Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.erreicht oft eine ungeheure Größe, in Afrika und Vorderasien einheimisch; die ägypt. Mumiensärge sind aus dem leichten Scholz verfertigt. Sykophant, griech.-deutsch, eigentlich in Athen ein Aufpasser, ob ein Bürger Feigen ausführe, was verboten war; Angeber, Polizeispion, Verleumder. Sylbe, s. Silbe. Sylburg, Friedrich, geb. 1536 zu Wetter bei Marburg, gest. 1596, Philolog, verdient um die griech. Grammatik sowie durch die Herausgabe griech. Classiker und Kirchenväter. Syllepsis, rhetorische Figur, wobei ein Attribut oder Prädicat auf 2 od. mehre, nach Zahl und Geschlecht verschiedene Subjecte bezogen wird. Syllogismus, griech., heißt in der Logik der Schluß, insofern er als Zusammenfassung von einzelnen Sätzen zur Einheit im Bewußtsein gedacht wird. Epi-S., Nachschluß, entsteht, indem man den Schlußsatz eines vorhergehenden Schlusses, des sogen. Pro-S. oder Vorschlusses, zum Vordersatze eines zweiten macht; Poly-S., Vielschluß, eine Schlußreihe. - Syllogistik, Lehre von den Schlüssen, Kunst zu schließen. - S. Schluß. Sylphen, sylvani, im Systeme der Paracelsisten die Elementargeister der Luft. Sylt, schleswig-dän. Insel in der Nordsee, 11/3 #M. groß, mit 2800 E. Sylvan, s. Tellur. Sylvester, St., Name von 2 Päpsten. - S. I., ein Römer, reg. 314-335; man weiß genug von ihm, um seinen Ruf als den eines vortrefflichen Papstes zu begründen, doch wird Vieles aus seiner Lebens- u. Regierungsgeschichte für erdichtet gehalten z. B. daß er den Kaiser Konstantin taufte und vom Aussatz befreite, 315 eine große, auch von jüdischen Priestern starkbesuchte Synode zu Rom abgehalten habe u. s. f., namentlich auch, daß Konstantin d. G. ihm eine vielbesprochene Schenkung machte. Gedächtnißtag 31. Dez. - S. II., vorher Gerbert, gebürtig aus der Auvergne, Erzieher Kaiser Ottos III. und Abt des Benedictinerklosters Bobbio, 992 bis 995 Erzbischof von Rheims, später durch Ottos III. Einfluß Erzbischof von Ravenna, war der erste Franzose, welcher den päpstlichen Stuhl bestieg und regierte 999-1003; er war ein berühmter Lehrer, hochverdient um die Erhaltung der alten Classiker (Julius Cäsar, Cicero, Plinius Briefe, Statius u. s. f.) und erwarb, obwohl in die politischen Streitigkeiten seiner Zeit tief verwickelt, solchen Ruhm der Gelehrsamkeit, daß Manche glaubten, er sei ein Zauberer und mit dem Teufel im Bunde. Seine kurze Regierungszeit ist besonders für Ungarn wichtig gewesen, indem er auf Ansuchen Stephans des Heiligen alles bestätigte, was für die Durchführung u. Organisation der Kirche in Ungarn geschehen war, dem hl. Stephan den Königstitel und das Recht verlieh, im Namen des Papstes Anordnungen in der ungar. Kirche zu treffen, ihm eine Königskrone u. ein doppeltes Kreuz zum Vortragen überschickte. Von seinen vielen Schriften sind manche verloren, manche noch nicht gedruckt, Mabillon, Pez und Pertz gaben einige heraus, die zahlreichen u. höchst wichtigen Briefe wurden in verschiedene Sammelwerke aufgenommen. - S. III. nannte sich einer der Gegenpäpste Benedicts IX. (1033-44). Sylvius, Franz, eigentl. de le Boe, geb. 1614 zu Hanau, gest. 1672 als Professor der Medicin zu Leyden, Urheber eines Systems der Chemiatrie (s. d.). - S., Jakob, eigentlich Dubois, geb. 1478 zu Amiens, gest. 1555, ausgezeichneter Anatom. Symblepharon, griech., Verwachsung des Augenlids mit dem Augapfel. Symbol, griech.