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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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vnd must es thun. Also auch hie / stehet es nicht in meinem willen / zu thun vnd zu lassen / sondern sol vnd muß gebetet seyn.

Daraus soltu nu schliessen / vnd dencken / weil es so hoch geboten Niemand sol sein Gebet verachten.ist zu beten / daß bey leib niemand sein Gebete verachten sol / sondern gros vnd viel dauon halten. Vnd nim jmmer das Gleichnis von den andern Geboten. Ein Kind sol bey leib nicht sein Gehorsam gegen Vater vnd Mutter verachten / sondern jmmer gedencken: Das Werck / ist ein werck des Gehorsams / vnd das ich thue / thue ich nicht anderer meinung / denn daß in dem Gehorsam vnd Gottes Gebot gehet / darauff ich kündte gründen / vnd fussen / vnd solches gros achten / nicht vmb meiner Wirdigkeit willen / sondern vmb des Gebots willen. Also auch hie / was / vnd wo für wir bitten / sollen wir so ansehen / als von GOTT gefoddert / vnd in seinem Gehorsam gethan / vnd also dencken: Meinet halben were es nichts / Aber darumb sol es gelten / daß Gott geboten hat. Also sol ein jeglicher / was er auch zu bitten hat / jmmer für Gott kommen / mit dem Gehorsam dieses Gebots.

Darumb bitten wir / vnd vermahnen auffs fleissigest jederman / daß mann solches zu Hertzen nehme / vnd in keinen weg vnser Gebete verachte / denn mann bißher also gelehret hat / ins Teuffels Nahmen / daß niemand solchs geachtet hat / vnd gemeinet / es were gnug / daß das Werck gethan were / GOTT erhörets oder höret es nicht. Auff ebenthewr beten.Das heisset das Gebete in die Schantz geschlagen / vnd auff ebenthewer hin gemurret / darumb ist es ein verlohren Gebete. Denn wir vns solche Gedancken lassen jrren / vnd abschrecken: Ich bin nicht heilig noch wirdig gnug / wenn ich so fromm vnd heilig were / als S. Petrus / Paulus / so wolte ich beten / Aber nur weit hinweg mit solchen Gedancken / denn eben das Gebot / das S. Paul troffen hat / das trifft mich auch / vnd ist eben so wol vmb meinet willen das Ander Gebot gestellet / als vmb seinet willen / daß er kein besser noch heiliger Gebot zu rhümen hat.

Gottes Gebot machet das Gebet köstlich.

Darumb soltu so sagen: Mein Gebete / das ich thue / ist ja so köstlich / heilig / vnd Gott gefellig / als S. Paulus / vnd der Allerheiligsten / Vrsach / denn ich wil jhn gerne lassen heiliger seyn / der Person halben / aber des Gebots halben nicht / weil GOtt das Gebete nicht der Person halben ansiehet / Sondern seines Worts vnd Gehorsams halben / denn auff das Gebot / darauff alle Heiligen jhr Gebete setzen / setze ich meines auch / dazu bete ich eben das / darumb sie allzumal bitten / oder gebeten haben.

Das sey das Erste vnd nötigste Stück / daß alle vnser Gebete sich

vnd must es thun. Also auch hie / stehet es nicht in meinem willen / zu thun vnd zu lassen / sondern sol vnd muß gebetet seyn.

Daraus soltu nu schliessen / vnd dencken / weil es so hoch geboten Niemand sol sein Gebet verachten.ist zu beten / daß bey leib niemand sein Gebete verachten sol / sondern gros vnd viel dauon halten. Vnd nim jmmer das Gleichnis von den andern Geboten. Ein Kind sol bey leib nicht sein Gehorsam gegen Vater vnd Mutter verachten / sondern jmmer gedencken: Das Werck / ist ein werck des Gehorsams / vnd das ich thue / thue ich nicht anderer meinung / denn daß in dem Gehorsam vnd Gottes Gebot gehet / darauff ich kündte gründen / vnd fussen / vnd solches gros achten / nicht vmb meiner Wirdigkeit willen / sondern vmb des Gebots willen. Also auch hie / was / vnd wo für wir bitten / sollen wir so ansehen / als von GOTT gefoddert / vnd in seinem Gehorsam gethan / vnd also dencken: Meinet halben were es nichts / Aber darumb sol es gelten / daß Gott geboten hat. Also sol ein jeglicher / was er auch zu bitten hat / jmmer für Gott kommen / mit dem Gehorsam dieses Gebots.

