Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Tyburn (teibörn), der ehemalige Hinrichtungsplatz in London.


Tyche griech. Name für Fortuna.


Tycho de Brahe, s. Brahe.


Tychsen, Olaus Gerhard, geb. 1734 zu Tondern, gest. 1815 als Oberbibliothekar zu Rostock, Orientalist, Verfasser einer arab. u. syr. Grammatik und der "Bützow'schen Nebenstunden" (6 Bde., Bützow 1766-69).


Tychsen, Thomas Christian, geb. 1758 zu Horsbyll in Schleswig, gest. 1834 als Professor zu Göttingen, Orientalist, Verfasser einer hebr. Archäologie, einer arab. Grammatik, Herausgeber des Quintus Smyrnäus. Seine 1812 gest. Tochter Cäcilie war die Geliebte des Dichters E. Schulze (s. d.).


Tydeus, Sohn des Oeneus und der Periböa, entfloh wegen eines Mordes aus Kalydon zu Adrastos nach Argos, wurde dessen Schwiegersohn und Vater des Diomedes, blieb als einer der 7 vor Theben.


Tyler (Teiler), John, Virginier, geb. 1794, 1840 Vicepräsident, durch des Präsidenten Harrison Tod Präsident der Vereinigten Staaten 1841-45, annexirte Texas den Vereinigten Staaten, wurde aber nicht wieder gewählt.


Tyloma, griech., Schwiele, Hühnerauge; tylotisch, schwielig.


Tympanitis, griech., Trommelsucht, Windsucht, die krankhafte, oft sehr bedeutende Austreibung des Unterleibs durch Ansammlung von Gasen. Diese Ansammlung findet entweder im Darmkanal statt (t. intestinalis), in Folge übermäßiger Entwicklung oder Verhaltung der Darmgase, und dann theils als chronisches Leiden, theils als acutes in typhösen Fiebern (meteorismus), oder in der Höhle des Bauchfells (t. abdominalis), in letzterem Falle gewöhnlich Folge von Durchlöcherung des Darmkanals.


Tympanum, die alterthümliche Handpauke; beckenförmige Vertiefung in einer Wand zur Aufnahme eines Standbildes etc.; das Trommelfell.


Tyndale (Tindehl), William, geb. um 1477 in der engl. Grafschaft Gloucester, Geistlicher, Anhänger Luthers, übersetzte die Bibel, entfloh vor Heinrich VIII. aus England, wurde aber 1536 zu Vilvoord in Brabant auf engl. Requisition erdrosselt und verbrannt.


Tyndareus, myth. König von Sparta, Gemahl der Leda, die von ihm den Kastor und die Klytemnestra, von Zeus den Pollux und die Helena gebar.


Tyne (Tein), Fluß in der engl. Grafschaft Northumberland, mündet bei T.-mouth in die Nordsee, ist für die Verschiffung der Steinkohlen von Newcastle wichtig.


Typen, s. Schriften.


Typhlosis, griech., Blendung, Blindheit; Typhlotropheum, Blindenanstalt; Typhlotypographie, der erhabene Bücherdruck für Blinde, welche die Buchstaben durch den Tastsinn unterscheiden.


Typhon, vom chines. Teifun, die plötzlichen, kurzdauernden, aber höchst gefährlichen Orkane im ind. Ocean.


Typhon, in der ägypt. Mythe der böse Gott, der Feind des Osiris, in der ägypt. Sprache Seth od. Nubi, von den Griechen T. genannt, soll ursprünglich den großen Göttern angehört haben u. durch einen Umschwung der religiösen Anschauung zum bösen Gotte gestaltet worden sein.


Typhon, Typhoeus, in der griech. Mythe Sohn der Gäa, Gigante, von Zeus nach hartem Kampfe überwunden und mit dem Aetna bedeckt, dessen Ausbrüche er bewirkt; seine Lagerstätte wird jedoch auch in andere Gegenden verlegt; hat mit dem ägypt. T. nichts gemein.


