Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1369, Czernowitz, 04.08.1908.Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 4. August 1908. [Spaltenumbruch] d. h. die Milch wird erst entrahmt und dann mit Wasser versetzt. Hiedurch wird die Erhöhung, welche das spezifische Gewicht durch die Entrahmung erfährt, wieder ausgeglichen. Die Butter, das in starrer Emulsion befindliche Milch- Ein wichtiges Nahrungsmittel ist die Margarine, Der Handelsverkehr mit Fleisch wird durch unsere Ge- Wurstwaren dürfen nicht gefärbt, auch Auch in dem Bestreichen der Kiemen von In der Kunst des Fälschens stehen an hervorragender Spirituosen werden in größtem Maßstabe verfälscht. Die Bezeichnung "feinster Frucht-Honig", "Trauben- Es ließe sich diese Aufzählung von Nahrungs- und Dejeuner beim Landespräsidenten. Heute fand Gerichtliches. Oberlandesgerichtsrat Josef Kristel Bukowinaer Landtag. Der Landesausschuß wird Auszeichnungen. Der Kaiser hat gestattet, daß der Von der Post. Versetzt wurden die Postassistenten Eine Untersuchung gegen richterliche Be- amte. Einer uns aus Suczawa zugekommenen Meldung zu- Die Privatbeamtenversicherung. Im Nachhange Blinden- und Taubstummenfürsorge. Notar Information für Auswanderer. Ueber die Bank- Versammlung von Postbeamten. Am Sonntag Kranzablösung. Herr Josef Oehlgießer spendete Namensänderung. Die Landesregierung hat dem [Spaltenumbruch] Der Schipkapaß. (109) (Nachdruck verboten.) (Schluß). Da hielt Hans augenblicklich den Schritt an und stand -- War es das Eichhörnchen von damals? Sicher es konnte "Mizzerl", sagte Hans ganz leise und zärtlich. Da aber Hans schickte ihm einen Handkuß nach und ging langsam Auf dem Schipkaoaß aber erhob sich ein großes Geheul, Da lag eine ganze Gesellschaft hemdärmelig im Grünen, "Laß nur, Ehrenberger ... Vorbei! Das war eine Adolar schlug vor, ein großes Versöhnungsfest zu feiern. Zwischen den anderen gelagert hörte Hans lächelnd zu, Wie war es doch gewesen? Wie hatte er das alles düster Aus den Winkeln und Mauern dieses Hauses war es so Von einem ungeheuren Schatten hatte er sich eingehüllt Nun lag alles klar und ruhig um ihn. Der Schipkapaß Um so lieber stürzten sie sich dann wieder in die Freiheit Indessen brachte Osman das Balkangulasch in einer [Spaltenumbruch] "Da, Gesindel ..., wenn's nicht genug ist, macht euch Während Hans in der von Paprika und Ziegelstaub ge- "Im Wagen, nicht wahr? Um die Miltagsstunde fährt sie "Nächstens trete ich an." "So ist es ihr doch gelungen! Ja, die Weiber!" Da war Hans nicht wenig erstaunt, daß Ehrenberger von An einen Baum gelehnt, zu Häupten einen jubelnden "So fahren wir ins Weltgericht, Der Beelzebub geniert uns nicht." Un da ... da kam unten jemand die Straße .. unter Und jetzt ... jetzt wehte ein weißes Tuch ... ein Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 4. Auguſt 1908. [Spaltenumbruch] d. h. die Milch wird erſt entrahmt und dann mit Waſſer verſetzt. Hiedurch wird die Erhöhung, welche das ſpezifiſche Gewicht durch die Entrahmung erfährt, wieder ausgeglichen. Die Butter, das in ſtarrer Emulſion befindliche Milch- Ein wichtiges Nahrungsmittel iſt die Margarine, Der Handelsverkehr mit Fleiſch wird durch unſere Ge- Wurſtwaren dürfen nicht gefärbt, auch Auch in dem Beſtreichen der Kiemen von In der Kunſt des Fälſchens ſtehen an hervorragender Spirituoſen werden in größtem Maßſtabe verfälſcht. Die Bezeichnung „feinſter Frucht-Honig“, „Trauben- Es ließe ſich dieſe Aufzählung von Nahrungs- und Dejeuner beim Landespräſidenten. Heute fand Gerichtliches. Oberlandesgerichtsrat Joſef Kriſtel Bukowinaer Landtag. Der Landesausſchuß wird Auszeichnungen. Der Kaiſer hat geſtattet, daß der Von der Poſt. Verſetzt wurden die Poſtaſſiſtenten Eine Unterſuchung gegen richterliche Be- amte. Einer uns aus Suczawa zugekommenen Meldung zu- Die Privatbeamtenverſicherung. Im Nachhange Blinden- und Taubſtummenfürſorge. Notar Information für Auswanderer. Ueber die Bank- Verſammlung von Poſtbeamten. Am Sonntag Kranzablöſung. Herr Joſef Oehlgießer ſpendete Namensänderung. Die Landesregierung hat dem [Spaltenumbruch] Der Schipkapaß. (109) (Nachdruck verboten.) (Schluß). Da hielt Hans augenblicklich den Schritt an und ſtand — War es das Eichhörnchen von damals? Sicher es konnte „Mizzerl“, ſagte Hans ganz leiſe und zärtlich. Da aber Hans ſchickte ihm einen Handkuß nach und ging langſam Auf dem Schipkaoaß aber erhob ſich ein großes Geheul, Da lag eine ganze Geſellſchaft hemdärmelig im Grünen, „Laß nur, Ehrenberger ... Vorbei! Das war eine Adolar ſchlug vor, ein großes Verſöhnungsfeſt zu feiern. Zwiſchen den anderen gelagert hörte Hans lächelnd zu, Wie war es doch geweſen? Wie hatte er das alles düſter Aus den Winkeln und Mauern dieſes Hauſes war es ſo Von einem ungeheuren Schatten hatte er ſich eingehüllt Nun lag alles klar und ruhig um ihn. Der Schipkapaß Um ſo lieber ſtürzten ſie ſich dann wieder in die Freiheit Indeſſen brachte Osman das Balkangulaſch in einer [Spaltenumbruch] „Da, Geſindel ..., wenn’s nicht genug iſt, macht euch Während Hans in der von Paprika und Ziegelſtaub ge- „Im Wagen, nicht wahr? Um die Miltagsſtunde fährt ſie „Nächſtens trete ich an.“ „So iſt es ihr doch gelungen! Ja, die Weiber!“ Da war Hans nicht wenig erſtaunt, daß Ehrenberger von An einen Baum gelehnt, zu Häupten einen jubelnden „So fahren wir ins Weltgericht, Der Beelzebub geniert uns nicht.