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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Theologumena, griech., Aufgaben oder Abhandlungen aus der Theologie.


Theomachie, der myth. Götterkampf.


Theomanie, religiöser Wahnsinn.


Theomantie, Weissagung aus unmittelbarer göttlicher Eingebung; Theomant, der sie zu besitzen glaubt.


Theon, Name von einigen Schriftstellern aus der spätern Zeit des Hellenenthums. - T. aus Smyrna, zu Hadrians Zeit od. noch später blühend, schrieb eine gute Einleitung in die platonische Philosophie und wendete platonische Grundsätze auf die Mathematik an. Den noch vorhandenen Theil eines Werkes, der über Arithmetik und Musik handelt, gab Bullialdus heraus, Paris 1644, dann mit Anmerkungen I. de Gelder, Lugd. Batav. 1827. - T., Aelius, gebürtig aus Alexandrien, schrieb etwa im 4. Jahrh. n. Chr. Vorübungen zur Beredsamkeit, welche gleich denen des Aphtonius lange als Schulbuch gebraucht wurden, aber letztere weit überflügelten. Ausgabe der progymnasmata durch Finckh, Stuttgart 1834. - Ein gleichfalls aus Alexandrien gebürtiger Mathematiker T. schrieb zwischen 360-400 n. Chr. Erläuterungen zu Euklid, Ptolemäus u. s. f., herausggb. durch Halma 1821 zu Paris.


Theophanes, gest. 818, griech. Mönch, Fortsetzer des Syncellus (in der Bonner Sammlung der Byzantiner, 1839). - T., Nonnus, griech. Arzt im 10. Jahrh. u. Chr., medicinischer Schriftsteller (Ausgabe von Bernard, Gotha 1794).


Theophania, griechisch, Erscheinung Gottes; soviel wie Epiphania; auch ein Frauenname.


Theophilos, Theophil, der griech. Name für Gottlieb, hieß unter andern der Mann, dem Lukas sein Evangelium sowie die Apostelgeschichte widmete (Luk. 1, 3; Apg. 1, 1.); T. von Antiochien, einer der tüchtigsten Apologeten des 2. Jahrh., von Geburt ein Heide, erwarb bedeutende gelehrte Bildung, soll vorzugsweise durch Bibelstudien zum Uebertritt gebracht worden und 168-181, nach andern 176-186 n. Chr. Bischof von Antiochien gewesen sein. Von allen seinen Schriften sind nur "Drei Bücher an den Autolykos", erhalten, worin T. einerseits den Frieden darthut, welchen das Christenthum gebracht, anderseits auf den innern Zwiespalt u. das Unzulängliche des Heidenthums hinweist. Ausgaben in den Sammelwerken von Maranus (Par. 1742), von Otto (Jena 1847), deutsch von Thienemann (Leipz. 1834).


Theophrastos, der Philosoph, geb. um 370 v. Chr. auf der Insel Lesbos, hörte anfangs den Platon, wurde aber dann der Schüler und Vertraute des Aristoteles, welchem dieser große Philosoph seine Bibliothek vermachte, seinen Sohn Nikomach zur Erziehung übergab u. den er zum Vorstand der peripatetischen Schule bestimmte. Zwar mußte T. 307 gleich allen nicht öffentlich angestellten Lehrern Athen verlassen, kehrte aber schon 306 dahin zurück und st. um 288 vor Chr. als ein höchst angesehener Mann. Es ist glaubwürdig, daß T. viele und vielartige Werke schrieb, doch sind nur sehr wenige u. meist wohl nur bruchstückweise erhalten. Gewiß ist, daß weder T. noch seine Nachfolger in der Vorstandschaft der Peripatetiker mehr leisteten, als daß sie eben das System ihres Meisters genauer ausführten und erläuterten u. da, wo sie dasselbe weiter zu bilden suchten (was zunächst im Gebiete der Erfahrungswissenschaften der Fall war) die speculativen Grundlagen desselben erschütterten. Ausgaben der einzelnen Schriften zahlreich, deutsche Uebersetzung der "Ethici characteres" von Hottinger (Münch. 1810), der "Naturgeschichte der Gewächse" von Sprengel (Altona 1822).


Theophrastus Paracelsus, s. Paracelsus.


Theoplastik, griech.-deutsch, Darstellung der Gottheit durch Plastik.


Theoplegie (-exie), griech.-deutsch, plötzlich tödtender Schlagfluß.


Theopompos, griech. Geschichtschreiber, geb. um 358 v. Chr. auf Chios, Schüler des Isokrates, setzte den Thukydides fort bis zur Schlacht bei Knidos (394 v. Chr.), lieferte in 58 Büchern eine Geschichte Philipps von Macedonien vom 1. Jahr der 105. Olympiade an, endlich auch einen Auszug aus Herodot. T. war wegen seiner rhetorisch gebildeten


Theologumena, griech., Aufgaben oder Abhandlungen aus der Theologie.


