[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.Darumb ist gnug am Tag / was das für ein feine Christliche Kirche sey / die nicht allein durch öffentliche / geschriebene Decret vnd Mandat diesen Artickel / Nemlich / daß wir Vergebung der Sünde / ohn Wercke / durch den Glauben an Christum erlangen / verdammen darff / Sondern auch vber dem Bekentnis dieses Artickels / vnschüldig Blut verdammen vnd erwürgen. Sie dürffen Gebot außgehen lassen / daß man fromme redliche Leute / die also lehren / solle verjagen / vnd trachten jhnen durch allerley Tyranney / als die Bluthund / nach Leib vnd Leben. Aber sie werden vielleicht sagen / sie haben auch Lehrer für sich / Scotum, Gabrielem, vnd dergleichen / die auch grossen Nahmen haben / dazu auch die Sprüche der Väter / welche im Decret verstümpelt angezogen. Ja es ist wahr / sie heissen alle Lehrer vnd Scribenten / aber am Gesang kan man mercken / welche Vögel es sind. Dieselbigen Scribenten haben nichts anders denn Philosophi gelehret / Vnd von Christo vnd Gottes werck nicht gewust / das beweisen jre Bücher klar. Derhalben lassen wir vns nichts jrren / sondern wissen fürwar / daß wir das Wort des heiligen Apostels Petri / als eines grossen Doctors frölich mügen halten / gegen alle Sententiarios vber ein hauffen / vnd wenn jhr viel tausent weren. Denn Petrus sagt klar / es sey ein eintrechtig Stimme aller Propheten / vnd dieselbige herrliche Predigt des hohen / grossen Aposteln / hat Gott krefftig dasmal bestetiget / durch außtheilung des heiligen Geists. Denn also sagt der Text: Als Petrus noch redet / fiel der heilig Geist auff alle die dem Wort zuhöreten. Derhalben sollen die Christliche Gewissen das wol mercken / daß dieses Gottes Wort vnd Gebot ist / daß vns ohn Verdienst Sünde vergeben werden durch Christum / nicht vmb vnser Wercke willen. Vnd solch Gottes Wort vnd Gebot / ist ein rechter / starcker / gewisser / vnuergenglicher Trost / wieder alles schrecken der Sünde / des Tods / wieder alle Anfechtung vnd Verzweiffelung / Quaal vnd Angst des Gewissens. Da wissen die müssigen Sophisten wenig von / Vnd diese selige Predigt / das Euangelium / welche Vergebung der Sündepredigt durch den gebenedeyeten Samen / das ist / Christum / ist von anbegin der Welt aller Patriarchen / aller frommer Königen / aller Propheten / aller Gleubigen gröster Schatz vnd Trost gewest. Denn sie haben an denselbigen Christum gegleubet / da wir an gleuben / Denn von Aufang der Welt ist kein Heilig anders / denn durch den Glauben desselbigen Euangelij selig worden. Darumb sagt auch Darumb ist gnug am Tag / was das für ein feine Christliche Kirche sey / die nicht allein durch öffentliche / geschriebene Decret vnd Mandat diesen Artickel / Nemlich / daß wir Vergebung der Sünde / ohn Wercke / durch den Glauben an Christum erlangen / verdam̃en darff / Sondern auch vber dem Bekentnis dieses Artickels / vnschüldig Blut verdammen vnd erwürgen. Sie dürffen Gebot außgehen lassen / daß man from̃e redliche Leute / die also lehren / solle verjagen / vnd trachten jhnen durch allerley Tyranney / als die Bluthund / nach Leib vnd Leben. Aber sie werden vielleicht sagen / sie haben auch Lehrer für sich / Scotum, Gabrielem, vnd dergleichen / die auch grossen Nahmen haben / dazu auch die Sprüche der Väter / welche im Decret verstümpelt angezogen. Ja es ist wahr / sie heissen alle Lehrer vnd Scribenten / aber am Gesang kan man mercken / welche Vögel es sind. Dieselbigen Scribenten haben nichts anders denn Philosophi gelehret / Vnd von Christo vnd Gottes werck nicht gewust / das beweisen jre Bücher klar. Derhalben lassen wir vns nichts jrren / sondern wissen fürwar / daß wir das Wort des heiligen Apostels Petri / als eines grossen Doctors frölich mügen halten / gegen alle Sententiarios vber ein hauffen / vnd wenn jhr viel tausent weren. Denn Petrus sagt klar / es sey ein eintrechtig Stimme aller Propheten / vnd dieselbige herrliche Predigt des hohen / grossen Aposteln / hat Gott krefftig dasmal bestetiget / durch außtheilung des heiligen Geists. Denn also sagt der Text: Als Petrus noch redet / fiel der heilig Geist auff alle die dem Wort zuhöreten. Derhalben sollen die Christliche Gewissen das wol mercken / daß dieses Gottes Wort vnd Gebot ist / daß vns ohn Verdienst Sünde vergeben werden durch Christum / nicht vmb vnser Wercke willen. Vnd solch Gottes Wort vnd Gebot / ist ein rechter / starcker / gewisser / vnuergenglicher Trost / wieder alles schrecken der Sünde / des Tods / wieder alle Anfechtung vnd Verzweiffelung / Quaal vnd Angst des Gewissens. Da wissen die müssigen Sophisten wenig von / Vnd diese selige Predigt / das Euangelium / welche Vergebung der Sündepredigt durch den gebenedeyeten Samen / das ist / Christum / ist von anbegin der Welt aller Patriarchen / aller from̃er Königen / aller Propheten / aller Gleubigen gröster Schatz vnd Trost gewest. Denn sie haben an denselbigen Christum gegleubet / da wir an gleuben / Denn von Aufang der Welt ist kein Heilig anders / denn durch den Glauben desselbigen Euangelij selig worden. 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Darumb ist gnug am Tag / was das für ein feine Christliche Kirche sey / die nicht allein durch öffentliche / geschriebene Decret vnd Mandat diesen Artickel / Nemlich / daß wir Vergebung der Sünde / ohn Wercke / durch den Glauben an Christum erlangen / verdam̃en darff / Sondern auch vber dem Bekentnis dieses Artickels / vnschüldig Blut verdammen vnd erwürgen. Sie dürffen Gebot außgehen lassen / daß man from̃e redliche Leute / die also lehren / solle verjagen / vnd trachten jhnen durch allerley Tyranney / als die Bluthund / nach Leib vnd Leben.
Aber sie werden vielleicht sagen / sie haben auch Lehrer für sich / Scotum, Gabrielem, vnd dergleichen / die auch grossen Nahmen haben / dazu auch die Sprüche der Väter / welche im Decret verstümpelt angezogen. Ja es ist wahr / sie heissen alle Lehrer vnd Scribenten / aber am Gesang kan man mercken / welche Vögel es sind. Dieselbigen Scribenten haben nichts anders denn Philosophi gelehret / Vnd von Christo vnd Gottes werck nicht gewust / das beweisen jre Bücher klar.
Derhalben lassen wir vns nichts jrren / sondern wissen fürwar / daß wir das Wort des heiligen Apostels Petri / als eines grossen Doctors frölich mügen halten / gegen alle Sententiarios vber ein hauffen / vnd wenn jhr viel tausent weren. Denn Petrus sagt klar / es sey ein eintrechtig Stimme aller Propheten / vnd dieselbige herrliche Predigt des hohen / grossen Aposteln / hat Gott krefftig dasmal bestetiget / durch außtheilung des heiligen Geists. Denn also sagt der Text: Als Petrus noch redet / fiel der heilig Geist auff alle die dem Wort zuhöreten.
Derhalben sollen die Christliche Gewissen das wol mercken / daß dieses Gottes Wort vnd Gebot ist / daß vns ohn Verdienst Sünde vergeben werden durch Christum / nicht vmb vnser Wercke willen. Vnd solch Gottes Wort vnd Gebot / ist ein rechter / starcker / gewisser / vnuergenglicher Trost / wieder alles schrecken der Sünde / des Tods / wieder alle Anfechtung vnd Verzweiffelung / Quaal vnd Angst des Gewissens.
Da wissen die müssigen Sophisten wenig von / Vnd diese selige Predigt / das Euangelium / welche Vergebung der Sündepredigt durch den gebenedeyeten Samen / das ist / Christum / ist von anbegin der Welt aller Patriarchen / aller from̃er Königen / aller Propheten / aller Gleubigen gröster Schatz vnd Trost gewest. Denn sie haben an denselbigen Christum gegleubet / da wir an gleuben / Denn von Aufang der Welt ist kein Heilig anders / denn durch den Glauben desselbigen Euangelij selig worden. Darumb sagt auch
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/479>, abgerufen am 16.07.2024. |