Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Leyden 1741-72; deutsch Wien 1755 bis 1775.


Swift, Jonathan, einer der witzigsten Satiriker und dabei ein classischer Prosaiker der Engländer, geb. 1667 zu Dublin, gest. 1745 als Dechant von St. Patrick, in welcher Stellung er seit 1713 gelebt hatte. S. gehörte zu jenen ächten Humoristen, hinter deren Spott über Vorurtheile, Thorheiten u. Leidenschaften die Liebe zu den Menschen und der Schmerz des Alleinseins in der Welt steht, dabei war sein Witz unerschöpflich und seine Ironie unnachahmlich. Der Styl seiner Allegorien und Erzählungen macht ihn neben Tillotson, Shaftesbury, Addison, Johnson u. a. zu einem Muster der engl. Prosa. Seine meisterhaftesten Satiren waren: A tale of a tub (1704) und Lemuel Gullivers Reisen (1727); hinterließ außerdem Briefe u. a. m. Unter den zahlreichen Ausgaben der Werke und Lebensbeschreibungen erwähnen wir die von Sheridan (dessen Lebensbeschreibung Ph. v. Knigge übersetzte, Hamburg 1795) u. Walter Scott (1814, 1826).


Swinden, Jan Hendrik van, geb. 1746 im Haag, holländ. Mathematiker, Professor zu Franeker u. dann in Amsterdam, 1797 Präsident des Sanitätscollegiums, 1817 Staatsrath. gest. 1823, hauptsächlich verdient durch die Anwendung der Mathematik und Physik auf die Nautik und das jetzige holländ. Maß- und Gewichtssystem.


Swine, mittlerer Ausfluß des Stettinerhaffs, trennt die Inseln Usedom u. Wollin, fließt bei Swinemünde in die Ostsee.


Swinemünde, auf der Insel Usedom gelegene Stadt mit 4000 E., Hafen, Seebad.


Swir, s. Ladoga und Sjäs.


Swoboda, Wenzel Alois, geb. 1781 zu Nawarow in Böhmen, gest. 1849 als Professor am Kleinseiter Gymnasium zu Prag, Dichter u. Novellist in böhm. Sprache, übersetzte lat. Lyriker, auch altböhm. lyrische u. epische Gedichte aus der Königinhofer Handschrift (Prag 1829).


Swod, das neue, seit 1835 eingeführte russ. Gesetzbuch.


Syagrius, röm.-gall. Fürst, Sohn des Aegidius, des Statthalters in dem noch röm. gebliebenen Theile Galliens, der sich 461 n. Chr. unabhängig erklärt hatte; S. unterlag 486 dem Franken Chlodewig bei Soissons und wurde als Gefangener hingerichtet.


Sybaris, trözenisch-achäische Kolonie in Lucanien, vor 700 v. Chr. gegründet, wurde reich und durch Ueppigkeit sprichwörtlich, 510 aber von den Krotoniaten zerstört.


Syceesilber (Seisi-), dient in China zum Bezahlen, besteht aus kleinen Platten oder Schlüsselchen, auf welche die großen Kaufleute ihre Stempel drücken.


Sydenham (Sidd'nhämm), Thomas, geb. 1624 zu Windford-Eagle in England, praktischer Arzt zu London, hat das große Verdienst, selbständig u. zuerst aus dem Wirrwar der damaligen Systeme wieder zur einfachen Naturbeobachtung und Empirie zurückgekehrt zu sein u. den Einfluß der epidemischen Constitution auf die Krankheiten wieder zur Anerkennung gebracht zu haben. "Methodus curandi febres propriis observationibus superstructa" Lond. 1666; "De podagra et hydrope" Lond. 1683, deutsch, Landshut 1792. - Werke, deutsch, 2 Bde., Wien 1786-87.