-deutsch, das Zeichen, Erkennungszeichen, Sinnbild einer Sache oder Idee durch einen mit ihr mehr od. weniger verwandten Gegenstand. In der Kirchensprache bezeichnet S. jeden Kultgebrauch, der einen höhern mystischen Sinn in sich birgt, die Hülle od. Schale einer religiösen Wahrheit od. eines religiösen Geheimnisses ausmacht, wie dies namentlich bei den Sakramenten der Fall ist, wo die S.e von Gott eingesetzte sichtbare Zeichen der innern Gnade u. Heiligung sind; ferner ist S. gleichbedeutend mit Glaubensbekenntniß, insofern dieses als Erkennungs- u. Vereinigungszeichen einer religiösen Genossenschaft gegenüber erreicht oft eine ungeheure Größe, in Afrika und Vorderasien einheimisch; die ägypt. Mumiensärge sind aus dem leichten Scholz verfertigt. Sykophant, griech.-deutsch, eigentlich in Athen ein Aufpasser, ob ein Bürger Feigen ausführe, was verboten war; Angeber, Polizeispion, Verleumder. Sylbe, s. Silbe. Sylburg, Friedrich, geb. 1536 zu Wetter bei Marburg, gest. 1596, Philolog, verdient um die griech. Grammatik sowie durch die Herausgabe griech. Classiker und Kirchenväter. Syllepsis, rhetorische Figur, wobei ein Attribut oder Prädicat auf 2 od. mehre, nach Zahl und Geschlecht verschiedene Subjecte bezogen wird. Syllogismus, griech., heißt in der Logik der Schluß, insofern er als Zusammenfassung von einzelnen Sätzen zur Einheit im Bewußtsein gedacht wird. Epi-S., Nachschluß, entsteht, indem man den Schlußsatz eines vorhergehenden Schlusses, des sogen. Pro-S. oder Vorschlusses, zum Vordersatze eines zweiten macht; Poly-S., Vielschluß, eine Schlußreihe. – Syllogistik, Lehre von den Schlüssen, Kunst zu schließen. – S. Schluß. Sylphen, sylvani, im Systeme der Paracelsisten die Elementargeister der Luft. Sylt, schleswig-dän. Insel in der Nordsee, 11/3 □M. groß, mit 2800 E. Sylvan, s. Tellur. Sylvester, St., Name von 2 Päpsten. – S. I., ein Römer, reg. 314–335; man weiß genug von ihm, um seinen Ruf als den eines vortrefflichen Papstes zu begründen, doch wird Vieles aus seiner Lebens- u. Regierungsgeschichte für erdichtet gehalten z. B. daß er den Kaiser Konstantin taufte und vom Aussatz befreite, 315 eine große, auch von jüdischen Priestern starkbesuchte Synode zu Rom abgehalten habe u. s. f., namentlich auch, daß Konstantin d. G. ihm eine vielbesprochene Schenkung machte. Gedächtnißtag 31. Dez. – S. II., vorher Gerbert, gebürtig aus der Auvergne, Erzieher Kaiser Ottos III. und Abt des Benedictinerklosters Bobbio, 992 bis 995 Erzbischof von Rheims, später durch Ottos III. Einfluß Erzbischof von Ravenna, war der erste Franzose, welcher den päpstlichen Stuhl bestieg und regierte 999–1003; er war ein berühmter Lehrer, hochverdient um die Erhaltung der alten Classiker (Julius Cäsar, Cicero, Plinius Briefe, Statius u. s. f.) und erwarb, obwohl in die politischen Streitigkeiten seiner Zeit tief verwickelt, solchen Ruhm der Gelehrsamkeit, daß Manche glaubten, er sei ein Zauberer und mit dem Teufel im Bunde. Seine kurze Regierungszeit ist besonders für Ungarn wichtig gewesen, indem er auf Ansuchen Stephans des Heiligen alles bestätigte, was