Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Sandschak-Scherif, die Fahne des Propheten. Sandsteine, Conglutinate (s. d.) aus Quarzkörnern, durch ein einfaches od. gemengtes Bindemittel zusammengekittet; sehr oft sind weiße Blättchen von Glimmer, Körner von Grünerde u. Feldspath beigemengt. - Man theilt die S. in Kiesel-, Thon-, Kalk- und Mergel-S. ein, je nach dem Bindemittel. - Eine weitere Eintheilung ist die nach den Formationen, so z. B. der Liassandstein, ein Glied der Liasformation; der bunte S., ein Glied der Trias, in welcher er die Unterlage aller der verschiedenen Kalk-, Thon-, Salz- und Mergelbildungen bildet. Sanduhr, zeigt die Zeit dadurch an, daß eine bestimmte Menge Sand langsam aus einem Gefäße sich in ein anderes entleert. Gewöhnlich besteht die S. aus 2 kegelförmigen Gläsern, welche an ihren spitzen Enden in ein Mittelstück gesetzt sind, das ein sehr seines Loch hat; die Viertelstunden sind außerhalb an den Gläsern mit Strichen bezeichnet. Die S. laufen meistens in 1 Stunde ab und sind so eingerahmt, daß sie alsdann nur umgekehrt zu werden brauchen. Sandwichsinseln (Sännduitsch-), Hawaii-, austral. Gruppe von 14 Inseln, vom 19-22° nördl. Breite, ziemlich in der Mitte des stillen Oceans, 318 #M. groß mit 1500000E. malaiischen Stamms. Die Inseln sind plutonischen Ursprungs, vulkanisch; der Mouna-Roa auf Owaihi ist 15980' hoch und ein furchtbar thätiger Vulkan. Das Klima ist tropisch, aber durch die Seeluft gemäßigt, der Boden fruchtbar. Die S. wurden von Cook 1778 entdeckt; er fand die beste Aufnahme bei den Einw., deren Zahl er auf 400000 schätzte, wurde aber bei seinem zweiten Besuche 1779 erschlagen, woran er durch seine Härte selbst schuld war. Die Inseln standen unter erblichen Häuptlingen, von denen Tameameha I. (oder Kamehameha) (1790-1817) alle Inseln mit Hilfe der Engländer unterwarf. Englische und nordamerik. Missionäre bekehrten mit Tameamehas I. und II. Hilfe alle Einw., benahmen sich aber so herrschsüchtig, daß Tameameha III, einigen Widerstand versuchte; die Missionäre gründeten Schulen und Kirchen, die E. erlernten europ. Handwerke und Gebräuche u. nahmen bald am Seehandel Theil; der engl. Einfluß brachte eine Art von constitutioneller Verfassung (welche die prot. Religion zur Staatsreligion erklärte) zu Stande, die 1852 durch nordamerikan. Einfluß einen fast republikanischen Umguß erlitt. Die Zahl der Ureinwohner schwindet jedoch mit jedem Jahre und erlischt voraussichtlich in nicht ferner Zeit, so daß die Insulaner ihre Civilisirung mit ihrer Existenz bezahlt haben werden. Die Versuche der Engländer, sich der Inseln in aller Stille zu bemächtigen, wurden jedesmal den Drohungen Nordamerikas gegenüber wieder aufgegeben; einigemal (1840, 1842, 1849, 1851) wurde Tameameha III. von Frankreich etwas derb zurechtgewiesen, weil er den Inspirationen der engl. und amerik. Missionäre folgend den kathol. Cult in seinem Reiche nicht dulden wollte; allmälig aber haben sich die Nordamerikaner so eingenistet, daß sie zu gelegener Zeit den ganzen Archipel annexiren können, der durch seine Lage die Schiffahrt des nördlichen Theils des stillen Oceans beherrscht. Hauptinsel ist Owaihi od. Hawaii (187 #M.); die bedeutendern andern: Mauwi (31 #M.), Oahu (25 #M.), mit der Residenz- u. Hafenstadt Honolulu; Rauai, Tauai, Nihau, Molokai. Sandwichsland, Inselgruppe im Südpolarmeere, 1775 von Cook entdeckt, ohne Vegetation. San Felipe, span. Stadt, südwestl. von Valencia, mit 14000 E., Seide- und Leinefabrikation, Marmorbrüchen; Geburtsort des Malers Ribeiro. - S. F., Stadt in Venezuela. - S. F., Inselgruppe an der südwestl. Küste von Cuba. - S. F. de Austin, gewöhnlich Austin, s. Texas. - S. F. de Benguela, s. Benguela. - S. F. el Real, Hauptort der chilen. Provinz Aconcagua, mit 5000 E. San Fernando, Seestadt in Chili, südl. von Valdivia. - S. F. de Apure, Stadt in Venezuela, am Apure, mit 3000 E., wachsendem Verkehr. - S. F. de Atabapo, Stadt in Venezuela, am Orinoco u. Atabapo. - S. F. de Sandschak-Scherif, die Fahne des Propheten. Sandsteine, Conglutinate (s. d.) aus Quarzkörnern, durch ein einfaches od. gemengtes Bindemittel zusammengekittet; sehr oft sind weiße Blättchen von Glimmer, Körner von Grünerde u. Feldspath beigemengt. – Man theilt die S. in Kiesel-, Thon-, Kalk- und Mergel-S. ein, je nach dem Bindemittel. – Eine weitere Eintheilung ist die nach den Formationen, so z. B. der Liassandstein, ein Glied der Liasformation; der bunte S., ein Glied der Trias, in welcher er die Unterlage aller der verschiedenen Kalk-, Thon-, Salz- und Mergelbildungen bildet. Sanduhr, zeigt die