Sydenham, Dorf bei London; auf einem Hügel ist von einer speculirenden Gesellschaft der Krystallpalast, welcher 1851 die große Ausstellung in sich barg, aufgestellt; derselbe ist mit Gewächshäusern u. Gartenanlagen umgeben u. enthält Darstellungen aus dem Kulturleben aller Zeiten und Völker in ebenso großer Anzahl als zweckmäßiger Aufstellung, so daß ein ähnliches Mittel für den Volksunterricht noch niemals dagewesen ist.


Syene, s. Assuan.


Syenit, Gebirgsart, hauptsächlich aus Feldspath u. Hornblende bestehend, mit Einmengung von Glimmer u. Magneteisen, in den unteren Lagen auch Gneus, Granit oder Porphyr einschließend, sehr hart u. fest, daher zu Bauwerken, Obelisken u. dgl. geeignet.


Syffert, ostfries. Scheidemünze = 22/3 Pf.


Sykoma, Sykosis, s. Feigmaal.


Sykomore, Maulbeerfeigenbaum, dem Feigenbaum ähnlicher Baum, trägt seine Früchte in Trauben,

Leyden 1741–72; deutsch Wien 1755 bis 1775.


Swift, Jonathan, einer der witzigsten Satiriker und dabei ein classischer Prosaiker der Engländer, geb. 1667 zu Dublin, gest. 1745 als Dechant von St. Patrick, in welcher Stellung er seit 1713 gelebt hatte. S. gehörte zu jenen ächten Humoristen, hinter deren Spott über Vorurtheile, Thorheiten u. Leidenschaften die Liebe zu den Menschen und der Schmerz des Alleinseins in der Welt steht, dabei war sein Witz unerschöpflich und seine Ironie unnachahmlich. Der Styl seiner Allegorien und Erzählungen macht ihn neben Tillotson, Shaftesbury, Addison, Johnson u. a. zu einem Muster der engl. Prosa. Seine meisterhaftesten Satiren waren: A tale of a tub (1704) und Lemuel Gullivers Reisen (1727); hinterließ außerdem Briefe u. a. m. Unter den zahlreichen Ausgaben der Werke und Lebensbeschreibungen erwähnen wir die von Sheridan (dessen Lebensbeschreibung Ph. v. Knigge übersetzte, Hamburg 1795) u. Walter Scott (1814, 1826).


Swinden, Jan Hendrik van, geb. 1746 im Haag, holländ. Mathematiker, Professor zu Franeker u. dann in Amsterdam, 1797 Präsident des Sanitätscollegiums, 1817 Staatsrath. gest. 1823, hauptsächlich verdient durch die Anwendung der Mathematik und Physik auf die Nautik und das jetzige holländ. Maß- und Gewichtssystem.


Swine, mittlerer Ausfluß des Stettinerhaffs, trennt die Inseln Usedom u. Wollin, fließt bei Swinemünde in die Ostsee.


Swinemünde, auf der Insel Usedom gelegene Stadt mit 4000 E., Hafen, Seebad.


Swir, s. Ladoga und Sjäs.


Swoboda, Wenzel Alois, geb. 1781 zu Nawarow in Böhmen, gest. 1849 als Professor am Kleinseiter Gymnasium zu Prag, Dichter u. Novellist in böhm. Sprache, übersetzte lat. Lyriker, auch altböhm. lyrische u. epische Gedichte aus der Königinhofer Handschrift (Prag 1829).


Swod, das neue, seit 1835 eingeführte russ. Gesetzbuch.


Syagrius, röm.-gall. Fürst, Sohn des Aegidius, des Statthalters in dem noch röm. gebliebenen Theile Galliens, der sich 461 n. Chr. unabhängig erklärt hatte; S. unterlag 486 dem Franken Chlodewig bei Soissons und wurde als Gefangener hingerichtet.


Sybaris, trözenisch-achäische Kolonie in Lucanien, vor 700 v. Chr. gegründet, wurde reich und durch Ueppigkeit sprichwörtlich, 510 aber von den Krotoniaten zerstört.


Syceesilber (Seisi–), dient in China zum Bezahlen, besteht aus kleinen Platten oder Schlüsselchen, auf welche die großen Kaufleute ihre Stempel drücken.


