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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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vns gegeben / weil wir Christen worden / vnd getaufft sind / daß wir Gottes Kinder heissen / vnd die Sacrament haben / da durch Er vns mit jhm verleibet / Also / daß alles was Gottes ist / zu vnserm Brauch dienen sol. Da ist nun die grosse Noth / da für wir am meisten sorgen sollen / daß der Nahme sein Ehre habe / heilig vnd heer gehalten werde / als vnser höhester Schatz vnd Heiligthumb so wir haben / vnd daß wir / als die fromme Kinder darumb bitten / daß sein Nahme / der sonst im Himmel heilig ist / auch auff Erden bey vns vnd aller Welt heilig sey vnd bleibe.

WIe wird er nu vnter vns heilig? Antwort / auffsWie Gottes Name geheiliget werde. deutlichste so man sagen kan / Wenn beyde vnsere Lehre vnd Leben Göttlich vnd Christlich ist. Denn weil wir in diesem Gebete Gott vnsern Vater heissen / so sind wir schüldig / daß wir vns allenthalben halten vnd stellen wie die frommen Kinder / daß er vnser nicht Schande / sondern Ehre vnd Preiß habe / Nu wird Er von vns entweder mit Worten / oder mit Wercken verunheiliget / (denn was wir auff Erden machen / muß entweder Wort oder Werck / reden oder thun seyn) Zum Ersten also / wenn man predigt / lehret vnd redet vnter Gottes Nahmen / das doch falsch vnd verfürisch ist / daß sein Name die Lügen schmücken vnd verkeuffen muß / Das ist nu die grösseste Schande vnd Vnehre Göttliches Nahmens / Darnach auch / wo mann gröblich den heiligen Nahmen zum Schanddeckel führet / mit schweren / fluchen / zeubern / etc.

Zum Andern / auch mit öffentlichen bösem Leben vnd Wercken /Vnehre Göttliches Nahmens mit Worten / oder Wercken. wenn die / so Christen vnd Gottes Volck heissen / Ehebrecher / Seuffer / geitzige Wenste / Neidisch / vnd Affterreder sind / Da muß abermal Gottes Name / vmb vnser willen / mit schanden bestehen vnd gelestert werden. Denn gleich wie es einem leiblichen Vater eine schande vnd vnehre ist / der ein böses vngerahten Kind hat / das mit worten vnd Wercken wieder jhn handelt / daß er vmb seinet willen muß verachtet vnd geschmehet werden. Also reichet es auch zu Gottes Vnehren / so wir / die nach seinem Nahmen genennet sind / vnd allerley Güter von jhm haben / anders lehren / reden vnd leben / denn fromme vnd Himlische Kinder / daß Er hören muß / daß man von vns sagt / Wir müssen nicht Gottes / sondern des Teuffels Kinder seyn.

Also siehestu / daß wir eben das in diesem Stück bitten / so GottDiese Bitte auff das Ander Gebot gerichtet. im Andern Gebot foddert / Nemlich / daß man seines Namens nicht mißbrauche / zu schweren / fluchen / liegen / triegen / etc. Sondern nützlich brauche zu Gottes Lob vnd Ehren / Denn / wer Gottes Namen

vns gegeben / weil wir Christen worden / vnd getaufft sind / daß wir Gottes Kinder heissen / vnd die Sacrament haben / da durch Er vns mit jhm verleibet / Also / daß alles was Gottes ist / zu vnserm Brauch dienen sol. Da ist nun die grosse Noth / da für wir am meisten sorgen sollen / daß der Nahme sein Ehre habe / heilig vnd heer gehalten werde / als vnser höhester Schatz vnd Heiligthumb so wir haben / vnd daß wir / als die fromme Kinder darumb bitten / daß sein Nahme / der sonst im Himmel heilig ist / auch auff Erden bey vns vnd aller Welt heilig sey vnd bleibe.

WIe wird er nu vnter vns heilig? Antwort / auffsWie Gottes Name geheiliget werde. deutlichste so man sagen kan / Wenn beyde vnsere Lehre vnd Leben Göttlich vnd Christlich ist. Denn weil wir in diesem Gebete Gott vnsern Vater heissen / so sind wir schüldig / daß wir vns allenthalben halten vnd stellen wie die frommen Kinder / daß er vnser nicht Schande / sondern Ehre vnd Preiß habe / Nu wird Er von vns entweder mit Worten / oder mit Wercken verunheiliget / (denn was wir auff Erden machen / muß entweder Wort oder Werck / reden oder thun seyn) Zum Ersten also / wenn man predigt / lehret vnd redet vnter Gottes Nahmen / das doch falsch vnd verfürisch ist / daß sein Name die Lügen schmücken vnd verkeuffen muß / Das ist nu die grösseste Schande vnd Vnehre Göttliches Nahmens / Darnach auch / wo mann gröblich den heiligen Nahmen zum Schanddeckel führet / mit schweren / fluchen / zeubern / etc.

