Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

W. I. (Ladislaus), Heilige, 1077 bis 1095; W. II., 1204 von Andreas entthront; W. III., der Kumanier, 1272 bis 1290; W. IV., Gegenkönig Sigismunds, 1400; W. V., Posthumus, 1453 bis 1457; W. VI., König von Polen u. Böhmen, von Ungarn 1490-1516.


Wlasta, s. böhmischer Mägdekrieg.


Woche, Zeitabschnitt von 7 Tagen; bei den Hebräern beruht die Siebenzahl auf der Einsetzung des Sabbaths (s. d.), bei den heidnischen Völkern auf der Abtheilung des Monats nach den Mondphasen (Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel). Die Namen der Wochentage waren bei den Römern von den Göttern genommen (Dies Solis, d. Lunae, d. Martis, d. Mercurii, d. Jovis. d. Veneris, d. Saturni); die roman. Namen sind von diesen abgeleitet mit Ausnahme des Sonntags (im christlichen Latein Dominica, wovon das franz. Dimanche, ital. Domenica, span. Domingo) u. Samstags, d. h. Sabbathstag, frz. samedi. Die deutschen Namen sind ebenfalls heidnischen Ursprungs (Tag der Sonne, des Mondes, des Kriegsgottes Ziu, des Donnergottes Thor, der Göttin Freja) bis auf Mittwoch (früher Wodanstag) und Samstag.


Wodan, hochdeutsch Wuotan, auch Gudan (woran die Ortsnamen Gudensberg in Hessen, Godesberg bei Bonn u. a. sowie der Name für den Mittwoch, der in Westfalen Godenstag od. Gonstag, in Aachen Gouestag genannt wird, erinnern sollen), der germanische Sol des Cäsar, Mercurius des Tacitus. ist der Odin der nordisch-germanischen Götterlehre, der Allvater unter den Göttern. Auf hohem Throne sitzend lenkt er die Geschicke der Menschen in Krieg u. Frieden; an seiner Seite sind 2 Wölfe, Geri (gierig) und Freki (heftig), auf seinen Schultern 2 Raben, Hegin (Geist, Verstand) und Munnin (Erinnerung), die täglich ausfliegen u. ihm berichten, was auf Erden geschehen. In Walhalla nehmen die gefallenen Krieger Theil an seinem Mahle, in der Schlacht stürmt er auf weißem Rosse einher gleich der Windsbraut; den Söhnen verleiht er Sieg, andern Gold, den Großen Beredsamkeit, den Volksbeschützern Klugheit, dem Seefahrer Winde, den Dichtern Lieder. W. gilt als der wilde Jäger (s. Wilde Jagd) der Volkssage; vgl. deutsche, nordische Mythologie.


Wöhler, Friedrich, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1800 zu Eschersheim bei Frankfurt, 1828 Professor an der Gewerbeschule zu Berlin, 1836 Professor der Medicin u. Director des chemischen Instituts in Göttingen, zugleich Generalinspector der hannöv. Apotheken. Seit 1838 ist er Mitarbeiter der Liebig'schen "Annalen der Chemie und Pharmacie", in denen er, sowie in andern Journalen, die Resultate seiner Forschungen niederlegte. Sein Hauptwerk, das außerordentliche Verbreitung fand, ist "Grundriß der unorganischen Chemie", Berl. 1831; 10. Aufl. 1854, und "Grundriß der organischen Chemie", Berl. 1840; 5. Aufl. 1854.


Wölffl, Joseph, ausgezeichneter Klavierspieler und Componist, geb. 1772 zu Salzburg, Schüler des ältern Mozart und Haydn, ging nach längerem Aufenthalte in Wien nach Paris und wurde Musikmeister der Kaiserin Josephine; st. 1814 zu London in Dürftigkeit. Schrieb Instrumental- und Klaviercompositionen und einige Opern.