Sydenham (Sidd'nhämm), Thomas, geb. 1624 zu Windford-Eagle in England, praktischer Arzt zu London, hat das große Verdienst, selbständig u. zuerst aus dem Wirrwar der damaligen Systeme wieder zur einfachen Naturbeobachtung und Empirie zurückgekehrt zu sein u. den Einfluß der epidemischen Constitution auf die Krankheiten wieder zur Anerkennung gebracht zu haben. „Methodus curandi febres propriis observationibus superstructa“ Lond. 1666; „De podagra et hydrope“ Lond. 1683, deutsch, Landshut 1792. – Werke, deutsch, 2 Bde., Wien 1786–87.


Sydenham, Dorf bei London; auf einem Hügel ist von einer speculirenden Gesellschaft der Krystallpalast, welcher 1851 die große Ausstellung in sich barg, aufgestellt; derselbe ist mit Gewächshäusern u. Gartenanlagen umgeben u. enthält Darstellungen aus dem Kulturleben aller Zeiten und Völker in ebenso großer Anzahl als zweckmäßiger Aufstellung, so daß ein ähnliches Mittel für den Volksunterricht noch niemals dagewesen ist.


Syene, s. Assuan.


Syenit, Gebirgsart, hauptsächlich aus Feldspath u. Hornblende bestehend, mit Einmengung von Glimmer u. Magneteisen, in den unteren Lagen auch Gneus, Granit oder Porphyr einschließend, sehr hart u. fest, daher zu Bauwerken, Obelisken u. dgl. geeignet.


Syffert, ostfries. Scheidemünze = 22/3 Pf.


Sykoma, Sykosis, s. Feigmaal.