“ Un da ... da kam unten jemand die Straße .. unter Und jetzt ... jetzt wehte ein weißes Tuch ... ein <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 4. Auguſt 1908.</hi></fw><lb/><cb/> d. h. die Milch wird erſt entrahmt und dann mit Waſſer<lb/> verſetzt. Hiedurch wird die Erhöhung, welche das ſpezifiſche<lb/> Gewicht durch die Entrahmung erfährt, wieder ausgeglichen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Butter,</hi> das in ſtarrer Emulſion befindliche Milch-<lb/> fett mit wenigſtens 80 v. H. Fett neben ſonſtigen Milch-<lb/> beſtandteilen und Waſſer, iſt häufigen Verfälſchungen unter-<lb/> worfen. Die Miſchungen von Butter mit Margarine ſind<lb/> ſeltener geworden, dagegen Verfälſchungen mit Kokosfett an<lb/> der Tagesordnung. Der an ſich nicht leichte Nachweis dieſer<lb/> Beimiſchung wird in Zweifelfällen durch das Beſtimmen des<lb/> Phytoſterius, eines im Pflanzenfett vorkommenden unverſeif-<lb/> barem Stoffes, geſtützt.</p><lb/> <p>Ein wichtiges Nahrungsmittel iſt die <hi rendition="#g">Margarine,</hi><lb/> eine der Butter ähnliche Zubereitung, die nach dem Mar-<lb/> garinegeſetz bis höchſtens 4 v. H. Milchfett enthalten darf,<lb/> mindeſtens aber 10 v. H. Sefamöl enthalten muß. Die Zeiten,<lb/> in denen man Margarine für ein Gemiſch aus allen mög-<lb/> lichen Abfallprodukten der Fettinduſtrie hielt, ſind längſt vor-<lb/> über, ihre Erzeugung geſchieht in großen, auf das beſte und<lb/> ſauberſte eingerichteten Fabriken, die ein appetitliches und<lb/> hygieniſch einwandfreies Produkt liefern, ſo daß gegen dieſen<lb/> billigen Buttererſatz aus geſundheitlichen und volkswirtſchaft-<lb/> lichen Gründen nichts einzuwenden iſt. Nur darf die Mar-<lb/> garine nicht als Butter verkauft werden oder mit Butter<lb/> vermiſcht in den Handel kommen.</p><lb/> <p>Der Handelsverkehr mit Fleiſch wird durch unſere Ge-<lb/> ſetze und Verordnungen geregelt. Die Unterſchiebung einer<lb/> anderen Fleiſchart braucht keine Nahrungsmittelfälſchung zu<lb/> ſein, iſt aber als Betrug ſtrafbar. Der Nachweis von Pferde-<lb/> fleiſch in der Wurſt kann chemiſch durch eine Glykogen-<lb/> beſtimmung in der verdächtigen Subſtanz geſtützt werden, aber erſt<lb/> in neuerer Zeit iſt es gelungen, mittels der Uhlenhutſchen<lb/> Serumreaktion leicht und ſicher einen Pferdefleiſchzuſatz nach-<lb/> zuweiſen. Kaninchen werden mit Pferdeeiweiß vorbehandelt.<lb/> Ihr Serum gibt dann mit Pferdefleiſchauszug einen Nieder-<lb/> ſchlag; dieſe Reaktion tritt mit keinem andern Tiere weiß ein.<lb/> Zur Erhaltung der friſchen Farbe ſetzen viele Schlächter dem<lb/> Hackfleiſch Konſervierungsſalze zu, die unter verſchiedenen<lb/> Namen weſentlich Natrium- oder Kalziumſufit enthalten.<lb/> Durch Anwendung ſchwefligſaurer Salze kann mißfarbig ge-<lb/> wordenem Hackfleiſch die ſchöne rote Farbe wiedergegeben und<lb/> ihm dadurch der Anſchein beſſerer Beſchaffenheit verliehen<lb/> werden. Der regelmäßige Genuß derartigen Fleiſches ver-<lb/> mag die Geſundheit, namentlich von kranken und ſchwachen<lb/> Perſonen zu ſchädigen. Ihre Anwendung iſt verboten.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Wurſtwaren dürfen nicht gefärbt, auch<lb/> nicht mit Mehlzuſatz</hi> über eine gewiſſe Grenze hinaus<lb/> (nie über 2 v. H.) verſehen werden; da, wo der Mehlzuſatz<lb/> nicht ortsüblich iſt, iſt er in jeder Menge als Verfälſchung<lb/> zu erachten. Mit Hilfe von Stärke und ſogenannten Binde-<lb/> mitteln verſtehen es manche Wurſtfabrikanten, übermäßig<lb/> große Waſſermengen in die Wurſtmaſſe einzuführen. Das<lb/> Verbot des Zuſatzes von Farbſtoffen zur Wurſt wird in<lb/> neuerer Zeit zu umgehen geſucht, indem letzterer ein über-<lb/> mäßiger Gehalt an Paprikapulver zugeſetzt wird.</p><lb/> <p>Auch in dem <hi rendition="#g">Beſtreichen der Kiemen von<lb/> Fiſchen</hi> mit roter Farbe iſt eine Verfälſchung im Sinne<lb/> des Nahrungsmittelgeſetzes zu erblicken, da hierdurch den<lb/> Fiſchen der Anſchein der Friſche, d. h. beſſereren Beſchaffen-<lb/> heit bewahrt wird.</p><lb/> <p>In der Kunſt des Fälſchens ſtehen an hervorragender<lb/> Stelle die Weinfälſcher. Mehrere Weinprozeſſe haben gezeigt,<lb/> in welch ungeheuerem Maße die Weinfabrikation betrieben<lb/> wird, aber auch auf welch hohe Stufe die Weinpanſcher ihre<lb/> Kunſt gebracht haben. Alle Errungenſchaften der modernen<lb/> Chemie machen ſie ſich zunutze. Leider finden ſich auch immer<lb/> einige Chemiker bereit, ſie bei ihren betrügeriſchen Handlungen<lb/> zu unterſtützen. Die Fälſcher verſtehen es, einen Wein „ana-<lb/> lyſenfeſt“ zu machen, das heißt, ihr Kunſtprodukt hält die<lb/><cb/> Prüfungen aus, die das Geſetz bei Wein bezüglich Extragehalt,<lb/> Mineralſtoffe, Glyzerin, Säuren uſw. vorſchreibt. Sie machen<lb/> aus wenig Wein, viel Waſſer, Bukettſtoffen, Zucker, Glyzerin<lb/> und anderen Chemikalien einen herrlich duftenden alten Wein<lb/> und zwar oft ſo geſchickt, daß weder ein geübter Analytiker<lb/> noch das viel beſſere Kriterium für Wein, die geübte Zunge<lb/> eines Weinprobers, zu einem ſicheren Urteil gelangen kann.<lb/> Abgeſehen von dem Treiben dieſer Spezialiſten unter den<lb/> Weinfälſchern kommen Miſchungen von Wein mit Waſſer,<lb/> Zuſatz von Zucker und dergleichen, die das geſetzlich geſtattete<lb/> Maß weit überſchreiten, außerordentlich häufig vor. Der<lb/> Nachweis dieſer Fälchungen durch den Chemiker iſt in den<lb/> Fällen, in denen der verdächtige Wein zur Unterſuchung<lb/> gelangt, leicht und ſicher.