Wöllner, Johann Christian Heinrich von, geb. 1727 zu Dövritz, zuerst prot. Geistlicher, hierauf preuß. Kammerrath, Intendant des Bauwesens, geadelt, 1788 Minister Friedrich Wilhelms II. bis zu dessen Tod, ist bekannt durch das Religionsedict vom 9. Juli 1788, ein Censuredict für theolog. Schriften n. eine geistliche Immediatprüfungs- und Visitationscommission, wodurch der von Friedrich II. begünstigten Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Von Friedrich Wilhelm III. 1797 entlassen, st. W. 1800 auf seinem Gute Großriez.


Wöluspa, Völ-, d. h. Weissagungen der Wola, altnordisches Gedicht in der älteren Edda, erzählt die Weltschöpfung und den Weltuntergang.


Wörlitz, Stadt im Herzogth. Anhalt-Dessau, mit 1900 E., herzogl. Lustschlosse, großem Parke mit See u. Kanälen.


Wörterbuch Buch, welches eine nach bestimmter Rücksicht geordnete Sammlung

W. I. (Ladislaus), Heilige, 1077 bis 1095; W. II., 1204 von Andreas entthront; W. III., der Kumanier, 1272 bis 1290; W. IV., Gegenkönig Sigismunds, 1400; W. V., Posthumus, 1453 bis 1457; W. VI., König von Polen u. Böhmen, von Ungarn 1490–1516.


Wlasta, s. böhmischer Mägdekrieg.


Woche, Zeitabschnitt von 7 Tagen; bei den Hebräern beruht die Siebenzahl auf der Einsetzung des Sabbaths (s. d.), bei den heidnischen Völkern auf der Abtheilung des Monats nach den Mondphasen (Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel). Die Namen der Wochentage waren bei den Römern von den Göttern genommen (Dies Solis, d. Lunae, d. Martis, d. Mercurii, d. Jovis. d. Veneris, d. Saturni); die roman. Namen sind von diesen abgeleitet mit Ausnahme des Sonntags (im christlichen Latein Dominica, wovon das franz. Dimanche, ital. Domenica, span. Domingo) u. Samstags, d. h. Sabbathstag, frz. samedi. Die deutschen Namen sind ebenfalls heidnischen Ursprungs (Tag der Sonne, des Mondes, des Kriegsgottes Ziu, des Donnergottes Thor, der Göttin Freja) bis auf Mittwoch (früher Wodanstag) und Samstag.


Wodan, hochdeutsch Wuotan, auch Gudan (woran die Ortsnamen Gudensberg in Hessen, Godesberg bei Bonn u. a. sowie der Name für den Mittwoch, der in Westfalen Godenstag od. Gonstag, in Aachen Gouestag genannt wird, erinnern sollen), der germanische Sol des Cäsar, Mercurius des Tacitus. ist der Odin der nordisch-germanischen Götterlehre, der Allvater unter den Göttern. Auf hohem Throne sitzend lenkt er die Geschicke der Menschen in Krieg u. Frieden; an seiner Seite sind 2 Wölfe, Geri (gierig) und Freki (heftig), auf seinen Schultern 2 Raben, Hegin (Geist, Verstand) und Munnin (Erinnerung), die täglich ausfliegen u. ihm berichten, was auf Erden geschehen. In Walhalla nehmen die gefallenen Krieger Theil an seinem Mahle, in der Schlacht stürmt er auf weißem Rosse einher gleich der Windsbraut; den Söhnen verleiht er Sieg, andern Gold, den Großen Beredsamkeit, den Volksbeschützern Klugheit, dem Seefahrer Winde, den Dichtern Lieder. W. gilt als der wilde Jäger (s. Wilde Jagd) der Volkssage; vgl. deutsche, nordische Mythologie.


Wöhler, Friedrich, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1800 zu Eschersheim bei Frankfurt, 1828 Professor an der Gewerbeschule zu Berlin, 1836 Professor der Medicin u. Director des chemischen Instituts in Göttingen, zugleich Generalinspector der hannöv. Apotheken. Seit 1838 ist er Mitarbeiter der Liebig'schen „Annalen der Chemie und Pharmacie“, in denen er, sowie in andern Journalen, die Resultate seiner Forschungen niederlegte. Sein Hauptwerk, das außerordentliche Verbreitung fand, ist „Grundriß der unorganischen Chemie“, Berl. 1831; 10. Aufl. 1854, und „Grundriß der organischen Chemie“, Berl. 1840; 5. Aufl. 1854.


