Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

zu jrgend einer Vntugend brauchet / der entheiliget vnd entweihet diesen heiligen Nahmen / wie man vor zeiten eine Kirche entweihet hiesse / wenn ein Mord oder andere Büberey darinn begangen war / Oder / wenn man eine Monstrantzen oder Heiligthumb vnehrete / als das wol an jhm selbs heilig / vnd doch im Brauch vnheilig ward. Also ist das Stück leicht vnd klar / wenn man nur die Sprache verstehet / Daß Heiligen heisset so viel / als auff vnsere weise / Loben / Preisen / vnd Ehren / beyde mit Worten vnd Wercken.

Noth dieses Gebets.

Da siehe nun / wie hoch solch Gebet von nöthen ist / Denn weil wir sehen / wie die Welt so voll Rotten vnd falscher Lehrer ist / die alle den heiligen Nahmen zum Deckel vnd Schein jhrer Teuffels Lehre führen / solten wir billich ohn vnterlas schreien vnd ruffen wieder solche alle / Beyde / die felschlich predigen vnd gleuben / Vnd was vnser Euangelium / vnd reine Lehre anfichtet / verfolget / vnd verdempffen wil / als Bischoffe / Tyrannen / Schwermer / etc. Item / auch für vns selbs / die wir Gottes Wort haben / aber nicht danckbar dafür sind / noch darnach leben / wie wir sollen. Wenn du nu solchs von Hertzen bittest / kanstu gewiß seyn / daß es GOtt wolgefellet. Denn liebers wird er nicht hören / denn daß seine Ehre vnd Preiß für vnd vber alle ding gehe / sein Wort rein gelehret / thewr vnd werth gehalten werde.

zu jrgend einer Vntugend brauchet / der entheiliget vnd entweihet diesen heiligen Nahmen / wie man vor zeiten eine Kirche entweihet hiesse / wenn ein Mord oder andere Büberey darinn begangen war / Oder / wenn man eine Monstrantzen oder Heiligthumb vnehrete / als das wol an jhm selbs heilig / vnd doch im Brauch vnheilig ward. Also ist das Stück leicht vnd klar / wenn man nur die Sprache verstehet / Daß Heiligen heisset so viel / als auff vnsere weise / Loben / Preisen / vnd Ehren / beyde mit Worten vnd Wercken.

Noth dieses Gebets.

Da siehe nun / wie hoch solch Gebet von nöthen ist / Denn weil wir sehen / wie die Welt so voll Rotten vnd falscher Lehrer ist / die alle den heiligen Nahmen zum Deckel vnd Schein jhrer Teuffels Lehre führen / solten wir billich ohn vnterlas schreien vnd ruffen wieder solche alle / Beyde / die felschlich predigen vnd gleuben / Vnd was vnser Euangelium / vnd reine Lehre anfichtet / verfolget / vnd verdempffen wil / als Bischoffe / Tyrannen / Schwermer / etc. Item / auch für vns selbs / die wir Gottes Wort haben / aber nicht danckbar dafür sind / noch darnach leben / wie wir sollen. Wenn du nu solchs von Hertzen bittest / kanstu gewiß seyn / daß es GOtt wolgefellet. Denn liebers wird er nicht hören / deñ daß seine Ehre vnd Preiß für vnd vber alle ding gehe / sein Wort rein gelehret / thewr vnd werth gehalten werde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0268"/>
zu jrgend einer                      Vntugend brauchet / der entheiliget vnd entweihet diesen heiligen Nahmen / wie                      man vor zeiten eine Kirche entweihet hiesse / wenn ein Mord oder andere Büberey                      darinn begangen war / Oder / wenn man eine Monstrantzen oder Heiligthumb                      vnehrete / als das wol an jhm selbs heilig / vnd doch im Brauch vnheilig ward.                      Also ist das Stück leicht vnd klar / wenn man nur die Sprache verstehet / Daß                      Heiligen heisset so viel / als auff vnsere weise / Loben / Preisen / vnd Ehren /                      beyde mit Worten vnd Wercken.</p>
        <note place="left">Noth dieses Gebets.</note>
        <p>Da siehe nun / wie hoch solch Gebet von nöthen ist / Denn weil wir sehen / wie                      die Welt so voll Rotten vnd falscher Lehrer ist / die alle den heiligen Nahmen                      zum Deckel vnd Schein jhrer Teuffels Lehre führen / solten wir billich ohn                      vnterlas schreien vnd ruffen wieder solche alle / Beyde / die felschlich                      predigen vnd gleuben / Vnd was vnser Euangelium / vnd reine Lehre anfichtet /                      verfolget / vnd verdempffen wil / als Bischoffe / Tyrannen / Schwermer / etc.                      Item / auch für vns selbs / die wir Gottes Wort haben / aber nicht danckbar                      dafür sind / noch darnach leben / wie wir sollen. Wenn du nu solchs von Hertzen                      bittest / kanstu gewiß seyn / daß es GOtt wolgefellet. Denn liebers wird er                      nicht hören / den&#x0303; daß seine Ehre vnd Preiß für vnd vber alle ding                      gehe / sein Wort rein gelehret / thewr vnd werth gehalten werde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0268] zu jrgend einer Vntugend brauchet / der entheiliget vnd entweihet diesen heiligen Nahmen / wie man vor zeiten eine Kirche entweihet hiesse / wenn ein Mord oder andere Büberey darinn begangen war / Oder / wenn man eine Monstrantzen oder Heiligthumb vnehrete / als das wol an jhm selbs heilig / vnd doch im Brauch vnheilig ward. Also ist das Stück leicht vnd klar / wenn man nur die Sprache verstehet / Daß Heiligen heisset so viel / als auff vnsere weise / Loben / Preisen / vnd Ehren / beyde mit Worten vnd Wercken. Da siehe nun / wie hoch solch Gebet von nöthen ist / Denn weil wir sehen / wie die Welt so voll Rotten vnd falscher Lehrer ist / die alle den heiligen Nahmen zum Deckel vnd Schein jhrer Teuffels Lehre führen / solten wir billich ohn vnterlas schreien vnd ruffen wieder solche alle / Beyde / die felschlich predigen vnd gleuben / Vnd was vnser Euangelium / vnd reine Lehre anfichtet / verfolget / vnd verdempffen wil / als Bischoffe / Tyrannen / Schwermer / etc. Item / auch für vns selbs / die wir Gottes Wort haben / aber nicht danckbar dafür sind / noch darnach leben / wie wir sollen. Wenn du nu solchs von Hertzen bittest / kanstu gewiß seyn / daß es GOtt wolgefellet. Denn liebers wird er nicht hören / deñ daß seine Ehre vnd Preiß für vnd vber alle ding gehe / sein Wort rein gelehret / thewr vnd werth gehalten werde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/268
Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/268>, abgerufen am 22.11.2024.