Typhophthalmie, griech., die epidemische Augenentzündung in Aegypten.


Typhus, synonym mit contagiösem, Petechial-, Kriegs-, Lager T., ist eine ansteckende, fieberhafte Krankheit, die wesentlich auf einer genuinen Blutzersetzung zu beruhen scheint, in ihren Symptomen, ihrem Verlaufe und Behandlung die größte Aehnlichkeit mit dem in Begleitung von Darmgeschwüren vorkommenden sporadischen u. epidemischen Nervenfieber (typhoid) hat. Die in neuerer Zeit unter dem Namen von Hunger-T. aufgestellte Krankheit mag im Grunde wohl nichts anderes sein als der eigentliche T. Der T. war in früheren Zeiten viel mehr gekannt als jetzt.


Tyburn (teibörn), der ehemalige Hinrichtungsplatz in London.


Tyche griech. Name für Fortuna.


Tycho de Brahe, s. Brahe.


Tychsen, Olaus Gerhard, geb. 1734 zu Tondern, gest. 1815 als Oberbibliothekar zu Rostock, Orientalist, Verfasser einer arab. u. syr. Grammatik und der „Bützow'schen Nebenstunden“ (6 Bde., Bützow 1766–69).


Tychsen, Thomas Christian, geb. 1758 zu Horsbyll in Schleswig, gest. 1834 als Professor zu Göttingen, Orientalist, Verfasser einer hebr. Archäologie, einer arab. Grammatik, Herausgeber des Quintus Smyrnäus. Seine 1812 gest. Tochter Cäcilie war die Geliebte des Dichters E. Schulze (s. d.).


Tydeus, Sohn des Oeneus und der Periböa, entfloh wegen eines Mordes aus Kalydon zu Adrastos nach Argos, wurde dessen Schwiegersohn und Vater des Diomedes, blieb als einer der 7 vor Theben.


Tyler (Teiler), John, Virginier, geb. 1794, 1840 Vicepräsident, durch des Präsidenten Harrison Tod Präsident der Vereinigten Staaten 1841–45, annexirte Texas den Vereinigten Staaten, wurde aber nicht wieder gewählt.


Tyloma, griech., Schwiele, Hühnerauge; tylotisch, schwielig.


Tympanitis, griech., Trommelsucht, Windsucht, die krankhafte, oft sehr bedeutende Austreibung des Unterleibs durch Ansammlung von Gasen. Diese Ansammlung findet entweder im Darmkanal statt (t. intestinalis), in Folge übermäßiger Entwicklung oder Verhaltung der Darmgase, und dann theils als chronisches Leiden, theils als acutes in typhösen Fiebern (meteorismus), oder in der Höhle des Bauchfells (t. abdominalis), in letzterem Falle gewöhnlich Folge von Durchlöcherung des Darmkanals.


Tympanum, die alterthümliche Handpauke; beckenförmige Vertiefung in einer Wand zur Aufnahme eines Standbildes etc.; das Trommelfell.


Tyndale (Tindehl), William, geb. um 1477 in der engl. Grafschaft Gloucester, Geistlicher, Anhänger Luthers, übersetzte die Bibel, entfloh vor Heinrich VIII. aus England, wurde aber 1536 zu Vilvoord in Brabant auf engl. Requisition erdrosselt und verbrannt.


Tyndareus, myth. König von Sparta, Gemahl der Leda, die von ihm den Kastor und die Klytemnestra, von Zeus den Pollux und die Helena gebar.


Tyne (Tein), Fluß in der engl. Grafschaft Northumberland, mündet bei T.-mouth in die Nordsee, ist für die Verschiffung der Steinkohlen von Newcastle wichtig.


Typen, s. Schriften.


Typhlosis, griech., Blendung, Blindheit; Typhlotropheum, Blindenanstalt; Typhlotypographie, der erhabene Bücherdruck für Blinde, welche die Buchstaben durch den Tastsinn unterscheiden.


