Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Sand, Gemenge von verschiedenen kleinen Mineralkörnern, wobei jedoch die Quarzkörner vorherrschen, das Erzeugniß der Granit-, Gneis-, Glimmerschiefer, Sandsteingebirge, ist für sich allein wegen seiner Lockerheit, u. weil er das Wasser nur kurze Zeit behält, für das Pflanzenleben untauglich. Sand, Karl Ludwig, geb. 1795 zu Wunsiedel, seit 1817 Student der Theologie in Jena, ein beschränkter Kopf u. politischer Fanatiker, sah in dem unverschämten, in russ. Solde stehenden Kotzebue einen gefährlichen Feind des Vaterlandes und erstach ihn zu Manheim am 23. März 1819; ein Selbstmordversuch mißlang und S. wurde am 20. Mai 1820 enthauptet. Seine ganz isolirte That wurde von der Reactionspartei benutzt um das ganze deutsche Universitätswesen zu verdächtigen. Sand, George, s. Dudevant. Sandale, im Alterthume, jetzt noch im Orient, in Griechenland u. einigen span. Gegenden gebrauchte Fußbekleidung aus Holz, Kork, Leder od. Hanfgeflecht, mit Bändern an dem Beine befestigt. Sandarach, wohlriechendes Harz von der Thuja oder Callitris quadrivalvis (s. Coniferae) in Nordafrika, zum Räuchern und zu Firnissen gebraucht. Deutscher S., Wachholderharz. Sandelholz, Santelholz, wohlriechende Hölzer aus den Tropengegenden. Das rothe S. (von Pterocarpus santalinus u. P. Indicus) in Ostindien, dient zum Räuchern und zu seinen Tischler- u. Drechslerarbeiten, wohl auch in der Färberei; das weiße S. ist der Splint des weißen Sandelbaums (Santalum album) auf Malabar und den Sandwichsinseln, oder des Freycinet-Sandelbaums auf den Sandwichsinseln, od. des myrtenblättrigen Sandelbaums; das gelbe S. ist der Kern dieser Bäume. Falsches S., Sappanholz, s. Caesalpinieae. Sandeman (Sändimänn), geb. 1723 zu Perth, Schüler des Sectirers Glaß, dessen Anhänger, die Glassiten, die reinen apostolischen Gemeinden wiederherstellen wollten; st. 1771 in Amerika. Sander oder Zander (Lucioperca), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit 2 getrennten Rückenflossen, 7 Kiemenstrahlen, die Zähne zum Theil hechtartig. Der gemeine S., Hechtbar sch (L. sandra), grünlichgrau mit schwärzlichen Querstreifen. 2-4' lang u. bis gegen 20 Pfd. schwer, in den Flüssen und tiefen Seen des südöstlichen Deutschland, hat festes u. wohlschmeckendes Fleisch. Sanderling (Calidris), Gattung Watvögel, früher zu den Strandläufern gezählt, aber von diesen durch den Mangel der Hinterzehe unterschieden. Nur 1 Art: der graue S. (C. arenaria), gegen 8'' lang, mit vortrefflichem Fleisch, lebt ganz wie die Strandläufer. Sandifort, Eduard, berühmter Anatom, geb. 1742 zu Dordrecht, seit 1770 Professor der Anatomie zu Leyden; st. 1814. Hauptwerke: "Observationes anatomico-pathologicae" 4 Bde., Leyd. 1778; "Opuscula anatomica selectiora" Leyden 1788; "Museum anatomicum academiae Lugduno-Batavae" 2 Bde., Leyd. 1789 bis 93. Gerard S., Sohn des Vorigen u. seit 1814 sein Nachfolger, geb. 1779 zu Leyden, setzte das "Museum anatomicum" fort und lieferte die "Tabulae craniorum diversarum nationum", Leyden 1838-40. Sandleute, im östl. Schleswig die Gerichtsbeisitzer bei Landämtern. San Domingo, s. Haiti. Sandomir, Sandomierz. Stadt im russ.-poln. Gouvernem. Radom, an der Weichsel, mit 4000 E., schöner Kathedrale, Gymnasium. "Consensus Sandomiriensis" 1750. s. Dissidenten. Sandrart, Joachim von, Maler u. Kupferstecher, geb. 1606 zu Frankfurt, hielt sich längere Zeit in England, Italien und Amsterdam auf, st. 1688 zu Augsburg. Berühmter als durch seine Gemälde, machte er sich durch sein Werk: "Die deutsche Akademie der Bau-, Bildhauer- und Malerkunst" 2 Bde., Nürnberg 1675-79. Sands, Robert, geb. 1799 zu Newyork, gest. 1832, Advokat und epischer Dichter ("Yamoyden" Newyork 1820). Sandschak d. h. Banner, in der Türkei Unterabtheilung des Ejalets. Sandschak-Beg, jetzt Mirmiran, Unterstatthalter, Pascha mit 1 Roßschweif. Sand, Gemenge von verschiedenen kleinen Mineralkörnern, wobei jedoch die Quarzkörner vorherrschen, das Erzeugniß der Granit-, Gneis-, Glimmerschiefer, Sandsteingebirge, ist für sich allein wegen seiner Lockerheit, u. weil er das Wasser nur kurze Zeit behält, für das Pflanzenleben untauglich. Sand, Karl Ludwig, geb. 1795 zu Wunsiedel, seit 1817 Student der Theologie in Jena, ein beschränkter Kopf u. politischer Fanatiker, sah in dem unverschämten, in russ. Solde stehenden Kotzebue einen gefährlichen Feind des Vaterlandes und erstach ihn zu Manheim am 23. März 1819; ein Selbstmordversuch mißlang und S. wurde am 20. Mai 1820 enthauptet. Seine ganz isolirte That wurde von der Reactionspartei benutzt um das ganze deutsche Universitätswesen zu verdächtigen. Sand, George, s. Dudevant. Sandale, im Alterthume, jetzt noch im Orient, in Griechenland u. einigen span. 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Sand, Gemenge von verschiedenen kleinen Mineralkörnern, wobei jedoch die Quarzkörner vorherrschen, das Erzeugniß der Granit-, Gneis-, Glimmerschiefer, Sandsteingebirge, ist für sich allein wegen seiner Lockerheit, u. weil er das Wasser nur kurze Zeit behält, für das Pflanzenleben untauglich.
