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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Freiherr von, geb. 1761 zu Göttingen, 1787 Leibarzt des Kurfürsten von Mainz, seit 1793 Arzt in der franz. Armee, gest. 1831 als Leibarzt des Großherzogs von Hessen, Verfasser vieler medicinischer Schriften, auch einiger politischer. Sein Sohn Georg Wilhelm, Freiherr von, geb. 1796 zu Straßburg, gest. 1856 als pensionirter großherzogl. hessischer Oberforstrath, ist der Verfasser mehrer Schriften über das Forstwesen.


Wedekind, Ant. Christian, geb. 1763 zu Visselhövede in Hannover, gest. 1845 als Oberamtmann zu Lüneburg, Geschichtsforscher, bekannt durch ein "chronologisches Handbuch der neuern Geschichte", Lüneburg 1816, "Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters" 3 Bde., Hamburg 1821 bis 37, und die Stiftung eines Preises für deutsche Geschichte.


Wedel-Jarlsberg, Johann Kaspar Hermann, Graf von, geb. 1779, Sohn des dänischen Ministers Anton, Grafen von W., trat 1800 in dän. Staatsdienst, erhielt das norweg. Amt Buskerud, focht 1808-9 an der Spitze eines von ihm ausgerüsteten Freicorps gegen Schweden, erklärte sich 1814 entschieden für die Vereinigung Norwegens mit Schweden, wurde dadurch für den Augenblick unpopulär, half jedoch bald darauf im Storthing sowie in höheren Aemtern den gegenwärtigen Zustand Norwegens begründen, wurde 1836 Statthalter von Norwegen, st. 1840 im Bade zu Wiesbaden.


Wedgwood (Ueddschwudd), Josia, geb. 1730, engl. Töpfer, erfand das nach ihm benannte Steingut (W. geschirr), eine durch Metalloxyde gefärbte Mischung, st. 1795 im Besitze vieler Millionen, die er durch seine großartige Fabrikation erworben; vgl. Potteries; er erfand auch einen Pyrometer (s. d.).


Wednesbury (Wednesböry), engl. Stadt in der Grafschaft Stafford, mit 12000 E, Fabrikation von Eisenwaaren; Steinkohlengruben.


Wedro, russ. Maß, s. Rußland, Bd. IV. S. 796.


Weenix Joh. Bapt., niederl. Maler, geb. 1621 zu Amsterdam, war längere Zeit in Italien und lebte dann in Utrecht, wo er 1660 st. Malte hauptsächlich Landschaften u. Thierstücke, klein, aber fleißig und schön ausgeführt. - Noch berühmter ist sein Sohn Johann W., geb. 1644 zu Amsterdam, gest. 1719. Seine sehr geschätzten Bilder, hauptsächlich Stillleben und Jagdstücke, sind mit außerordentlicher Naturtreue und glänzendem Colorite gemalt.


Weerdt Weert, niederländ. Stadt in der Provinz Limburg, am Bree, mit 5600 E. Jean de Weert, s. Werth, J. v.


Wesel, West, bei der Weberei der Einschlag.


Wegmesser, griech. Hodometer, Vorrichtung um die Zahl der Umdrehungen der Wagenräder auf einem Wege von bestimmter Strecke zu messen, besteht in einem mit der Radachse verbundenen Getriebe, dessen Zeiger die Umdrehung des Rades angibt.


Wegscheider, Jul. Aug. Ludwig, prot. Theolog und neben Paulus in Heidelberg, D. Schulz und Röhr ein Hauptvertreter des Rationalismus, geb. 1771 zu Kübbelingen in Braunschweig, Professor zu Göttingen, Rinteln, seit 1810 zu Halle, st. 1849; er verfocht seine Ansichten mit ebenso klarer und strenger Folgerichtigkeit als mit Ruhe und Würde, sein Hauptwerk, die "Institutiones theologiae christianae dogmaticae" (Halle 1815, 1844) wurden 1851 ins Deutsche übersetzt.


Wehen, s. Geburt.


Wehlau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 4000 E.; Friede von 1657, durch welchen die Oberherrlichkeit Polens über die Provinz Preußen aufhörte.


Wehrgeld, 1) Kaufsumme; 2) das Sühnegeld, womit sich im altdeutschen Recht der Todtschläger mit den zur Blutrache Berechtigten abfinden konnte; später nur noch bei Tödtung aus Fahrlässigkeit und Zufall zulässig; an dessen Stelle jetzt die gerichtliche Entschädigung für den durch die Tödtung gestifteten Schaden.


Wehrhaft machen, im Mittelalter so viel als mündig erklären; zum Ritter schlagen.


