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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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dawieder auch täglich büssen vnd streiten / etwa in öffentliche Sünde fallen / daß alßdenn der Glaube vnd Heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilige Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhand gewinnen / daß sie volnbracht werde / Sondern / steuret vnd wehret / daß sie nicht muß thun was sie wil: Thut sie aber was sie wil / so ist der heilige Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi.

Vnd die Apologia redet auch so vber den Spruch / 2. Petr. 1. Thut gute Wercke / daß jhr in ewrem Beruff verharret / auff daß die Gaben des Beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden Wercke. Aber jetzund werden dieselben bewaret / vnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibet in denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / daß die Lehre von guten Wercken / auff beyden seiten / wieder die Phariseer vnd Epicureer / mit allem fleis / wol verwaret werde.

Diese vrsachen aber / Worumb vnd wozu die Christen nach der Schrifft gute Wercke thun sollen / seynd in der Augspurgischen Confession vnd Apologia aus Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTT also haben wil / vnd befohlen hat / Item / Daß wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit aus den Früchten jedermenniglich bekand werde / daß wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der Gnaden beruffen seyn. Auch darumb / daß wir dem lieben GOtt zu Ehren danckbar seyn / mit der that vnsern Glauben für aller Welt bekennen / vnd viel Leute damit zur Bekerung bewegen / Gott zum Preis / Matth. 5. Auch hat Vrbanus Regius die causas fein ördentlich vnd vnterscheidentlich gefasset in libello, de formulis caute loquendi, wie sie auch in Locis Communibus Philippi gefasset seyn.

Lutherus pfleget diese Lehre fein kurtz zu fassen in drey Punct / Erstlich sol man gute Wercke thun / vmb Gottes willen / weil es sein Befehl vnd wille ist / Johan. 15. 1. Thessal. 4. Weil er vnser Vater ist / daß wir vns gegen jhm / als gehorsame Kinder erzeigen / 1. Petr. 1. 1. Johan. 3. Daß wir Gottes Nachfolger seyn / Ephes. 5. 1. Petr. 2. 1. Johan. 2. Wie er vns geliebet vnd vergeben hat / Coloss. 3. 1. Johan. 4. Weil Christus sich für vns gegeben hat / auff daß wir nicht der Sünden dienen sollen / Sondern im newen Leben wandeln / Roman. 6. Tit. 2. 1. Petr. 1. vnd 2. Ephes. 2. 2. Corinth. 5. Vnnd Summa / Daß GOtt durch vnsere gute Wercke gepreiset werde / Matth. 5. Philipp. 1. 1. Petr. 4.

Zum Andern / sollen wir gute Wercke thun / vmb des Nehesten

dawieder auch täglich büssen vnd streiten / etwa in öffentliche Sünde fallen / daß alßdenn der Glaube vnd Heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilige Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhand gewinnen / daß sie volnbracht werde / Sondern / steuret vnd wehret / daß sie nicht muß thun was sie wil: Thut sie aber was sie wil / so ist der heilige Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi.

Vnd die Apologia redet auch so vber den Spruch / 2. Petr. 1. Thut gute Wercke / daß jhr in ewrem Beruff verharret / auff daß die Gaben des Beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden Wercke. Aber jetzund werden dieselben bewaret / vnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibet in denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / daß die Lehre von guten Wercken / auff beyden seiten / wieder die Phariseer vnd Epicureer / mit allem fleis / wol verwaret werde.

Diese vrsachen aber / Worumb vnd wozu die Christen nach der Schrifft gute Wercke thun sollen / seynd in der Augspurgischen Confession vnd Apologia aus Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTT also haben wil / vnd befohlen hat / Item / Daß wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit aus den Früchten jedermenniglich bekand werde / daß wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der Gnaden beruffen seyn. Auch darumb / daß wir dem lieben GOtt zu Ehren danckbar seyn / mit der that vnsern Glauben für aller Welt bekennen / vnd viel Leute damit zur Bekerung bewegen / Gott zum Preis / Matth. 5. Auch hat Vrbanus Regius die causas fein ördentlich vnd vnterscheidentlich gefasset in libello, de formulis cautè loquendi, wie sie auch in Locis Communibus Philippi gefasset seyn.