Zeit dadurch an, daß eine bestimmte Menge Sand langsam aus einem Gefäße sich in ein anderes entleert. Gewöhnlich besteht die S. aus 2 kegelförmigen Gläsern, welche an ihren spitzen Enden in ein Mittelstück gesetzt sind, das ein sehr seines Loch hat; die Viertelstunden sind außerhalb an den Gläsern mit Strichen bezeichnet. Die S. laufen meistens in 1 Stunde ab und sind so eingerahmt, daß sie alsdann nur umgekehrt zu werden brauchen. Sandwichsinseln (Sännduitsch–), Hawaii-, austral. Gruppe von 14 Inseln, vom 19–22° nördl. Breite, ziemlich in der Mitte des stillen Oceans, 318 □M. groß mit 1500000E. malaiischen Stamms. Die Inseln sind plutonischen Ursprungs, vulkanisch; der Mouna-Roa auf Owaihi ist 15980' hoch und ein furchtbar thätiger Vulkan. Das Klima ist tropisch, aber durch die Seeluft gemäßigt, der Boden fruchtbar. Die S. wurden von Cook 1778 entdeckt; er fand die beste Aufnahme bei den Einw., deren Zahl er auf 400000 schätzte, wurde aber bei seinem zweiten Besuche 1779 erschlagen, woran er durch seine Härte selbst schuld war. Die Inseln standen unter erblichen Häuptlingen, von denen Tameameha I. (oder Kamehameha) (1790–1817) alle Inseln mit Hilfe der Engländer unterwarf. Englische und nordamerik. Missionäre bekehrten mit Tameamehas I. und II. Hilfe alle Einw., benahmen sich aber so herrschsüchtig, daß Tameameha III, einigen Widerstand versuchte; die Missionäre gründeten Schulen und Kirchen, die E. erlernten europ. Handwerke und Gebräuche u. nahmen bald am Seehandel Theil; der engl. Einfluß brachte eine Art von constitutioneller Verfassung (welche die prot. Religion zur Staatsreligion erklärte) zu Stande, die 1852 durch nordamerikan. Einfluß einen fast republikanischen Umguß erlitt. Die Zahl der Ureinwohner schwindet jedoch mit jedem Jahre und erlischt voraussichtlich in nicht ferner Zeit, so daß die Insulaner ihre Civilisirung mit ihrer Existenz bezahlt haben werden. Die Versuche der Engländer, sich der Inseln in aller Stille zu bemächtigen, wurden jedesmal den Drohungen Nordamerikas gegenüber wieder aufgegeben; einigemal (1840, 1842, 1849, 1851) wurde Tameameha III. von Frankreich etwas derb zurechtgewiesen, weil er den Inspirationen der engl. und amerik. Missionäre folgend den kathol. Cult in seinem Reiche nicht dulden wollte; allmälig aber haben sich die Nordamerikaner so eingenistet, daß sie zu gelegener Zeit den ganzen Archipel annexiren können, der durch seine Lage die Schiffahrt des nördlichen Theils des stillen Oceans beherrscht. Hauptinsel ist Owaihi od. Hawaii (187 □M.); die bedeutendern andern: Mauwi (31 □M.), Oahu (25 □M.), mit der Residenz- u. Hafenstadt Honolulu; Rauai, Tauai, Nihau, Molokai. Sandwichsland, Inselgruppe im Südpolarmeere, 1775 von Cook entdeckt, ohne Vegetation. San Felipe, span. Stadt, südwestl. von Valencia, mit 14000 E., Seide- und Leinefabrikation, Marmorbrüchen; Geburtsort des Malers Ribeiro. – S. F., Stadt in Venezuela. – S. F., Inselgruppe an der südwestl. Küste von Cuba. – S. F. de Austin, gewöhnlich Austin, s. Texas. – S. F. de Benguela, s. Benguela. – S. F. el Real, Hauptort der chilen. Provinz Aconcagua, mit 5000 E. San Fernando, Seestadt in Chili, südl. von Valdivia. – S. F. de Apure, Stadt in Venezuela, am Apure, mit 3000 E., wachsendem Verkehr. – S. F. de Atabapo, Stadt in Venezuela, am Orinoco u. Atabapo. – S. F. de <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0043" n="42"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sandschak-Scherif</hi>, die Fahne des Propheten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sandsteine</hi>, Conglutinate (s. d.) aus Quarzkörnern, durch ein einfaches od. gemengtes Bindemittel zusammengekittet; sehr oft sind weiße Blättchen von Glimmer, Körner von Grünerde u. 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Die Versuche der Engländer, sich der Inseln in aller Stille zu bemächtigen, wurden jedesmal den Drohungen Nordamerikas gegenüber wieder aufgegeben; einigemal (1840, 1842, 1849, 1851) wurde Tameameha III. von Frankreich etwas derb zurechtgewiesen, weil er den Inspirationen der engl. und amerik. Missionäre folgend den kathol. Cult in seinem Reiche nicht dulden wollte; allmälig aber haben sich die Nordamerikaner so eingenistet, daß sie zu gelegener Zeit den ganzen Archipel annexiren können, der durch seine Lage die Schiffahrt des nördlichen Theils des stillen Oceans beherrscht. Hauptinsel ist Owaihi od. Hawaii (187 □M.); die bedeutendern andern: Mauwi (31 □M.), Oahu (25 □M.), mit der Residenz- u. 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Sandschak-Scherif, die Fahne des Propheten.
