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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Im gewöhnlichen Sprachgebrauch werden Nervenfieber, Schleimfieber und T. wohl auch als gleichbedeutend genommen. Je nachdem einzelne Organe mehr in Mitleidenschaft gezogen sind als andere, haben manche Schriftsteller auch einen Cerebral-, Pneumo-, Abdominal-T. unterschieden. Der Hauptschriftsteller über T. ist der in den ersten Decennien dieses Jahrh. in Wien lebende Professor und Arzt Dr. Hildenbrandt. Ueber Prognose, Behandlung etc. s. Nervenfieber.


Typograph, griech.-deutsch, Buchdrucker; Typographie, Buchdruckerkunst; typographisch, dazu gehörig.


Typolithen, griech.-deutsch, Steine, in denen der organische Körper, von der ihn umringenden Masse nicht durchdrungen, verweste, aber seine Form abgedruckt zurückließ.


Typolithographie, die Verbindung des Buchdrucks mit dem Steindruck, um Zeichnungen od. musikalische Noten zugleich mit dem Text abzudrucken, in England zuerst im Großen angewendet, ist praktisch ohne Nutzen.


Typometer, Werkzeug zur genauen Ausmessung der Druckbuchstaben; Typometrie, die Kunst, Landkarten, mathematische Figuren u. dgl. mit beweglichen Lettern zu setzen und zu drucken, war schon im 15. Jahrh. erfunden, erhielt aber seine Vervollkommnung durch Breithaupt, Bauerkeller u. Raffelsberger; Typothet, Schriftsetzer.


Typos, griech., Typus, Type, eigentlich der Eindruck von einem Schlage; dann Stempel, Gepräge, Abdruck; Modell, Urbild, Vorbild; in der Theologie Vorbild des Messias und Seiner Gnadenanstalt im Alten Bunde.


Tyr, in der nord. Mythologie der Name eines Sohnes Odins, des Kriegsgottes, angelsächs. Tiv, althochdeutsch Ziu, daher der Dienstag altnordisch Tyrsdagr, angelsächs. Tivesdag, althochdeutsch Ziuwestac hieß (jetzt engl. Tuesday, norddeutsch Diestag, aleman. Ziestag).


Tyrannos, griech., bei den Griechen der Beherrscher einer ehemaligen Republik; in der griech. Geschichte gibt es 2 Epochen dieser Herrschaft (Tyrannis): 1) die volksthümliche, aus dem Kampfe der Demokratie gegen die Oligarchie hervorgegangene, im 7. und 6. Jahrh. v. Chr.; dergl. Tyrannen waren Cypselos in Korinth, Orthagoras in Sicyon, Pisistratos in Athen, eigentliche Vertrauensmänner des Demos. 2) Die jüngeren T., in der Regel nach dem peloponnes. Kriege, durch Gewalt, Hinterlist od. eine fremde Macht erworben u. durch dieselben Mittel behauptet (vergl. Dionysius, Agathokles, Nabis, Aratus, Jason, Alexander von Pherä etc.). Später bezeichnete T. überhaupt einen illegitimen Herrscher, endlich einen grausamen.


Tyras, hieß bei den Alten der Dniestr.


Tyremesis, griech., das käsichte Erbrechen der Säuglinge; Tyrosis, das Gerinnen der Milch (im Magen).


Tyriasis, Hautkrankheit, wobei sich die Haut ab schuppt und die Haare ausfallen.


Tyrnau, ungar. Nagy Szambath, königl. Freistadt, Hauptort des ungar. Comitats Oberneutra, nordöstl. von Preßburg, mit 8000 E., Gymnasium, wohlthätigen Anstalten, Wein- u. Getreidebau.


Tyrol, die gefürstete Grafschaft, mit Vorarlberg, hat auf 522 #M. 925000 E., gränzt an den Bodensee, an Bayern, Salzburg, Kärnthen, das lomb.-venetian. Königreich, das Fürstenthum Liechtenstein und die Schweiz, und ist mehr als diese ein eigentliches Gebirgsland, von den Algäuer-, bayer., räth. (tyrol.) u. tridentin. Alpen erfüllt (s. Alpen); die höchsten Spitzen sind: in den räth. Alpen: Ortler 12062' hoch; in der Hauptkette: Hochkugel 11500', Similaun 11123', Wildspitz 11900', Weißkugel 11820'; in den trident. Alpen: Cima di Lagorei 8262', Cima d'Asta 8700'; in den vorarlberg.: die Mittagsspitze 6420:, die rothe Wand 8331 '; über die Gebirgspässe s. Alpen. Vorarlberg gehört dem Gebiete des Rheins an, der die Ill aufnimmt und den Bodensee bildet, in welchen die Bregenzeraach mündet; Hauptfluß des nördl. T.s ist der Inn (s. d.); von dem Nordabhange des tyr. Gebirgs fließen gleichfalls der Donau zu Iller, Lech und Isar. Hauptfluß im Süd-T. ist Etsch mit Eisack; auch Brenta und Drau entspringen in T. Das Klima

Im gewöhnlichen Sprachgebrauch werden Nervenfieber, Schleimfieber und T. wohl auch als gleichbedeutend genommen. Je nachdem einzelne Organe mehr in Mitleidenschaft gezogen sind als andere, haben manche Schriftsteller auch einen Cerebral-, Pneumo-, Abdominal-T. unterschieden. Der Hauptschriftsteller über T. ist der in den ersten Decennien dieses Jahrh. in Wien lebende Professor und Arzt Dr. Hildenbrandt. Ueber Prognose, Behandlung etc. s. Nervenfieber.


