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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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licher ernst ist / vmb das Eheliche Leben / Denn es ligt jhm alle macht daran / daß mann Leute ziehe / die der Welt dienen / vnd helffen zu Gottes Erkentnis / seligem Leben / vnd allen Tugenden / wieder die Boßheit vnd den Teuffel zu streiten.

Darumb hab ich jmmerdar gelehret / daß man diesen Stand nicht verachte noch schimpfflich halte / wie die blinde Welt / vnd vnsere falsche Geistlichen thun / sondern nach Gottes Wort ansehe / damit er Ehestand gehet vor vnnd durch alle Stende.geschmücket vnd geheiliget ist / Also / daß er nicht allein andern Stenden gleich gesetzt ist / sondern vor vnd vber sie alle gehet / es seyen Keyser / Fürsten / Bischoffe / vnd wer sie wöllen. Denn was beyde Geistliche vnd Weltliche Stende sind / müssen sich demütigen / vnd alle in diesem Stand finden lassen / wie wir hören werden. Darumb ist es nicht ein sonderlicher / sondern der gemeineste edleste Stand / so durch den gantzen Christen Stand / ja durch alle Welt gehet vnd reichet.

Ehestand nötig vnd geboten.

ZVm andern soltu auch wissen / daß nicht allein ein ehrlicher / sondern auch ein nöthiger Stand ist / vnd ernstlich von GOTT geboten / daß sich in gemein hindurch alle Stende / Man vnd Weibsbilde / so dazu geschaffen sind / darinn finden lassen / doch etliche (wiewol wenig) außgenommen / welche Gott sonderlich außgezogen / daß sie zum Ehelichen Stande nicht tüchtig sind / oder durch hohe vbernatürliche Gabe befreyet hat / daß sie ausser dem Stande Keuscheit halten können. Denn wo die Natur gehet / wie sie von GOTT eingepflantzt ist / ist es nicht müglich ausser der Ehe keusch zu bleiben / denn Fleisch vnd Blut bleibet Fleisch vnd Blut / vnd gehet die Natürliche neigung vnd reitzung vngewehret vnd vnuerhindert / wie jederman siehet vnd fület. Derhalben auff daß desto leichter were Vnkeuscheit etlicher masse zu meiden / hat auch Gott den Ehestand befohlen / daß ein jeglicher sein bescheiden Theil habe / vnd jhm daran genügen lasse / wiewol noch Gottes Gnad dazu gehöret / daß das Hertz auch keusch sey.

Ehestand wird wieder Gottes Gebot verboten oder verlobet.

Daraus siehestu / wie vnser Bäpstischer Hauffe / Pfaffen / Mönche / Nonnen / wieder Gottes Ordnung vnd Gebot streben / so den Ehestand verachten vnd verbieten / vnd sich ewige Keuscheit zu halten vermessen vnd geloben / dazu die Einfeltigen mit lügenhafftigen worten vnd schein betriegen. Denn niemand so wenig Liebe vnd Lust zur Keuscheit hat / als eben die den Ehestand für grosser Heiligkeit meiden / vnd entweder öffentlich vnd vnuerschempt in Hurerey ligen / oder heimlich noch erger treiben / daß mans nicht sagen thar / wie man leider allzu viel erfahren hat / Vnnd kürtzlich / Ob sie gleich

licher ernst ist / vmb das Eheliche Leben / Denn es ligt jhm alle macht daran / daß mann Leute ziehe / die der Welt dienen / vnd helffen zu Gottes Erkentnis / seligem Leben / vnd allen Tugenden / wieder die Boßheit vnd den Teuffel zu streiten.

Darumb hab ich jm̃erdar gelehret / daß man diesen Stand nicht verachte noch schimpfflich halte / wie die blinde Welt / vnd vnsere falsche Geistlichen thun / sondern nach Gottes Wort ansehe / damit er Ehestand gehet vor vnnd durch alle Stende.geschmücket vnd geheiliget ist / Also / daß er nicht allein andern Stenden gleich gesetzt ist / sondern vor vnd vber sie alle gehet / es seyen Keyser / Fürsten / Bischoffe / vnd wer sie wöllen. Denn was beyde Geistliche vnd Weltliche Stende sind / müssen sich demütigen / vnd alle in diesem Stand finden lassen / wie wir hören werden. Darumb ist es nicht ein sonderlicher / sondern der gemeineste edleste Stand / so durch den gantzen Christen Stand / ja durch alle Welt gehet vnd reichet.

Ehestand nötig vnd geboten.

ZVm andern soltu auch wissen / daß nicht allein ein ehrlicher / sondern auch ein nöthiger Stand ist / vnd ernstlich von GOTT geboten / daß sich in gemein hindurch alle Stende / Man vnd Weibsbilde / so dazu geschaffen sind / darinn finden lassen / doch etliche (wiewol wenig) außgenommen / welche Gott sonderlich außgezogen / daß sie zum Ehelichen Stande nicht tüchtig sind / oder durch hohe vbernatürliche Gabe befreyet hat / daß sie ausser dem Stande Keuscheit halten können. Denn wo die Natur gehet / wie sie von GOTT eingepflantzt ist / ist es nicht müglich ausser der Ehe keusch zu bleiben / denn Fleisch vnd Blut bleibet Fleisch vnd Blut / vnd gehet die Natürliche neigung vnd reitzung vngewehret vnd vnuerhindert / wie jederman siehet vnd fület. Derhalben auff daß desto leichter were Vnkeuscheit etlicher masse zu meiden / hat auch Gott den Ehestand befohlen / daß ein jeglicher sein bescheiden Theil habe / vnd jhm daran genügen lasse / wiewol noch Gottes Gnad dazu gehöret / daß das Hertz auch keusch sey.

Ehestand wird wieder Gottes Gebot verboten oder verlobet.

Daraus siehestu / wie vnser Bäpstischer Hauffe / Pfaffen / Mönche / Nonnen / wieder Gottes Ordnung vnd Gebot streben / so den Ehestand verachten vnd verbieten / vnd sich ewige Keuscheit zu halten vermessen vnd geloben / dazu die Einfeltigen mit lügenhafftigen worten vnd schein betriegen. Denn niemand so wenig Liebe vnd Lust zur Keuscheit hat / als eben die den Ehestand für grosser Heiligkeit meiden / vnd entweder öffentlich vnd vnuerschempt in Hurerey ligen / oder heimlich noch erger treiben / daß mans nicht sagen thar / wie man leider allzu viel erfahren hat / Vnnd kürtzlich / Ob sie gleich

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/222>, abgerufen am 24.11.2024.