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Spirituoſen</hi> werden in größtem Maßſtabe verfälſcht.<lb/> Echter Original-Jamaika-Rum iſt häufig nichts anderes als<lb/> ein mit Zuckercouleur gefärbtes Gemiſch aus Spiritus und<lb/> Waſſer, das mittelſt künſtlich hergeſtellter Rumeſſenz parfü-<lb/> miert wird, Kognak eine ähnlich hergeſtellte Flüſſigkeit —<lb/> ganz abgeſehen von den vielen Verſchnitten aus etwas echtem<lb/> Kognak mit minderwertigem künſtlichem Produkt.</p><lb/> <p>Die Bezeichnung „feinſter Frucht-Honig“, „Trauben-<lb/> zuckerhonig“, „Geſundheits-Honig“ ſind Deklarationen, die<lb/> zur Täuſchung des Publikums führen ſollen, denn ſie ſind<lb/> nur eine Umſchreibung für das Wort „Kunſthonig“. Man<lb/> kann Gemiſche von Bienenhonig ähnlicher Beſchaffenheit ſehr<lb/> leicht künſtlich herſtellen. Ihre Erkennung iſt, namentlich bei<lb/> Gemiſchen aus Bienen- und Kunſthonig, oft unmöglich. Die<lb/> Geruchs- und Zungenprobe verſagt meiſt vollkommen.</p><lb/> <p>Es ließe ſich dieſe Aufzählung von Nahrungs- und<lb/> Genußmitteln, an denen mehr oder minder grobe Fälſchungen<lb/> vorgenommen werden, noch außerordentlich erweitern. Nur<lb/> dadurch, daß das Publikum mit den <hi rendition="#g">Behörden</hi> und Unter-<lb/> ſuchungsämtern Hand in Hand arbeitet, daß es jeden Ver-<lb/> ſuch der Händler, minderwertige Ware unter falſcher Be-<lb/> zeichnung in den Verkehr zu bringen, energiſch zurückweiſt<lb/> und ſich über die Anforderungen, welche an ein gutes und<lb/> geſundes Nahrungsmittel zu ſtellen ſind, gründlich informiert,<lb/> kann den Nahrungsmittelfälſchern wirkſam entgegengearbeitet<lb/> werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dejeuner beim Landespräſidenten.</hi> </head> <p>Heute fand<lb/> bei Seiner Exzellenz dem Herrn Landespräſidenten zu Ehren<lb/> des zur Unterſuchung der Pellagra in die Bukowina entſandten<lb/> Aſſiſtenten des Hofrates Neußer, Dr. Adrian <hi rendition="#g">Sturli</hi> ein<lb/> Dejeuner ſtatt, an welchem außer dem Genannten noch nach-<lb/> folgende Perſönlichkeiten teilnahmen: Landeshauptmannſtellver-<lb/> treter Dr. Smal-Stocki, Landesausſchußbeiſitzer Profeſſor Doktor<lb/> v. Wolczynski, Hofrat von Fekete, Landesregierungsrat Doktor<lb/> Kluczenko, Regierungsrat Dr. Philipowicz und der Vorſtand des<lb/> Präſidial-Bureaus Bezirkskommiſſär Oehl.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtliches.</hi> </head> <p>Oberlandesgerichtsrat Joſef <hi rendition="#g">Kriſtel</hi><lb/> in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten.<lb/> — Landesgerichtsrat Dr. Anton <hi rendition="#g">Winicki</hi> und Staats-<lb/> anwaltſubſtitut Dr. Emanuel Ritter von <hi rendition="#g">Cuparenco</hi> in<lb/> Czernowitz ſind von ihren Urlauben zurückgekehrt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bukowinaer Landtag.</hi> </head> <p>Der Landesausſchuß wird<lb/> morgen über die Zuſchrift der Landesregierung beraten, ob<lb/> und in welchem Zeitpunkte der Bukowiner Landtag zuſammen-<lb/> treten ſoll. Die Seſſion ſoll, wie wir vernehmen, anfangs<lb/> Oktober ſtattfinden und ungefähr drei Wochen währen. In<lb/> derſelben ſollen erledigt werden: Landtagswahlreform, Not-<lb/> ſtandstarife, Lehrergehaltsgeſetz, Landesanleihe und Budget<lb/> für 1908.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auszeichnungen.</hi> </head> <p>Der Kaiſer hat geſtattet, daß der<lb/> Reichrats- und Landtagsabgeordnete Dr. Alexander Freiherr<lb/> von <hi rendition="#g">Hormuzaki</hi> in Czernowitz das Kommandeurkreuz des<lb/> königlich-rumäniſchen Ordens, Krone von Rumänien und die<lb/><cb/> königlich rumäniſche Jubiläumsmedaille Karol <hi rendition="#aq"><supplied cert="low">I</supplied>I.,</hi> der Ju<supplied>-</supplied><lb/> velier Hermann <hi rendition="#g">Bianovici</hi> in Czernowitz und Herr<lb/> Hermann <hi rendition="#g">Mittelmann</hi> in Czernowitz die königlich-<lb/> rumäniſche Jubiläumsmedaille Karol <hi rendition="#aq">I,</hi> annehmen und tragen<lb/> dürfen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Poſt.</hi> </head> <p>Verſetzt wurden die Poſtaſſiſtenten<lb/> Oſias <hi rendition="#g">Lutwak</hi> in Wien nach Czernowitz und Eugen <hi rendition="#g">Horak</hi><lb/> in Czernowitz nach Wien.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Unterſuchung gegen richterliche Be-<lb/> amte.</hi> </head> <p>Einer uns aus Suczawa zugekommenen Meldung zu-<lb/> folge, die wir vorläufig mit Reſeve wiedergeben, ſoll dort<lb/> gegen mehrere richterliche Funktionäre eine Unterſuchung an-<lb/> hängig ſein, mit deren Führung ſeitens des Lemberger Ober-<lb/> land sgerichtes der Kreisgerichtspräſident in Tarnopol, Hofrat<lb/><hi rendition="#g">Czerwinski,</hi> betraut wurde. Derſelbe iſt tatſächlich in<lb/> Suczawa eingetroffen und ſoll mit der Durchführung der<lb/> Disziplinarangelegenheit an Ort und Stelle bereits begonnen haben.<lb/> Einer Verſion zufolge ſoll es ſich um die Boſſanczer Mord-<lb/> affäre handeln.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Privatbeamtenverſicherung.