Theomachie, der myth. Götterkampf.


Theomanie, religiöser Wahnsinn.


Theomantie, Weissagung aus unmittelbarer göttlicher Eingebung; Theomant, der sie zu besitzen glaubt.


Theon, Name von einigen Schriftstellern aus der spätern Zeit des Hellenenthums. – T. aus Smyrna, zu Hadrians Zeit od. noch später blühend, schrieb eine gute Einleitung in die platonische Philosophie und wendete platonische Grundsätze auf die Mathematik an. Den noch vorhandenen Theil eines Werkes, der über Arithmetik und Musik handelt, gab Bullialdus heraus, Paris 1644, dann mit Anmerkungen I. de Gelder, Lugd. Batav. 1827. – T., Aelius, gebürtig aus Alexandrien, schrieb etwa im 4. Jahrh. n. Chr. Vorübungen zur Beredsamkeit, welche gleich denen des Aphtonius lange als Schulbuch gebraucht wurden, aber letztere weit überflügelten. Ausgabe der progymnasmata durch Finckh, Stuttgart 1834. – Ein gleichfalls aus Alexandrien gebürtiger Mathematiker T. schrieb zwischen 360–400 n. Chr. Erläuterungen zu Euklid, Ptolemäus u. s. f., herausggb. durch Halma 1821 zu Paris.


Theophanes, gest. 818, griech. Mönch, Fortsetzer des Syncellus (in der Bonner Sammlung der Byzantiner, 1839). – T., Nonnus, griech. Arzt im 10. Jahrh. u. Chr., medicinischer Schriftsteller (Ausgabe von Bernard, Gotha 1794).


Theophania, griechisch, Erscheinung Gottes; soviel wie Epiphania; auch ein Frauenname.


Theophilos, Theophil, der griech. Name für Gottlieb, hieß unter andern der Mann, dem Lukas sein Evangelium sowie die Apostelgeschichte widmete (Luk. 1, 3; Apg. 1, 1.); T. von Antiochien, einer der tüchtigsten Apologeten des 2. Jahrh., von Geburt ein Heide, erwarb bedeutende gelehrte Bildung, soll vorzugsweise durch Bibelstudien zum Uebertritt gebracht worden und 168–181, nach andern 176–186 n. Chr. Bischof von Antiochien gewesen sein. Von allen seinen Schriften sind nur „Drei Bücher an den Autolykos“, erhalten, worin T. einerseits den Frieden darthut, welchen das Christenthum gebracht, anderseits auf den innern Zwiespalt u. das Unzulängliche des Heidenthums hinweist. Ausgaben in den Sammelwerken von Maranus (Par. 1742), von Otto (Jena 1847), deutsch von Thienemann (Leipz. 1834).


Theophrastos, der Philosoph, geb. um 370 v. Chr. auf der Insel Lesbos, hörte anfangs den Platon, wurde aber dann der Schüler und Vertraute des Aristoteles, welchem dieser große Philosoph seine Bibliothek vermachte, seinen Sohn Nikomach zur Erziehung übergab u. den er zum Vorstand der peripatetischen Schule bestimmte. Zwar mußte T. 307 gleich allen nicht öffentlich angestellten Lehrern Athen verlassen, kehrte aber schon 306 dahin zurück und st. um 288 vor Chr. als ein höchst angesehener Mann. Es ist glaubwürdig, daß T. viele und vielartige Werke schrieb, doch sind nur sehr wenige u. meist wohl nur bruchstückweise erhalten. Gewiß ist, daß weder T. noch seine Nachfolger in der Vorstandschaft der Peripatetiker mehr leisteten, als daß sie eben das System ihres Meisters genauer ausführten und erläuterten u. da, wo sie dasselbe weiter zu bilden suchten (was zunächst im Gebiete der Erfahrungswissenschaften der Fall war) die speculativen Grundlagen desselben erschütterten. Ausgaben der einzelnen Schriften zahlreich, deutsche Uebersetzung der „Ethici characteres“ von Hottinger (Münch. 1810), der „Naturgeschichte der Gewächse“ von Sprengel (Altona 1822).


Theophrastus Paracelsus, s. Paracelsus.


Theoplastik, griech.-deutsch, Darstellung der Gottheit durch Plastik.


Theoplegie (–exie), griech.-deutsch, plötzlich tödtender Schlagfluß.