Sykomore, Maulbeerfeigenbaum, dem Feigenbaum ähnlicher Baum, trägt seine Früchte in Trauben,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0388" n="387"/>
Leyden 1741&#x2013;72; deutsch Wien 1755 bis 1775.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swift</hi>, Jonathan, einer der witzigsten Satiriker und dabei ein classischer Prosaiker der Engländer, geb. 1667 zu Dublin, gest. 1745 als Dechant von St. Patrick, in welcher Stellung er seit 1713 gelebt hatte. S. gehörte zu jenen ächten Humoristen, hinter deren Spott über Vorurtheile, Thorheiten u. Leidenschaften die Liebe zu den Menschen und der Schmerz des Alleinseins in der Welt steht, dabei war sein Witz unerschöpflich und seine Ironie unnachahmlich. Der Styl seiner Allegorien und Erzählungen macht ihn neben Tillotson, Shaftesbury, Addison, Johnson u. a. zu einem Muster der engl. Prosa. Seine meisterhaftesten Satiren waren: <hi rendition="#i">A tale of a tub</hi> (1704) und Lemuel Gullivers Reisen (1727); hinterließ außerdem Briefe u. a. m. Unter den zahlreichen Ausgaben der Werke und Lebensbeschreibungen erwähnen wir die von Sheridan (dessen Lebensbeschreibung Ph. v. Knigge übersetzte, Hamburg 1795) u. Walter Scott (1814, 1826).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swinden</hi>, Jan Hendrik van, geb. 1746 im Haag, holländ. Mathematiker, Professor zu Franeker u. dann in Amsterdam, 1797 Präsident des Sanitätscollegiums, 1817 Staatsrath. gest. 1823, hauptsächlich verdient durch die Anwendung der Mathematik und Physik auf die Nautik und das jetzige holländ. Maß- und Gewichtssystem.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swine</hi>, mittlerer Ausfluß des Stettinerhaffs, trennt die Inseln Usedom u. Wollin, fließt bei Swinemünde in die Ostsee.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swinemünde</hi>, auf der Insel Usedom gelegene Stadt mit 4000 E., Hafen, Seebad.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swir</hi>, s. Ladoga und Sjäs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swoboda</hi>, Wenzel Alois, geb. 1781 zu Nawarow in Böhmen, gest. 1849 als Professor am Kleinseiter Gymnasium zu Prag, Dichter u. Novellist in böhm. Sprache, übersetzte lat. Lyriker, auch altböhm. lyrische u. epische Gedichte aus der Königinhofer Handschrift (Prag 1829).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Swod</hi>, das neue, seit 1835 eingeführte russ. Gesetzbuch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Syagrius</hi>, röm.-gall. Fürst, Sohn des Aegidius, des Statthalters in dem noch röm. gebliebenen Theile Galliens, der sich 461 n. Chr. unabhängig erklärt hatte; S. unterlag 486 dem Franken Chlodewig bei Soissons und wurde als Gefangener hingerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sybaris</hi>, trözenisch-achäische Kolonie in Lucanien, vor 700 v. Chr. gegründet, wurde reich und durch Ueppigkeit sprichwörtlich, 510 aber von den Krotoniaten zerstört.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Syceesilber</hi> (Seisi&#x2013;), dient in China zum Bezahlen, besteht aus kleinen Platten oder Schlüsselchen, auf welche die großen Kaufleute ihre Stempel drücken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sydenham</hi> (Sidd'nhämm), Thomas, geb. 1624 zu Windford-Eagle in England, praktischer Arzt zu London, hat das große Verdienst, selbständig u. zuerst aus dem Wirrwar der damaligen Systeme wieder zur einfachen Naturbeobachtung und Empirie zurückgekehrt zu sein u. den Einfluß der epidemischen Constitution auf die Krankheiten wieder zur Anerkennung gebracht zu haben. &#x201E;<hi rendition="#i">Methodus curandi febres propriis observationibus superstructa</hi>&#x201C; Lond. 1666; &#x201E;<hi rendition="#i">De podagra et hydrope</hi>&#x201C; Lond. 1683, deutsch, Landshut 1792. &#x2013; Werke, deutsch, 2 Bde., Wien 1786&#x2013;87.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sydenham</hi>, Dorf bei London; auf einem Hügel ist von einer speculirenden Gesellschaft der Krystallpalast, welcher 1851 die große Ausstellung in sich barg, aufgestellt; derselbe ist mit Gewächshäusern u. Gartenanlagen umgeben u. enthält Darstellungen aus dem Kulturleben aller Zeiten und Völker in ebenso großer Anzahl als zweckmäßiger Aufstellung, so daß ein ähnliches Mittel für den Volksunterricht noch niemals dagewesen ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Syene</hi>, s. Assuan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Syenit</hi>, Gebirgsart, hauptsächlich aus Feldspath u. Hornblende bestehend, mit Einmengung von Glimmer u. Magneteisen, in