Wölffl, Joseph, ausgezeichneter Klavierspieler und Componist, geb. 1772 zu Salzburg, Schüler des ältern Mozart und Haydn, ging nach längerem Aufenthalte in Wien nach Paris und wurde Musikmeister der Kaiserin Josephine; st. 1814 zu London in Dürftigkeit. Schrieb Instrumental- und Klaviercompositionen und einige Opern.


Wöllner, Johann Christian Heinrich von, geb. 1727 zu Dövritz, zuerst prot. Geistlicher, hierauf preuß. Kammerrath, Intendant des Bauwesens, geadelt, 1788 Minister Friedrich Wilhelms II. bis zu dessen Tod, ist bekannt durch das Religionsedict vom 9. Juli 1788, ein Censuredict für theolog. Schriften n. eine geistliche Immediatprüfungs- und Visitationscommission, wodurch der von Friedrich II. begünstigten Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Von Friedrich Wilhelm III. 1797 entlassen, st. W. 1800 auf seinem Gute Großriez.


Wöluspa, Völ–, d. h. Weissagungen der Wola, altnordisches Gedicht in der älteren Edda, erzählt die Weltschöpfung und den Weltuntergang.


Wörlitz, Stadt im Herzogth. Anhalt-Dessau, mit 1900 E., herzogl. Lustschlosse, großem Parke mit See u. Kanälen.