</hi> </head> <p>Im Nachhange<lb/> zu der mit dem Erlaſſe vom 15. Juli 1908 ergangenen<lb/> Notiz wird zur Kenntnis gebracht, daß die „Erläuterungen“<lb/> zu den nach dem Penſionsverſicherungsgeſetze erſtmalig zu er-<lb/> ſtattenden Anmeldungen für die Dienſtgeber unentgeltlich bei<lb/> den politiſchen Behörden <hi rendition="#aq">I.</hi> Inſtanz, ſowie bei den Gemeinde-<lb/> vorſtehungen erhältlich ſind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blinden- und Taubſtummenfürſorge.</hi> </head> <p>Notar<lb/><hi rendition="#g">Tigran</hi> Ritter v. <hi rendition="#g">Prunkul</hi> in Kimpolung iſt dem<lb/> Blinden- und Taubſtummen-Fürſorgevereine als Gründer<lb/> beigetreten und hat den Gründerbeitrag von 200 Kronen<lb/> dem Landespräſidenten Dr. Ritter v. <hi rendition="#g">Bleyleben</hi> über-<lb/> mittelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Information für Auswanderer.</hi> </head> <p>Ueber die Bank-<lb/> firma Zotti und Komp. in New-York 108 Greenwich Str.<lb/> mit Filialen in Pittsburg und Chicago, welche ſich haupt-<lb/> ſächlich mit der Vermittlung von Geldſendungen öſterreichiſcher<lb/> Auswanderer in Amerika an deren Angehörige in der Heimat<lb/> befaßte, indem ſie die in Amerika einklaſſierten Beträge durch<lb/> einheimiſche Banken im Inlande auszahlen, beziehungsweiſe<lb/> überweiſen ließ, iſt der Zwangskonkurs eröffnet worden. Die<lb/> genannte Firma war ſchon vor einiger Zeit in Zahlungs-<lb/> ſchwierigkeiten geraten und ſind gegen dieſelbe zahlreiche Rekla-<lb/> mationen wegen Nichteffekuierung von in Amerika übernom-<lb/> menen Geldſendungen erhoben worden. Eventuelle Anmeldungen<lb/> der Konkursaläubiger, welche dem k. u. k. Generalkonſulate<lb/> in New-York direkte einzuſenden wären, müſſen von den<lb/> Konkursgläubigern eigenhändig gefertigt und von einer Kon-<lb/> ſularvertretung der Vereinigten Staaten von Amerika lega-<lb/> liſiert ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verſammlung von Poſtbeamten.</hi> </head> <p>Am Sonntag<lb/> den 9. Auguſt findet eine außerordentliche Generalverſammlung<lb/> des Vereines der k. k. Poſtmeiſter, Poſtexpedienten und Poſt-<lb/> expedientinnen in der Bukowina im „Hotel Zentral“ mit folgender<lb/> Tagesordnung ſtatt: 1. Bericht des Vereinspräſidenten, über<lb/> die am 8. und 9. Juli 1908 in Wien ſtattgehabte Konferenz<lb/> der Präſidenten aller öſierreichiſchen Kronlandsvereine und<lb/> Verleſung der bei derſelben gefaßten Reſolution. 2. Beſchluß-<lb/> faſſung über dieſe Reſolution. Freie Anträge.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kranzablöſung.</hi> </head> <p>Herr Joſef <hi rendition="#g">Oehlgießer</hi> ſpendete<lb/> uns Anlaß des Adlebens des Kaufmannes Herrn Leopold<lb/><hi rendition="#g">Rudich</hi> als Kranzablöſung der Czernowitzer <hi rendition="#g">Volksküche</hi><lb/> 25 K, wofür dem Spender hiermit der wärmſte Dank ge-<lb/> ſagt und dies Beiſpiel zur Nachahmung empfohlen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Namensänderung.</hi> </head> <p>Die Landesregierung hat dem<lb/> Lehrer Ilarion <hi rendition="#g">Zaschowski</hi> die Bewilligung erteilt, ſeinen<lb/> Familiennamen in <hi rendition="#g">„Firescu“</hi> umzuändern.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Der Schipkapaß.</hi> </hi> </head><lb/> <byline>Roman von <hi rendition="#b">Karl Haus Strobl.</hi> </byline><lb/> <p>(109) <hi rendition="#et">(Nachdruck verboten.)</hi> </p><lb/> <p> <ref> <hi rendition="#c">(Schluß).</hi> </ref> </p><lb/> <p>Da hielt Hans augenblicklich den Schritt an und ſtand —<lb/> ganz, ganz regungslos.</p><lb/> <p>War es das Eichhörnchen von damals? Sicher es konnte<lb/> gar kein anderes ſein. Es gab wohl Hunderte von Eichhörnchen<lb/> da herum, aber heute mußte ihm gerade dieſes eine begegnen.<lb/> Als Hans ſo ſtill daſtand, zögerte es am Fuß eines hohen<lb/> Föhrenſtammes und ſah ihn an, mit hellen, blanken klugen<lb/> Augen, daß ſie wie kleine braune Edelſteine funkelten. Und<lb/> dann kam es näher und zweite Schritte vor ihm ſetzte es ſich<lb/> auf die Hinterbeine und ſah ihn wieder an.</p><lb/> <p>„Mizzerl“, ſagte Hans ganz leiſe und zärtlich. Da aber<lb/> ſchoß es fort, den Föhrenſtamm hinauf und von den erſten Aeſten<lb/> immer höher, bis es ganz hoch oben im Wipfil ſaß.</p><lb/> <p>Hans ſchickte ihm einen Handkuß nach und ging langſam<lb/> im ſommerfrohen Wald, und er hätte ſich gar nicht gewundert,<lb/> wenr jetzt ein kleiner Elf mit einem großen Erdbeerſtrauß ge-<lb/> kommen wäre und ihm einen Gruß vom Herrn König beſtellt<lb/> hätte; denn er war ja nicht mehr dem Walde fremd, ſondern<lb/> ganz vertraut mit ihm wie in den hellen Tagen der Jugend.</p><lb/> <p>Auf dem Schipkaoaß aber erhob ſich ein großes Geheul,<lb/> als Hans ankam.</p><lb/> <p>Da lag eine ganze Geſellſchaft hemdärmelig im Grünen,<lb/> unter den Bäumen von Osmans Garten. Konſtanzen und Ban-<lb/> dalen und auch einige Germanen, die nun aufſprangen und<lb/> Hans begrüßten, als wollten ſie ein altes Unrecht vergeſſen<lb/> machen. Einer war da, der kam nur zögernd heran! „Hans ...?“<lb/> ſagte er.</p><lb/> <p>„Laß nur, Ehrenberger ... Vorbei! Das war eine<lb/> dumme und häßliche Geſchichte ...“</p><lb/> <p>Adolar ſchlug vor, ein großes Verſöhnungsfeſt zu feiern.<lb/> Wenn ſie ſchon keinen Ochſen am Spieß braten wollten, ſo<lb/> ſollte ihnen Osman doch von dem friſch bereiteten Balkangulaſch<lb/> bringen; und einer erhob ſich und hielt eine große Rede auf<lb/> die Helden vom Schipkapaß, die damals das glänzende Gefecht<lb/><cb/> geliefert hatten, von dem die Sage noch in den fernſten Tagen<lb/> berichten würde.