Wehrli, Joh. Jakob, geb. 1790 zu Heschikofen im Thurgau, Sohn eines

Freiherr von, geb. 1761 zu Göttingen, 1787 Leibarzt des Kurfürsten von Mainz, seit 1793 Arzt in der franz. Armee, gest. 1831 als Leibarzt des Großherzogs von Hessen, Verfasser vieler medicinischer Schriften, auch einiger politischer. Sein Sohn Georg Wilhelm, Freiherr von, geb. 1796 zu Straßburg, gest. 1856 als pensionirter großherzogl. hessischer Oberforstrath, ist der Verfasser mehrer Schriften über das Forstwesen.


Wedekind, Ant. Christian, geb. 1763 zu Visselhövede in Hannover, gest. 1845 als Oberamtmann zu Lüneburg, Geschichtsforscher, bekannt durch ein „chronologisches Handbuch der neuern Geschichte“, Lüneburg 1816, „Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters“ 3 Bde., Hamburg 1821 bis 37, und die Stiftung eines Preises für deutsche Geschichte.


Wedel-Jarlsberg, Johann Kaspar Hermann, Graf von, geb. 1779, Sohn des dänischen Ministers Anton, Grafen von W., trat 1800 in dän. Staatsdienst, erhielt das norweg. Amt Buskerud, focht 1808–9 an der Spitze eines von ihm ausgerüsteten Freicorps gegen Schweden, erklärte sich 1814 entschieden für die Vereinigung Norwegens mit Schweden, wurde dadurch für den Augenblick unpopulär, half jedoch bald darauf im Storthing sowie in höheren Aemtern den gegenwärtigen Zustand Norwegens begründen, wurde 1836 Statthalter von Norwegen, st. 1840 im Bade zu Wiesbaden.


Wedgwood (Ueddschwudd), Josia, geb. 1730, engl. Töpfer, erfand das nach ihm benannte Steingut (W. geschirr), eine durch Metalloxyde gefärbte Mischung, st. 1795 im Besitze vieler Millionen, die er durch seine großartige Fabrikation erworben; vgl. Potteries; er erfand auch einen Pyrometer (s. d.).


Wednesbury (Wednesböry), engl. Stadt in der Grafschaft Stafford, mit 12000 E, Fabrikation von Eisenwaaren; Steinkohlengruben.


Wedro, russ. Maß, s. Rußland, Bd. IV. S. 796.


Weenix Joh. Bapt., niederl. Maler, geb. 1621 zu Amsterdam, war längere Zeit in Italien und lebte dann in Utrecht, wo er 1660 st. Malte hauptsächlich Landschaften u. Thierstücke, klein, aber fleißig und schön ausgeführt. – Noch berühmter ist sein Sohn Johann W., geb. 1644 zu Amsterdam, gest. 1719. Seine sehr geschätzten Bilder, hauptsächlich Stillleben und Jagdstücke, sind mit außerordentlicher Naturtreue und glänzendem Colorite gemalt.


Weerdt Weert, niederländ. Stadt in der Provinz Limburg, am Bree, mit 5600 E. Jean de Weert, s. Werth, J. v.


Wesel, West, bei der Weberei der Einschlag.


Wegmesser, griech. Hodometer, Vorrichtung um die Zahl der Umdrehungen der Wagenräder auf einem Wege von bestimmter Strecke zu messen, besteht in einem mit der Radachse verbundenen Getriebe, dessen Zeiger die Umdrehung des Rades angibt.


Wegscheider, Jul. Aug. Ludwig, prot. Theolog und neben Paulus in Heidelberg, D. Schulz und Röhr ein Hauptvertreter des Rationalismus, geb. 1771 zu Kübbelingen in Braunschweig, Professor zu Göttingen, Rinteln, seit 1810 zu Halle, st. 1849; er verfocht seine Ansichten mit ebenso klarer und strenger Folgerichtigkeit als mit Ruhe und Würde, sein Hauptwerk, die „Institutiones theologiae christianae dogmaticae“ (Halle 1815, 1844) wurden 1851 ins Deutsche übersetzt.


Wehen, s. Geburt.


Wehlau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 4000 E.; Friede von 1657, durch welchen die Oberherrlichkeit Polens über die Provinz Preußen aufhörte.


Wehrgeld, 1) Kaufsumme; 2) das Sühnegeld, womit sich im altdeutschen Recht der Todtschläger mit den zur Blutrache Berechtigten abfinden konnte; später nur noch bei Tödtung aus Fahrlässigkeit und Zufall zulässig; an dessen Stelle jetzt die gerichtliche Entschädigung für den durch die Tödtung gestifteten Schaden.


Wehrhaft machen, im Mittelalter so viel als mündig erklären; zum Ritter schlagen.