für die Durchführung u. Organisation der Kirche in Ungarn geschehen war, dem hl. Stephan den Königstitel und das Recht verlieh, im Namen des Papstes Anordnungen in der ungar. Kirche zu treffen, ihm eine Königskrone u. ein doppeltes Kreuz zum Vortragen überschickte. Von seinen vielen Schriften sind manche verloren, manche noch nicht gedruckt, Mabillon, Pez und Pertz gaben einige heraus, die zahlreichen u. höchst wichtigen Briefe wurden in verschiedene Sammelwerke aufgenommen. – S. III. nannte sich einer der Gegenpäpste Benedicts IX. (1033–44). Sylvius, Franz, eigentl. de le Boë, geb. 1614 zu Hanau, gest. 1672 als Professor der Medicin zu Leyden, Urheber eines Systems der Chemiatrie (s. d.). – S., Jakob, eigentlich Dubois, geb. 1478 zu Amiens, gest. 1555, ausgezeichneter Anatom. Symblepharon, griech., Verwachsung des Augenlids mit dem Augapfel. Symbol, griech.-deutsch, das Zeichen, Erkennungszeichen, Sinnbild einer Sache oder Idee durch einen mit ihr mehr od. weniger verwandten Gegenstand. In der Kirchensprache bezeichnet S. jeden Kultgebrauch, der einen höhern mystischen Sinn in sich birgt, die Hülle od. Schale einer religiösen Wahrheit od. eines religiösen Geheimnisses ausmacht, wie dies namentlich bei den Sakramenten der Fall ist, wo die S.e von Gott eingesetzte sichtbare Zeichen der innern Gnade u. Heiligung sind; ferner ist S. gleichbedeutend mit Glaubensbekenntniß, insofern dieses als Erkennungs- u. Vereinigungszeichen einer religiösen Genossenschaft gegenüber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0389" n="388"/> erreicht oft eine ungeheure Größe, in Afrika und Vorderasien einheimisch; die ägypt. 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Stephan den Königstitel und das Recht verlieh, im Namen des Papstes Anordnungen in der ungar. Kirche zu treffen, ihm eine Königskrone u. ein doppeltes Kreuz zum Vortragen überschickte. Von seinen vielen Schriften sind manche verloren, manche noch nicht gedruckt, Mabillon, Pez und Pertz gaben einige heraus, die zahlreichen u. höchst wichtigen Briefe wurden in verschiedene Sammelwerke aufgenommen. – S. III. nannte sich einer der Gegenpäpste Benedicts IX. 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erreicht oft eine ungeheure Größe, in Afrika und Vorderasien einheimisch; die ägypt. Mumiensärge sind aus dem leichten Scholz verfertigt.
Sykophant, griech.-deutsch, eigentlich in Athen ein Aufpasser, ob ein Bürger Feigen ausführe, was verboten war; Angeber, Polizeispion, Verleumder.
Sylbe, s. Silbe.
Sylburg, Friedrich, geb. 1536 zu Wetter bei Marburg, gest. 1596, Philolog, verdient um die griech. Grammatik sowie durch die Herausgabe griech. Classiker und Kirchenväter.
Syllepsis, rhetorische Figur, wobei ein Attribut oder Prädicat auf 2 od. mehre, nach Zahl und Geschlecht verschiedene Subjecte bezogen wird.
Syllogismus, griech., heißt in der Logik der Schluß, insofern er als Zusammenfassung von einzelnen Sätzen zur Einheit im Bewußtsein gedacht wird. Epi-S., Nachschluß, entsteht, indem man den Schlußsatz eines vorhergehenden Schlusses, des sogen. Pro-S. oder Vorschlusses, zum Vordersatze eines zweiten macht; Poly-S., Vielschluß, eine Schlußreihe. – Syllogistik, Lehre von den Schlüssen, Kunst zu schließen. – S. Schluß.