</p><lb/> <p>Zwiſchen den anderen gelagert hörte Hans lächelnd zu,<lb/> ſtieß mit ihnen an und freute ſich des friſchen Windes, der<lb/> kühl über den Balkan herüberkam und die Schatten in Osmans<lb/> Garten tanzen ließ.</p><lb/> <p>Wie war es doch geweſen? Wie hatte er das alles düſter<lb/> und ſchrecklich geſehen? Wie ein Geſpenſt war ihm Osman ge-<lb/> weſen, und nun ſah er, daß er ein luſtiger, derder Kneipen-<lb/> wirt war.</p><lb/> <p>Aus den Winkeln und Mauern dieſes Hauſes war es ſo<lb/> auf ihnen zugekrochen, ſpinnenbeinig, mit einem dicken Menſchenleib<lb/> und einen ſcharfen Papageiſchnabel — das Grauen, dem er in<lb/> die blutigen, bohrenden Augen ſchauen mußte, ohne ſich ihm ent-<lb/> ziehen zu können.</p><lb/> <p>Von einem ungeheuren Schatten hatte er ſich eingehüllt<lb/> gefühlt, der von irgend woher über ſein Schickſal fiel, vom<lb/> Schatten irgendeines Unſichtbaren, Beherrſchenden, Thronenden.<lb/> Dieſem unterworfen, hatte er in langen Nächten geächzt und<lb/> gerungen, bis es ihn wieder in den Wirbel trieb, die, harmlos<lb/> genug, für ihn nur dadurch gefährlich wurden, daß er ſich nicht<lb/> mehr aus ihnen hinauszufinden ſchien. Welche Viſionen hatten<lb/> damals über ſein Leben Macht gewonnen, wie hatten ſie ihm<lb/> das Bild der Wirklichkeit entſt<supplied>e</supplied>llt? Ins Abenteuerliche verzerrt,<lb/> hatte ſich alles um ihn zur Grimaſſe verwandelt, wie um ihn<lb/> zu ſchrecken und zu bannen.</p><lb/> <p>Nun lag alles klar und ruhig um ihn. Der Schipkapaß<lb/> war nun keine Gifthölle mehr, ſondern ein Studentenwirtshaus,<lb/> deſſen Wirt, um den Ruf ſeines Lokales beſorgt, allerlei merk-<lb/> würdige Gebräuche ausgedacht hatte. Ein harmloſes und heiteres<lb/> Zeremoniell umgab die Gäſte, und ganze Generationen hatten<lb/> mitgeholfen, es auszubauen.</p><lb/> <p>Um ſo lieber ſtürzten ſie ſich dann wieder in die Freiheit<lb/> von Form und Zwang und ließen ein wenig von überflüſſiger<lb/> Kraft hier oben aus. Das war es ... und Hans lächelte<lb/> ſeiner eigenen Vergangenheit mit ſtaunendem Ernſt zu.</p><lb/> <p>Indeſſen brachte Osman das Balkangulaſch in einer<lb/> einzigen großen Schüſſel und ſteckte jedem einen Löffel in die<lb/> Hand:</p><lb/> <cb/> <p>„Da, Geſindel ..., wenn’s nicht genug iſt, macht euch<lb/> die Suleika noch einen Trog voll.“</p><lb/> <p>Während Hans in der von Paprika und Ziegelſtaub ge-<lb/> röteten Brühe nach einigen Stücken Erdäpfel fiſchte, ſagte er zu<lb/> Ehrenberger, der ſich neben ihn gelagert hatte: „Heute hab’ ich<lb/> Midi geſehen.“</p><lb/> <p>„Im Wagen, nicht wahr? Um die Miltagsſtunde fährt ſie<lb/> jetzt immer über den Graben, damit ſie nur ja von allen<lb/> Leuten geſehen wird. Und beim Doktor Danzer, wo ſie früher<lb/> Klapperſchlange war, ſchaut ſie immer nach den Fenſtern hinauf,<lb/> ob nicht eine ihrer Kolleginnen gerade vor Neid zerſpringt. Sie<lb/> hat jetzt einen Grafen Calm-Schaffwinkel. Ein Idiot, aber<lb/> ſchwer. — Und du, mein Lieber, du haſt koloſſal gekümmelt.“</p><lb/> <p>„Nächſtens trete ich an.“</p><lb/> <p>„So iſt es ihr doch gelungen! Ja, die Weiber!“</p><lb/> <p>Da war Hans nicht wenig erſtaunt, daß Ehrenberger von<lb/> Helene wußte und dem, was zwiſchen ihnen beſtand. Er dachte<lb/> darüber nach, wie er wohl davon erfahren haben könnte; er<lb/> ahnte nicht, daß Ehrenberger ein armes Mädchen meinte, das<lb/> längſt ſeine Wünſche begraben und die erſte große Enttäuſchung<lb/> auf ſich genommen hatte. Aber es war nicht mehr Zeit, dieſer<lb/> Frage nachzuhängen, und Hans benützte einen Augenblick der<lb/> Aufmerkſamkeit, während die anderen das ſchöne Lied, wir<lb/> fahren hin, wir fahren her, anſtimmten, um aus dem Kreis zu<lb/> verſchwinden.</p><lb/> <p>An einen Baum gelehnt, zu Häupten einen jubelnden<lb/> Finken, vor ſich den Abhang, der bis zum Tal hinabging, und<lb/> ganz unten den Weg, den Helene kommen mußte, empfand ſich<lb/> Hans als Mittelpunkt dieſer wunderſeligen Frühlingslandſchaft.<lb/> Alles war ſein, wie er an alles hingegeben war. Er wußte,<lb/> Helene wurde kommen. Hinter ihm ſangen ſie:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„So fahren wir ins Weltgericht,</l><lb/> <l>Der Beelzebub geniert uns nicht.“</l> </lg><lb/> <p>Un da ... da kam unten jemand die Straße .. unter<lb/> den Bäumen hervor, bog von der Straße ab, den Wieſenweg ...<lb/> ihren Weg ...</p><lb/> <p>Und jetzt ... jetzt wehte ein weißes Tuch ... ein<lb/> weißes Tuch ...!</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 4. Auguſt 1908.
d. h. die Milch wird erſt entrahmt und dann mit Waſſer
verſetzt. Hiedurch wird die Erhöhung, welche das ſpezifiſche
Gewicht durch die Entrahmung erfährt, wieder ausgeglichen.
Die Butter, das in ſtarrer Emulſion befindliche Milch-
fett mit wenigſtens 80 v. H. Fett neben ſonſtigen Milch-
beſtandteilen und Waſſer, iſt häufigen Verfälſchungen unter-
worfen. Die Miſchungen von Butter mit Margarine ſind
ſeltener geworden, dagegen Verfälſchungen mit Kokosfett an
der Tagesordnung. Der an ſich nicht leichte Nachweis dieſer
Beimiſchung wird in Zweifelfällen durch das Beſtimmen des
Phytoſterius, eines im Pflanzenfett vorkommenden unverſeif-
barem Stoffes, geſtützt.
