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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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deutschen Nationalsynode bei u. scheint alle Schüler und Gefährten des Apostels der Deutschen überlebt zu haben, mindestens findet sich von ihm noch aus dem J. 786 eine ansehnliche Schenkung an das Kloster Fulda. Die erste Lebensbeschreibung des Heiligen lieferte eine Nonne in Heidenheim, die eine Zeitgenossin und Anverwandte von ihm war. Gedächtnißtag 7. Juli.


Willis Nathanael Parker, geb. 1807 zu Portland in Maine, lebte u. reiste mehrmals in Europa, Verfasser humoristischer Reisebilder (Werke, New-York 1846).


Willisen, Wilhelm von, geb. 1790 zu Staßfurth bei Magdeburg, preuß. General und militärischer Schriftsteller, bekannt als Anführer des schleswig-holstein. Heeres in der Schlacht von Idstedt u. bei dem Angriffe auf Friedrichsstadt. Ein Bruder Ws ist General a la suite des Königs von Preußen.


Willkür, im ältern deutschen Rechte alles vertragsmäßig zwischen Privatpersonen festgesetzte Recht; in der Rechtssprache das pflichtmäßige Ermessen (arbitrium) des Richters in der Strafbestimmung innerhalb des gesetzlichen Spielraumes. - Vgl. Wille.


Wilmanstrand, finnische Stadt auf einer Landzunge des Saimasees, Festung mit 1200 E.; Sieg der Russen über die Schweden 3. Sept. 1741.


Wilmot John, s. Rochester.


Wilmsen, Friedr. Wilh., geb. 1770 zu Magdeburg, Prediger in Berlin, gest. 1831, ein fruchtbarer Jugendschriftsteller; am bekanntesten wurde er durch den früher auch im kath. Süddeutschland sehr verbreiteten "Kinderfreund", Berl. 1802, der bis 1852198 Aufl. erlebte.


Wilna russ. Gouv. zwischen Grodno, Minsk, Witepsk, Kurland, Preußen und Polen, umfaßt den größten Theil des ehemaligen Litthauens, hat starke Rindvieh-, Pferde- und Bienenzucht, in den ungeheuren Wäldern u. Morästen Raub- und anderes Wild, fruchtbaren Boden, führt Vieh, Getreide, Hanf und Bauholz aus, zählt auf 800 #M. gegen 800000 E. Die Hauptstadt W. an der schiffbaren Wilia hat 52000 E., davon fast 1/3 Juden; die 1576 gegründete Universität wurde 1832 aufgehoben.


Wilson, Alex., berühmter Ornitholog, geb. 1766 zu Paisley in Schottland, Weber u. Hausirer, zugleich Volksdichter, betheiligte sich an den unruhigen Bewegungen des J. 1792 u. mußte deßwegen 1794 nach Nordamerika auswandern, wo er Schulmeister wurde. Er kam mit einigen Naturkundigen und Zeichnern in Verbindung, die seine Neigung zur Ornithologie unterstützten; er gab sich dieser ganz hin, durchstreifte manches Jahr die Wälder, beobachtete die Lebensweise der Vögel und sammelte. Seine amerikan. Ornithologie (Bd. 1-7, Philadelphia 1808-13) wurde von Ord fortgesetzt und von Lucian Bonaparte ergänzt. W. st. 1813 zu Philadelphia.


Wilson (Uilsn), Sir Robert Thomas, engl. General und Staatsmann, geb. 1777 zu London, nahm früh Kriegsdienste, war bei Abercrombys Expedition nach Aegypten Major, General in Spanien, Rußland, 1813 in Deutschland, rettete 1815 mit einigen liberalen Franzosen Lavalette (s. d.), verhinderte 1820 während eines bei dem Begräbniß der Königin Karoline entstandenen Tumults das Feuern der Truppen, ward da für und wegen seiner Opposition gegen die Regierung im Unterhause als General abgesetzt. 1823 diente er den span. Cortes, verlor deßwegen die ihm früher von den größeren Continentalmächten verliehenen Orden, wurde 1830 von Wilhelm IV. wieder als General angestellt, von seinen Wählern aber nicht mehr in das Unterhaus gesandt, weil ihm die Reformbill als zu weit gehend erschien; 1843 war er Gouverneur von Gibraltar, st. 1849 zu London. Von seinen militärischen Schriften gelten als die bedeutendsten die Geschichte der brit. Expedition nach Aegypten und die Geschichte der Feldzüge in Polen 1806-7.


Wilson, Horace Hayman, ausgezeichneter Kenner des Sanskrit, geb. um 1787, von 1808-32 im Dienste der ostind. Compagnie in Ostindien, seitdem Professor in Oxford.