Theopompos, griech. Geschichtschreiber, geb. um 358 v. Chr. auf Chios, Schüler des Isokrates, setzte den Thukydides fort bis zur Schlacht bei Knidos (394 v. Chr.), lieferte in 58 Büchern eine Geschichte Philipps von Macedonien vom 1. Jahr der 105. Olympiade an, endlich auch einen Auszug aus Herodot. T. war wegen seiner rhetorisch gebildeten

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[456/0457] Theologumena, griech., Aufgaben oder Abhandlungen aus der Theologie. Theomachie, der myth. Götterkampf. Theomanie, religiöser Wahnsinn. Theomantie, Weissagung aus unmittelbarer göttlicher Eingebung; Theomant, der sie zu besitzen glaubt. Theon, Name von einigen Schriftstellern aus der spätern Zeit des Hellenenthums. – T. aus Smyrna, zu Hadrians Zeit od. noch später blühend, schrieb eine gute Einleitung in die platonische Philosophie und wendete platonische Grundsätze auf die Mathematik an. Den noch vorhandenen Theil eines Werkes, der über Arithmetik und Musik handelt, gab Bullialdus heraus, Paris 1644, dann mit Anmerkungen I. de Gelder, Lugd. Batav. 1827. – T., Aelius, gebürtig aus Alexandrien, schrieb etwa im 4. Jahrh. n. Chr. Vorübungen zur Beredsamkeit, welche gleich denen des Aphtonius lange als Schulbuch gebraucht wurden, aber letztere weit überflügelten. Ausgabe der progymnasmata durch Finckh, Stuttgart 1834. – Ein gleichfalls aus Alexandrien gebürtiger Mathematiker T. schrieb zwischen 360–400 n. Chr. Erläuterungen zu Euklid, Ptolemäus u. s. f., herausggb. durch Halma 1821 zu Paris. Theophanes, gest. 818, griech. Mönch, Fortsetzer des Syncellus (in der Bonner Sammlung der Byzantiner, 1839). – T., Nonnus, griech. Arzt im 10. Jahrh. u. Chr., medicinischer Schriftsteller (Ausgabe von Bernard, Gotha 1794). Theophania, griechisch, Erscheinung Gottes; soviel wie Epiphania; auch ein Frauenname. Theophilos, Theophil, der griech. Name für Gottlieb, hieß unter andern der Mann, dem Lukas sein Evangelium sowie die Apostelgeschichte widmete (Luk. 1, 3; Apg. 1, 1.); T. von Antiochien, einer der tüchtigsten Apologeten des 2. Jahrh., von Geburt ein Heide, erwarb bedeutende gelehrte Bildung, soll vorzugsweise durch Bibelstudien zum Uebertritt gebracht worden und 168–181, nach andern 176–186 n. Chr. Bischof von Antiochien gewesen sein. Von allen seinen Schriften sind nur „Drei Bücher an den Autolykos“, erhalten, worin T. einerseits den Frieden darthut, welchen das Christenthum gebracht, anderseits auf den innern Zwiespalt u. das Unzulängliche des Heidenthums hinweist. Ausgaben in den Sammelwerken von Maranus (Par. 1742), von Otto (Jena 1847), deutsch von Thienemann (Leipz. 1834). Theophrastos, der Philosoph, geb. um 370 v. Chr. auf der Insel Lesbos, hörte anfangs den Platon, wurde aber dann der Schüler und Vertraute des Aristoteles, welchem dieser große Philosoph seine Bibliothek vermachte, seinen Sohn Nikomach zur Erziehung übergab u. den er zum Vorstand der peripatetischen Schule bestimmte. Zwar mußte T. 307 gleich allen nicht öffentlich angestellten Lehrern Athen verlassen, kehrte aber schon 306 dahin zurück und st. um 288 vor Chr. als ein höchst angesehener Mann. Es ist glaubwürdig, daß T. viele und vielartige Werke schrieb, doch sind nur sehr wenige u. meist wohl nur bruchstückweise erhalten. Gewiß ist, daß weder T. noch seine Nachfolger in der Vorstandschaft der Peripatetiker mehr leisteten, als daß sie eben das System ihres Meisters genauer ausführten und erläuterten u. da, wo sie dasselbe weiter zu bilden suchten (was zunächst im Gebiete der Erfahrungswissenschaften der Fall war) die speculativen Grundlagen desselben erschütterten. Ausgaben der einzelnen Schriften zahlreich, deutsche Uebersetzung der „Ethici characteres“ von Hottinger (Münch. 1810), der „Naturgeschichte der Gewächse“ von Sprengel (Altona 1822). Theophrastus Paracelsus, s. Paracelsus. Theoplastik, griech.-deutsch, Darstellung der Gottheit durch Plastik. Theoplegie (–exie), griech.-deutsch, plötzlich tödtender Schlagfluß. Theopompos, griech. Geschichtschreiber, geb. um 358 v. Chr. auf Chios, Schüler des Isokrates, setzte den Thukydides fort bis zur Schlacht bei Knidos (394 v. Chr.), lieferte in 58 Büchern eine Geschichte Philipps von Macedonien vom 1. Jahr der 105. Olympiade an, endlich auch einen Auszug aus Herodot. T. war wegen seiner rhetorisch gebildeten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/457>, abgerufen am 23.11.2024.