Wörterbuch Buch, welches eine nach bestimmter Rücksicht geordnete Sammlung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0738" n="737"/>
W. I. (Ladislaus), Heilige, 1077 bis 1095; W. II., 1204 von Andreas entthront; W. III., der Kumanier, 1272 bis 1290; W. IV., Gegenkönig Sigismunds, 1400; W. V., Posthumus, 1453 bis 1457; W. VI., König von Polen u. Böhmen, von Ungarn 1490&#x2013;1516.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wlasta</hi>, s. böhmischer Mägdekrieg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Woche</hi>, Zeitabschnitt von 7 Tagen; bei den Hebräern beruht die Siebenzahl auf der Einsetzung des Sabbaths (s. d.), bei den heidnischen Völkern auf der Abtheilung des Monats nach den Mondphasen (Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel). Die Namen der Wochentage waren bei den Römern von den Göttern genommen <hi rendition="#i">(Dies Solis, d. Lunae, d. Martis, d. Mercurii, d. Jovis. d. Veneris, d. Saturni);</hi> die roman. Namen sind von diesen abgeleitet mit Ausnahme des Sonntags (im christlichen Latein <hi rendition="#i">Dominica</hi>, wovon das franz. <hi rendition="#i">Dimanche</hi>, ital. <hi rendition="#i">Domenica</hi>, span. <hi rendition="#i">Domingo)</hi> u. Samstags, d. h. Sabbathstag, frz. <hi rendition="#i">samedi.</hi> Die deutschen Namen sind ebenfalls heidnischen Ursprungs (Tag der Sonne, des Mondes, des Kriegsgottes Ziu, des Donnergottes Thor, der Göttin Freja) bis auf Mittwoch (früher Wodanstag) und Samstag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wodan</hi>, hochdeutsch <hi rendition="#g">Wuotan</hi>, auch <hi rendition="#g">Gudan</hi> (woran die Ortsnamen Gudensberg in Hessen, Godesberg bei Bonn u. a. sowie der Name für den Mittwoch, der in Westfalen Godenstag od. Gonstag, in Aachen Gouestag genannt wird, erinnern sollen), der germanische Sol des Cäsar, Mercurius des Tacitus. ist der <hi rendition="#g">Odin</hi> der nordisch-germanischen Götterlehre, der Allvater unter den Göttern. Auf hohem Throne sitzend lenkt er die Geschicke der Menschen in Krieg u. Frieden; an seiner Seite sind 2 Wölfe, Geri (gierig) und Freki (heftig), auf seinen Schultern 2 Raben, Hegin (Geist, Verstand) und Munnin (Erinnerung), die täglich ausfliegen u. ihm berichten, was auf Erden geschehen. In Walhalla nehmen die gefallenen Krieger Theil an seinem Mahle, in der Schlacht stürmt er auf weißem Rosse einher gleich der Windsbraut; den <hi rendition="#g">Söhnen</hi> verleiht er Sieg, andern Gold, den Großen Beredsamkeit, den Volksbeschützern Klugheit, dem Seefahrer Winde, den Dichtern Lieder. W. gilt als der wilde Jäger (s. Wilde Jagd) der Volkssage; vgl. deutsche, nordische Mythologie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wöhler</hi>, Friedrich, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1800 zu Eschersheim bei Frankfurt, 1828 Professor an der Gewerbeschule zu Berlin, 1836 Professor der Medicin u. Director des chemischen Instituts in Göttingen, zugleich Generalinspector der hannöv. Apotheken. Seit 1838 ist er Mitarbeiter der Liebig'schen &#x201E;Annalen der Chemie und Pharmacie&#x201C;, in denen er, sowie in andern Journalen, die Resultate seiner Forschungen niederlegte. Sein Hauptwerk, das außerordentliche Verbreitung fand, ist &#x201E;Grundriß der unorganischen Chemie&#x201C;, Berl. 1831; 10. Aufl. 1854, und &#x201E;Grundriß der organischen Chemie&#x201C;, Berl. 1840; 5. Aufl. 1854.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wölffl</hi>, Joseph, ausgezeichneter Klavierspieler und Componist, geb. 1772 zu Salzburg, Schüler des ältern Mozart und Haydn, ging nach längerem Aufenthalte in Wien nach Paris und wurde Musikmeister der Kaiserin Josephine; st. 1814 zu London in Dürftigkeit. Schrieb Instrumental- und Klaviercompositionen und einige Opern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wöllner</hi>, Johann Christian Heinrich von, geb. 1727 zu Dövritz, zuerst prot. Geistlicher, hierauf preuß. Kammerrath, Intendant des Bauwesens, geadelt, 1788 Minister Friedrich Wilhelms II. bis zu dessen Tod, ist bekannt durch das Religionsedict vom 9. Juli 1788, ein Censuredict für theolog. Schriften n. eine geistliche Immediatprüfungs- und Visitationscommission, wodurch der von Friedrich II. begünstigten Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Von Friedrich Wilhelm III. 1797 entlassen, st. W. 1800 auf seinem Gute Großriez.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wöluspa</hi>, <hi rendition="#g">Völ&#x2013;</hi>, d. h. Weissagungen der Wola, altnordisches Gedicht in der älteren Edda, erzählt die Weltschöpfung und den Weltuntergang.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wörlitz</hi>, Stadt im Herzogth. Anhalt-Dessau, mit 1900 E., herzogl. Lustschlosse, großem Parke mit See u. Kanälen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wörterbuch</hi> Buch, welches eine nach bestimmter Rücksicht geordnete Sammlung