Sylphen, sylvani, im Systeme der Paracelsisten die Elementargeister der Luft.
Sylt, schleswig-dän. Insel in der Nordsee, 11/3 □M. groß, mit 2800 E.
Sylvan, s. Tellur.
Sylvester, St., Name von 2 Päpsten. – S. I., ein Römer, reg. 314–335; man weiß genug von ihm, um seinen Ruf als den eines vortrefflichen Papstes zu begründen, doch wird Vieles aus seiner Lebens- u. Regierungsgeschichte für erdichtet gehalten z. B. daß er den Kaiser Konstantin taufte und vom Aussatz befreite, 315 eine große, auch von jüdischen Priestern starkbesuchte Synode zu Rom abgehalten habe u. s. f., namentlich auch, daß Konstantin d. G. ihm eine vielbesprochene Schenkung machte. Gedächtnißtag 31. Dez. – S. II., vorher Gerbert, gebürtig aus der Auvergne, Erzieher Kaiser Ottos III. und Abt des Benedictinerklosters Bobbio, 992 bis 995 Erzbischof von Rheims, später durch Ottos III. Einfluß Erzbischof von Ravenna, war der erste Franzose, welcher den päpstlichen Stuhl bestieg und regierte 999–1003; er war ein berühmter Lehrer, hochverdient um die Erhaltung der alten Classiker (Julius Cäsar, Cicero, Plinius Briefe, Statius u. s. f.) und erwarb, obwohl in die politischen Streitigkeiten seiner Zeit tief verwickelt, solchen Ruhm der Gelehrsamkeit, daß Manche glaubten, er sei ein Zauberer und mit dem Teufel im Bunde. Seine kurze Regierungszeit ist besonders für Ungarn wichtig gewesen, indem er auf Ansuchen Stephans des Heiligen alles bestätigte, was für die Durchführung u. Organisation der Kirche in Ungarn geschehen war, dem hl. Stephan den Königstitel und das Recht verlieh, im Namen des Papstes Anordnungen in der ungar. Kirche zu treffen, ihm eine Königskrone u. ein doppeltes Kreuz zum Vortragen überschickte. Von seinen vielen Schriften sind manche verloren, manche noch nicht gedruckt, Mabillon, Pez und Pertz gaben einige heraus, die zahlreichen u. höchst wichtigen Briefe wurden in verschiedene Sammelwerke aufgenommen. – S. III. nannte sich einer der Gegenpäpste Benedicts IX. (1033–44).
Sylvius, Franz, eigentl. de le Boë, geb. 1614 zu Hanau, gest. 1672 als Professor der Medicin zu Leyden, Urheber eines Systems der Chemiatrie (s. d.). – S., Jakob, eigentlich Dubois, geb. 1478 zu Amiens, gest. 1555, ausgezeichneter Anatom.
Symblepharon, griech., Verwachsung des Augenlids mit dem Augapfel.
Symbol, griech.-deutsch, das Zeichen, Erkennungszeichen, Sinnbild einer Sache oder Idee durch einen mit ihr mehr od. weniger verwandten Gegenstand. In der Kirchensprache bezeichnet S. jeden Kultgebrauch, der einen höhern mystischen Sinn in sich birgt, die Hülle od. Schale einer religiösen Wahrheit od. eines religiösen Geheimnisses ausmacht, wie dies namentlich bei den Sakramenten der Fall ist, wo die S.e von Gott eingesetzte sichtbare Zeichen der innern Gnade u. Heiligung sind; ferner ist S. gleichbedeutend mit Glaubensbekenntniß, insofern dieses als Erkennungs- u. Vereinigungszeichen einer religiösen Genossenschaft gegenüber
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