Sand, Karl Ludwig, geb. 1795 zu Wunsiedel, seit 1817 Student der Theologie in Jena, ein beschränkter Kopf u. politischer Fanatiker, sah in dem unverschämten, in russ. Solde stehenden Kotzebue einen gefährlichen Feind des Vaterlandes und erstach ihn zu Manheim am 23. März 1819; ein Selbstmordversuch mißlang und S. wurde am 20. Mai 1820 enthauptet. Seine ganz isolirte That wurde von der Reactionspartei benutzt um das ganze deutsche Universitätswesen zu verdächtigen.
Sand, George, s. Dudevant.
Sandale, im Alterthume, jetzt noch im Orient, in Griechenland u. einigen span. Gegenden gebrauchte Fußbekleidung aus Holz, Kork, Leder od. Hanfgeflecht, mit Bändern an dem Beine befestigt.
Sandarach, wohlriechendes Harz von der Thuja oder Callitris quadrivalvis (s. Coniferae) in Nordafrika, zum Räuchern und zu Firnissen gebraucht. Deutscher S., Wachholderharz.
Sandelholz, Santelholz, wohlriechende Hölzer aus den Tropengegenden. Das rothe S. (von Pterocarpus santalinus u. P. Indicus) in Ostindien, dient zum Räuchern und zu seinen Tischler- u. Drechslerarbeiten, wohl auch in der Färberei; das weiße S. ist der Splint des weißen Sandelbaums (Santalum album) auf Malabar und den Sandwichsinseln, oder des Freycinet-Sandelbaums auf den Sandwichsinseln, od. des myrtenblättrigen Sandelbaums; das gelbe S. ist der Kern dieser Bäume. Falsches S., Sappanholz, s. Caesalpinieae.
Sandeman (Sändimänn), geb. 1723 zu Perth, Schüler des Sectirers Glaß, dessen Anhänger, die Glassiten, die reinen apostolischen Gemeinden wiederherstellen wollten; st. 1771 in Amerika.
Sander oder Zander (Lucioperca), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit 2 getrennten Rückenflossen, 7 Kiemenstrahlen, die Zähne zum Theil hechtartig. Der gemeine S., Hechtbar sch (L. sandra), grünlichgrau mit schwärzlichen Querstreifen. 2–4' lang u. bis gegen 20 Pfd. schwer, in den Flüssen und tiefen Seen des südöstlichen Deutschland, hat festes u. wohlschmeckendes Fleisch.
Sanderling (Calidris), Gattung Watvögel, früher zu den Strandläufern gezählt, aber von diesen durch den Mangel der Hinterzehe unterschieden. Nur 1 Art: der graue S. (C. arenaria), gegen 8'' lang, mit vortrefflichem Fleisch, lebt ganz wie die Strandläufer.
Sandifort, Eduard, berühmter Anatom, geb. 1742 zu Dordrecht, seit 1770 Professor der Anatomie zu Leyden; st. 1814. Hauptwerke: „Observationes anatomico-pathologicae“ 4 Bde., Leyd. 1778; „Opuscula anatomica selectiora“ Leyden 1788; „Museum anatomicum academiae Lugduno-Batavae“ 2 Bde., Leyd. 1789 bis 93. Gerard S., Sohn des Vorigen u. seit 1814 sein Nachfolger, geb. 1779 zu Leyden, setzte das „Museum anatomicum“ fort und lieferte die „Tabulae craniorum diversarum nationum“, Leyden 1838–40.
Sandleute, im östl. Schleswig die Gerichtsbeisitzer bei Landämtern.
San Domingo, s. Haiti.
Sandomir, Sandomierz. Stadt im russ.-poln. Gouvernem. Radom, an der Weichsel, mit 4000 E., schöner Kathedrale, Gymnasium. „Consensus Sandomiriensis“ 1750. s. Dissidenten.
Sandrart, Joachim von, Maler u. Kupferstecher, geb. 1606 zu Frankfurt, hielt sich längere Zeit in England, Italien und Amsterdam auf, st. 1688 zu Augsburg. Berühmter als durch seine Gemälde, machte er sich durch sein Werk: „Die deutsche Akademie der Bau-, Bildhauer- und Malerkunst“ 2 Bde., Nürnberg 1675–79.
Sands, Robert, geb. 1799 zu Newyork, gest. 1832, Advokat und epischer Dichter („Yamoyden“ Newyork 1820).
Sandschak d. h. Banner, in der Türkei Unterabtheilung des Ejalets.
Sandschak-Beg, jetzt Mirmiran, Unterstatthalter, Pascha mit 1 Roßschweif.
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