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[737/0738] W. I. (Ladislaus), Heilige, 1077 bis 1095; W. II., 1204 von Andreas entthront; W. III., der Kumanier, 1272 bis 1290; W. IV., Gegenkönig Sigismunds, 1400; W. V., Posthumus, 1453 bis 1457; W. VI., König von Polen u. Böhmen, von Ungarn 1490–1516. Wlasta, s. böhmischer Mägdekrieg. Woche, Zeitabschnitt von 7 Tagen; bei den Hebräern beruht die Siebenzahl auf der Einsetzung des Sabbaths (s. d.), bei den heidnischen Völkern auf der Abtheilung des Monats nach den Mondphasen (Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel). Die Namen der Wochentage waren bei den Römern von den Göttern genommen (Dies Solis, d. Lunae, d. Martis, d. Mercurii, d. Jovis. d. Veneris, d. Saturni); die roman. Namen sind von diesen abgeleitet mit Ausnahme des Sonntags (im christlichen Latein Dominica, wovon das franz. Dimanche, ital. Domenica, span. Domingo) u. Samstags, d. h. Sabbathstag, frz. samedi. Die deutschen Namen sind ebenfalls heidnischen Ursprungs (Tag der Sonne, des Mondes, des Kriegsgottes Ziu, des Donnergottes Thor, der Göttin Freja) bis auf Mittwoch (früher Wodanstag) und Samstag. Wodan, hochdeutsch Wuotan, auch Gudan (woran die Ortsnamen Gudensberg in Hessen, Godesberg bei Bonn u. a. sowie der Name für den Mittwoch, der in Westfalen Godenstag od. Gonstag, in Aachen Gouestag genannt wird, erinnern sollen), der germanische Sol des Cäsar, Mercurius des Tacitus. ist der Odin der nordisch-germanischen Götterlehre, der Allvater unter den Göttern. Auf hohem Throne sitzend lenkt er die Geschicke der Menschen in Krieg u. Frieden; an seiner Seite sind 2 Wölfe, Geri (gierig) und Freki (heftig), auf seinen Schultern 2 Raben, Hegin (Geist, Verstand) und Munnin (Erinnerung), die täglich ausfliegen u. ihm berichten, was auf Erden geschehen. In Walhalla nehmen die gefallenen Krieger Theil an seinem Mahle, in der Schlacht stürmt er auf weißem Rosse einher gleich der Windsbraut; den Söhnen verleiht er Sieg, andern Gold, den Großen Beredsamkeit, den Volksbeschützern Klugheit, dem Seefahrer Winde, den Dichtern Lieder. W. gilt als der wilde Jäger (s. Wilde Jagd) der Volkssage; vgl. deutsche, nordische Mythologie. Wöhler, Friedrich, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1800 zu Eschersheim bei Frankfurt, 1828 Professor an der Gewerbeschule zu Berlin, 1836 Professor der Medicin u. Director des chemischen Instituts in Göttingen, zugleich Generalinspector der hannöv. Apotheken. Seit 1838 ist er Mitarbeiter der Liebig'schen „Annalen der Chemie und Pharmacie“, in denen er, sowie in andern Journalen, die Resultate seiner Forschungen niederlegte. Sein Hauptwerk, das außerordentliche Verbreitung fand, ist „Grundriß der unorganischen Chemie“, Berl. 1831; 10. Aufl. 1854, und „Grundriß der organischen Chemie“, Berl. 1840; 5. Aufl. 1854. Wölffl, Joseph, ausgezeichneter Klavierspieler und Componist, geb. 1772 zu Salzburg, Schüler des ältern Mozart und Haydn, ging nach längerem Aufenthalte in Wien nach Paris und wurde Musikmeister der Kaiserin Josephine; st. 1814 zu London in Dürftigkeit. Schrieb Instrumental- und Klaviercompositionen und einige Opern. Wöllner, Johann Christian Heinrich von, geb. 1727 zu Dövritz, zuerst prot. Geistlicher, hierauf preuß. Kammerrath, Intendant des Bauwesens, geadelt, 1788 Minister Friedrich Wilhelms II. bis zu dessen Tod, ist bekannt durch das Religionsedict vom 9. Juli 1788, ein Censuredict für theolog. Schriften n. eine geistliche Immediatprüfungs- und Visitationscommission, wodurch der von Friedrich II. begünstigten Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Von Friedrich Wilhelm III. 1797 entlassen, st. W. 1800 auf seinem Gute Großriez. Wöluspa, Völ–, d. h. Weissagungen der Wola, altnordisches Gedicht in der älteren Edda, erzählt die Weltschöpfung und den Weltuntergang. Wörlitz, Stadt im Herzogth. Anhalt-Dessau, mit 1900 E., herzogl. Lustschlosse, großem Parke mit See u. Kanälen. Wörterbuch Buch, welches eine nach bestimmter Rücksicht geordnete Sammlung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/738
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/738>, abgerufen am 23.11.2024.