Wilson, John, pseudonym Christopher North. geb. 1788 zu Paisley in Schottland, entlief seinen Eltern, ging auf die See, auf das Theater, zog mit Zigeunern umher, studierte später zu Oxford

deutschen Nationalsynode bei u. scheint alle Schüler und Gefährten des Apostels der Deutschen überlebt zu haben, mindestens findet sich von ihm noch aus dem J. 786 eine ansehnliche Schenkung an das Kloster Fulda. Die erste Lebensbeschreibung des Heiligen lieferte eine Nonne in Heidenheim, die eine Zeitgenossin und Anverwandte von ihm war. Gedächtnißtag 7. Juli.


Willis Nathanael Parker, geb. 1807 zu Portland in Maine, lebte u. reiste mehrmals in Europa, Verfasser humoristischer Reisebilder (Werke, New-York 1846).


Willisen, Wilhelm von, geb. 1790 zu Staßfurth bei Magdeburg, preuß. General und militärischer Schriftsteller, bekannt als Anführer des schleswig-holstein. Heeres in der Schlacht von Idstedt u. bei dem Angriffe auf Friedrichsstadt. Ein Bruder Ws ist General à la suite des Königs von Preußen.


Willkür, im ältern deutschen Rechte alles vertragsmäßig zwischen Privatpersonen festgesetzte Recht; in der Rechtssprache das pflichtmäßige Ermessen (arbitrium) des Richters in der Strafbestimmung innerhalb des gesetzlichen Spielraumes. – Vgl. Wille.


Wilmanstrand, finnische Stadt auf einer Landzunge des Saimasees, Festung mit 1200 E.; Sieg der Russen über die Schweden 3. Sept. 1741.


Wilmot John, s. Rochester.


Wilmsen, Friedr. Wilh., geb. 1770 zu Magdeburg, Prediger in Berlin, gest. 1831, ein fruchtbarer Jugendschriftsteller; am bekanntesten wurde er durch den früher auch im kath. Süddeutschland sehr verbreiteten „Kinderfreund“, Berl. 1802, der bis 1852198 Aufl. erlebte.


Wilna russ. Gouv. zwischen Grodno, Minsk, Witepsk, Kurland, Preußen und Polen, umfaßt den größten Theil des ehemaligen Litthauens, hat starke Rindvieh-, Pferde- und Bienenzucht, in den ungeheuren Wäldern u. Morästen Raub- und anderes Wild, fruchtbaren Boden, führt Vieh, Getreide, Hanf und Bauholz aus, zählt auf 800 □M. gegen 800000 E. Die Hauptstadt W. an der schiffbaren Wilia hat 52000 E., davon fast 1/3 Juden; die 1576 gegründete Universität wurde 1832 aufgehoben.


Wilson, Alex., berühmter Ornitholog, geb. 1766 zu Paisley in Schottland, Weber u. Hausirer, zugleich Volksdichter, betheiligte sich an den unruhigen Bewegungen des J. 1792 u. mußte deßwegen 1794 nach Nordamerika auswandern, wo er Schulmeister wurde. Er kam mit einigen Naturkundigen und Zeichnern in Verbindung, die seine Neigung zur Ornithologie unterstützten; er gab sich dieser ganz hin, durchstreifte manches Jahr die Wälder, beobachtete die Lebensweise der Vögel und sammelte. Seine amerikan. Ornithologie (Bd. 1–7, Philadelphia 1808–13) wurde von Ord fortgesetzt und von Lucian Bonaparte ergänzt. W. st. 1813 zu Philadelphia.


Wilson (Uilsn), Sir Robert Thomas, engl. General und Staatsmann, geb. 1777 zu London, nahm früh Kriegsdienste, war bei Abercrombys Expedition nach Aegypten Major, General in Spanien, Rußland, 1813 in Deutschland, rettete 1815 mit einigen liberalen Franzosen Lavalette (s. d.), verhinderte 1820 während eines bei dem Begräbniß der Königin Karoline entstandenen Tumults das Feuern der Truppen, ward da für und wegen seiner Opposition gegen die Regierung im Unterhause als General abgesetzt. 1823 diente er den span. Cortes, verlor deßwegen die ihm früher von den größeren Continentalmächten verliehenen Orden, wurde 1830 von Wilhelm IV. wieder als General angestellt, von seinen Wählern aber nicht mehr in das Unterhaus gesandt, weil ihm die Reformbill als zu weit gehend erschien; 1843 war er Gouverneur von Gibraltar, st. 1849 zu London. Von seinen militärischen Schriften gelten als die bedeutendsten die Geschichte der brit. Expedition nach Aegypten und die Geschichte der Feldzüge in Polen 1806–7.


Wilson, Horace Hayman, ausgezeichneter Kenner des Sanskrit, geb. um 1787, von 1808–32 im Dienste der ostind. Compagnie in Ostindien, seitdem Professor in Oxford.