Typhon, vom chines. Teifun, die plötzlichen, kurzdauernden, aber höchst gefährlichen Orkane im ind. Ocean.


Typhon, in der ägypt. Mythe der böse Gott, der Feind des Osiris, in der ägypt. Sprache Seth od. Nubi, von den Griechen T. genannt, soll ursprünglich den großen Göttern angehört haben u. durch einen Umschwung der religiösen Anschauung zum bösen Gotte gestaltet worden sein.


Typhon, Typhoeus, in der griech. Mythe Sohn der Gäa, Gigante, von Zeus nach hartem Kampfe überwunden und mit dem Aetna bedeckt, dessen Ausbrüche er bewirkt; seine Lagerstätte wird jedoch auch in andere Gegenden verlegt; hat mit dem ägypt. T. nichts gemein.


Typhophthalmie, griech., die epidemische Augenentzündung in Aegypten.


Typhus, synonym mit contagiösem, Petechial-, Kriegs-, Lager T., ist eine ansteckende, fieberhafte Krankheit, die wesentlich auf einer genuinen Blutzersetzung zu beruhen scheint, in ihren Symptomen, ihrem Verlaufe und Behandlung die größte Aehnlichkeit mit dem in Begleitung von Darmgeschwüren vorkommenden sporadischen u. epidemischen Nervenfieber (typhoid) hat. Die in neuerer Zeit unter dem Namen von Hunger-T. aufgestellte Krankheit mag im Grunde wohl nichts anderes sein als der eigentliche T. Der T. war in früheren Zeiten viel mehr gekannt als jetzt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0540" n="539"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyburn</hi> (teibörn), der ehemalige Hinrichtungsplatz in London.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyche</hi> griech. Name für Fortuna.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tycho de Brahe</hi>, s. Brahe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tychsen</hi>, Olaus Gerhard, geb. 1734 zu Tondern, gest. 1815 als Oberbibliothekar zu Rostock, Orientalist, Verfasser einer arab. u. syr. Grammatik und der &#x201E;Bützow'schen Nebenstunden&#x201C; (6 Bde., Bützow 1766&#x2013;69).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tychsen</hi>, Thomas Christian, geb. 1758 zu Horsbyll in Schleswig, gest. 1834 als Professor zu Göttingen, Orientalist, Verfasser einer hebr. Archäologie, einer arab. Grammatik, Herausgeber des Quintus Smyrnäus. Seine 1812 gest. Tochter Cäcilie war die Geliebte des Dichters E. Schulze (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tydeus</hi>, Sohn des Oeneus und der Periböa, entfloh wegen eines Mordes aus Kalydon zu Adrastos nach Argos, wurde dessen Schwiegersohn und Vater des Diomedes, blieb als einer der 7 vor Theben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyler</hi> (Teiler), John, Virginier, geb. 1794, 1840 Vicepräsident, durch des Präsidenten Harrison Tod Präsident der Vereinigten Staaten 1841&#x2013;45, annexirte Texas den Vereinigten Staaten, wurde aber nicht wieder gewählt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyloma</hi>, griech., Schwiele, Hühnerauge; <hi rendition="#g">tylotisch</hi>, schwielig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tympanitis</hi>, griech., <hi rendition="#g">Trommelsucht, Windsucht</hi>, die krankhafte, oft sehr bedeutende Austreibung des Unterleibs durch Ansammlung von Gasen. Diese Ansammlung findet entweder im Darmkanal statt <hi rendition="#i">(t. intestinalis)</hi>, in Folge übermäßiger Entwicklung oder Verhaltung der Darmgase, und dann theils als chronisches Leiden, theils als acutes in typhösen Fiebern <hi rendition="#i">(meteorismus)</hi>, oder in der Höhle des Bauchfells <hi rendition="#i">(t. abdominalis)</hi>, in letzterem Falle gewöhnlich Folge von Durchlöcherung des Darmkanals.