in Verdacht, daß er ihn entthronen wolle, und wurde 408 mit seinem Sohne Eucherius hingerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stillatio</hi>, lat., das Durchsickern; <hi rendition="#i">stillicidium</hi>, das Tröpfeln; Dachtraufe; Traufrecht (<hi rendition="#i">stillicidli jus</hi> od. <hi rendition="#i">servitus).</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stille Gesellschaft</hi>, soviel wie Commandite.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilles Meer</hi>, s. Südsee.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilling</hi>, s. Jung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stillleben</hi>, ital. <hi rendition="#i">riposo</hi>, in der Malerei die Darstellungen unbelebter Gegenstände, wie todten Geflügels, technischer Gegenstände, oft auch mit Früchten und Blumen. Sie bilden die niederste Gattung der Malerei und gewinnen eine eigentliche Kunstbedeutung nur durch interessante Zusammenstellung u. Beleuchtung oder durch eine geistreiche Beziehung zum Leben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilpon</hi>, aus Megara, berühmter Philosoph der megarischen Schule, blühte um 300 v. Chr.; Dialoge verloren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stilton</hi> (&#x2013;tn'), engl. Dorf in der Grafschaft Huntingdon, berühmt durch seine Käsebereitung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stimme</hi>, lat. <hi rendition="#i">vox,</hi> im physiologischen Sinne die beim Durchgang des Athems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugten
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[338/0339] Schillerdenkmal in Stuttgart (1839), die Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian, beide nach Thorwaldsen; die 14 kolossalen u. vergoldeten Statuen bayer. Fürsten für den Thronsaal; die 54' hohe Bavaria. St. 1844. Stigma, griech., Stich, Punkt, Narbe auf dem Pistill der Blüten, dann das auf einem lebenden Körper durch Sengen, Brennen, Schneiden oder auf andere Weise hervorgebrachte Kennzeichen z. B. das manchmal vorkommende Einbrennen der Anfangsbuchstaben des Namens auf den Arm. S. tisation, die Hervorbringung eines derartigen Kennzeichens, wobei eine natürliche, dämonische u. wunderbare S.tisation unterschieden wird. Eine natürliche ist die Brandmarkung (s. d.); unter der dämonischen verstand man die Hervorbringung des sog. Hexenmales oder magischen S. durch den Teufel am Leibe dessen, der sich mit ihm in einen Vertrag einließ. Sie spielte in den Hexenprozessen eine große Rolle, wurde aber schon zu dieser Zeit lebhaft geleugnet und bekämpft (z. B. von Paul Zachias, einem römischen Arzte und Consultoren der Rota in seinen 1620 zu Rom erschienenen quaestiones medico-legales). Unter der wunderbaren S. tisation versteht man die Hervorbringung eines S. durch unmittelbare Einwirkung Gottes, wie dieselbe bei Kain als Strafmittel (I. Mos. 4,15), bei heiligen und frommen Personen als Gnadengabe vorkommt. Als letztere erscheint die S.tisation historisch zuerst beim hl. Franz von Assisi und besteht in der Einprägung der 5 Wundenmale des gekreuzigten Heilandes. Von der Kirche bisher nur in einzelnen Fällen als wirkliches Wunder anerkannt, wurde sie auf natürliche Weise noch nie genügend erklärt aber desto häufiger weggeleugnet, ist jedoch noch in unsern Tagen eine nicht einmal allzu selten vorkommende Thatsache. Beachtenswerth bleibt es, daß unter den S. tisirten sich fast lauter Personen weiblichen Geschlechtes befinden, so neuestens die Nonne Anna Katharina Emmerich, die 3 Tyroler ekstatischen Jungfrauen (Maria v. Mörl, Domenica Lazzari und Crescenz Stinklutsch), dann Juliana Weiskircher von Ulrichskirchen bei Wien. Daß auch im Gebiete der wunderbaren S.tisation Betrügereien und Täuschungen mit unterlaufen können, dafür lieferte Görres in seiner Mystik Beispiele. Stil, s. Styl. Stilfser Joch, Wormser Joch, ital. Monte Stelvio, die höchste Alpenstraße, 8610' hoch, führt von der Etsch in Tyrol am Orteler vorbei an das Veltlin und an den Comersee, wurde 1820–25 von Kaiser Franz I. erbaut, von den lombardischen Insurgenten 1849 sehr beschädigt. Stilicho, Stiliko, Sohn eines im römischen Heere dienenden Vandalen, schwang sich unter Kaiser Theodosius I. zum Oberfeldherrn empor und erhielt Serena, des Kaisers Nichte, zur Gemahlin, wurde 395 n. Chr. Vormund des Kaisers Honorius u. Leiter des weström. Reiches, rettete 403 Italien vor dem Einbruche Alarichs, vernichtete 406 das Heer des Radagais, welcher germanische Horden bis Mittelitalien geführt hatte, fiel bei Honorius in Verdacht, daß er ihn entthronen wolle, und wurde 408 mit seinem Sohne Eucherius hingerichtet. Stillatio, lat., das Durchsickern; stillicidium, das Tröpfeln; Dachtraufe; Traufrecht (stillicidli jus od. servitus). Stille Gesellschaft, soviel wie Commandite. Stilles Meer, s. Südsee. Stilling, s. Jung. Stillleben, ital. riposo, in der Malerei die Darstellungen unbelebter Gegenstände, wie todten Geflügels, technischer Gegenstände, oft auch mit Früchten und Blumen. Sie bilden die niederste Gattung der Malerei und gewinnen eine eigentliche Kunstbedeutung nur durch interessante Zusammenstellung u. Beleuchtung oder durch eine geistreiche Beziehung zum Leben. Stilpon, aus Megara, berühmter Philosoph der megarischen Schule, blühte um 300 v. Chr.; Dialoge verloren. Stilton (–tn'), engl. Dorf in der Grafschaft Huntingdon, berühmt durch seine Käsebereitung. Stimme, lat. vox, im physiologischen Sinne die beim Durchgang des Athems durch den Kehlkopf willkürlich erzeugten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/339
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/339>, abgerufen am 23.11.2024.