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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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als nötig zur Seligkeit erfordern / so lehren wir doch nicht / daß man den Glauben vnd das Vertrawen darauff setzen sol / schreibet Lutherus, Der Teuffel ist listig gnug / Aber er wird nichts erhalten / ob er schon den vnerfahrnen / wie auch dem Menschlichen Verstande / eine Nase / oder guten schein machet. Haec Lutherus.

Es ist auch dis vnrecht / daß etliche sagen / Die Gerechtigkeit vnd Seligkeit / die man durch den Glauben ergreiffet / wird darnach durch folgende Werck erhalten / Denn die Gerechtigkeit vnd Seligkeit beyde zu ergreiffen vnd zu erhalten / ist allein des Glaubens eigen Werck vnd Ampt / wie Paulus Rom. 5. saget / Daß wir durch den Glauben nicht allein den Zugang zur Gnaden haben / sondern auch darinnen stehen / vnd vns rhümen mögen der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die GOTT geben sol. Vnd Petrus zeuget klar / 1. Pet. 1. Wir werden aus Gottes Macht durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.

Vnd die Vrsach / warumb die erhaltung der Gerechtigkeit vnd Seligkeit allein der Krafft Gottes durch den Glauben zugeschrieben wird / stehet in dem Spruch Pauli / Rom. 4. Darumb aus Gnaden / vnd durch den Glauben / auff daß die Verheissung der Erbschafft der Seligkeit nicht allein zu ergreiffen / sondern auch zu haben vnd zu erhalten / fest möge seyn vnd bleiben. Also spricht Paulus Col. 1. Wo jhr im Glauben bleibt. Ebr. 3 So wir den Glauben vnd den Rhum der Hoffnung bis ans ende fest behalten / etc.

Weil auch allerley gedisputiret wird / von dem Spruch Pauli Rom. 10. So man von Hertzen gleubet / so wird man gerecht / vnd so man mit dem Munde bekennet / so wird man Selig. Ist das die einfeltigste erklerung / welche die Apologia setzet de Argumentis aduersariorum, Nicht daß wir auff ein andere weise gerecht würden / Nemlich / durch den Glauben / Vnnd aber auff ein andere weise Selig würden / Nemlich / durch die Bekentnisse / als durch ein Werck / Sondern Paulus redet also / spricht die Apologia auff daß er bezeuge / was es für ein Glaube sey / der das ewige Leben erlanget / Nemlich / ein fester / bestendiger vnd thetiger Glaube. Der Glaube aber ist nicht fest vnd bestendig / der sich nicht beweiset in der Bekentnis.

Auff die Frage aber / Ob die guten Wercke hinderlich oder schedlich seyn zur Seligkeit / ist das eine richtige erklerung / Wenn jemand seine Gerechtigkeit / Oder das Vertrawen auff seine gute Wercke vnd Verdienste derselben setzte / vnd dieselbige in dem Artickel der Rechtfertigung oder der Seligkeit einmengen oder einflechten wolte. Darauff antwortet Paulus / vnd wiederholets auch dreymal Phil. 3.

als nötig zur Seligkeit erfordern / so lehren wir doch nicht / daß man den Glauben vnd das Vertrawen darauff setzen sol / schreibet Lutherus, Der Teuffel ist listig gnug / Aber er wird nichts erhalten / ob er schon den vnerfahrnen / wie auch dem Menschlichen Verstande / eine Nase / oder guten schein machet. Haec Lutherus.

Es ist auch dis vnrecht / daß etliche sagen / Die Gerechtigkeit vnd Seligkeit / die man durch den Glauben ergreiffet / wird darnach durch folgende Werck erhalten / Denn die Gerechtigkeit vnd Seligkeit beyde zu ergreiffen vnd zu erhalten / ist allein des Glaubens eigen Werck vnd Ampt / wie Paulus Rom. 5. saget / Daß wir durch den Glauben nicht allein den Zugang zur Gnaden haben / sondern auch darinnen stehen / vnd vns rhümen mögen der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die GOTT geben sol. Vnd Petrus zeuget klar / 1. Pet. 1. Wir werden aus Gottes Macht durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.

Vnd die Vrsach / warumb die erhaltung der Gerechtigkeit vnd Seligkeit allein der Krafft Gottes durch den Glauben zugeschrieben wird / stehet in dem Spruch Pauli / Rom. 4. Darumb aus Gnaden / vnd durch den Glauben / auff daß die Verheissung der Erbschafft der Seligkeit nicht allein zu ergreiffen / sondern auch zu haben vnd zu erhalten / fest möge seyn vnd bleiben. Also spricht Paulus Col. 1. Wo jhr im Glauben bleibt. Ebr. 3 So wir den Glauben vnd den Rhum der Hoffnung bis ans ende fest behalten / etc.