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tympanum</hi>, die alterthümliche Handpauke; beckenförmige Vertiefung in einer Wand zur Aufnahme eines Standbildes etc.; das Trommelfell.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyndale</hi> (Tindehl), William, geb. um 1477 in der engl. Grafschaft Gloucester, Geistlicher, Anhänger Luthers, übersetzte die Bibel, entfloh vor Heinrich VIII. aus England, wurde aber 1536 zu Vilvoord in Brabant auf engl. Requisition erdrosselt und verbrannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyndareus</hi>, myth. König von Sparta, Gemahl der Leda, die von ihm den Kastor und die Klytemnestra, von Zeus den Pollux und die Helena gebar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tyne</hi> (Tein), Fluß in der engl. Grafschaft Northumberland, mündet bei T.-<hi rendition="#g">mouth in</hi> die Nordsee, ist für die Verschiffung der Steinkohlen von Newcastle wichtig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typen</hi>, s. Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhlosis</hi>, griech., Blendung, Blindheit; <hi rendition="#g">Typhlotropheum</hi>, Blindenanstalt; <hi rendition="#g">Typhlotypographie</hi>, der erhabene Bücherdruck für Blinde, welche die Buchstaben durch den Tastsinn unterscheiden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhon</hi>, vom chines. <hi rendition="#g">Teifun</hi>, die plötzlichen, kurzdauernden, aber höchst gefährlichen Orkane im ind. Ocean.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhon</hi>, in der ägypt. Mythe der böse Gott, der Feind des Osiris, in der ägypt. Sprache Seth od. Nubi, von den Griechen T. genannt, soll ursprünglich den großen Göttern angehört haben u. durch einen Umschwung der religiösen Anschauung zum bösen Gotte gestaltet worden sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhon</hi>, <hi rendition="#g">Typhoeus</hi>, in der griech. Mythe Sohn der Gäa, Gigante, von Zeus nach hartem Kampfe überwunden und mit dem Aetna bedeckt, dessen Ausbrüche er bewirkt; seine Lagerstätte wird jedoch auch in andere Gegenden verlegt; hat mit dem ägypt. T. nichts gemein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhophthalmie</hi>, griech., die epidemische Augenentzündung in Aegypten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Typhus</hi>, synonym mit <hi rendition="#g">contagiösem, Petechial-, Kriegs-, Lager</hi> T., ist eine ansteckende, fieberhafte Krankheit, die wesentlich auf einer genuinen Blutzersetzung zu beruhen scheint, in ihren Symptomen, ihrem Verlaufe und Behandlung die größte Aehnlichkeit mit dem in Begleitung von Darmgeschwüren vorkommenden sporadischen u. epidemischen Nervenfieber <hi rendition="#i">(typhoid)</hi> hat. Die in neuerer Zeit unter dem Namen von <hi rendition="#g">Hunger</hi>-T. aufgestellte Krankheit mag im Grunde wohl nichts anderes sein als der eigentliche T. Der T. war in früheren Zeiten viel mehr gekannt als jetzt.