den unteren Lagen auch Gneus, Granit oder Porphyr einschließend, sehr hart u. fest, daher zu Bauwerken, Obelisken u. dgl. geeignet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Syffert</hi>, ostfries. Scheidemünze = 2<hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Pf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sykoma</hi>, <hi rendition="#g">Sykosis</hi>, s. Feigmaal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sykomore</hi>, <hi rendition="#g">Maulbeerfeigenbaum</hi>, dem Feigenbaum ähnlicher Baum, trägt seine Früchte in Trauben,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[387/0388] Leyden 1741–72; deutsch Wien 1755 bis 1775. Swift, Jonathan, einer der witzigsten Satiriker und dabei ein classischer Prosaiker der Engländer, geb. 1667 zu Dublin, gest. 1745 als Dechant von St. Patrick, in welcher Stellung er seit 1713 gelebt hatte. S. gehörte zu jenen ächten Humoristen, hinter deren Spott über Vorurtheile, Thorheiten u. Leidenschaften die Liebe zu den Menschen und der Schmerz des Alleinseins in der Welt steht, dabei war sein Witz unerschöpflich und seine Ironie unnachahmlich. Der Styl seiner Allegorien und Erzählungen macht ihn neben Tillotson, Shaftesbury, Addison, Johnson u. a. zu einem Muster der engl. Prosa. Seine meisterhaftesten Satiren waren: A tale of a tub (1704) und Lemuel Gullivers Reisen (1727); hinterließ außerdem Briefe u. a. m. Unter den zahlreichen Ausgaben der Werke und Lebensbeschreibungen erwähnen wir die von Sheridan (dessen Lebensbeschreibung Ph. v. Knigge übersetzte, Hamburg 1795) u. Walter Scott (1814, 1826). Swinden, Jan Hendrik van, geb. 1746 im Haag, holländ. Mathematiker, Professor zu Franeker u. dann in Amsterdam, 1797 Präsident des Sanitätscollegiums, 1817 Staatsrath. gest. 1823, hauptsächlich verdient durch die Anwendung der Mathematik und Physik auf die Nautik und das jetzige holländ. Maß- und Gewichtssystem. Swine, mittlerer Ausfluß des Stettinerhaffs, trennt die Inseln Usedom u. Wollin, fließt bei Swinemünde in die Ostsee. Swinemünde, auf der Insel Usedom gelegene Stadt mit 4000 E., Hafen, Seebad. Swir, s. Ladoga und Sjäs. Swoboda, Wenzel Alois, geb. 1781 zu Nawarow in Böhmen, gest. 1849 als Professor am Kleinseiter Gymnasium zu Prag, Dichter u. Novellist in böhm. Sprache, übersetzte lat. Lyriker, auch altböhm. lyrische u. epische Gedichte aus der Königinhofer Handschrift (Prag 1829). Swod, das neue, seit 1835 eingeführte russ. Gesetzbuch. Syagrius, röm.-gall. Fürst, Sohn des Aegidius, des Statthalters in dem noch röm. gebliebenen Theile Galliens, der sich 461 n. Chr. unabhängig erklärt hatte; S. unterlag 486 dem Franken Chlodewig bei Soissons und wurde als Gefangener hingerichtet. Sybaris, trözenisch-achäische Kolonie in Lucanien, vor 700 v. Chr. gegründet, wurde reich und durch Ueppigkeit sprichwörtlich, 510 aber von den Krotoniaten zerstört. Syceesilber (Seisi–), dient in China zum Bezahlen, besteht aus kleinen Platten oder Schlüsselchen, auf welche die großen Kaufleute ihre Stempel drücken. Sydenham (Sidd'nhämm), Thomas, geb. 1624 zu Windford-Eagle in England, praktischer Arzt zu London, hat das große Verdienst, selbständig u. zuerst aus dem Wirrwar der damaligen Systeme wieder zur einfachen Naturbeobachtung und Empirie zurückgekehrt zu sein u. den Einfluß der epidemischen Constitution auf die Krankheiten wieder zur Anerkennung gebracht zu haben. „Methodus curandi febres propriis observationibus superstructa“ Lond. 1666; „De podagra et hydrope“ Lond. 1683, deutsch, Landshut 1792. – Werke, deutsch, 2 Bde., Wien 1786–87. Sydenham, Dorf bei London; auf einem Hügel ist von einer speculirenden Gesellschaft der Krystallpalast, welcher 1851 die große Ausstellung in sich barg, aufgestellt; derselbe ist mit Gewächshäusern u. Gartenanlagen umgeben u. enthält Darstellungen aus dem Kulturleben aller Zeiten und Völker in ebenso großer Anzahl als zweckmäßiger Aufstellung, so daß ein ähnliches Mittel für den Volksunterricht noch niemals dagewesen ist. Syene, s. Assuan. Syenit, Gebirgsart, hauptsächlich aus Feldspath u. Hornblende bestehend, mit Einmengung von Glimmer u. Magneteisen, in den unteren Lagen auch Gneus, Granit oder Porphyr einschließend, sehr hart u. fest, daher zu Bauwerken, Obelisken u. dgl. geeignet. Syffert, ostfries. Scheidemünze = 22/3 Pf. Sykoma, Sykosis, s. Feigmaal. Sykomore, Maulbeerfeigenbaum, dem Feigenbaum ähnlicher Baum, trägt seine Früchte in Trauben,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/388
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/388>, abgerufen am 23.11.2024.