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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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als Flußinsel; Anschwemmung von einem Flusse, die bewohnbar oder urbar gemacht ist.


Werder, Dietrich von dem, ein Vertreter der ersten schlesischen Dichterschule, als der "Vielgekörnte" eines der frühesten Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft, geb. 1584 zu Werdershausen in Hessen, Hofmarschall am hessischen Hof, Oberst bei den Schweden, zuletzt brandenburgischer Amtshauptmann zu Altgadersleben, st. 1657; bedeutend waren seine Uebersetzung des T. Tasso (1626) und Ariost (1631).


Werder, Karl, geb. 1806 zu Berlin, Schüler Hegels, gab Gedichte sowie eine Logik heraus, ist seit 1838 außerordentlicher Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt.


Werff od. Werft (Adrian van der), berühmter niederl. Maler, geb. 1659 bei Rotterdam, arbeitete besonders viel für den Kurfürsten von der Pfalz, der ihm einen Jahrgehalt von 6000 fl. gab und ihn in den Adelstand erhob; starb 1722. Seine Gemälde sind sehr zart, zierlich und mit großem Fleiße ausgeführt, aber häufig mit Unrichtigkeiten in der Zeichnung.


Werft, Werfte, Anstalt zum Bau u. zur Ausbesserung von Schiffen, mit den nöthigen Werkstätten, Docks etc.


Werg, so viel als Flachs.


Wergeland, Henrik Arnold, geb. 1808 zu Christiania, gest. 1845 als norweg. Reichsarchivar zu Christiania. angesehener Dichter (Gesammelte Werke, Bd. 1-6, Christiania 1851-56).


Wergeld, s. Wehrgeld.


Werl, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 3800 E., Wallfahrt; Saline.


Werlauff, Erik Christian, geb. 1781 in Kopenhagen, Professor und königl. Bibliothekar daselbst, nordischer Geschichts- und Alterthumsforscher.


Wermeland, Wärmland, mittelschwed. Provinz, reich an Eisen u. schönen Gebirgsgegenden, 326 #M. groß mit 222000 E., der Hauptstadt Karlstad.


Wermuth, lat. absynthium, bekannte graue Pflanze, wildwachsend u. in Gärten gezogen, schmeckt in allen Theilen sehr bitter, was von einem eigenen Alkaloide herrührt, wirkt officinell und wird zu einem bittern Liqueur (extrait d'absynthe) gebraucht; die W. blätter sollen die Kornkäfer unfehlbar von den Kornböden vertreiben.


Werner, Abr. Gottlob, geb. 1750 zu Wehrau in der Oberlausitz, seit 1775 Professor an der Akademie zu Freiberg, gest. 1817 als Bergrath daselbst, gefeiert wegen seiner hohen Verdienste um Mineralogie, Geognosie, Oryktognosie und Geologie, in welcher er den Neptunismus aufstellte.


Werner, Friedr. Ludw. Zacharias, ein Hauptvertreter der romantischen Schule, geb. 1768 zu Königsberg, studierte Rechts- und Kameralwissenschaften sowie unter Kants Anleitung Philosophie, wurde 1793 Kriegs- u. Domainenkammer-Sekretär in Südpreußen, zu Warschau mit Hitzig befreundet, 1805 geh. Sekretär in Berlin. Hier kam er mit den interessantesten Persönlichkeiten, mit Fichte, Joh. v. Müller, A. v. Humboldt u. a. um so rascher in Umgang, weil ihm seine Gedichte (1789) u. besonders sein Drama "die Söhne des Thales" (1800) Ruf verschafft hatten. Das Jahr 1806 brachte ihn um seinen Dienst und die Franzosenwirthschaft entleidete ihm Berlin, 1807 begann er zu wandern. Am Genfersee als Gast der Stael dichtete er seinen berühmten "24. Februar", eine Tragödie, die er selbst ein unheimlich Schreckgedicht, ein heidnisch Lied vom alten Fluche nannte, die aber neben Schillers Braut von Messina das Urbild zahlreicher Schicksalsdramen wurde, ein Zeugniß des glühenden Patriotismus W.s bleibt und ihm von Dalberg (s. d.) einen Jahresgehalt von 1000 fl. sowie später den Hofrathstitel eintrug. Drei Ehen hatte W. bis 1806 bereits leichtsinnig geschlossen u. leichtsinnig gelöst, in all seinen Arbeiten und Briefen spiegelte sich seine innere Zerrissenheit und Unruhe sowie seine Sehnsucht nach einem Halte. Schon die "Söhne des Thales" waren eine Verherrlichung des Katholicismus, freilich erst im Sinne der Romantiker, 1809 kam W. nach Rom, kehrte daselbst 1811 zur Kirche zurück und studierte Theologie. Zu Aschaffenburg empfing er 1814

als Flußinsel; Anschwemmung von einem Flusse, die bewohnbar oder urbar gemacht ist.