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[539/0540] Tyburn (teibörn), der ehemalige Hinrichtungsplatz in London. Tyche griech. Name für Fortuna. Tycho de Brahe, s. Brahe. Tychsen, Olaus Gerhard, geb. 1734 zu Tondern, gest. 1815 als Oberbibliothekar zu Rostock, Orientalist, Verfasser einer arab. u. syr. Grammatik und der „Bützow'schen Nebenstunden“ (6 Bde., Bützow 1766–69). Tychsen, Thomas Christian, geb. 1758 zu Horsbyll in Schleswig, gest. 1834 als Professor zu Göttingen, Orientalist, Verfasser einer hebr. Archäologie, einer arab. Grammatik, Herausgeber des Quintus Smyrnäus. Seine 1812 gest. Tochter Cäcilie war die Geliebte des Dichters E. Schulze (s. d.). Tydeus, Sohn des Oeneus und der Periböa, entfloh wegen eines Mordes aus Kalydon zu Adrastos nach Argos, wurde dessen Schwiegersohn und Vater des Diomedes, blieb als einer der 7 vor Theben. Tyler (Teiler), John, Virginier, geb. 1794, 1840 Vicepräsident, durch des Präsidenten Harrison Tod Präsident der Vereinigten Staaten 1841–45, annexirte Texas den Vereinigten Staaten, wurde aber nicht wieder gewählt. Tyloma, griech., Schwiele, Hühnerauge; tylotisch, schwielig. Tympanitis, griech., Trommelsucht, Windsucht, die krankhafte, oft sehr bedeutende Austreibung des Unterleibs durch Ansammlung von Gasen. Diese Ansammlung findet entweder im Darmkanal statt (t. intestinalis), in Folge übermäßiger Entwicklung oder Verhaltung der Darmgase, und dann theils als chronisches Leiden, theils als acutes in typhösen Fiebern (meteorismus), oder in der Höhle des Bauchfells (t. abdominalis), in letzterem Falle gewöhnlich Folge von Durchlöcherung des Darmkanals. Tympanum, die alterthümliche Handpauke; beckenförmige Vertiefung in einer Wand zur Aufnahme eines Standbildes etc.; das Trommelfell. Tyndale (Tindehl), William, geb. um 1477 in der engl. Grafschaft Gloucester, Geistlicher, Anhänger Luthers, übersetzte die Bibel, entfloh vor Heinrich VIII. aus England, wurde aber 1536 zu Vilvoord in Brabant auf engl. Requisition erdrosselt und verbrannt. Tyndareus, myth. König von Sparta, Gemahl der Leda, die von ihm den Kastor und die Klytemnestra, von Zeus den Pollux und die Helena gebar. Tyne (Tein), Fluß in der engl. Grafschaft Northumberland, mündet bei T.-mouth in die Nordsee, ist für die Verschiffung der Steinkohlen von Newcastle wichtig. Typen, s. Schriften. Typhlosis, griech., Blendung, Blindheit; Typhlotropheum, Blindenanstalt; Typhlotypographie, der erhabene Bücherdruck für Blinde, welche die Buchstaben durch den Tastsinn unterscheiden. Typhon, vom chines. Teifun, die plötzlichen, kurzdauernden, aber höchst gefährlichen Orkane im ind. Ocean. Typhon, in der ägypt. Mythe der böse Gott, der Feind des Osiris, in der ägypt. Sprache Seth od. Nubi, von den Griechen T. genannt, soll ursprünglich den großen Göttern angehört haben u. durch einen Umschwung der religiösen Anschauung zum bösen Gotte gestaltet worden sein. Typhon, Typhoeus, in der griech. Mythe Sohn der Gäa, Gigante, von Zeus nach hartem Kampfe überwunden und mit dem Aetna bedeckt, dessen Ausbrüche er bewirkt; seine Lagerstätte wird jedoch auch in andere Gegenden verlegt; hat mit dem ägypt. T. nichts gemein. Typhophthalmie, griech., die epidemische Augenentzündung in Aegypten. Typhus, synonym mit contagiösem, Petechial-, Kriegs-, Lager T., ist eine ansteckende, fieberhafte Krankheit, die wesentlich auf einer genuinen Blutzersetzung zu beruhen scheint, in ihren Symptomen, ihrem Verlaufe und Behandlung die größte Aehnlichkeit mit dem in Begleitung von Darmgeschwüren vorkommenden sporadischen u. epidemischen Nervenfieber (typhoid) hat. Die in neuerer Zeit unter dem Namen von Hunger-T. aufgestellte Krankheit mag im Grunde wohl nichts anderes sein als der eigentliche T. Der T. war in früheren Zeiten viel mehr gekannt als jetzt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/540
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/540>, abgerufen am 23.11.2024.