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[683/0684] Freiherr von, geb. 1761 zu Göttingen, 1787 Leibarzt des Kurfürsten von Mainz, seit 1793 Arzt in der franz. Armee, gest. 1831 als Leibarzt des Großherzogs von Hessen, Verfasser vieler medicinischer Schriften, auch einiger politischer. Sein Sohn Georg Wilhelm, Freiherr von, geb. 1796 zu Straßburg, gest. 1856 als pensionirter großherzogl. hessischer Oberforstrath, ist der Verfasser mehrer Schriften über das Forstwesen. Wedekind, Ant. Christian, geb. 1763 zu Visselhövede in Hannover, gest. 1845 als Oberamtmann zu Lüneburg, Geschichtsforscher, bekannt durch ein „chronologisches Handbuch der neuern Geschichte“, Lüneburg 1816, „Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters“ 3 Bde., Hamburg 1821 bis 37, und die Stiftung eines Preises für deutsche Geschichte. Wedel-Jarlsberg, Johann Kaspar Hermann, Graf von, geb. 1779, Sohn des dänischen Ministers Anton, Grafen von W., trat 1800 in dän. Staatsdienst, erhielt das norweg. Amt Buskerud, focht 1808–9 an der Spitze eines von ihm ausgerüsteten Freicorps gegen Schweden, erklärte sich 1814 entschieden für die Vereinigung Norwegens mit Schweden, wurde dadurch für den Augenblick unpopulär, half jedoch bald darauf im Storthing sowie in höheren Aemtern den gegenwärtigen Zustand Norwegens begründen, wurde 1836 Statthalter von Norwegen, st. 1840 im Bade zu Wiesbaden. Wedgwood (Ueddschwudd), Josia, geb. 1730, engl. Töpfer, erfand das nach ihm benannte Steingut (W. geschirr), eine durch Metalloxyde gefärbte Mischung, st. 1795 im Besitze vieler Millionen, die er durch seine großartige Fabrikation erworben; vgl. Potteries; er erfand auch einen Pyrometer (s. d.). Wednesbury (Wednesböry), engl. Stadt in der Grafschaft Stafford, mit 12000 E, Fabrikation von Eisenwaaren; Steinkohlengruben. Wedro, russ. Maß, s. Rußland, Bd. IV. S. 796. Weenix Joh. Bapt., niederl. Maler, geb. 1621 zu Amsterdam, war längere Zeit in Italien und lebte dann in Utrecht, wo er 1660 st. Malte hauptsächlich Landschaften u. Thierstücke, klein, aber fleißig und schön ausgeführt. – Noch berühmter ist sein Sohn Johann W., geb. 1644 zu Amsterdam, gest. 1719. Seine sehr geschätzten Bilder, hauptsächlich Stillleben und Jagdstücke, sind mit außerordentlicher Naturtreue und glänzendem Colorite gemalt. Weerdt Weert, niederländ. Stadt in der Provinz Limburg, am Bree, mit 5600 E. Jean de Weert, s. Werth, J. v. Wesel, West, bei der Weberei der Einschlag. Wegmesser, griech. Hodometer, Vorrichtung um die Zahl der Umdrehungen der Wagenräder auf einem Wege von bestimmter Strecke zu messen, besteht in einem mit der Radachse verbundenen Getriebe, dessen Zeiger die Umdrehung des Rades angibt. Wegscheider, Jul. Aug. Ludwig, prot. Theolog und neben Paulus in Heidelberg, D. Schulz und Röhr ein Hauptvertreter des Rationalismus, geb. 1771 zu Kübbelingen in Braunschweig, Professor zu Göttingen, Rinteln, seit 1810 zu Halle, st. 1849; er verfocht seine Ansichten mit ebenso klarer und strenger Folgerichtigkeit als mit Ruhe und Würde, sein Hauptwerk, die „Institutiones theologiae christianae dogmaticae“ (Halle 1815, 1844) wurden 1851 ins Deutsche übersetzt. Wehen, s. Geburt. Wehlau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 4000 E.; Friede von 1657, durch welchen die Oberherrlichkeit Polens über die Provinz Preußen aufhörte. Wehrgeld, 1) Kaufsumme; 2) das Sühnegeld, womit sich im altdeutschen Recht der Todtschläger mit den zur Blutrache Berechtigten abfinden konnte; später nur noch bei Tödtung aus Fahrlässigkeit und Zufall zulässig; an dessen Stelle jetzt die gerichtliche Entschädigung für den durch die Tödtung gestifteten Schaden. Wehrhaft machen, im Mittelalter so viel als mündig erklären; zum Ritter schlagen. Wehrli, Joh. Jakob, geb. 1790 zu Heschikofen im Thurgau, Sohn eines

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/684>, abgerufen am 23.11.2024.