Weil auch allerley gedisputiret wird / von dem Spruch Pauli Rom. 10. So man von Hertzen gleubet / so wird man gerecht / vnd so man mit dem Munde bekennet / so wird man Selig. Ist das die einfeltigste erklerung / welche die Apologia setzet de Argumentis aduersariorum, Nicht daß wir auff ein andere weise gerecht würden / Nemlich / durch den Glauben / Vnnd aber auff ein andere weise Selig würden / Nemlich / durch die Bekentnisse / als durch ein Werck / Sondern Paulus redet also / spricht die Apologia auff daß er bezeuge / was es für ein Glaube sey / der das ewige Leben erlanget / Nemlich / ein fester / bestendiger vnd thetiger Glaube. Der Glaube aber ist nicht fest vnd bestendig / der sich nicht beweiset in der Bekentnis.

Auff die Frage aber / Ob die guten Wercke hinderlich oder schedlich seyn zur Seligkeit / ist das eine richtige erklerung / Wenn jemand seine Gerechtigkeit / Oder das Vertrawen auff seine gute Wercke vnd Verdienste derselben setzte / vnd dieselbige in dem Artickel der Rechtfertigung oder der Seligkeit einmengen oder einflechten wolte. Darauff antwortet Paulus / vñ wiederholets auch dreymal Phil. 3.

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[99/0767] als nötig zur Seligkeit erfordern / so lehren wir doch nicht / daß man den Glauben vnd das Vertrawen darauff setzen sol / schreibet Lutherus, Der Teuffel ist listig gnug / Aber er wird nichts erhalten / ob er schon den vnerfahrnen / wie auch dem Menschlichen Verstande / eine Nase / oder guten schein machet. Haec Lutherus. Es ist auch dis vnrecht / daß etliche sagen / Die Gerechtigkeit vnd Seligkeit / die man durch den Glauben ergreiffet / wird darnach durch folgende Werck erhalten / Denn die Gerechtigkeit vnd Seligkeit beyde zu ergreiffen vnd zu erhalten / ist allein des Glaubens eigen Werck vnd Ampt / wie Paulus Rom. 5. saget / Daß wir durch den Glauben nicht allein den Zugang zur Gnaden haben / sondern auch darinnen stehen / vnd vns rhümen mögen der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die GOTT geben sol. Vnd Petrus zeuget klar / 1. Pet. 1. Wir werden aus Gottes Macht durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit. Vnd die Vrsach / warumb die erhaltung der Gerechtigkeit vnd Seligkeit allein der Krafft Gottes durch den Glauben zugeschrieben wird / stehet in dem Spruch Pauli / Rom. 4. Darumb aus Gnaden / vnd durch den Glauben / auff daß die Verheissung der Erbschafft der Seligkeit nicht allein zu ergreiffen / sondern auch zu haben vnd zu erhalten / fest möge seyn vnd bleiben. Also spricht Paulus Col. 1. Wo jhr im Glauben bleibt. Ebr. 3 So wir den Glauben vnd den Rhum der Hoffnung bis ans ende fest behalten / etc. Weil auch allerley gedisputiret wird / von dem Spruch Pauli Rom. 10. So man von Hertzen gleubet / so wird man gerecht / vnd so man mit dem Munde bekennet / so wird man Selig. Ist das die einfeltigste erklerung / welche die Apologia setzet de Argumentis aduersariorum, Nicht daß wir auff ein andere weise gerecht würden / Nemlich / durch den Glauben / Vnnd aber auff ein andere weise Selig würden / Nemlich / durch die Bekentnisse / als durch ein Werck / Sondern Paulus redet also / spricht die Apologia auff daß er bezeuge / was es für ein Glaube sey / der das ewige Leben erlanget / Nemlich / ein fester / bestendiger vnd thetiger Glaube. Der Glaube aber ist nicht fest vnd bestendig / der sich nicht beweiset in der Bekentnis. Auff die Frage aber / Ob die guten Wercke hinderlich oder schedlich seyn zur Seligkeit / ist das eine richtige erklerung / Wenn jemand seine Gerechtigkeit / Oder das Vertrawen auff seine gute Wercke vnd Verdienste derselben setzte / vnd dieselbige in dem Artickel der Rechtfertigung oder der Seligkeit einmengen oder einflechten wolte. Darauff antwortet Paulus / vñ wiederholets auch dreymal Phil. 3.

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/767>, abgerufen am 21.11.2024.