[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.Sondern die Sophisten vnd Mönche ertichtens vnuerschampt aus jhrem eigen Hirn. Die Wort aber des Propheten bringen selbst den rechten Verstand mit / Denn erst sagt der Prophet / Es solle der Nahme des HERRN gros werden / das geschiehet durch die Predigt des Euangelij / Denn durch dieselbigen wird der Name Christi bekent / vnd wird bekant die Gnade in Christo verheissen / durch die Predigt aber des Euangelij kommen die Leute zum Glauben / die ruffen denn Gott recht an / die dancken Gott / die leiden vmb GOttes willen Verfolgung / die thun gute Wercke. Darumb nennets der Prophet / das Rein Opffer / nicht die Ceremonien der Messe allein ex opere operato, Sondern alle Geistliche Opffer / durch welche Gottes Nahme gros wird / Nemlich / ein rein / heilig Opffer ist die Predigt des Euangelij / der Glaub / Anruffung / Gebet / das Euangelium vnd Christum für der Welt bekennen / etc. Vnd wir fechten nicht gros an / ob es jemands je auch auff die Ceremonien der Messe deuten wolt / wenn er nur nicht sagt / daß die schlecht Ceremonia ex opere operato, Gott versüne. Denn wie wir die Predigt heissen ein Lobopffer / so mag die Ceremonia des Abendmals an jhm selbs ein Lobopffer seyn / Aber nicht ein solch Opffer / das ex opere operato für Gott gerecht mache / Oder / das man für andere thun könne / jhnen vergebung der Sünde zu erlangen. Aber bald hernach wöllen wir auch sagen / wie die Ceremonia ein Opffer sey. Dieweil aber Malachias redet von allen Gottesdiensten / vnd Opffern des Newen Testaments / so redet er nicht allein von der Messe oder Abendmahl. Item / dieweil er klar wieder denselben Phariseischen Irrthumb / vom opere operato, so thut der Spruch nichts wieder vns / sondern viel mehr für vns / denn er foddert inwendig das Hertz / Gott Danckopffer zu thun / durch welchs der Name des HERRN recht gros werde. Es wird auch aus dem Malachia noch ein Spruch angezogen: Vnd er wird seigern die Söhne Leui, wie Gold vnd wie Silber / vnd sie werden Gott opffern / Opffer der Gerechtigkeit. Da sagt er von Opffern der Gerechtigkeit. Darumb ist der Text wieder das opus operatum. Die Opffer aber der Söhne Leui, das ist / der jenigen / die da predigen im Newen Testament / ist die Predigt des Euangelij / vnd die gute Früchte der Predigt / Wie Paulus Roman. 15. saget: Ich sol seyn ein Diener Christi / vnter den Heyden zu opffern das Euangelium GOttes / auff daß die Heyden ein Opffer werden / GOTT angenehm durch den Glauben. Denn das Ochsen Sondern die Sophisten vnd Mönche ertichtens vnuerschampt aus jhrem eigen Hirn. Die Wort aber des Propheten bringen selbst den rechten Verstand mit / Denn erst sagt der Prophet / Es solle der Nahme des HERRN gros werden / das geschiehet durch die Predigt des Euangelij / Denn durch dieselbigen wird der Name Christi bekent / vnd wird bekant die Gnade in Christo verheissen / durch die Predigt aber des Euangelij kom̃en die Leute zum Glauben / die ruffen denn Gott recht an / die dancken Gott / die leiden vmb GOttes willen Verfolgung / die thun gute Wercke. Darumb nennets der Prophet / das Rein Opffer / nicht die Ceremonien der Messe allein ex opere operato, Sondern alle Geistliche Opffer / durch welche Gottes Nahme gros wird / Nemlich / ein rein / heilig Opffer ist die Predigt des Euangelij / der Glaub / Anruffung / Gebet / das Euangelium vnd Christum für der Welt bekennen / etc. Vnd wir fechten nicht gros an / ob es jemands je auch auff die Ceremonien der Messe deuten wolt / wenn er nur nicht sagt / daß die schlecht Ceremonia ex opere operato, Gott versüne. Denn wie wir die Predigt heissen ein Lobopffer / so mag die Ceremonia des Abendmals an jhm selbs ein Lobopffer seyn / Aber nicht ein solch Opffer / das ex opere operato für Gott gerecht mache / Oder / das man für andere thun könne / jhnen vergebung der Sünde zu erlangen. Aber bald hernach wöllen wir auch sagen / wie die Ceremonia ein Opffer sey. Dieweil aber Malachias redet von allen Gottesdiensten / vnd Opffern des Newen Testaments / so redet er nicht allein von der Messe oder Abendmahl. Item / dieweil er klar wieder denselben Phariseischen Irrthumb / vom opere operato, so thut der Spruch nichts wieder vns / sondern viel mehr für vns / denn er foddert inwendig das Hertz / Gott Danckopffer zu thun / durch welchs der Name des HERRN recht gros werde. Es wird auch aus dem Malachia noch ein Spruch angezogen: Vnd er wird seigern die Söhne Leui, wie Gold vnd wie Silber / vnd sie werden Gott opffern / Opffer der Gerechtigkeit. Da sagt er von Opffern der Gerechtigkeit. Darumb ist der Text wieder das opus operatum. Die Opffer aber der Söhne Leui, das ist / der jenigen / die da predigen im Newen Testament / ist die Predigt des Euangelij / vnd die gute Früchte der Predigt / Wie Paulus Roman. 15. saget: Ich sol seyn ein Diener Christi / vnter den Heyden zu opffern das Euangelium GOttes / auff daß die Heyden ein Opffer werden / GOTT angenehm durch den Glauben. Denn das Ochsen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0565" n="269"/> Sondern die Sophisten vnd Mönche ertichtens vnuerschampt aus jhrem eigen Hirn.</p> <p>Die Wort aber des Propheten bringen selbst den rechten Verstand mit / Denn erst sagt der Prophet / Es solle der Nahme des HERRN gros werden / das geschiehet durch die Predigt des Euangelij / Denn durch dieselbigen wird der Name Christi bekent / vnd wird bekant die Gnade in Christo verheissen / durch die Predigt aber des Euangelij kom̃en die Leute zum Glauben / die ruffen denn Gott recht an / die dancken Gott / die leiden vmb GOttes willen Verfolgung / die thun gute Wercke. 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Sondern die Sophisten vnd Mönche ertichtens vnuerschampt aus jhrem eigen Hirn.
Die Wort aber des Propheten bringen selbst den rechten Verstand mit / Denn erst sagt der Prophet / Es solle der Nahme des HERRN gros werden / das geschiehet durch die Predigt des Euangelij / Denn durch dieselbigen wird der Name Christi bekent / vnd wird bekant die Gnade in Christo verheissen / durch die Predigt aber des Euangelij kom̃en die Leute zum Glauben / die ruffen denn Gott recht an / die dancken Gott / die leiden vmb GOttes willen Verfolgung / die thun gute Wercke. Darumb nennets der Prophet / das Rein Opffer / nicht die Ceremonien der Messe allein ex opere operato, Sondern alle Geistliche Opffer / durch welche Gottes Nahme gros wird / Nemlich / ein rein / heilig Opffer ist die Predigt des Euangelij / der Glaub / Anruffung / Gebet / das Euangelium vnd Christum für der Welt bekennen / etc.
Vnd wir fechten nicht gros an / ob es jemands je auch auff die Ceremonien der Messe deuten wolt / wenn er nur nicht sagt / daß die schlecht Ceremonia ex opere operato, Gott versüne. Denn wie wir die Predigt heissen ein Lobopffer / so mag die Ceremonia des Abendmals an jhm selbs ein Lobopffer seyn / Aber nicht ein solch Opffer / das ex opere operato für Gott gerecht mache / Oder / das man für andere thun könne / jhnen vergebung der Sünde zu erlangen. Aber bald hernach wöllen wir auch sagen / wie die Ceremonia ein Opffer sey. Dieweil aber Malachias redet von allen Gottesdiensten / vnd Opffern des Newen Testaments / so redet er nicht allein von der Messe oder Abendmahl. Item / dieweil er klar wieder denselben Phariseischen Irrthumb / vom opere operato, so thut der Spruch nichts wieder vns / sondern viel mehr für vns / denn er foddert inwendig das Hertz / Gott Danckopffer zu thun / durch welchs der Name des HERRN recht gros werde.
Es wird auch aus dem Malachia noch ein Spruch angezogen: Vnd er wird seigern die Söhne Leui, wie Gold vnd wie Silber / vnd sie werden Gott opffern / Opffer der Gerechtigkeit. Da sagt er von Opffern der Gerechtigkeit. Darumb ist der Text wieder das opus operatum. Die Opffer aber der Söhne Leui, das ist / der jenigen / die da predigen im Newen Testament / ist die Predigt des Euangelij / vnd die gute Früchte der Predigt / Wie Paulus Roman. 15. saget: Ich sol seyn ein Diener Christi / vnter den Heyden zu opffern das Euangelium GOttes / auff daß die Heyden ein Opffer werden / GOTT angenehm durch den Glauben. Denn das Ochsen
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