Zum Andern / auch mit öffentlichen bösem Leben vnd Wercken /Vnehre Göttliches Nahmens mit Worten / oder Wercken. wenn die / so Christen vnd Gottes Volck heissen / Ehebrecher / Seuffer / geitzige Wenste / Neidisch / vnd Affterreder sind / Da muß abermal Gottes Name / vmb vnser willen / mit schanden bestehen vnd gelestert werden. Denn gleich wie es einem leiblichen Vater eine schande vnd vnehre ist / der ein böses vngerahten Kind hat / das mit worten vnd Wercken wieder jhn handelt / daß er vmb seinet willen muß verachtet vnd geschmehet werden. Also reichet es auch zu Gottes Vnehren / so wir / die nach seinem Nahmen genennet sind / vnd allerley Güter von jhm haben / anders lehren / reden vnd leben / denn from̃e vnd Himlische Kinder / daß Er hören muß / daß man von vns sagt / Wir müssen nicht Gottes / sondern des Teuffels Kinder seyn.

Also siehestu / daß wir eben das in diesem Stück bitten / so GottDiese Bitte auff das Ander Gebot gerichtet. im Andern Gebot foddert / Nemlich / daß man seines Namens nicht mißbrauche / zu schweren / fluchen / liegen / triegen / etc. Sondern nützlich brauche zu Gottes Lob vnd Ehren / Denn / wer Gottes Namen

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[121/0267] vns gegeben / weil wir Christen worden / vnd getaufft sind / daß wir Gottes Kinder heissen / vnd die Sacrament haben / da durch Er vns mit jhm verleibet / Also / daß alles was Gottes ist / zu vnserm Brauch dienen sol. Da ist nun die grosse Noth / da für wir am meisten sorgen sollen / daß der Nahme sein Ehre habe / heilig vnd heer gehalten werde / als vnser höhester Schatz vnd Heiligthumb so wir haben / vnd daß wir / als die fromme Kinder darumb bitten / daß sein Nahme / der sonst im Himmel heilig ist / auch auff Erden bey vns vnd aller Welt heilig sey vnd bleibe. WIe wird er nu vnter vns heilig? Antwort / auffs deutlichste so man sagen kan / Wenn beyde vnsere Lehre vnd Leben Göttlich vnd Christlich ist. Denn weil wir in diesem Gebete Gott vnsern Vater heissen / so sind wir schüldig / daß wir vns allenthalben halten vnd stellen wie die frommen Kinder / daß er vnser nicht Schande / sondern Ehre vnd Preiß habe / Nu wird Er von vns entweder mit Worten / oder mit Wercken verunheiliget / (denn was wir auff Erden machen / muß entweder Wort oder Werck / reden oder thun seyn) Zum Ersten also / wenn man predigt / lehret vnd redet vnter Gottes Nahmen / das doch falsch vnd verfürisch ist / daß sein Name die Lügen schmücken vnd verkeuffen muß / Das ist nu die grösseste Schande vnd Vnehre Göttliches Nahmens / Darnach auch / wo mann gröblich den heiligen Nahmen zum Schanddeckel führet / mit schweren / fluchen / zeubern / etc. Wie Gottes Name geheiliget werde. Zum Andern / auch mit öffentlichen bösem Leben vnd Wercken / wenn die / so Christen vnd Gottes Volck heissen / Ehebrecher / Seuffer / geitzige Wenste / Neidisch / vnd Affterreder sind / Da muß abermal Gottes Name / vmb vnser willen / mit schanden bestehen vnd gelestert werden. Denn gleich wie es einem leiblichen Vater eine schande vnd vnehre ist / der ein böses vngerahten Kind hat / das mit worten vnd Wercken wieder jhn handelt / daß er vmb seinet willen muß verachtet vnd geschmehet werden. Also reichet es auch zu Gottes Vnehren / so wir / die nach seinem Nahmen genennet sind / vnd allerley Güter von jhm haben / anders lehren / reden vnd leben / denn from̃e vnd Himlische Kinder / daß Er hören muß / daß man von vns sagt / Wir müssen nicht Gottes / sondern des Teuffels Kinder seyn. Vnehre Göttliches Nahmens mit Worten / oder Wercken. Also siehestu / daß wir eben das in diesem Stück bitten / so Gott im Andern Gebot foddert / Nemlich / daß man seines Namens nicht mißbrauche / zu schweren / fluchen / liegen / triegen / etc. Sondern nützlich brauche zu Gottes Lob vnd Ehren / Denn / wer Gottes Namen Diese Bitte auff das Ander Gebot gerichtet.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/267>, abgerufen am 22.11.2024.