Darumb bitten wir / vnd vermahnen auffs fleissigest jederman / daß mann solches zu Hertzen nehme / vnd in keinen weg vnser Gebete verachte / denn mann bißher also gelehret hat / ins Teuffels Nahmen / daß niemand solchs geachtet hat / vnd gemeinet / es were gnug / daß das Werck gethan were / GOTT erhörets oder höret es nicht. Auff ebenthewr beten.Das heisset das Gebete in die Schantz geschlagen / vnd auff ebenthewer hin gemurret / darumb ist es ein verlohren Gebete. Denn wir vns solche Gedancken lassen jrren / vnd abschrecken: Ich bin nicht heilig noch wirdig gnug / wenn ich so from̃ vnd heilig were / als S. Petrus / Paulus / so wolte ich beten / Aber nur weit hinweg mit solchen Gedancken / denn eben das Gebot / das S. Paul troffen hat / das trifft mich auch / vnd ist eben so wol vmb meinet willen das Ander Gebot gestellet / als vmb seinet willen / daß er kein besser noch heiliger Gebot zu rhümen hat.

Gottes Gebot machet das Gebet köstlich.

Darumb soltu so sagen: Mein Gebete / das ich thue / ist ja so köstlich / heilig / vnd Gott gefellig / als S. Paulus / vnd der Allerheiligsten / Vrsach / denn ich wil jhn gerne lassen heiliger seyn / der Person halben / aber des Gebots halben nicht / weil GOtt das Gebete nicht der Person halben ansiehet / Sondern seines Worts vnd Gehorsams halben / denn auff das Gebot / darauff alle Heiligen jhr Gebete setzen / setze ich meines auch / dazu bete ich eben das / darumb sie allzumal bitten / oder gebeten haben.

Das sey das Erste vnd nötigste Stück / daß alle vnser Gebete sich

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[0262] vnd must es thun. Also auch hie / stehet es nicht in meinem willen / zu thun vnd zu lassen / sondern sol vnd muß gebetet seyn. Daraus soltu nu schliessen / vnd dencken / weil es so hoch geboten ist zu beten / daß bey leib niemand sein Gebete verachten sol / sondern gros vnd viel dauon halten. Vnd nim jmmer das Gleichnis von den andern Geboten. Ein Kind sol bey leib nicht sein Gehorsam gegen Vater vnd Mutter verachten / sondern jmmer gedencken: Das Werck / ist ein werck des Gehorsams / vnd das ich thue / thue ich nicht anderer meinung / denn daß in dem Gehorsam vnd Gottes Gebot gehet / darauff ich kündte gründen / vnd fussen / vnd solches gros achten / nicht vmb meiner Wirdigkeit willen / sondern vmb des Gebots willen. Also auch hie / was / vnd wo für wir bitten / sollen wir so ansehen / als von GOTT gefoddert / vnd in seinem Gehorsam gethan / vnd also dencken: Meinet halben were es nichts / Aber darumb sol es gelten / daß Gott geboten hat. Also sol ein jeglicher / was er auch zu bitten hat / jmmer für Gott kommen / mit dem Gehorsam dieses Gebots. Niemand sol sein Gebet verachten. Darumb bitten wir / vnd vermahnen auffs fleissigest jederman / daß mann solches zu Hertzen nehme / vnd in keinen weg vnser Gebete verachte / denn mann bißher also gelehret hat / ins Teuffels Nahmen / daß niemand solchs geachtet hat / vnd gemeinet / es were gnug / daß das Werck gethan were / GOTT erhörets oder höret es nicht. Das heisset das Gebete in die Schantz geschlagen / vnd auff ebenthewer hin gemurret / darumb ist es ein verlohren Gebete. Denn wir vns solche Gedancken lassen jrren / vnd abschrecken: Ich bin nicht heilig noch wirdig gnug / wenn ich so from̃ vnd heilig were / als S. Petrus / Paulus / so wolte ich beten / Aber nur weit hinweg mit solchen Gedancken / denn eben das Gebot / das S. Paul troffen hat / das trifft mich auch / vnd ist eben so wol vmb meinet willen das Ander Gebot gestellet / als vmb seinet willen / daß er kein besser noch heiliger Gebot zu rhümen hat. Auff ebenthewr beten. Darumb soltu so sagen: Mein Gebete / das ich thue / ist ja so köstlich / heilig / vnd Gott gefellig / als S. Paulus / vnd der Allerheiligsten / Vrsach / denn ich wil jhn gerne lassen heiliger seyn / der Person halben / aber des Gebots halben nicht / weil GOtt das Gebete nicht der Person halben ansiehet / Sondern seines Worts vnd Gehorsams halben / denn auff das Gebot / darauff alle Heiligen jhr Gebete setzen / setze ich meines auch / dazu bete ich eben das / darumb sie allzumal bitten / oder gebeten haben. Das sey das Erste vnd nötigste Stück / daß alle vnser Gebete sich

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/262>, abgerufen am 22.11.2024.