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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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sondern denen / die sie hören / zu welchen er spricht: Nemet vnd esset / etc. Vnd weil er Vergebung der Sünde anbeutet / vnd verheisset / kan esGlaube empfchet Vergebung der Sünde. nicht anders / denn durch den Glauben empfangen werden. Solchen Glauben foddert er selbs in dem Wort / als er spricht: Für euch gegeben / vnd für euch vergossen / Als solt Er sagen / Darumb gebe ichs / vnd heisse euch essen vnd trincken / daß jhr euchs solt annemen vnd geniessen. Wer nu jm solchs lesset gesagt seyn / vnd gleubet / daß es wahr sey / der hat es / Wer aber nicht gleubet / der hat nichts / als ders jhm lesset vmb sonst fürtragen / vnd nicht wil solchs heilsamen Guts geniessen. Der Schatz ist wol auffgethan / vnd jederman für die Thür / ja auff den Tisch gelegt / Es gehört aber dazu / daß du dich auch sein annehmest / vnd gewißlich dafür haltest / wie dir die Wort geben.

Das ist nun die gantze Christliche bereitung / diß SacramentWirdige bereitung zum Sacrament. wirdig zu empfahen / Denn weil solcher Schatz gar in den Worten fürgelegt wird / kan mans nicht anders ergreiffen / vnd zu sich nemen / denn mit dem Hertzen / denn mit der Faust wird man solch Geschenck / vnd ewigen Schatz nicht fassen. Fasten vnd beten / etc. mag wol ein eusserliche Bereitung vnd Kinder vbung seyn / daß sich der Leib züchtig vnd ehrbietig gegen dem Leib vnd Blut Christi helt vnd geberdet / Aber / das darinn vnd damit gegeben wird / kan nicht der Leib fassen / noch zu sich bringen. Der Glaube aber thuts des Hertzen / so da solchen Schatz erkennet / vnd sein begehret. Das sey gnug / so viel zur gemeinen Vnterricht noth ist / von diesem Sacrament / Denn was weiter dauon zu sagen ist / gehöret auff ein ander Zeit.

AMende / weil wir nu den rechten Verstand vndVermanung das Sacrament zu empfahen. die Lehre von dem Sacrament haben / ist wol noth / auch eine Vermahnung vnd Reitzung / daß man nicht lasse solchen grossen Schatz / so man täglich vnter den Christen handelt / vnd außtheilet / vmb sonst für vber gehen / Das ist / daß die Christen wöllen seyn / sich dazu schicken / das hochwirdige Sacrament offt zu empfahen. Denn wir sehen / daß man sich eben laß vnd faul dazu stellet / vnd ein grosser hauffe ist deren / die das Euangelium hören / Welche / weil des Bapsts Tand ist abkommen / daß wir gefreyet sind von seinem zwang vnd Gebot / gehen sie wol dahin / ein Jahr / zwey oder drey / vnd lenger / ohn Sacrament / als seyen sie so starcke Christen / die sein nicht dürffen / vnd lassen sich etliche hindern / vnd dauon schrecken / daß wir gelehret haben / Es solle niemand dazu gehen / ohn die Hunger vnd Durst fülen / so sie treibt. Etliche wenden für / Es sey frey / vnd nicht von nöthen / vnd sey gnug / daß sie sonst gleuben /

sondern denen / die sie hören / zu welchen er spricht: Nemet vnd esset / etc. Vnd weil er Vergebung der Sünde anbeutet / vnd verheisset / kan esGlaube empfchet Vergebung der Sünde. nicht anders / denn durch den Glauben empfangen werden. Solchen Glauben foddert er selbs in dem Wort / als er spricht: Für euch gegeben / vnd für euch vergossen / Als solt Er sagen / Darumb gebe ichs / vnd heisse euch essen vnd trincken / daß jhr euchs solt annemen vnd geniessen. Wer nu jm solchs lesset gesagt seyn / vnd gleubet / daß es wahr sey / der hat es / Wer aber nicht gleubet / der hat nichts / als ders jhm lesset vmb sonst fürtragen / vnd nicht wil solchs heilsamen Guts geniessen. Der Schatz ist wol auffgethan / vnd jederman für die Thür / ja auff den Tisch gelegt / Es gehört aber dazu / daß du dich auch sein annehmest / vnd gewißlich dafür haltest / wie dir die Wort geben.

Das ist nun die gantze Christliche bereitung / diß SacramentWirdige bereitung zum Sacrament. wirdig zu empfahen / Denn weil solcher Schatz gar in den Worten fürgelegt wird / kan mans nicht anders ergreiffen / vnd zu sich nemen / deñ mit dem Hertzen / denn mit der Faust wird man solch Geschenck / vnd ewigen Schatz nicht fassen. Fasten vnd beten / etc. mag wol ein eusserliche Bereitung vnd Kinder vbung seyn / daß sich der Leib züchtig vnd ehrbietig gegen dem Leib vnd Blut Christi helt vnd geberdet / Aber / das darinn vnd damit gegeben wird / kan nicht der Leib fassen / noch zu sich bringen. Der Glaube aber thuts des Hertzen / so da solchen Schatz erkennet / vnd sein begehret. Das sey gnug / so viel zur gemeinen Vnterricht noth ist / von diesem Sacrament / Denn was weiter dauon zu sagen ist / gehöret auff ein ander Zeit.