Typograph, griech.-deutsch, Buchdrucker; Typographie, Buchdruckerkunst; typographisch, dazu gehörig.


Typolithen, griech.-deutsch, Steine, in denen der organische Körper, von der ihn umringenden Masse nicht durchdrungen, verweste, aber seine Form abgedruckt zurückließ.


Typolithographie, die Verbindung des Buchdrucks mit dem Steindruck, um Zeichnungen od. musikalische Noten zugleich mit dem Text abzudrucken, in England zuerst im Großen angewendet, ist praktisch ohne Nutzen.


Typometer, Werkzeug zur genauen Ausmessung der Druckbuchstaben; Typometrie, die Kunst, Landkarten, mathematische Figuren u. dgl. mit beweglichen Lettern zu setzen und zu drucken, war schon im 15. Jahrh. erfunden, erhielt aber seine Vervollkommnung durch Breithaupt, Bauerkeller u. Raffelsberger; Typothet, Schriftsetzer.


Typos, griech., Typus, Type, eigentlich der Eindruck von einem Schlage; dann Stempel, Gepräge, Abdruck; Modell, Urbild, Vorbild; in der Theologie Vorbild des Messias und Seiner Gnadenanstalt im Alten Bunde.


Tyr, in der nord. Mythologie der Name eines Sohnes Odins, des Kriegsgottes, angelsächs. Tiv, althochdeutsch Ziu, daher der Dienstag altnordisch Tyrsdagr, angelsächs. Tivesdag, althochdeutsch Ziuwestac hieß (jetzt engl. Tuesday, norddeutsch Diestag, aleman. Ziestag).


Tyrannos, griech., bei den Griechen der Beherrscher einer ehemaligen Republik; in der griech. Geschichte gibt es 2 Epochen dieser Herrschaft (Tyrannis): 1) die volksthümliche, aus dem Kampfe der Demokratie gegen die Oligarchie hervorgegangene, im 7. und 6. Jahrh. v. Chr.; dergl. Tyrannen waren Cypselos in Korinth, Orthagoras in Sicyon, Pisistratos in Athen, eigentliche Vertrauensmänner des Demos. 2) Die jüngeren T., in der Regel nach dem peloponnes. Kriege, durch Gewalt, Hinterlist od. eine fremde Macht erworben u. durch dieselben Mittel behauptet (vergl. Dionysius, Agathokles, Nabis, Aratus, Jason, Alexander von Pherä etc.). Später bezeichnete T. überhaupt einen illegitimen Herrscher, endlich einen grausamen.


Tyras, hieß bei den Alten der Dniestr.


Tyremesis, griech., das käsichte Erbrechen der Säuglinge; Tyrosis, das Gerinnen der Milch (im Magen).


Tyriasis, Hautkrankheit, wobei sich die Haut ab schuppt und die Haare ausfallen.


Tyrnau, ungar. Nagy Szambath, königl. Freistadt, Hauptort des ungar. Comitats Oberneutra, nordöstl. von Preßburg, mit 8000 E., Gymnasium, wohlthätigen Anstalten, Wein- u. Getreidebau.


Tyrol, die gefürstete Grafschaft, mit Vorarlberg, hat auf 522 □M. 925000 E., gränzt an den Bodensee, an Bayern, Salzburg, Kärnthen, das lomb.-venetian. Königreich, das Fürstenthum Liechtenstein und die Schweiz, und ist mehr als diese ein eigentliches Gebirgsland, von den Algäuer-, bayer., räth. (tyrol.) u. tridentin. Alpen erfüllt (s. Alpen); die höchsten Spitzen sind: in den räth. Alpen: Ortler 12062' hoch; in der Hauptkette: Hochkugel 11500', Similaun 11123', Wildspitz 11900', Weißkugel 11820'; in den trident. Alpen: Cima di Lagorei 8262', Cima d'Asta 8700'; in den vorarlberg.: die Mittagsspitze 6420:, die rothe Wand 8331 '; über die Gebirgspässe s. Alpen. Vorarlberg gehört dem Gebiete des Rheins an, der die Ill aufnimmt und den Bodensee bildet, in welchen die Bregenzeraach mündet; Hauptfluß des nördl. T.s ist der Inn (s. d.); von dem Nordabhange des tyr. Gebirgs fließen gleichfalls der Donau zu Iller, Lech und Isar. Hauptfluß im Süd-T. ist Etsch mit Eisack; auch Brenta und Drau entspringen in T. Das Klima