Werder, Dietrich von dem, ein Vertreter der ersten schlesischen Dichterschule, als der „Vielgekörnte“ eines der frühesten Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft, geb. 1584 zu Werdershausen in Hessen, Hofmarschall am hessischen Hof, Oberst bei den Schweden, zuletzt brandenburgischer Amtshauptmann zu Altgadersleben, st. 1657; bedeutend waren seine Uebersetzung des T. Tasso (1626) und Ariost (1631).


Werder, Karl, geb. 1806 zu Berlin, Schüler Hegels, gab Gedichte sowie eine Logik heraus, ist seit 1838 außerordentlicher Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt.


Werff od. Werft (Adrian van der), berühmter niederl. Maler, geb. 1659 bei Rotterdam, arbeitete besonders viel für den Kurfürsten von der Pfalz, der ihm einen Jahrgehalt von 6000 fl. gab und ihn in den Adelstand erhob; starb 1722. Seine Gemälde sind sehr zart, zierlich und mit großem Fleiße ausgeführt, aber häufig mit Unrichtigkeiten in der Zeichnung.


Werft, Werfte, Anstalt zum Bau u. zur Ausbesserung von Schiffen, mit den nöthigen Werkstätten, Docks etc.


Werg, so viel als Flachs.


Wergeland, Henrik Arnold, geb. 1808 zu Christiania, gest. 1845 als norweg. Reichsarchivar zu Christiania. angesehener Dichter (Gesammelte Werke, Bd. 1–6, Christiania 1851–56).


Wergeld, s. Wehrgeld.


Werl, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 3800 E., Wallfahrt; Saline.


Werlauff, Erik Christian, geb. 1781 in Kopenhagen, Professor und königl. Bibliothekar daselbst, nordischer Geschichts- und Alterthumsforscher.


Wermeland, Wärmland, mittelschwed. Provinz, reich an Eisen u. schönen Gebirgsgegenden, 326 □M. groß mit 222000 E., der Hauptstadt Karlstad.


Wermuth, lat. absynthium, bekannte graue Pflanze, wildwachsend u. in Gärten gezogen, schmeckt in allen Theilen sehr bitter, was von einem eigenen Alkaloide herrührt, wirkt officinell und wird zu einem bittern Liqueur (extrait d'absynthe) gebraucht; die W. blätter sollen die Kornkäfer unfehlbar von den Kornböden vertreiben.


Werner, Abr. Gottlob, geb. 1750 zu Wehrau in der Oberlausitz, seit 1775 Professor an der Akademie zu Freiberg, gest. 1817 als Bergrath daselbst, gefeiert wegen seiner hohen Verdienste um Mineralogie, Geognosie, Oryktognosie und Geologie, in welcher er den Neptunismus aufstellte.


Werner, Friedr. Ludw. Zacharias, ein Hauptvertreter der romantischen Schule, geb. 1768 zu Königsberg, studierte Rechts- und Kameralwissenschaften sowie unter Kants Anleitung Philosophie, wurde 1793 Kriegs- u. Domainenkammer-Sekretär in Südpreußen, zu Warschau mit Hitzig befreundet, 1805 geh. Sekretär in Berlin. Hier kam er mit den interessantesten Persönlichkeiten, mit Fichte, Joh. v. Müller, A. v. Humboldt u. a. um so rascher in Umgang, weil ihm seine Gedichte (1789) u. besonders sein Drama „die Söhne des Thales“ (1800) Ruf verschafft hatten. Das Jahr 1806 brachte ihn um seinen Dienst und die Franzosenwirthschaft entleidete ihm Berlin, 1807 begann er zu wandern. Am Genfersee als Gast der Staël dichtete er seinen berühmten „24. Februar“, eine Tragödie, die er selbst ein unheimlich Schreckgedicht, ein heidnisch Lied vom alten Fluche nannte, die aber neben Schillers Braut von Messina das Urbild zahlreicher Schicksalsdramen wurde, ein Zeugniß des glühenden Patriotismus W.s bleibt und ihm von Dalberg (s. d.) einen Jahresgehalt von 1000 fl. sowie später den Hofrathstitel eintrug. Drei Ehen hatte W. bis 1806 bereits leichtsinnig geschlossen u. leichtsinnig gelöst, in all seinen Arbeiten und Briefen spiegelte sich seine innere Zerrissenheit und Unruhe sowie seine Sehnsucht nach einem Halte. Schon die „Söhne des Thales“ waren eine Verherrlichung des Katholicismus, freilich erst im Sinne der Romantiker, 1809 kam W. nach Rom, kehrte daselbst 1811 zur Kirche zurück und studierte Theologie. Zu Aschaffenburg empfing er 1814