Lutherus pfleget diese Lehre fein kurtz zu fassen in drey Punct / Erstlich sol man gute Wercke thun / vmb Gottes willen / weil es sein Befehl vnd wille ist / Johan. 15. 1. Thessal. 4. Weil er vnser Vater ist / daß wir vns gegen jhm / als gehorsame Kinder erzeigen / 1. Petr. 1. 1. Johan. 3. Daß wir Gottes Nachfolger seyn / Ephes. 5. 1. Petr. 2. 1. Johan. 2. Wie er vns geliebet vnd vergeben hat / Coloss. 3. 1. Johan. 4. Weil Christus sich für vns gegeben hat / auff daß wir nicht der Sünden dienen sollen / Sondern im newen Leben wandeln / Roman. 6. Tit. 2. 1. Petr. 1. vnd 2. Ephes. 2. 2. Corinth. 5. Vnnd Summa / Daß GOtt durch vnsere gute Wercke gepreiset werde / Matth. 5. Philipp. 1. 1. Petr. 4.

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[19/0063] dawieder auch täglich büssen vnd streiten / etwa in öffentliche Sünde fallen / daß alßdenn der Glaube vnd Heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilige Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhand gewinnen / daß sie volnbracht werde / Sondern / steuret vnd wehret / daß sie nicht muß thun was sie wil: Thut sie aber was sie wil / so ist der heilige Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi. Vnd die Apologia redet auch so vber den Spruch / 2. Petr. 1. Thut gute Wercke / daß jhr in ewrem Beruff verharret / auff daß die Gaben des Beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden Wercke. Aber jetzund werden dieselben bewaret / vnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibet in denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / daß die Lehre von guten Wercken / auff beyden seiten / wieder die Phariseer vnd Epicureer / mit allem fleis / wol verwaret werde. Diese vrsachen aber / Worumb vnd wozu die Christen nach der Schrifft gute Wercke thun sollen / seynd in der Augspurgischen Confession vnd Apologia aus Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTT also haben wil / vnd befohlen hat / Item / Daß wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit aus den Früchten jedermenniglich bekand werde / daß wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der Gnaden beruffen seyn. Auch darumb / daß wir dem lieben GOtt zu Ehren danckbar seyn / mit der that vnsern Glauben für aller Welt bekennen / vnd viel Leute damit zur Bekerung bewegen / Gott zum Preis / Matth. 5. Auch hat Vrbanus Regius die causas fein ördentlich vnd vnterscheidentlich gefasset in libello, de formulis cautè loquendi, wie sie auch in Locis Communibus Philippi gefasset seyn. Lutherus pfleget diese Lehre fein kurtz zu fassen in drey Punct / Erstlich sol man gute Wercke thun / vmb Gottes willen / weil es sein Befehl vnd wille ist / Johan. 15. 1. Thessal. 4. Weil er vnser Vater ist / daß wir vns gegen jhm / als gehorsame Kinder erzeigen / 1. Petr. 1. 1. Johan. 3. Daß wir Gottes Nachfolger seyn / Ephes. 5. 1. Petr. 2. 1. Johan. 2. Wie er vns geliebet vnd vergeben hat / Coloss. 3. 1. Johan. 4. Weil Christus sich für vns gegeben hat / auff daß wir nicht der Sünden dienen sollen / Sondern im newen Leben wandeln / Roman. 6. Tit. 2. 1. Petr. 1. vnd 2. Ephes. 2. 2. Corinth. 5. Vnnd Summa / Daß GOtt durch vnsere gute Wercke gepreiset werde / Matth. 5. Philipp. 1. 1. Petr. 4. Zum Andern / sollen wir gute Wercke thun / vmb des Nehesten

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/63>, abgerufen am 24.11.2024.