AMende / weil wir nu den rechten Verstand vndVermanung das Sacrament zu empfahen. die Lehre von dem Sacrament haben / ist wol noth / auch eine Vermahnung vnd Reitzung / daß man nicht lasse solchen grossen Schatz / so man täglich vnter den Christen handelt / vnd außtheilet / vmb sonst für vber gehen / Das ist / daß die Christen wöllen seyn / sich dazu schicken / das hochwirdige Sacrament offt zu empfahen. Deñ wir sehen / daß man sich eben laß vnd faul dazu stellet / vnd ein grosser hauffe ist deren / die das Euangelium hören / Welche / weil des Bapsts Tand ist abkom̃en / daß wir gefreyet sind von seinem zwang vnd Gebot / gehen sie wol dahin / ein Jahr / zwey oder drey / vnd lenger / ohn Sacrament / als seyen sie so starcke Christen / die sein nicht dürffen / vnd lassen sich etliche hindern / vnd dauon schrecken / daß wir gelehret haben / Es solle niemand dazu gehen / ohn die Hunger vnd Durst fülen / so sie treibt. Etliche wenden für / Es sey frey / vnd nicht von nöthen / vnd sey gnug / daß sie sonst gleuben /

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[140/0305] sondern denen / die sie hören / zu welchen er spricht: Nemet vnd esset / etc. Vnd weil er Vergebung der Sünde anbeutet / vnd verheisset / kan es nicht anders / denn durch den Glauben empfangen werden. Solchen Glauben foddert er selbs in dem Wort / als er spricht: Für euch gegeben / vnd für euch vergossen / Als solt Er sagen / Darumb gebe ichs / vnd heisse euch essen vnd trincken / daß jhr euchs solt annemen vnd geniessen. Wer nu jm solchs lesset gesagt seyn / vnd gleubet / daß es wahr sey / der hat es / Wer aber nicht gleubet / der hat nichts / als ders jhm lesset vmb sonst fürtragen / vnd nicht wil solchs heilsamen Guts geniessen. Der Schatz ist wol auffgethan / vnd jederman für die Thür / ja auff den Tisch gelegt / Es gehört aber dazu / daß du dich auch sein annehmest / vnd gewißlich dafür haltest / wie dir die Wort geben. Glaube empfchet Vergebung der Sünde. Das ist nun die gantze Christliche bereitung / diß Sacrament wirdig zu empfahen / Denn weil solcher Schatz gar in den Worten fürgelegt wird / kan mans nicht anders ergreiffen / vnd zu sich nemen / deñ mit dem Hertzen / denn mit der Faust wird man solch Geschenck / vnd ewigen Schatz nicht fassen. Fasten vnd beten / etc. mag wol ein eusserliche Bereitung vnd Kinder vbung seyn / daß sich der Leib züchtig vnd ehrbietig gegen dem Leib vnd Blut Christi helt vnd geberdet / Aber / das darinn vnd damit gegeben wird / kan nicht der Leib fassen / noch zu sich bringen. Der Glaube aber thuts des Hertzen / so da solchen Schatz erkennet / vnd sein begehret. Das sey gnug / so viel zur gemeinen Vnterricht noth ist / von diesem Sacrament / Denn was weiter dauon zu sagen ist / gehöret auff ein ander Zeit. Wirdige bereitung zum Sacrament. AMende / weil wir nu den rechten Verstand vnd die Lehre von dem Sacrament haben / ist wol noth / auch eine Vermahnung vnd Reitzung / daß man nicht lasse solchen grossen Schatz / so man täglich vnter den Christen handelt / vnd außtheilet / vmb sonst für vber gehen / Das ist / daß die Christen wöllen seyn / sich dazu schicken / das hochwirdige Sacrament offt zu empfahen. Deñ wir sehen / daß man sich eben laß vnd faul dazu stellet / vnd ein grosser hauffe ist deren / die das Euangelium hören / Welche / weil des Bapsts Tand ist abkom̃en / daß wir gefreyet sind von seinem zwang vnd Gebot / gehen sie wol dahin / ein Jahr / zwey oder drey / vnd lenger / ohn Sacrament / als seyen sie so starcke Christen / die sein nicht dürffen / vnd lassen sich etliche hindern / vnd dauon schrecken / daß wir gelehret haben / Es solle niemand dazu gehen / ohn die Hunger vnd Durst fülen / so sie treibt. Etliche wenden für / Es sey frey / vnd nicht von nöthen / vnd sey gnug / daß sie sonst gleuben / Vermanung das Sacrament zu empfahen.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/305>, abgerufen am 22.11.2024.