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[699/0700] als Flußinsel; Anschwemmung von einem Flusse, die bewohnbar oder urbar gemacht ist. Werder, Dietrich von dem, ein Vertreter der ersten schlesischen Dichterschule, als der „Vielgekörnte“ eines der frühesten Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft, geb. 1584 zu Werdershausen in Hessen, Hofmarschall am hessischen Hof, Oberst bei den Schweden, zuletzt brandenburgischer Amtshauptmann zu Altgadersleben, st. 1657; bedeutend waren seine Uebersetzung des T. Tasso (1626) und Ariost (1631). Werder, Karl, geb. 1806 zu Berlin, Schüler Hegels, gab Gedichte sowie eine Logik heraus, ist seit 1838 außerordentlicher Professor der Philosophie in seiner Vaterstadt. Werff od. Werft (Adrian van der), berühmter niederl. Maler, geb. 1659 bei Rotterdam, arbeitete besonders viel für den Kurfürsten von der Pfalz, der ihm einen Jahrgehalt von 6000 fl. gab und ihn in den Adelstand erhob; starb 1722. Seine Gemälde sind sehr zart, zierlich und mit großem Fleiße ausgeführt, aber häufig mit Unrichtigkeiten in der Zeichnung. Werft, Werfte, Anstalt zum Bau u. zur Ausbesserung von Schiffen, mit den nöthigen Werkstätten, Docks etc. Werg, so viel als Flachs. Wergeland, Henrik Arnold, geb. 1808 zu Christiania, gest. 1845 als norweg. Reichsarchivar zu Christiania. angesehener Dichter (Gesammelte Werke, Bd. 1–6, Christiania 1851–56). Wergeld, s. Wehrgeld. Werl, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 3800 E., Wallfahrt; Saline. Werlauff, Erik Christian, geb. 1781 in Kopenhagen, Professor und königl. Bibliothekar daselbst, nordischer Geschichts- und Alterthumsforscher. Wermeland, Wärmland, mittelschwed. Provinz, reich an Eisen u. schönen Gebirgsgegenden, 326 □M. groß mit 222000 E., der Hauptstadt Karlstad. Wermuth, lat. absynthium, bekannte graue Pflanze, wildwachsend u. in Gärten gezogen, schmeckt in allen Theilen sehr bitter, was von einem eigenen Alkaloide herrührt, wirkt officinell und wird zu einem bittern Liqueur (extrait d'absynthe) gebraucht; die W. blätter sollen die Kornkäfer unfehlbar von den Kornböden vertreiben. Werner, Abr. Gottlob, geb. 1750 zu Wehrau in der Oberlausitz, seit 1775 Professor an der Akademie zu Freiberg, gest. 1817 als Bergrath daselbst, gefeiert wegen seiner hohen Verdienste um Mineralogie, Geognosie, Oryktognosie und Geologie, in welcher er den Neptunismus aufstellte. Werner, Friedr. Ludw. Zacharias, ein Hauptvertreter der romantischen Schule, geb. 1768 zu Königsberg, studierte Rechts- und Kameralwissenschaften sowie unter Kants Anleitung Philosophie, wurde 1793 Kriegs- u. Domainenkammer-Sekretär in Südpreußen, zu Warschau mit Hitzig befreundet, 1805 geh. Sekretär in Berlin. Hier kam er mit den interessantesten Persönlichkeiten, mit Fichte, Joh. v. Müller, A. v. Humboldt u. a. um so rascher in Umgang, weil ihm seine Gedichte (1789) u. besonders sein Drama „die Söhne des Thales“ (1800) Ruf verschafft hatten. Das Jahr 1806 brachte ihn um seinen Dienst und die Franzosenwirthschaft entleidete ihm Berlin, 1807 begann er zu wandern. Am Genfersee als Gast der Staël dichtete er seinen berühmten „24. Februar“, eine Tragödie, die er selbst ein unheimlich Schreckgedicht, ein heidnisch Lied vom alten Fluche nannte, die aber neben Schillers Braut von Messina das Urbild zahlreicher Schicksalsdramen wurde, ein Zeugniß des glühenden Patriotismus W.s bleibt und ihm von Dalberg (s. d.) einen Jahresgehalt von 1000 fl. sowie später den Hofrathstitel eintrug. Drei Ehen hatte W. bis 1806 bereits leichtsinnig geschlossen u. leichtsinnig gelöst, in all seinen Arbeiten und Briefen spiegelte sich seine innere Zerrissenheit und Unruhe sowie seine Sehnsucht nach einem Halte. Schon die „Söhne des Thales“ waren eine Verherrlichung des Katholicismus, freilich erst im Sinne der Romantiker, 1809 kam W. nach Rom, kehrte daselbst 1811 zur Kirche zurück und studierte Theologie. Zu Aschaffenburg empfing er 1814

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/700>, abgerufen am 23.11.2024.