[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.sonst für die Thür gebracht / ein solcher Schatz vnd Artzney / die den Tod verschlinget / vnd alle Menschen beym Leben erhelt. Also muß man die Tauffe ansehen / vnd vns nütze machen / daßEwig leben an Leib vnd Seele durch die Tauffe. wir vns des stercken vnd trösten / wenn vns vnser Sünde oder Gewissen beschweret / vnd sagen: Ich bin dennoch getaufft / Bin ich aber getaufft / so ist mir zugesagt / Ich solle selig seyn / vnd das ewige Leben haben / beyde an Seel vnd Leib. Denn darumb geschicht solchs beydes in der Tauffe / daß der Leib begossen wird / welcher nicht mehr fassen kan / denn das Wasser / vnd dazu das Wort gesprochen wird / das die Seele auch könne fassen. Weil nu beyde Wasser vnd Wort eine Tauffe ist / so muß auch beyde Leib vnd Seele selig werden / vnd ewig leben / Die Seele durchs Wort / daran sie gleubet / Der Leib aber / weil er mit der Seele vereiniget ist / vnd die Tauffe auch ergreiffet / wie ers ergreiffen kan / Darumb haben wir an vnserm Leib vnd Seele kein grösser Kleinod / Denn dadurch werden wir gar heilig vnd selig / welchs sonst kein Leben / kein Werck auff Erden erlangen kan. Das sey nun gnug gesagt von dem Wesen / Nutz vnd Brauch der Tauffe / so viel hieher dienet. sonst für die Thür gebracht / ein solcher Schatz vnd Artzney / die den Tod verschlinget / vnd alle Menschen beym Leben erhelt. Also muß man die Tauffe ansehen / vnd vns nütze machen / daßEwig leben an Leib vnd Seele durch die Tauffe. wir vns des stercken vnd trösten / wenn vns vnser Sünde oder Gewissen beschweret / vnd sagen: Ich bin dennoch getaufft / Bin ich aber getaufft / so ist mir zugesagt / Ich solle selig seyn / vnd das ewige Leben haben / beyde an Seel vnd Leib. Denn darumb geschicht solchs beydes in der Tauffe / daß der Leib begossen wird / welcher nicht mehr fassen kan / deñ das Wasser / vnd dazu das Wort gesprochen wird / das die Seele auch könne fassen. Weil nu beyde Wasser vnd Wort eine Tauffe ist / so muß auch beyde Leib vnd Seele selig werden / vnd ewig leben / Die Seele durchs Wort / daran sie gleubet / Der Leib aber / weil er mit der Seele vereiniget ist / vnd die Tauffe auch ergreiffet / wie ers ergreiffen kan / Darumb haben wir an vnserm Leib vnd Seele kein grösser Kleinod / Deñ dadurch werden wir gar heilig vnd☞ selig / welchs sonst kein Leben / kein Werck auff Erden erlangen kan. Das sey nun gnug gesagt von dem Wesen / Nutz vnd Brauch der Tauffe / so viel hieher dienet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0293" n="134"/> sonst für die Thür gebracht / ein solcher Schatz vnd Artzney / die den Tod verschlinget / vnd alle Menschen beym Leben erhelt.</p> <p>Also muß man die Tauffe ansehen / vnd vns nütze machen / daß<note place="right">Ewig leben an Leib vnd Seele durch die Tauffe.</note> wir vns des stercken vnd trösten / wenn vns vnser Sünde oder Gewissen beschweret / vnd sagen: Ich bin dennoch getaufft / Bin ich aber getaufft / so ist mir zugesagt / Ich solle selig seyn / vnd das ewige Leben haben / beyde an Seel vnd Leib. Denn darumb geschicht solchs beydes in der Tauffe / daß der Leib begossen wird / welcher nicht mehr fassen kan / deñ das Wasser / vnd dazu das Wort gesprochen wird / das die Seele auch könne fassen. Weil nu beyde Wasser vnd Wort eine Tauffe ist / so muß auch beyde Leib vnd Seele selig werden / vnd ewig leben / Die Seele durchs Wort / daran sie gleubet / Der Leib aber / weil er mit der Seele vereiniget ist / vnd die Tauffe auch ergreiffet / wie ers ergreiffen kan / Darumb haben wir an vnserm Leib vnd Seele kein grösser Kleinod / Deñ dadurch werden wir gar heilig vnd<note place="right">☞</note> selig / welchs sonst kein Leben / kein Werck auff Erden erlangen kan.</p> <p>Das sey nun gnug gesagt von dem Wesen / Nutz vnd Brauch der Tauffe / so viel hieher dienet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0293]
sonst für die Thür gebracht / ein solcher Schatz vnd Artzney / die den Tod verschlinget / vnd alle Menschen beym Leben erhelt.
Also muß man die Tauffe ansehen / vnd vns nütze machen / daß wir vns des stercken vnd trösten / wenn vns vnser Sünde oder Gewissen beschweret / vnd sagen: Ich bin dennoch getaufft / Bin ich aber getaufft / so ist mir zugesagt / Ich solle selig seyn / vnd das ewige Leben haben / beyde an Seel vnd Leib. Denn darumb geschicht solchs beydes in der Tauffe / daß der Leib begossen wird / welcher nicht mehr fassen kan / deñ das Wasser / vnd dazu das Wort gesprochen wird / das die Seele auch könne fassen. Weil nu beyde Wasser vnd Wort eine Tauffe ist / so muß auch beyde Leib vnd Seele selig werden / vnd ewig leben / Die Seele durchs Wort / daran sie gleubet / Der Leib aber / weil er mit der Seele vereiniget ist / vnd die Tauffe auch ergreiffet / wie ers ergreiffen kan / Darumb haben wir an vnserm Leib vnd Seele kein grösser Kleinod / Deñ dadurch werden wir gar heilig vnd selig / welchs sonst kein Leben / kein Werck auff Erden erlangen kan.
Ewig leben an Leib vnd Seele durch die Tauffe.
☞ Das sey nun gnug gesagt von dem Wesen / Nutz vnd Brauch der Tauffe / so viel hieher dienet.
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/293>, abgerufen am 16.07.2024. |