Wilson, John, pseudonym Christopher North. geb. 1788 zu Paisley in Schottland, entlief seinen Eltern, ging auf die See, auf das Theater, zog mit Zigeunern umher, studierte später zu Oxford

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[725/0726] deutschen Nationalsynode bei u. scheint alle Schüler und Gefährten des Apostels der Deutschen überlebt zu haben, mindestens findet sich von ihm noch aus dem J. 786 eine ansehnliche Schenkung an das Kloster Fulda. Die erste Lebensbeschreibung des Heiligen lieferte eine Nonne in Heidenheim, die eine Zeitgenossin und Anverwandte von ihm war. Gedächtnißtag 7. Juli. Willis Nathanael Parker, geb. 1807 zu Portland in Maine, lebte u. reiste mehrmals in Europa, Verfasser humoristischer Reisebilder (Werke, New-York 1846). Willisen, Wilhelm von, geb. 1790 zu Staßfurth bei Magdeburg, preuß. General und militärischer Schriftsteller, bekannt als Anführer des schleswig-holstein. Heeres in der Schlacht von Idstedt u. bei dem Angriffe auf Friedrichsstadt. Ein Bruder Ws ist General à la suite des Königs von Preußen. Willkür, im ältern deutschen Rechte alles vertragsmäßig zwischen Privatpersonen festgesetzte Recht; in der Rechtssprache das pflichtmäßige Ermessen (arbitrium) des Richters in der Strafbestimmung innerhalb des gesetzlichen Spielraumes. – Vgl. Wille. Wilmanstrand, finnische Stadt auf einer Landzunge des Saimasees, Festung mit 1200 E.; Sieg der Russen über die Schweden 3. Sept. 1741. Wilmot John, s. Rochester. Wilmsen, Friedr. Wilh., geb. 1770 zu Magdeburg, Prediger in Berlin, gest. 1831, ein fruchtbarer Jugendschriftsteller; am bekanntesten wurde er durch den früher auch im kath. Süddeutschland sehr verbreiteten „Kinderfreund“, Berl. 1802, der bis 1852198 Aufl. erlebte. Wilna russ. Gouv. zwischen Grodno, Minsk, Witepsk, Kurland, Preußen und Polen, umfaßt den größten Theil des ehemaligen Litthauens, hat starke Rindvieh-, Pferde- und Bienenzucht, in den ungeheuren Wäldern u. Morästen Raub- und anderes Wild, fruchtbaren Boden, führt Vieh, Getreide, Hanf und Bauholz aus, zählt auf 800 □M. gegen 800000 E. Die Hauptstadt W. an der schiffbaren Wilia hat 52000 E., davon fast 1/3 Juden; die 1576 gegründete Universität wurde 1832 aufgehoben. Wilson, Alex., berühmter Ornitholog, geb. 1766 zu Paisley in Schottland, Weber u. Hausirer, zugleich Volksdichter, betheiligte sich an den unruhigen Bewegungen des J. 1792 u. mußte deßwegen 1794 nach Nordamerika auswandern, wo er Schulmeister wurde. Er kam mit einigen Naturkundigen und Zeichnern in Verbindung, die seine Neigung zur Ornithologie unterstützten; er gab sich dieser ganz hin, durchstreifte manches Jahr die Wälder, beobachtete die Lebensweise der Vögel und sammelte. Seine amerikan. Ornithologie (Bd. 1–7, Philadelphia 1808–13) wurde von Ord fortgesetzt und von Lucian Bonaparte ergänzt. W. st. 1813 zu Philadelphia. Wilson (Uilsn), Sir Robert Thomas, engl. General und Staatsmann, geb. 1777 zu London, nahm früh Kriegsdienste, war bei Abercrombys Expedition nach Aegypten Major, General in Spanien, Rußland, 1813 in Deutschland, rettete 1815 mit einigen liberalen Franzosen Lavalette (s. d.), verhinderte 1820 während eines bei dem Begräbniß der Königin Karoline entstandenen Tumults das Feuern der Truppen, ward da für und wegen seiner Opposition gegen die Regierung im Unterhause als General abgesetzt. 1823 diente er den span. Cortes, verlor deßwegen die ihm früher von den größeren Continentalmächten verliehenen Orden, wurde 1830 von Wilhelm IV. wieder als General angestellt, von seinen Wählern aber nicht mehr in das Unterhaus gesandt, weil ihm die Reformbill als zu weit gehend erschien; 1843 war er Gouverneur von Gibraltar, st. 1849 zu London. Von seinen militärischen Schriften gelten als die bedeutendsten die Geschichte der brit. Expedition nach Aegypten und die Geschichte der Feldzüge in Polen 1806–7. Wilson, Horace Hayman, ausgezeichneter Kenner des Sanskrit, geb. um 1787, von 1808–32 im Dienste der ostind. Compagnie in Ostindien, seitdem Professor in Oxford. Wilson, John, pseudonym Christopher North. geb. 1788 zu Paisley in Schottland, entlief seinen Eltern, ging auf die See, auf das Theater, zog mit Zigeunern umher, studierte später zu Oxford

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 725. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/726>, abgerufen am 23.11.2024.