Ein wichtiges Nahrungsmittel iſt die Margarine,
eine der Butter ähnliche Zubereitung, die nach dem Mar-
garinegeſetz bis höchſtens 4 v. H. Milchfett enthalten darf,
mindeſtens aber 10 v. H. Sefamöl enthalten muß. Die Zeiten,
in denen man Margarine für ein Gemiſch aus allen mög-
lichen Abfallprodukten der Fettinduſtrie hielt, ſind längſt vor-
über, ihre Erzeugung geſchieht in großen, auf das beſte und
ſauberſte eingerichteten Fabriken, die ein appetitliches und
hygieniſch einwandfreies Produkt liefern, ſo daß gegen dieſen
billigen Buttererſatz aus geſundheitlichen und volkswirtſchaft-
lichen Gründen nichts einzuwenden iſt. Nur darf die Mar-
garine nicht als Butter verkauft werden oder mit Butter
vermiſcht in den Handel kommen.
Der Handelsverkehr mit Fleiſch wird durch unſere Ge-
ſetze und Verordnungen geregelt. Die Unterſchiebung einer
anderen Fleiſchart braucht keine Nahrungsmittelfälſchung zu
ſein, iſt aber als Betrug ſtrafbar. Der Nachweis von Pferde-
fleiſch in der Wurſt kann chemiſch durch eine Glykogen-
beſtimmung in der verdächtigen Subſtanz geſtützt werden, aber erſt
in neuerer Zeit iſt es gelungen, mittels der Uhlenhutſchen
Serumreaktion leicht und ſicher einen Pferdefleiſchzuſatz nach-
zuweiſen. Kaninchen werden mit Pferdeeiweiß vorbehandelt.
Ihr Serum gibt dann mit Pferdefleiſchauszug einen Nieder-
ſchlag; dieſe Reaktion tritt mit keinem andern Tiere weiß ein.
Zur Erhaltung der friſchen Farbe ſetzen viele Schlächter dem
Hackfleiſch Konſervierungsſalze zu, die unter verſchiedenen
Namen weſentlich Natrium- oder Kalziumſufit enthalten.
Durch Anwendung ſchwefligſaurer Salze kann mißfarbig ge-
wordenem Hackfleiſch die ſchöne rote Farbe wiedergegeben und
ihm dadurch der Anſchein beſſerer Beſchaffenheit verliehen
werden. Der regelmäßige Genuß derartigen Fleiſches ver-
mag die Geſundheit, namentlich von kranken und ſchwachen
Perſonen zu ſchädigen. Ihre Anwendung iſt verboten.
Wurſtwaren dürfen nicht gefärbt, auch
nicht mit Mehlzuſatz über eine gewiſſe Grenze hinaus
(nie über 2 v. H.) verſehen werden; da, wo der Mehlzuſatz
nicht ortsüblich iſt, iſt er in jeder Menge als Verfälſchung
zu erachten. Mit Hilfe von Stärke und ſogenannten Binde-
mitteln verſtehen es manche Wurſtfabrikanten, übermäßig
große Waſſermengen in die Wurſtmaſſe einzuführen. Das
Verbot des Zuſatzes von Farbſtoffen zur Wurſt wird in
neuerer Zeit zu umgehen geſucht, indem letzterer ein über-
mäßiger Gehalt an Paprikapulver zugeſetzt wird.
Auch in dem Beſtreichen der Kiemen von
Fiſchen mit roter Farbe iſt eine Verfälſchung im Sinne
des Nahrungsmittelgeſetzes zu erblicken, da hierdurch den
Fiſchen der Anſchein der Friſche, d. h. beſſereren Beſchaffen-
heit bewahrt wird.
In der Kunſt des Fälſchens ſtehen an hervorragender
Stelle die Weinfälſcher. Mehrere Weinprozeſſe haben gezeigt,
in welch ungeheuerem Maße die Weinfabrikation betrieben
wird, aber auch auf welch hohe Stufe die Weinpanſcher ihre
Kunſt gebracht haben. Alle Errungenſchaften der modernen
Chemie machen ſie ſich zunutze. Leider finden ſich auch immer
einige Chemiker bereit, ſie bei ihren betrügeriſchen Handlungen
zu unterſtützen. Die Fälſcher verſtehen es, einen Wein „ana-
lyſenfeſt“ zu machen, das heißt, ihr Kunſtprodukt hält die
Prüfungen aus, die das Geſetz bei Wein bezüglich Extragehalt,
Mineralſtoffe, Glyzerin, Säuren uſw. vorſchreibt. Sie machen
aus wenig Wein, viel Waſſer, Bukettſtoffen, Zucker, Glyzerin
und anderen Chemikalien einen herrlich duftenden alten Wein
und zwar oft ſo geſchickt, daß weder ein geübter Analytiker
noch das viel beſſere Kriterium für Wein, die geübte Zunge
eines Weinprobers, zu einem ſicheren Urteil gelangen kann.
Abgeſehen von dem Treiben dieſer Spezialiſten unter den
Weinfälſchern kommen Miſchungen von Wein mit Waſſer,
Zuſatz von Zucker und dergleichen, die das geſetzlich geſtattete
Maß weit überſchreiten, außerordentlich häufig vor. Der
Nachweis dieſer Fälchungen durch den Chemiker iſt in den
Fällen, in denen der verdächtige Wein zur Unterſuchung
gelangt, leicht und ſicher.
Spirituoſen werden in größtem Maßſtabe verfälſcht.
Echter Original-Jamaika-Rum iſt häufig nichts anderes als
ein mit Zuckercouleur gefärbtes Gemiſch aus Spiritus und
Waſſer, das mittelſt künſtlich hergeſtellter Rumeſſenz parfü-
miert wird, Kognak eine ähnlich hergeſtellte Flüſſigkeit —
ganz abgeſehen von den vielen Verſchnitten aus etwas echtem
Kognak mit minderwertigem künſtlichem Produkt.
Die Bezeichnung „feinſter Frucht-Honig“, „Trauben-
zuckerhonig“, „Geſundheits-Honig“ ſind Deklarationen, die
zur Täuſchung des Publikums führen ſollen, denn ſie ſind
nur eine Umſchreibung für das Wort „Kunſthonig“. Man
kann Gemiſche von Bienenhonig ähnlicher Beſchaffenheit ſehr
leicht künſtlich herſtellen. Ihre Erkennung iſt, namentlich bei
Gemiſchen aus Bienen- und Kunſthonig, oft unmöglich. Die
Geruchs- und Zungenprobe verſagt meiſt vollkommen.
Es ließe ſich dieſe Aufzählung von Nahrungs- und
Genußmitteln, an denen mehr oder minder grobe Fälſchungen
vorgenommen werden, noch außerordentlich erweitern. Nur
dadurch, daß das Publikum mit den Behörden und Unter-
ſuchungsämtern Hand in Hand arbeitet, daß es jeden Ver-
ſuch der Händler, minderwertige Ware unter falſcher Be-
zeichnung in den Verkehr zu bringen, energiſch zurückweiſt
und ſich über die Anforderungen, welche an ein gutes und
geſundes Nahrungsmittel zu ſtellen ſind, gründlich informiert,
kann den Nahrungsmittelfälſchern wirkſam entgegengearbeitet
werden.