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Sanduhr, zeigt die Zeit dadurch an, daß eine bestimmte Menge Sand langsam aus einem Gefäße sich in ein anderes entleert. Gewöhnlich besteht die S. aus 2 kegelförmigen Gläsern, welche an ihren spitzen Enden in ein Mittelstück gesetzt sind, das ein sehr seines Loch hat; die Viertelstunden sind außerhalb an den Gläsern mit Strichen bezeichnet. Die S. laufen meistens in 1 Stunde ab und sind so eingerahmt, daß sie alsdann nur umgekehrt zu werden brauchen.
Sandwichsinseln (Sännduitsch–), Hawaii-, austral. Gruppe von 14 Inseln, vom 19–22° nördl. Breite, ziemlich in der Mitte des stillen Oceans, 318 □M. groß mit 1500000E. malaiischen Stamms. Die Inseln sind plutonischen Ursprungs, vulkanisch; der Mouna-Roa auf Owaihi ist 15980' hoch und ein furchtbar thätiger Vulkan. Das Klima ist tropisch, aber durch die Seeluft gemäßigt, der Boden fruchtbar. Die S. wurden von Cook 1778 entdeckt; er fand die beste Aufnahme bei den Einw., deren Zahl er auf 400000 schätzte, wurde aber bei seinem zweiten Besuche 1779 erschlagen, woran er durch seine Härte selbst schuld war. Die Inseln standen unter erblichen Häuptlingen, von denen Tameameha I. (oder Kamehameha) (1790–1817) alle Inseln mit Hilfe der Engländer unterwarf. Englische und nordamerik. Missionäre bekehrten mit Tameamehas I. und II. Hilfe alle Einw., benahmen sich aber so herrschsüchtig, daß Tameameha III, einigen Widerstand versuchte; die Missionäre gründeten Schulen und Kirchen, die E. erlernten europ. Handwerke und Gebräuche u. nahmen bald am Seehandel Theil; der engl. Einfluß brachte eine Art von constitutioneller Verfassung (welche die prot. Religion zur Staatsreligion erklärte) zu Stande, die 1852 durch nordamerikan. Einfluß einen fast republikanischen Umguß erlitt. Die Zahl der Ureinwohner schwindet jedoch mit jedem Jahre und erlischt voraussichtlich in nicht ferner Zeit, so daß die Insulaner ihre Civilisirung mit ihrer Existenz bezahlt haben werden. Die Versuche der Engländer, sich der Inseln in aller Stille zu bemächtigen, wurden jedesmal den Drohungen Nordamerikas gegenüber wieder aufgegeben; einigemal (1840, 1842, 1849, 1851) wurde Tameameha III. von Frankreich etwas derb zurechtgewiesen, weil er den Inspirationen der engl. und amerik. Missionäre folgend den kathol. Cult in seinem Reiche nicht dulden wollte; allmälig aber haben sich die Nordamerikaner so eingenistet, daß sie zu gelegener Zeit den ganzen Archipel annexiren können, der durch seine Lage die Schiffahrt des nördlichen Theils des stillen Oceans beherrscht. Hauptinsel ist Owaihi od. Hawaii (187 □M.); die bedeutendern andern: Mauwi (31 □M.), Oahu (25 □M.), mit der Residenz- u. Hafenstadt Honolulu; Rauai, Tauai, Nihau, Molokai.
Sandwichsland, Inselgruppe im Südpolarmeere, 1775 von Cook entdeckt, ohne Vegetation.
San Felipe, span. Stadt, südwestl. von Valencia, mit 14000 E., Seide- und Leinefabrikation, Marmorbrüchen; Geburtsort des Malers Ribeiro. – S. F., Stadt in Venezuela. – S. F., Inselgruppe an der südwestl. Küste von Cuba. – S. F. de Austin, gewöhnlich Austin, s. Texas. – S. F. de Benguela, s. Benguela. – S. F. el Real, Hauptort der chilen. Provinz Aconcagua, mit 5000 E.
San Fernando, Seestadt in Chili, südl. von Valdivia. – S. F. de Apure, Stadt in Venezuela, am Apure, mit 3000 E., wachsendem Verkehr. – S. F. de Atabapo, Stadt in Venezuela, am Orinoco u. Atabapo. – S. F. de
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