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[540/0541] Im gewöhnlichen Sprachgebrauch werden Nervenfieber, Schleimfieber und T. wohl auch als gleichbedeutend genommen. Je nachdem einzelne Organe mehr in Mitleidenschaft gezogen sind als andere, haben manche Schriftsteller auch einen Cerebral-, Pneumo-, Abdominal-T. unterschieden. Der Hauptschriftsteller über T. ist der in den ersten Decennien dieses Jahrh. in Wien lebende Professor und Arzt Dr. Hildenbrandt. Ueber Prognose, Behandlung etc. s. Nervenfieber. Typograph, griech.-deutsch, Buchdrucker; Typographie, Buchdruckerkunst; typographisch, dazu gehörig. Typolithen, griech.-deutsch, Steine, in denen der organische Körper, von der ihn umringenden Masse nicht durchdrungen, verweste, aber seine Form abgedruckt zurückließ. Typolithographie, die Verbindung des Buchdrucks mit dem Steindruck, um Zeichnungen od. musikalische Noten zugleich mit dem Text abzudrucken, in England zuerst im Großen angewendet, ist praktisch ohne Nutzen. Typometer, Werkzeug zur genauen Ausmessung der Druckbuchstaben; Typometrie, die Kunst, Landkarten, mathematische Figuren u. dgl. mit beweglichen Lettern zu setzen und zu drucken, war schon im 15. Jahrh. erfunden, erhielt aber seine Vervollkommnung durch Breithaupt, Bauerkeller u. Raffelsberger; Typothet, Schriftsetzer. Typos, griech., Typus, Type, eigentlich der Eindruck von einem Schlage; dann Stempel, Gepräge, Abdruck; Modell, Urbild, Vorbild; in der Theologie Vorbild des Messias und Seiner Gnadenanstalt im Alten Bunde. Tyr, in der nord. Mythologie der Name eines Sohnes Odins, des Kriegsgottes, angelsächs. Tiv, althochdeutsch Ziu, daher der Dienstag altnordisch Tyrsdagr, angelsächs. Tivesdag, althochdeutsch Ziuwestac hieß (jetzt engl. Tuesday, norddeutsch Diestag, aleman. Ziestag). Tyrannos, griech., bei den Griechen der Beherrscher einer ehemaligen Republik; in der griech. Geschichte gibt es 2 Epochen dieser Herrschaft (Tyrannis): 1) die volksthümliche, aus dem Kampfe der Demokratie gegen die Oligarchie hervorgegangene, im 7. und 6. Jahrh. v. Chr.; dergl. Tyrannen waren Cypselos in Korinth, Orthagoras in Sicyon, Pisistratos in Athen, eigentliche Vertrauensmänner des Demos. 2) Die jüngeren T., in der Regel nach dem peloponnes. Kriege, durch Gewalt, Hinterlist od. eine fremde Macht erworben u. durch dieselben Mittel behauptet (vergl. Dionysius, Agathokles, Nabis, Aratus, Jason, Alexander von Pherä etc.). Später bezeichnete T. überhaupt einen illegitimen Herrscher, endlich einen grausamen. Tyras, hieß bei den Alten der Dniestr. Tyremesis, griech., das käsichte Erbrechen der Säuglinge; Tyrosis, das Gerinnen der Milch (im Magen). Tyriasis, Hautkrankheit, wobei sich die Haut ab schuppt und die Haare ausfallen. Tyrnau, ungar. Nagy Szambath, königl. Freistadt, Hauptort des ungar. Comitats Oberneutra, nordöstl. von Preßburg, mit 8000 E., Gymnasium, wohlthätigen Anstalten, Wein- u. Getreidebau. Tyrol, die gefürstete Grafschaft, mit Vorarlberg, hat auf 522 □M. 925000 E., gränzt an den Bodensee, an Bayern, Salzburg, Kärnthen, das lomb.-venetian. Königreich, das Fürstenthum Liechtenstein und die Schweiz, und ist mehr als diese ein eigentliches Gebirgsland, von den Algäuer-, bayer., räth. (tyrol.) u. tridentin. Alpen erfüllt (s. Alpen); die höchsten Spitzen sind: in den räth. Alpen: Ortler 12062' hoch; in der Hauptkette: Hochkugel 11500', Similaun 11123', Wildspitz 11900', Weißkugel 11820'; in den trident. Alpen: Cima di Lagorei 8262', Cima d'Asta 8700'; in den vorarlberg.: die Mittagsspitze 6420:, die rothe Wand 8331 '; über die Gebirgspässe s. Alpen. Vorarlberg gehört dem Gebiete des Rheins an, der die Ill aufnimmt und den Bodensee bildet, in welchen die Bregenzeraach mündet; Hauptfluß des nördl. T.s ist der Inn (s. d.); von dem Nordabhange des tyr. Gebirgs fließen gleichfalls der Donau zu Iller, Lech und Isar. Hauptfluß im Süd-T. ist Etsch mit Eisack; auch Brenta und Drau entspringen in T. Das Klima

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/541>, abgerufen am 23.11.2024.