Dejeuner beim Landespräſidenten. Heute fand
bei Seiner Exzellenz dem Herrn Landespräſidenten zu Ehren
des zur Unterſuchung der Pellagra in die Bukowina entſandten
Aſſiſtenten des Hofrates Neußer, Dr. Adrian Sturli ein
Dejeuner ſtatt, an welchem außer dem Genannten noch nach-
folgende Perſönlichkeiten teilnahmen: Landeshauptmannſtellver-
treter Dr. Smal-Stocki, Landesausſchußbeiſitzer Profeſſor Doktor
v. Wolczynski, Hofrat von Fekete, Landesregierungsrat Doktor
Kluczenko, Regierungsrat Dr. Philipowicz und der Vorſtand des
Präſidial-Bureaus Bezirkskommiſſär Oehl.
Gerichtliches. Oberlandesgerichtsrat Joſef Kriſtel
in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten.
— Landesgerichtsrat Dr. Anton Winicki und Staats-
anwaltſubſtitut Dr. Emanuel Ritter von Cuparenco in
Czernowitz ſind von ihren Urlauben zurückgekehrt.
Bukowinaer Landtag. Der Landesausſchuß wird
morgen über die Zuſchrift der Landesregierung beraten, ob
und in welchem Zeitpunkte der Bukowiner Landtag zuſammen-
treten ſoll. Die Seſſion ſoll, wie wir vernehmen, anfangs
Oktober ſtattfinden und ungefähr drei Wochen währen. In
derſelben ſollen erledigt werden: Landtagswahlreform, Not-
ſtandstarife, Lehrergehaltsgeſetz, Landesanleihe und Budget
für 1908.
Auszeichnungen. Der Kaiſer hat geſtattet, daß der
Reichrats- und Landtagsabgeordnete Dr. Alexander Freiherr
von Hormuzaki in Czernowitz das Kommandeurkreuz des
königlich-rumäniſchen Ordens, Krone von Rumänien und die
königlich rumäniſche Jubiläumsmedaille Karol II., der Ju-
velier Hermann Bianovici in Czernowitz und Herr
Hermann Mittelmann in Czernowitz die königlich-
rumäniſche Jubiläumsmedaille Karol I, annehmen und tragen
dürfen.
Von der Poſt. Verſetzt wurden die Poſtaſſiſtenten
Oſias Lutwak in Wien nach Czernowitz und Eugen Horak
in Czernowitz nach Wien.
Eine Unterſuchung gegen richterliche Be-
amte. Einer uns aus Suczawa zugekommenen Meldung zu-
folge, die wir vorläufig mit Reſeve wiedergeben, ſoll dort
gegen mehrere richterliche Funktionäre eine Unterſuchung an-
hängig ſein, mit deren Führung ſeitens des Lemberger Ober-
land sgerichtes der Kreisgerichtspräſident in Tarnopol, Hofrat
Czerwinski, betraut wurde. Derſelbe iſt tatſächlich in
Suczawa eingetroffen und ſoll mit der Durchführung der
Disziplinarangelegenheit an Ort und Stelle bereits begonnen haben.
Einer Verſion zufolge ſoll es ſich um die Boſſanczer Mord-
affäre handeln.
Die Privatbeamtenverſicherung. Im Nachhange
zu der mit dem Erlaſſe vom 15. Juli 1908 ergangenen
Notiz wird zur Kenntnis gebracht, daß die „Erläuterungen“
zu den nach dem Penſionsverſicherungsgeſetze erſtmalig zu er-
ſtattenden Anmeldungen für die Dienſtgeber unentgeltlich bei
den politiſchen Behörden I. Inſtanz, ſowie bei den Gemeinde-
vorſtehungen erhältlich ſind.
Blinden- und Taubſtummenfürſorge. Notar
Tigran Ritter v. Prunkul in Kimpolung iſt dem
Blinden- und Taubſtummen-Fürſorgevereine als Gründer
beigetreten und hat den Gründerbeitrag von 200 Kronen
dem Landespräſidenten Dr. Ritter v. Bleyleben über-
mittelt.
Information für Auswanderer. Ueber die Bank-
firma Zotti und Komp. in New-York 108 Greenwich Str.
mit Filialen in Pittsburg und Chicago, welche ſich haupt-
ſächlich mit der Vermittlung von Geldſendungen öſterreichiſcher
Auswanderer in Amerika an deren Angehörige in der Heimat
befaßte, indem ſie die in Amerika einklaſſierten Beträge durch
einheimiſche Banken im Inlande auszahlen, beziehungsweiſe
überweiſen ließ, iſt der Zwangskonkurs eröffnet worden. Die
genannte Firma war ſchon vor einiger Zeit in Zahlungs-
ſchwierigkeiten geraten und ſind gegen dieſelbe zahlreiche Rekla-
mationen wegen Nichteffekuierung von in Amerika übernom-
menen Geldſendungen erhoben worden. Eventuelle Anmeldungen
der Konkursaläubiger, welche dem k. u. k. Generalkonſulate
in New-York direkte einzuſenden wären, müſſen von den
Konkursgläubigern eigenhändig gefertigt und von einer Kon-
ſularvertretung der Vereinigten Staaten von Amerika lega-
liſiert ſein.
Verſammlung von Poſtbeamten. Am Sonntag
den 9. Auguſt findet eine außerordentliche Generalverſammlung
des Vereines der k. k. Poſtmeiſter, Poſtexpedienten und Poſt-
expedientinnen in der Bukowina im „Hotel Zentral“ mit folgender
Tagesordnung ſtatt: 1. Bericht des Vereinspräſidenten, über
die am 8. und 9. Juli 1908 in Wien ſtattgehabte Konferenz
der Präſidenten aller öſierreichiſchen Kronlandsvereine und
Verleſung der bei derſelben gefaßten Reſolution. 2. Beſchluß-
faſſung über dieſe Reſolution. Freie Anträge.
Kranzablöſung. Herr Joſef Oehlgießer ſpendete
uns Anlaß des Adlebens des Kaufmannes Herrn Leopold
Rudich als Kranzablöſung der Czernowitzer Volksküche
25 K, wofür dem Spender hiermit der wärmſte Dank ge-
ſagt und dies Beiſpiel zur Nachahmung empfohlen wird.
Namensänderung. Die Landesregierung hat dem
Lehrer Ilarion Zaschowski die Bewilligung erteilt, ſeinen
Familiennamen in „Firescu“ umzuändern.
Der Schipkapaß.
Roman von Karl Haus Strobl.
(109) (Nachdruck verboten.)
(Schluß).
Da hielt Hans augenblicklich den Schritt an und ſtand —
ganz, ganz regungslos.
War es das Eichhörnchen von damals? Sicher es konnte
gar kein anderes ſein. Es gab wohl Hunderte von Eichhörnchen
da herum, aber heute mußte ihm gerade dieſes eine begegnen.
Als Hans ſo ſtill daſtand, zögerte es am Fuß eines hohen
Föhrenſtammes und ſah ihn an, mit hellen, blanken klugen
Augen, daß ſie wie kleine braune Edelſteine funkelten. Und
dann kam es näher und zweite Schritte vor ihm ſetzte es ſich
auf die Hinterbeine und ſah ihn wieder an.
„Mizzerl“, ſagte Hans ganz leiſe und zärtlich. Da aber
ſchoß es fort, den Föhrenſtamm hinauf und von den erſten Aeſten
immer höher, bis es ganz hoch oben im Wipfil ſaß.
Hans ſchickte ihm einen Handkuß nach und ging langſam
im ſommerfrohen Wald, und er hätte ſich gar nicht gewundert,
wenr jetzt ein kleiner Elf mit einem großen Erdbeerſtrauß ge-
kommen wäre und ihm einen Gruß vom Herrn König beſtellt
hätte; denn er war ja nicht mehr dem Walde fremd, ſondern
ganz vertraut mit ihm wie in den hellen Tagen der Jugend.
Auf dem Schipkaoaß aber erhob ſich ein großes Geheul,
als Hans ankam.
Da lag eine ganze Geſellſchaft hemdärmelig im Grünen,
unter den Bäumen von Osmans Garten. Konſtanzen und Ban-
dalen und auch einige Germanen, die nun aufſprangen und
Hans begrüßten, als wollten ſie ein altes Unrecht vergeſſen
machen. Einer war da, der kam nur zögernd heran! „Hans ...?“
ſagte er.
„Laß nur, Ehrenberger ... Vorbei! Das war eine
dumme und häßliche Geſchichte ...“
Adolar ſchlug vor, ein großes Verſöhnungsfeſt zu feiern.
Wenn ſie ſchon keinen Ochſen am Spieß braten wollten, ſo
ſollte ihnen Osman doch von dem friſch bereiteten Balkangulaſch
bringen; und einer erhob ſich und hielt eine große Rede auf
die Helden vom Schipkapaß, die damals das glänzende Gefecht
geliefert hatten, von dem die Sage noch in den fernſten Tagen
berichten würde.
Zwiſchen den anderen gelagert hörte Hans lächelnd zu,
ſtieß mit ihnen an und freute ſich des friſchen Windes, der
kühl über den Balkan herüberkam und die Schatten in Osmans
Garten tanzen ließ.
Wie war es doch geweſen? Wie hatte er das alles düſter
und ſchrecklich geſehen? Wie ein Geſpenſt war ihm Osman ge-
weſen, und nun ſah er, daß er ein luſtiger, derder Kneipen-
wirt war.
Aus den Winkeln und Mauern dieſes Hauſes war es ſo
auf ihnen zugekrochen, ſpinnenbeinig, mit einem dicken Menſchenleib
und einen ſcharfen Papageiſchnabel — das Grauen, dem er in
die blutigen, bohrenden Augen ſchauen mußte, ohne ſich ihm ent-
ziehen zu können.
Von einem ungeheuren Schatten hatte er ſich eingehüllt
gefühlt, der von irgend woher über ſein Schickſal fiel, vom
Schatten irgendeines Unſichtbaren, Beherrſchenden, Thronenden.
Dieſem unterworfen, hatte er in langen Nächten geächzt und
gerungen, bis es ihn wieder in den Wirbel trieb, die, harmlos
genug, für ihn nur dadurch gefährlich wurden, daß er ſich nicht
mehr aus ihnen hinauszufinden ſchien. Welche Viſionen hatten
damals über ſein Leben Macht gewonnen, wie hatten ſie ihm
das Bild der Wirklichkeit entſtellt? Ins Abenteuerliche verzerrt,
hatte ſich alles um ihn zur Grimaſſe verwandelt, wie um ihn
zu ſchrecken und zu bannen.
Nun lag alles klar und ruhig um ihn. Der Schipkapaß
war nun keine Gifthölle mehr, ſondern ein Studentenwirtshaus,
deſſen Wirt, um den Ruf ſeines Lokales beſorgt, allerlei merk-
würdige Gebräuche ausgedacht hatte. Ein harmloſes und heiteres
Zeremoniell umgab die Gäſte, und ganze Generationen hatten
mitgeholfen, es auszubauen.
Um ſo lieber ſtürzten ſie ſich dann wieder in die Freiheit
von Form und Zwang und ließen ein wenig von überflüſſiger
Kraft hier oben aus. Das war es ... und Hans lächelte
ſeiner eigenen Vergangenheit mit ſtaunendem Ernſt zu.
Indeſſen brachte Osman das Balkangulaſch in einer
einzigen großen Schüſſel und ſteckte jedem einen Löffel in die
Hand:
„Da, Geſindel ..., wenn’s nicht genug iſt, macht euch
die Suleika noch einen Trog voll.“
Während Hans in der von Paprika und Ziegelſtaub ge-
röteten Brühe nach einigen Stücken Erdäpfel fiſchte, ſagte er zu
Ehrenberger, der ſich neben ihn gelagert hatte: „Heute hab’ ich
Midi geſehen.“
„Im Wagen, nicht wahr? Um die Miltagsſtunde fährt ſie
jetzt immer über den Graben, damit ſie nur ja von allen
Leuten geſehen wird. Und beim Doktor Danzer, wo ſie früher
Klapperſchlange war, ſchaut ſie immer nach den Fenſtern hinauf,
ob nicht eine ihrer Kolleginnen gerade vor Neid zerſpringt. Sie
hat jetzt einen Grafen Calm-Schaffwinkel. Ein Idiot, aber
ſchwer. — Und du, mein Lieber, du haſt koloſſal gekümmelt.“
„Nächſtens trete ich an.“
„So iſt es ihr doch gelungen! Ja, die Weiber!“
Da war Hans nicht wenig erſtaunt, daß Ehrenberger von
Helene wußte und dem, was zwiſchen ihnen beſtand. Er dachte
darüber nach, wie er wohl davon erfahren haben könnte; er
ahnte nicht, daß Ehrenberger ein armes Mädchen meinte, das
längſt ſeine Wünſche begraben und die erſte große Enttäuſchung
auf ſich genommen hatte. Aber es war nicht mehr Zeit, dieſer
Frage nachzuhängen, und Hans benützte einen Augenblick der
Aufmerkſamkeit, während die anderen das ſchöne Lied, wir
fahren hin, wir fahren her, anſtimmten, um aus dem Kreis zu
verſchwinden.
An einen Baum gelehnt, zu Häupten einen jubelnden
Finken, vor ſich den Abhang, der bis zum Tal hinabging, und
ganz unten den Weg, den Helene kommen mußte, empfand ſich
Hans als Mittelpunkt dieſer wunderſeligen Frühlingslandſchaft.
Alles war ſein, wie er an alles hingegeben war. Er wußte,
Helene wurde kommen. Hinter ihm ſangen ſie:
„So fahren wir ins Weltgericht,
Der Beelzebub geniert uns nicht.“
Un da ... da kam unten jemand die Straße .. unter
den Bäumen hervor, bog von der Straße ab, den Wieſenweg ...
ihren Weg ...
Und jetzt ... jetzt wehte ein weißes Tuch ... ein
weißes Tuch ...!
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(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
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